Provinz Shandong: Falun Gong Praktizierende hatten 2002 einen Gruppenausbruch aus dem Wangcun Arbeitslager

(Minghui.de) Am 24.Oktober 2002 flohen mehrere Falun Gong Praktizierende zusammen aus dem Arbeitslager Nr. 2 der Provinz Shandong. Information zufolge war das seit der Gründung des „Lao Gai”-Systems („Umerziehung durch Arbeit”) der erste und auch der größte Gruppenausbruch. Infolgedessen wurde die sog. Brigade Nr. 10 des Lagers, die eigens für die Verfolgung von Falun Gong Praktizierenden eingerichtet worden war, aufgelöst. Ein Teil der Polizeibeamten der Brigade wurden von dieser „Spezialbrigade” versetzt. Insbesondere der Brigadeleiter Zhao Yongming, der Erzieher Li Gongming und der politische Kommissar Wang Yongjia wurden abberufen und durch andere ersetzt. Mehrere Polizisten hatten noch Geldstrafen zu verbüßen. Die Zeitdauer der Zwangsarbeit, die dort eingesperrte Falun Gong Praktizierende unter Zwang unternehmen mussten, wurde wesentlich verkürzt. Sogar einige aufgrund von Gehirnwäsche umerzogene ehemalige Praktizierende waren von dem Vorfall so erschüttert, dass sie anfingen aufzuwachen.

Die betroffenen Praktizierenden hießen Xia Binquan, Liu Xiujun, Pan Weiyou, Shang Weifeng und Duan Dedao. Sie sind aus dem Tor des Lagers gestürmt und etwa 3 500 - 4 000 Meter gelaufen, bis die Polizei in Autos sie einholte. Nicht nur die Belegschaft des Arbeitslagers wurde für die Fahndung eingesetzt, sondern auch die lokal stationierte Armee. Die oben genannten Praktizierenden waren danach brutaler Folter ausgesetzt, z.B. Elektroschocks, Aufhängen, Schlafentzug usw. Aufgrund von schweren Verletzungen hat Pan Weiyou bis heute immer noch Narben an seinem Gesicht. Einige andere Praktizierende, Li Liansheng, Li Changsheng, Ran Xiangming, Ji Yongshi und Liu Hongmao, die in den Ausbruchplan eingeweiht worden waren, wurden ebenfalls mit einer Haftfristverlängerung bestraft.

Das Arbeitslager Nr. 2 der Provinz Shandong liegt in der Stadt Zibo und wird auch Wangcun-Arbeitslager genannt. Es besteht aus vier untergeordneten Lagern. Bis Juli 2005 wurden dort mindestens 23 Falun Gong Praktizierende zu Tode gefoltert. Mindestens acht Praktizierende haben dort infolge der grausamen Verfolgung Geisteszusammenbruch erlitten.

Berichten der Minghui-Webseite zufolge wurden seit September 2000 auf Anweisung des Amtes für „Umerziehung durch Arbeit” der Provinz Shandong alle männlichen Falun Gong Praktizierenden aus verschiedenen Gebieten der Provinz Shandong in das Lager 3 des Wangcun-Arbeitslagers eingesperrt, weibliche Falun Gong Praktizierende aus Shandong in das Lager 4. Spätestens von 2001 an wurden die dortigen Falun Gong Praktizierenden gezwungen, Produkte herzustellen, die nach Japan, Südkorea, Honghong sowie in andere Länder exportiert werden. Dabei hat die vorher genannte Brigade Nr. 10 für längere Zeit Falun Gong Praktizierende der Sklavenarbeit unterzogen. Die Situation in anderen drei Brigaden, wo Praktizierende eingesperrt wurden, sah ähnlich aus.

Seit 21.Oktober 2003 wurde in allen Arbeitslagern der Provinz Shandong einheitliche Gehirnwäsche-Aktion gegen standhafte Falun Gong Praktizierende durchgeführt. Im Wangcun-Arbeitslager wurden die standhaften Praktizierenden von anderen isoliert auf einem Stockwerk eingesperrt und mit sog. „intensiven Erziehungsmethoden” behandelt. Das heißt, sie wurden jeweils von vier Personen überwacht, durften rund um die Uhr nicht sprechen, nicht schlafen. Falls jemand einnickte, wurde er sofort von zwei Personen unter den Armen gestützt und im Hof oder Flur herumgeschleppt. Oder er wurde wie beim Boxen geschlagen. Wenn das immer noch nicht ging, wurde sein Kopf einfach unter einen Wasserhahn gedrückt und mit kaltem Wasser gegossen. Danach wurde er gezwungen, lange Zeit in verschiedenen unangenehmen Positionen zu stehen, wie z.B. auf einem Fuß stehen. Manche Praktizierende wurden an Händen und Füßen in vier Richtungen gespannt am Bett festgebunden.

Der Falun Gong-Praktizierende Wang Shaoqing war Abteilungsleiter einer Textilfabrik des Kreises Wucheng, Stadt Dezhou, Provinz Shandong. Der 42-Jährige wurde im Jahre 2001 festgenommen und in das berüchtigte Wangcun Arbeitslager gesteckt. Dort wurde er wie andere gefangene Falun Gong-Praktizierende gezwungen, morgens um 5.30 Uhr aufzustehen und gleich nach dem Frühstück bis abends 10 Uhr zu arbeiten. Die einzige Pause war das etwa 15minutige Mittagsessen, welches aus krümeligem Dampfbrot und fettarmer und wenig gesalzter Kohlsuppe bestand. Zum Frühstück gab es lediglich sehr dünne Maissuppe und ein gesalztes Gemüseblatt oder Rettichstück. Manchmal wurden sogar einfach die Blätter vom Rettich gesalzen und zum Frühstück gereicht. Zehn Gefangene bekamen eine kleine Schüssel von diesen gesalzenen Rettichblättern. Als Wang Shaoqing gegen die übermäßige Zwangsarbeit und schlechten Lebensbedingungen protestierte, wurde er „strenger Erziehung” unterzogen. Das Lagerpersonal hängte ihn mit Handschellen an den Händen auf und schlug ihn, um ihn zu einem Bekenntnis zu zwingen. Nach seiner Freilassung im Jahre 2003 setzte sich Wang Shaoqing weiterhin dafür ein, Menschen über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong aufzuklären. Dafür wurde er erneut von den Behörden festgenommen und für ein Jahr in eine psychiatrische Klinik gesperrt. Aufgrund von Misshandlungen mit Psychopharmaka erlitt er geistige Störungen. Im Juli 2005 verstarb er.

Im Wangcun-Arbeitslager befinden sich zurzeit immer noch über 200 Falun Gong Praktizierende in Haft. Die geistige und körperliche Verfolgung der KP China hat unzähligen Familien Unheil gebracht.