Verurteilt, weil sie Plakate mit der Aufschrift „Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ aufgehängt hatten

(Minghui.org) Zwei Einwohner der Stadt Fushun in der Provinz Liaoning sind am 21. März 2023 zu jeweils 1,5 Jahren Haft und einer Geldstrafe von 5.000 Yuan (etwa 670 Euro) verurteilt worden. Sie hatten Plakate mit der Aufschrift „Falun Dafa ist gut, Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut“ aufgehängt.

Wang Xiuguo, ein 56-jähriger Künstler, und Sun Jing, 53, die erst 2020 begonnen hatte, Falun Dafa zu praktizieren, wurden am 29. Mai 2022 verhaftet, als sie Plakate mit Botschaften zu Falun Dafa aufhängten und Informationsmaterialien über die gesundheitlichen Vorteile von Falun Dafa verteilten. Die Polizei beschlagnahmte Wangs Handy und vier Debitkarten und nahm beide Praktizierende im Untersuchungsgefängnis der Stadt Fushun in Gewahrsam.

Die Familien der beiden machten sich sofort auf den Weg zur örtlichen Polizeiwache, um die Freilassung ihrer Angehörigen zu fordern. Dort wurden sie aber nur von einem zum anderen geschickt. Am 4. Juli 2022 kontaktierte der Polizeibeamte Wang Jing die beiden Familien und forderte sie auf, die Genehmigungspapiere zu ihrer Verhaftung abzuholen. Wangs 79-jähriger Vater und Suns Sohn gingen zwar zur Polizeiwache, weigerten sich aber beide, die Dokumente zu unterschreiben.

Stattdessen forderten sie bei der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuncheng die Einstellung der Fälle, aber ohne Erfolg. Mitte Juli engagierten sie daher Anwälte, die ihre Angehörigen vertreten sollten. Als die Anwälte die Praktizierenden besuchten, um sich über den Stand der Dinge zu informieren, sagten die Behörden ihnen, dass dies das einzige Mal sei, an dem sie ihre Mandanten besuchen dürften.

Das Bezirksgericht Shuncheng hielt am 25. November 2022 eine Anhörung zu den Fällen der beiden Praktizierenden ab. Sie waren per Videotelefonie in der Haftanstalt mit dem Gericht verbunden, während ihre Anwälte im Gerichtsgebäude auf nicht schuldig plädierten. Auch Suns Sohn verlas eine Erklärung zur Verteidigung seiner Mutter, in der er ihre Unschuld beteuerte.

Der Richter verkündete die Urteile der Praktizierenden vier Monate später am 21. März 2023.

Wangs vorangegangene Verfolgung

Wang war bereits am 25. April 2009 verhaftet und zu 7,5 Jahren Haft verurteilt worden. Er wurde am 18. November 2009 in das Neuaufnahmegefängnis gebracht und nach 20 Tagen in das Gefängnis Kangjiashan verlegt.

Als er entlassen wurde, hatte er keine eigene Wohnung mehr. Es ist jedoch unklar, wie er seine Wohnung verloren hat. Er zog zu seinen Eltern und fand eine Anstellung in einer nahegelegenen Galerie.

Wangs jüngste Verhaftung im Mai 2022 versetzte seiner 78-jährigen Mutter einen so herben Schlag, dass sie krank wurde und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Sie starb zwei Monate später am 25. Juli 2022, ohne ihn ein letztes Mal gesehen zu haben.

Suns Mann zu Tode gefoltert, sie selbst hält dank Falun Dafa durch

Suns Mann Hu Guojian, entwickelte im Alter von 28 Jahren einen Magentumor. Damals war der Sohn des Paares etwa zwei Jahre alt. Während Hu mit der Krankheit zu kämpfen hatte, stand seine Frau Sun unter enormem Druck, sich um die Familie zu kümmern.

Im Jahr 1998 lernte Hu Falun Dafa kennen. Nur eine Woche später verschwand der Tumor. Als er weiter praktizierte, verbesserte sich auch sein allgemeiner Gesundheitszustand. Später betrieb er zusammen mit seiner Frau eine Backwarenfabrik und machte gute Geschäfte.

Weil er an einem Treffen von Falun-Dafa-Praktizierenden teilgenommen hatte, wurde Hu im Dezember 2000 verhaftet und am 6. September 2001 zu zehn Jahren Haft verurteilt. Als er am 16. Dezember 2010 entlassen wurde, hatte er Schwierigkeiten, sich selbst zu versorgen, konnte beim Gehen das Gleichgewicht nicht mehr halten und sprach nur noch verwaschen.

Nachdem er sich durch das Praktizieren von Falun Dafa erholt hatte, setzte er seine Bemühungen fort, auf die Verfolgung aufmerksam zu machen. Dann wurde er am 7. Juli 2015 erneut verhaftet, als er Falun-Dafa-Poster aufhängte. Das Bezirksgericht Dongzhou verurteilte ihn am 12. November 2015 zu weiteren vier Jahren Haft. Am 4. Mai 2016 wurde er in das Gefängnis Benxi gebracht. Später hatte er eine ganz verwaschene Sprache und seine Beweglichkeit der ganzen rechten Körperhälfte war eingeschränkt. Dennoch musste er jeden Tag viele Stunden ohne Bezahlung arbeiten.

Als Sun ihren Mann am 23. Mai 2016 besuchte, war sie schockiert, dass Hu fast die Hälfte seines Gewichts verloren hatte, von über 90 kg auf weniger als 50 kg. Er erzählte ihr dabei, dass die Insassen des Untersuchungsgefängnisses Nangou ihn folterten und ihm nicht erlaubten, zu essen und zu schlafen. Er legte auch ihre Hand um seinen Hals und erklärte dabei, dass die Insassen ihn in den Würgegriff genommen hätten. Nachdem er zurück ins Gefängnis gebracht worden sei, habe man ihn weiter gefoltert.

Drei Tage nach dem Besuch seiner Frau zogen mehrere Insassen Hu nackt aus und übergossen ihn mit kaltem Wasser. In dieser Nacht durfte er nicht schlafen und wurde gezwungen, auf einer kleinen Bank zu sitzen. Weil er das Bewusstsein verlor, fiel er von der Bank. Während ihm ein Insasse gegen den Kopf trat, beschimpfte er ihn: „Tu nicht so, als ob du ohnmächtig wärst!“ Da sich Hu nicht bewegte, riefen die Insassen die diensthabenden Wärter, die ihn dann ins Krankenhaus brachten. Dort stellte der Arzt fest, dass er eine schwere Hirnblutung hatte.

Das Gefängnis informierte Sun am nächsten Morgen über Hus Zustand. Sie eilte ins Krankenhaus und erlaubte dem Arzt, eine Kraniotomie durchzuführen. Hu kam nie wieder zu Bewusstsein. Selbst als er im Koma lag, hielten ihn die Wärter immer noch ans Krankenhausbett gefesselt.

Am 15. Mai 2018 verstarb Hu – nach zwei Jahren im Koma.

Hu Guojian im Koma

Hus Fuß ist an das Bett gefesselt

Als Hu starb, besuchte der Sohn des Ehepaares bereits die Universität. Während Sun um ihren Mann trauerte, musste sie weiterarbeiten, um die Hochschul-Ausbildung ihres Sohnes bezahlen zu können. Als ihr Sohn schließlich seinen Abschluss gemacht und eine Arbeit gefunden hatte, um seinen Lebensunterhalt selbst zu bestreiten, begann Sun unter schweren körperlichen und seelischen Problemen zu leiden.

Im Jahr 2020 konnte Sun drei Monate lang nicht einschlafen und ihr psychischer Zustand war extrem instabil. Ihr Sohn musste seine Stelle kündigen und brachte sie in verschiedene Krankenhäuser, um sie behandeln zu lassen. Ein Arzt sagte ihm jedoch, dass ihr Schlafproblem gegebenenfalls dauerhaft sein könnte.

Suns Sohn erinnert sich: „Meine Mutter sagte mir damals jeden Tag, dass sie nicht mehr leben wolle. Sie bat mich, sie bewusstlos zu schlagen, damit sie eine Weile schlafen könne. Ich bin ihr einziges Kind. Weil ich noch eine Vollzeitstelle hatte, schaffte es nicht, mich um sie zu kümmern. Es war eine wirklich schwierige Zeit für uns beide.“

Ohne jede Hoffnung beschloss Sun im Jahr 2020, Falun Dafa zu praktizieren. Nicht lange danach konnte sie normal schlafen und auch ihr Sohn begann, wieder zu arbeiten. Vor ihrer letzten Verhaftung und Verurteilung war sie am 27. Februar 2022 bereits einmal verhaftet worden und zehn Tage lang inhaftiert gewesen.

Kontaktdaten zu den Tätern:

Liu Jun, Präsident des Bezirksgerichts Shuncheng: +86-15641389507, +86-24-57567555Feng Yan, Richter am Bezirksgericht Shuncheng: +86-18941369028, +86-24-57567539Xu Gang, Generalstaatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuncheng: +86-24-57496333Wu Shuang, Staatsanwalt der Staatsanwaltschaft des Bezirks Shuncheng: +86-24-57496398

Früherer Bericht:

Todesmeldung: Ein Tritt gegen den Kopf – zwei Jahre Koma