Aufrichtige Gedanken aussenden in einem Hotel in Estland

Am 11. Juni 2002 kamen wir im Radisson Hotel in Estland an. Unser Zimmer befand sich im siebten Stock.

Morgens um 1Uhr 30 klingelte das Telefon in meinem Zimmer. Eine Männerstimme sagte auf Englisch:“ Wir kommen, um Dich festzunehmen,“ und hängte auf. Im Morgengrauen rief ein Praktizierender aus einem anderen Zimmer an und sagte, dass uns schon Leute vor unserem Zimmer erwarteten.

Etwa zwei Stunden später klopfte ein hochrangiger estnischer Polizeioffizier, von zwei Assistenten begleitet, an unsere Tür. Er zeigte seinen Ausweis, sah sich im Zimmer um und erzählte uns, dass sie eine Benachrichtigung von Jiang Zemins Begleitpersonal erhalten hätten, in der behauptet wurde, dass in diesen beiden Zimmern Falun Gong Praktizierende seien, die Jiang ermorden wollten. Als sie erfuhren, dass wir tatsächlich Falun Gong Praktizierende waren, wurden sie ein bisschen nervös.

Wir holten Dafa Material und Dafa- Fotos hervor und zeigten sie ihnen. Allmählich entspannten sie sich. Wir beantworteten alle ihre Fragen und sagten, sie könnten jederzeit unser Gepäck untersuchen, wenn sie das möchten. Der Offizier schüttelte sofort den Kopf. Während des Gesprächs erkannte er für sich, dass wir gerne bereit waren, mit ihnen zusammenzuarbeiten und er glaubte auch fest, dass wir alle gute Menschen seien.

Während unserer Unterhaltung war der Offizier zunächst sehr nervös, er schwitzte auf der Stirn. Nachdem wir unsere Dafa Materialien aber zuende vorgeführt hatten, äußerte er eine Besorgnis: Die Tatsache, dass jemand eine falsche Behauptung verbreitete, wonach jemand Jiang Zemin ermorden wolle, sei eventuell der heimliche Plan von der berichtenden Person. Er war danach sehr besorgt um die Sicherheit besonders von den Menschen, die in diesen beiden Zimmern wohnten, da alle chinesischen Wächter bewaffnet waren. Jiangs Gefolgsleute verfolgen Praktizierende in China ohne sich um irgendetwas zu sorgen, deshalb ist nichts undenkbar für sie.

Dann sagte er, er müsse mit seinem Chef telefonieren. Er versicherte uns auch, dass der Anruf von 1 Uhr 30 nicht von der Estnischen Polizei gewesen sei und er würde jetzt gehen und den Hotelcomputer prüfen, um zu sehen, aus welchem Zimmer dieser Anruf gekommen sei.

Nach einer kurzen Unterredung am Telefon mit seinem Chef, fragte er uns, ob wir einverstanden seien, das Hotel nicht vor dem 13. Juni, dem Tag unserer Abreise, zu verlassen ( nur um uns vor Angriffen zu schützen und davor, dass in unserem Gepäck fremde Dinge versteckt würden), sie würden ihrerseits die chinesischen Wächter im siebten Stockwerk durch örtliche Polizei ersetzen. Sie würden jedem Delegationsmitglied verbieten, uns zu belästigen. Da wir nicht vordringlich die Absicht hatten, auszugehen, waren wir zufrieden, dass wir mit ihnen zusammenarbeiten durften.

Unter dem Schutz der örtlichen Polizei konnten wir dann an einem ruhigen Ort unser Tun weiter verfolgen und aufrichtige Gedanken aussenden. Der Polizeioffizier versicherte uns, dass seine Polizeibeamten gut auf uns Acht geben würden, solange bis wir das Hotel verließen. Die beiden Polizisten in Zivil suchten sogar einen zuverlässigen Taxifahrer für uns, um unsere Sicherheit bis zum Flughafen sicherzustellen.