Die Erfahrungen der Falun Gong Übenden Liu Xing aus Shijiazhuang, Provinz Hebei, die im Jahr 2004 infolge der Verfolgung starb
Die Falun Gong Übende Liu Xing war 55 Jahre alt und arbeitet in der vierten Baumwollfabrik von Shijiazhuang der Provinz Hebei. Dreimal ging sie nach Peking, um den Behörden die Wahrheit über Falun Gong und die Verfolgung zu erklären und wurde aufgrund dessen viermal gefangen gehalten. Im Jahr 2000 wurde sie unrechtmäßig zu drei Jahren Umerziehung im Arbeitslager verurteilt. Dort wurde sie auf schlimmste Weise gefoltert, und sie erkrankte an einer ernsthaften Leberkrankheit. Nachdem sie im Oktober 2001 nach Hause durfte, wurde sie konstant überwacht und belästigt. Frau Liu verstarb wegen einer falschen Anschuldigung am 26. Januar 2004.
Im Folgenden berichtet Liu Xings in ihren eigenen Worten über ihre Erfahrungen mit der Verfolgung:
1. Im Oktober 1999 ging ich nach Peking, um mich für Falun Gong einzusetzen. Ich wurde von Beamten der lokalen Polizeiwache in Shenglibeijie verhaftet und für drei volle Tage an einem Pfeiler gefesselt gelassen. Danach wurde ich gesetzeswidrig für 15 Tage eingesperrt und dann von meinem Unternehmen für weitere zehn Tage gefangen gehalten.
2. Im Februar 2000, am Abend des chinesischen Frühlingsfestes, machte ich die Falun Gong Übungen im Hebei Theater. Dafür wurde ich für 15 Tage gefangen genommen. Während meiner Gefangenschaft trat ich aus Protest gegen die Verfolgung in einen Hungerstreik. Als Ergebnis wurde meine Gefangenschaft um weitere 15 Tage verlängert.
3. Im Mai 2000 ging ich wieder nach Peking, um mich für die Freiheit von Falun Gong einzusetzen. Am Shijiazhuang Bahnhof wurde ich wieder zurückgeschickt und gesetzeswidrig in der Polizeiwache von Shenglibeijie eingesperrt. Dort befahl mir ein Polizist vor ihm auf die Knie zu gehen. Er fesselte mich an einen Pfeiler und ohrfeigte mich mehrmals. Er zog mich an meinem Haar nach vorne, so dass ich gegen einen Schrank schlug. Die Polizisten wendeten auch die Bestrafung „ein Flugzeug fliegen” (1) bei mir an. Er forderte mich auf seinen Zigarettenstummel zu rauchen [Anmerkung: Falun Gong Übende rauchen nicht]. Ich weigerte mich und wurde deswegen aufs Übelste beschimpft. Der Polizist folterte mich solange bis ich zu Boden fiel. Dann sperrte er mich in einen kleinen Käfig. Um 19 oder 20 Uhr kam mich mein Sohn besuchen. Er konnte mich nicht wieder erkennen, da ich bis zur Unerkenntlichkeit gefoltert wurde. Erst als ich den Namen meines Sohnes rief, wusste er, dass es ich war.
Am nächsten Morgen, rief mich der Chef, Zheng, um 2 oder 3 Uhr morgens aus dem kleinen Käfig heraus. Er forderte mich auf meine Jacke auszuziehen und gab mir an meinem Gesicht und auf beiden Mundwinkeln Elektroschocks. Am nächsten Tag war mein Gesicht mit Blutergüssen bedeckt und geschwollen. Mehrere Zähne fielen mir heraus und mein Gesicht war wegen der Schwellungen doppelt so groß. Dann wurde ich für weitere 15 Tage gefangen gehalten. Da dort auch zwei andere Falun Gong Übende eingesperrt waren, kam ich mit ihnen ins Gespräch. Sie erkannten mich und fingen an zu weinen. Ich benötigte einen Monat bis mein Gesicht sich langsam erholte. Doch auch als die Schwellungen auf meinem Gesicht zurückgingen, konnte ich keine feste Nahrung zu mir nehmen, da vier meiner Zähne so locker waren, das ich diese durch Implantate ersetzen musste. Mein Zuhause wurde dreimal von der lokalen Polizeiwache von Shenglibeijie geplündert. Dazu kam noch, dass mein Unternehmen, mich für sechs bis sieben Tage gefangen hielt.
4. Im Juli 2000 ging ich nach Peking, um für eine gerechte Behandlung von Falun Gong zu appellieren. Dafür wurde ich vom Hebei Petitionsbüro in Peking für mehr als 20 Stunden eingesperrt. Bei Tage wurde ich der heißen Sonne ausgesetzt. Ich wurde auch für 36 Tage im ersten Gefängnis von Shijiazhuang gefangen gehalten.
5. Im September 2000, während ich zu Hause war, lockte mich ein Polizeibeamter von der vierten Kriminalbrigade, zur Polizeiwache, weil dort angeblich eine Versammlung stattfinden sollte. Er behauptete, dass ich gleich nach der Besprechung wieder gehen dürfte. Doch als ich dort ankam, wurde ich verhaftet. Ich musste für drei Jahre Umerziehung im Arbeitslager ertragen. Mein Unternehmen legte mir eine Strafgeldsumme von 2.000 Yuan (2) auf und strich meine Rente.
Mein Mann Liu Yueyun, 60 Jahre alt, ist ein Arbeiter im Ruhestand der Shijiazhuang kommunalen Wasserpumpenfabrik. Er war auch als Soldat in der Armee und in der kommunistischen Partei tätig. Er übte mit mir Falun Gong. Im Oktober 1999 ging er nach Peking, um sich für Falun Gong einzusetzen. Er wurde von der Shengliebeijie lokalen Polizeiwache drei volle Tage gefesselt gelassen und für weitere 30 Tage eingesperrt. Beim chinesischen Frühlingsfest, im Februar 2000, wurde er unrechtmäßig zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil er im Hebei Theater die Falun Gong Übungen machte. Anfang 2004 wurde er entlassen. Die Renten von meinem Mann und mir wurden uns immer noch nicht ausgezahlt.
1)Bei dieser Foltermethode wird der Kopf nach unten bis an sein Limit gebogen, während die Hände nach oben bis zum höchsten Punkt gezogen werden und dort bleiben. Die Hüften müssen nach oben zeigen. Man wird gezwungen, diese Position unverändert für eine lange Zeit beizubehalten. Der Körper sieht in dieser Position wie die Form eines Flugzeugs aus.
2)Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.
13. Januar 2005
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