Xinhua Lagerbeamten: "Die Arbeitslager sollten wie die Hölle auf Erden geführt werden" (Provinz Sichuan)

Das Xinhua Arbeitslager befindet sich in Mianyang, Provinz Sichuan. Seit dem 20. Juli 1999 begann es eine große Anzahl von Falun Gong-Praktizierenden einzusperren. Für eine lange Zeit hatte das Xinhua Arbeitslager besonders viele schwerwiegende Foltermethoden angewendet. Einige Gefängnispolizisten sagten offen: "Die Arbeitslager sollten wie die Hölle auf Erden geführt werden."

Die Gefängnispolizei schlägt Falun Gong-Praktizierende zusammen, gibt ihnen Elektroschocks und foltert sie mit der Methode der "Wolfzahnrute"*..Neben dieser eben genannten Foltermethode wendet die Gefängnispolizei auch andere Foltermethoden bei Falun Gong-Praktizierenden an, wie z.B.:

1. Sie zwingen die Praktizierenden für eine lange Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen und sie dürfen sich dabei nicht bewegen. Einige der Praktizierenden haben deswegen eiternde Wunden am Gesäß bekommen.

2. Sie schränken die Toilettengänge der Praktizierenden ein oder verbieten diese ganz.

3. Sie entziehen den Praktizierenden den Schlaf. Beispielsweise durfte ein Praktizierender namens Wang Jun, der knapp 16 Jahre alt ist, erst ab 2 oder 3 Uhr schlafen gehen, um 5 Uhr morgens musste er wieder aufstehen. In einem langen Flur musste er wiederholt den "Boden wischen" (er musste einen Stofffetzen in der Hand halten und seine Hände und Beine auf dem Boden legen, so dass er sich in einer gebückten Stellung befand. Dann musste er den Stofffetzen so schnell wie möglich vor sich herschieben). Im August und im September 2002 durfte er für mehr als 40 aufeinander folgende Tage nicht vor 4 Uhr schlafen gehen und musste um 6 Uhr morgens schon wieder aufstehen. Am Tage musste er unter der heißen Sonne äußerst schwere körperliche Ertüchtigungen über sich ergehen lassen. In der Nacht musste er wieder den "Boden wischen". Die Gefängnispolizei benutzte Streichhölzer, um Wang Juns Augenlider offen zu halten und stießen ihm ständig in die Seiten seines Brustkastens. Erst als ein Falun Gong-Praktizierender namens Li Xinze, der zur gleichen Zeit eingesperrt und zu Tode gefoltert wurde, die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft erregte, fing die Gefängnispolizei an sich zu beherrschen.

4. Für eine lange Zeit durften die Praktizierenden sich nicht duschen oder ihre Kleider und Bettlaken waschen. Das führte dazu, dass die Praktizierenden Läuse bekamen und schrecklich stanken. Die Praktizierenden Lian, Zheng Fangjun und Wang Renwei mussten Helme tragen und durften diese erst abnehmen, wenn sie schlafen gingen. Den Gestank konnte man von weitem schon riechen. Chen Lian wurde mit einem Seil gefesselt, weil er sich weigerte seinen ideologischen Bericht zu schreiben. Mehrere Monate später konnte man die Wunden an den Handgelenken immer noch deutlich sehen.

5. Im Namen des extremen Trainings folterte die Polizei die Praktizierenden körperlich. Chen Xiangyu, der über 50 Jahre alt ist, war vor seiner Gefangenschaft Parteigeneralsekretär des Dorfes. Im Sommer 2002 musste er wie alle anderen Praktizierenden am Tage laufen und in einer militärischen Stellung unter der heißen Sonne stehen. Danach dachte die Gefängnispolizei sich andere Foltermethoden aus. Sie verwendeten das so genannte "Training", um die Haltung zu korrigieren. Doch in Wirklichkeit war dies eine Ausrede, um die Praktizierenden zu schlagen, stoßen und zu kneifen. Die bösartigen Schläger machten sich sogar an dem After der Praktizierenden zu Gange. Das führte dazu, dass die Praktizierenden tagelang nicht auf Toilette gehen konnten. Wenn sie ihre Kleider auszogen, waren ihre Körper blau und schwarz. Im Sommer 2002 hatte ein Praktizierender namens Deng für eine lange Zeit sehr wenig Schlaf bekommen und konnte während der extremen Rennübungen kaum laufen. Die bösartigen Schläger stießen Deng auf dem Boden, um ihm Zigaretten in den Mund zu stopfen.

6 Den standhaften Praktizierenden wurde das Recht verweigert einen Vertreter zu haben, Telfonanrufe zu tätigen oder ihre Familienangehörigen sehen.

7. Zwangsernähren: Wenn sie einen Falun Gong-Praktizierenden zwangsernähren, zwingen sie ihn zum Abführen. Die Gefängnispolizei schrie sogar: "Für diejenigen, die in den Hungerstreik treten: Wir haben keine Wahl, als sie auf solch eine Art und Weise zu behandeln." Die Zwangsernährung ist für die Praktizierenden zur Folter geworden.

Um die Falun Gong-Praktizierenden unter strenger Überwachung zu halten, organisierte die Gefängnispolizei drei Gefangene, um sie zu überwachen. Die Aufgabe der Gefangenen ist die Praktizierenden auseinander zu halten und sie zu foltern. In jeder Zelle setzte die Polizei einen Zellenbildschirm ein, um sie zu bewachen. Daneben organisierte sie auch einen "Türaufseher", eine "Zwischenwache" und eine "Hinterwache", um sie mit den Zellmonitoren zusammen zu bewachen. Außerdem macht die Polizei gelegentlich Kontrollgänge. Die Polizei des Arbeitslagers stationierte auch Polizisten, um die Praktizierenden im Auge zu behalten. Im August und im September 2002, als Li Xinze durch die Folter starb, führten jeden Tag zwei Polizisten einen Kontrollgang durch. Doch nachdem Li Xinze im September 2002 zu Tode gefoltert wurde (am 31. Oktober 2003 gab es einen Artikel im Minghui.net mit dem Titel: "Provinz Sichuan: Grausamkeiten des Xinhua Arbeitslagers gebacken im Feuer eines Ziegelofens, Kopf verbrannt und versengt von Elektroschocks") versuchte der Direktor der Verwaltungsabteilung im Xinhua Arbeitslager, Yu Xincai, sich vor seiner Verantwortung zu drücken. Er tat so, als ob die Polizei von der Folter nichts wusste (er bezog sich auf die weit verbreitete Folter an den Falun Gong-Praktizierenden, die zum Tod von Li Xinze führte). Sie hatten sogar einen Drogensüchtigen, Li Chun (aus Chengdu, der sehr eifrig mit der Gefängnispolizei bei der Verfolgung der Falun Gong-Praktizierende mitwirkte) und mehrere andere Gefangene, die einen ideologischen Bericht von Li Xinze fabrizierten. In diesem Bericht hieß es, dass Li Xinze vorhatte "Selbstmord zu begehen".

Um die anderen Gefangenen zu ermutigen die Praktizierende zu beschimpfen, schlagen und sie zu foltern, verwendeten sie ein Punktesystem, mittels dessen die Gefangenen früher aus dem Arbeitslager entlassen werden konnten, wenn sie genug Punkte gesammelt hatten. Das Punktesystem dient aber auch dazu die Freizeit der Gefangenen zu verkürzen. Wenn sie sich nicht bei der Verfolgung der Praktizierenden beteiligen, werden sie körperlich bestraft und ihre Strafzeit wird verlängert. Einige Gefangene, die für einige Zeit Kontakt mit den Praktizierenden hatten, waren von der Güte der Praktizierenden gerührt und wollten keine Verbrechen mehr gegen sie begehen. Sie wollen auch nicht die Befehle der Polizei befolgen. Doch sie sagten hilflos: "Wenn wir euch nicht schlagen, werden sie uns schlagen."

Der Gefängnispolizist Zhao Yu, der im Xinhua Arbeitslager als Vorbild galt, ist der Befehlshaber des fünften Geschwaders von Gruppe vier. Ende 2002 war Zhao Yu sehr aktiv dabei, als die Gruppe vier die streng bewachte Klasse aufstellte, um Falun Gong zu verfolgen. Im Juni 2002 führte Zhao Yu andere an, um Praktizierende zu Tode zu prügeln. Nach dem Unfall organisierte er mehrere Gefangene, um Beweise zu fabrizieren [sie sollten andeuten, dass er nicht verantwortlich war]. Er arbeitete auch mit dem Bezirksbevollmächtigten von Youxian in Mianyang zusammen, damit die Nachrichten dieses Vorfalls nicht nach außen gelangten. Er sagte bei mehreren Anlässen: "... war 1.80m groß und wog 90kg. Als er hier raus ging wog er nur noch 40kg." Er sagte sogar: "Wenn wir nicht gemeiner als die verurteilten Gefangenen wären, hätte ich sie nicht kontrollieren können."

Das Xinhua Arbeitslager ist mit Blut, Gewalttätigkeit und Täuschung durchzogen. Hinter dem bewachten Tor liegt der dunkelste Ort Chinas.


* Die "Wolfzahnrute" ist die direkte Übersetzung eines Foltergerätes aus dem chinesischen Original. Bevor diese unmenschliche Folter beginnt, benutzt die Polizei ein Seil, um die Handgelenke der Praktizierenden mehrmals zu umschlingen. Dann ziehen sie es über die Schulter auf den Rücken. Je fester die Praktizierenden gefesselt werden, desto höher werden die Arme hochgehoben. Wenn die Praktizierenden sehr fest gefesselt werden, können sie kaum aufstehen. In ein paar Minuten können die Praktizierenden bis zur Behinderung gefoltert werden. Es ist sehr schmerzvoll. Sobald die Praktizierenden von ihrer Folter befreit werden, fühlen sich die Arme gebrochen an und nach einem lang anhaltenden Schmerz sind sie immer noch taub.