Die Wurzel meiner Anhaftung gefunden – das Streben
(Minghui.org) Im Jahr 2016 hörte ich von Falun Dafa. Das war genau das, wonach ich mein ganzes Leben lang gesucht hatte.
Kurz nachdem ich mit dem Praktizieren begonnen hatte, heiratete ich. Wir lebten in einem Vorort einer Großstadt. Die Wohnungen waren teuer und der Verkehr war schrecklich. Ich stand jeden Tag früh auf, um aufrichtige Gedanken auszusenden und die Übungen zu machen. Nach einem anstrengenden Arbeitstag und dem langen Pendeln zur Arbeit hatte ich jedoch sehr wenig Zeit, an Dafa-Projekten teilzunehmen und das Fa zu lernen.
Nach der Geburt meines Sohnes im Jahr 2020 wurde ich noch mehr eingespannt. Es war noch schwieriger für mich, Zeit zu finden, die drei Dinge gut zu machen. Ich hoffte, ein größeres Haus für meine größer werdende Familie kaufen zu können und eine besser bezahlte Arbeit zu bekommen. So verbrachte ich viel Zeit damit, Stellenausschreibungen und Immobilienanzeigen durchzuschauen und hatte mehrere Vorstellungsgespräche. Obwohl meine Qualifikationen und Fähigkeiten den Anforderungen des Arbeitgebers entsprachen und die Vorstellungsgespräche meiner Meinung nach gut liefen, erhielt ich keine Zusagen.
Ich wurde unruhig, als mein Plan, ein größeres Haus zu kaufen, immer wieder verschoben werden musste, weil ich keine bessere Stelle fand. Um mich zu trösten, erinnerte ich mich daran, dass Meister Li (der Begründer von Falun Dafa) die Schwierigkeiten in meinem Leben arrangiert hatte, damit ich Geduld übe. Die Situation würde sich bestimmt verbessern, weil der Meister an meiner Seite ist.
Zu meinem Gehalt kam ein Bonus dazu. Er basierte auf der Leistung der von mir verwalteten Geschäfte. Ich hatte sehr hart gearbeitet, und so erwartete ich einen Bonus in Höhe von eineinhalb Monatsgehältern. In letzter Minute teilte mir mein Chef jedoch mit, dass der Umsatz unseres Unternehmens aufgrund der Pandemie zurückgegangen sei und ich keinen Bonus erhalten würde. Er besprach dies nicht im Detail mit mir, sondern sagte nur, dass wir später darüber sprechen würden.
Ich war wütend und hegte Groll. Außerdem war ich verletzt und so hatte ich schlechte Gedanken meinem Chef gegenüber. Ich wusste, dass nichts zufällig ist und dass ich meine Anhaftung an Geld loslassen sollte. Aber ich fühlte mich ungerecht behandelt und dachte darüber nach, mit ihm zu debattieren.
Eine Weile war ich mit mir selbst uneins. Einerseits wollte ich meine Interessen verteidigen. Andererseits wusste ich, dass es eine Gelegenheit war, mich als Praktizierende zu erhöhen. Ich erinnerte mich an den Grundsatz „ohne Verlust, kein Gewinn“ und fragte mich, ob ich diese Prüfung erfolgreich bestehen könne.
Gemälde halfen mir, nach innen zu schauen
Während dieser Zeit stieß ich in The Epoch Times auf einen Artikel über den Gemäldezyklus „Die Reise des Lebens“ von Thomas Cole. Die vier Gemälde Kindheit, Jugend, Männlichkeit und Altern (https://www.epochtimes.de/feuilleton/die-reise-des-lebens-a3600414.html) zeigen die vier Lebensstufen als Allegorie. Auf jedem Gemälde ist ein Reisender begleitet von einem Schutzengel in einem Boot auf dem Fluss des Lebens dargestellt. Die Bedeutung hinter den Darstellungen hat mich tief berührt. In zwei Bildern konnte ich meine aktuelle Situation wiedererkennen.
Auf dem Gemälde „Jugend“ übernimmt ein junger Mann aufgeregt das Ruder und steuert auf ein leuchtendes Schloss am Himmel zu. Allerdings kehrt er seinem Schutzengel, der am Flussufer steht, den Rücken zu; der Palast vor ihm wirkt vergänglich und unwirklich.
Ich fragte mich: „Bin ich wie dieser Jugendliche? Lasse ich mich immer noch von dieser vergänglichen Welt blenden?“
Der Meister sagt:
„Als Kultivierende sollen wir den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen. Was deins ist, wirst du nicht verlieren; was nicht deins ist, kannst du auch nicht erkämpfen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 354)
Mir wurde klar, dass der Bonus höchstwahrscheinlich nicht für mich gedacht war, also sollte ich dem natürlichen Lauf folgen und ruhig bleiben. Mein Chef hatte Recht. Das Unternehmen erholte sich von einem schwachen Geschäftsjahr aufgrund des ganzjährigen Lockdowns. Wie konnte ich nur so eigensinnig sein, wenn ich doch glücklich sein sollte, eine Arbeit zu haben? Es ist lächerlich für einen Praktizierenden, für die flüchtigen Vorteile der Menschenwelt zu kämpfen und die Gelegenheit zu verpassen, mich in der Kultivierung zu erhöhen. Ich sollte mich nicht wie der junge Mann auf dem Gemälde von dem Engel abwenden und dies zukünftig sehr bereuen.
Ich war sehr ruhig, als mein Vorgesetzter das Bonusthema noch einmal mit mir besprach. Ich sagte ihm, dass ich seine Entscheidung verstünde und dass es aufgrund der aktuellen Situation wirklich nicht der richtige Zeitpunkt sei, einen Bonus auszuzahlen. Er war überrascht und sagte mir, dass er mit meiner Leistung zufrieden sei. Er beschloss, mir eine 15-prozentige Gehaltserhöhung zu geben.
Die Wurzel meiner Anhaftungen offenlegen
Zuerst war ich zufrieden und fand, dass ich diese Prüfung ziemlich gut bestanden hatte. Aber als ich erneut nachdachte, fragte ich mich, ob ich wirklich erkannt hatte, was ich durch diese Prüfung erkennen sollte.
Der Meister sagt:
„Je mehr persönliche Vorteile jemand unter den gewöhnlichen Menschen gewinnt und je besser er lebt – die Menschen halten das für gut –, desto schlechter ist dieser Mensch in den Augen der großen Erleuchteten.“ (Zhuan Falun 2019, S. 37)
Mir wurde klar, dass ich vielleicht mein strebendes Herz und die Anhaftung an materiellem Gewinn bis zu einem gewissen Grad beseitigt hatte, aber ich hatte die Wurzeln meiner Anhaftung nicht ausgegraben. So schaute ich weiter nach innen auf der Suche nach der Quelle meiner Anhaftungen.
Ich wollte den Gemäldezyklus, der mich inspiriert hatte, noch einmal anschauen. Dabei spürte ich, dass es kein Zufall war, dass er mir begegnet war. Als ich mir das Gemälde „Männlichkeit“ genauer ansah, entdeckte ich einige Details, die mir vorher nicht aufgefallen waren.
In diesem Gemälde steuert das Boot des Mannes auf raue Gewässer zu und eine bedrohliche Landschaft kommt auf. Er fleht einige schattenhafte Wesen am Himmel um Hilfe an, kehrt seinem Schutzengel aber weiterhin den Rücken zu. Am Ende kann dieser Mann nur die Folgen seiner Fehler in der Vergangenheit erleiden, die zu großem Leid führen.
Die schattenhaften Wesen, zu denen der Erwachsene betete, hatte ich zuvor nicht bemerkt. Nachdem ich mir das Gemälde noch einmal angesehen hatte, erinnerte ich mich daran, was der Meister im Abschnitt „Das Praktizieren dämonischer Wege“ im Zhuan Falun über „Ich muss mit ihm kämpfen, so und dann so.“ (Zhuan Falun 2019, S. 239) sagte. Dann erkannte ich, dass es ein Beispiel des Meisters war.
In diesem Moment erkannte ich plötzlich die Ernsthaftigkeit meines Problems. Ich hatte nicht nur einen starken Hang zur Bequemlichkeit und einem guten Leben, sondern ging auch einen dämonischen Weg. Mein Denken war nicht richtig.
Das strebende Herz erkennen
Der Meister sagt:
„... alle, die dir in der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen Vorteile zukommen lassen, sind Dämonen.“ (Zhuan Falun 2019, S. 297)
Früher hatte ich gehofft, dass der Meister mir ein besseres Leben in der Menschenwelt geben könnte. Vor jedem Vorstellungsgespräch bat ich den Meister um Hilfe und dachte: „Das muss das Arrangement des Meisters sein. Ich werde die Stelle bekommen!“
Ich hoffte auch, dass der Meister dafür sorgen würde, dass ich das perfekte Haus finde. In anderen Situationen hatte ich oft solche Gedanken. Ich zählte auf den Meister, dass er mir die Vorteile dieser menschlichen Gesellschaft zukommen lassen würde. Als ich den Meister bei all diesen persönlichen Interessen um Hilfe bat, war ich da nicht wie der Erwachsene auf dem Gemälde „Die Reise des Lebens“, der die dunklen Wesen um Hilfe bat? War ich nicht respektlos gegenüber dem Meister?
Als ich diese Anhaftungen entdeckte, schämte ich mich sehr. Ich war mir dieser tief verwurzelten Anhaftungen überhaupt nicht bewusst gewesen. Obwohl ich an der Oberfläche einige menschliche Anschauungen aufgegeben hatte, belog ich mich eigentlich selbst, weil ich im tiefsten Innern meine Anhaftung mit einer Absicht, einem Ziel beseitigen wollte. Ich hoffte, dass dies dem Meister gefallen würde und er mich dann belohnen würde.
Der Meister arrangiert unseren Kultivierungsweg. Unsere Kultivierungswege sind wie Bergpfade, die niemand vor uns gegangen ist. Der Weg ist nicht einfach, er kann uns sogar sehr herausfordern, aber wir können Gipfel erreichen, die noch nie jemand zuvor erreicht hat.
Der Meister sagt:
„Schwer zu ertragen, ist zu ertragen. Unmögliches ist möglich.“ (Zhuan Falun, 2019, S. 480)
Der Meister hat meinen Weg arrangiert, ich kann das Ende erreichen und zur Vollendung kommen. Alles, was ich tun muss, ist, meine menschlichen Anschauungen loswerden und mein Karma beseitigen. Als ich diese Erkenntnis hatte, sagte ich zum Meister: „Egal wie schwierig es ist, ich kann es überwinden, weil ich den Weg gehe, den der Meister arrangiert hat.“
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