Mit aufrichtigen Gedanken können wir alle Störungen und Kümmernisse überwinden

(Minghui.de) Ende 1999 schrieben drei weibliche Praktizierende unter Druck Erklärungen, in denen sie behaupteten, dass ich sie dazu gebracht hätte, nach Peking zu gehen, um dort um Gerechtigkeit für Dafa zu appellieren. Zwei Polizisten kamen ins Haftzentrum, um mich zu schlagen. Sie wollten, dass ich Beweise gegen diese Praktizierenden beibrächte. Ich dachte, dass ich letztendlich ein Praktizierender und kein „Kollaborateur” bin. Egal was, ich würde die Verantwortung auf mich nehmen und die Polizei nicht aus meinen Schwächen Vorteile ziehen lassen. Mit solchen Gedanken sagte ich nur einen Satz zu ihnen: „Alle drei haben Männer und Kinder. Egal, was sie von mir sagen, ich selbst werde keine Erklärungen über sie abgeben.” Immer wenn der Polizist mich etwas fragte, stieß er mir den Kopf an die Wand und trat mir in den Unterleib (Es war das erste Mal, dass mir so etwas geschah und ich wusste damals noch nicht, dass man die Verfolgung verneinen sollte. Ich dachte, Barmherzigkeit zu kultivieren, bedeute eben alles zu ertragen). Während ich die Zähne zusammenbiss, wiederholte ich immer diesen einen Satz. Als ich den Polizisten, der mich schlug, ansah, merkte ich, dass er rote Augen hatte. Er fühlte sich nicht wohl, wenn er mich anblickte.

Im Jahre 2000 fingen die Polizeiwachen an, ein positives Verständnis über Dafa zu bekommen, da ich mich mit Mitpraktizierenden zusammen bemüht hatte die Wahrheit über Dafa aufzuklären. Trotzdem wurde ich von Zeit zu Zeit geschlagen. Eines Morgens kam ein 16-jähriger Junge herein, der eine 15 cm lange Wunde auf dem Brustkasten hatte (der Arzt war, um Geld zu sparen, instruiert worden, die Fäden eine Woche früher zu ziehen, damit man den Jungen früher ins Arbeitslager schicken könnte). Er bewegte sich sehr langsam. Als ich das sah, gab ich ihm mein Bett und legte mich neben den Toiletteneimer an der Tür zum Schlafen nieder. Am nächsten Morgen, als 50 Insassen hinausgingen, sahen sie mich dort an der Tür schlafen, weil ich dem Jungen mein Bett gegeben hatte. Einige lächelten mir zu und nickten.

Ein paar Tage später sagte der „Hauptinsasse”* aufrichtig zu mir: „Durch euch Praktizierende kann ich den Unterschied zwischen euch und uns erkennen. Als ich das erste Mal hier hereinkam, schlugen mich die Insassen und die Wächter taten so, als sähen sie das nicht. Später gab ich der Wache einige tausend Yuan und wurde dadurch zum Hauptinsassen ernannt. Ich schlug dann ebenso andere Menschen und die Wärter sahen weg. Wenn ich das Fernsehprogramm „Tierische Welt” betrachtete, fühlte ich mich wie betäubt, wenn ich sah, wie sich die Starken die Schwachen zur Beute aussuchten. Nun, da ich euch schon mehr als ein Jahr lang kenne, fange ich an, die aufrichtigen Rollen, die im Fernsehen gezeigt werden, zu mögen.” Später sagte dieser Insasse vor neuen Häftlingen, dass er nie mehr andere Menschen schlagen würde. Er hielt sein Wort. Überdies schlug er immer vor, dass ich mehr mit neuen Insassen über Falun Gong sprechen sollte.

Bis 2001, während der 1½ Jahre im Arbeitslager, begegnete ich über 1000 Insassen. Ich konnte der Hälfte von ihnen geistig und materiell helfen, indem ich ihnen die Wahrheit über Falun Dafa erzählte. Viele von ihnen weinten, als sie das Lager verließen.

In jenen Tagen, als ich durch einen Hungerstreik appellierte, veränderten sich viele Insassen durch meine aufrichtigen Gedanken und Taten. Sie unterstützten mich beim Fa-Lernen und Übungen machen, sogar, wenn sie dadurch die Wärter verärgerten, ihre Haftzeit verlängert wurde oder wenn die Wärter ihnen ihre „Privilegien” vorenthielten.

Ende des letzten Jahres wurde ich festgenommen und in die Politische Sicherheitsabteilung B des Landkreises geschickt. Dort sollte ich zugeben, dass ich in der Gegend Wahrheitsaufklärung betrieben hätte. Der Polizist Huang wurde wütend: „Dies hier ist der Bezirk B nicht die Stadt A. Es kommt nicht darauf an, ob du reden willst oder nicht.” Drei Tage und Nächte lang wurde mir von sieben oder acht Leuten der Schlaf entzogen. Als ich in Ruhe darüber nachdachte, merkte ich, dass ich sie mit aufrichtigen Gedanken verändern sollte. Darum sagte ich aufrichtig zu ihm: „Offizier Huang, ich hoffe wir können uns zusammensetzen, damit ich Ihnen sagen kann, was ich wirklich denke. Könnten wir uns unterhalten, ohne dass Sie mich in Ihrer Position als Offizier verhören? Wenn ich etwas Falsches sage, zeigen Sie es mir bitte auf. Ist das, was ich sage richtig, jedoch Ihnen unangenehm, darüber zu sprechen, dann hören Sie bitte einfach nur zu. Könnten wir es so machen?” Er war durch meine Aufrichtigkeit bewegt und nickte lächelnd. Ich sprach zuerst über meine Familie und er sagte frei heraus: „Sie haben eine wunderbare Familie.” Dann sprach ich über meine Eltern. Diese waren höhere Regierungsbeamte bzw. hoch gebildete Intellektuelle, die durch politische Kampagnen gestürzt wurden, obgleich sie große Beiträge geleistet hatten. Dann erzählte ich ihm wie meine Schwester und ich dazu kamen Falun Gong zu praktizieren und wie wir die Verfolgung erlebt haben. Obgleich dieser Polizist keine Erklärungen dazu abgab, merkte ich, dass sich seine Denkweise veränderte. Später half er mir, indem er einige Fragen absichtlich ausließ. Er wurde deswegen sogar vom Direktor der Politischen Sicherheitsabteilung getadelt.

Drei Tage später entschied die Abteilung, obwohl sie nichts erreichte, mich trotzdem in ein Haftzentrum zu schicken. In den folgenden drei Tagen sprach ich als Praktizierender direkt und voller Mitleid mit mehreren Direktoren im Haftzentrum. Da die Kapazität meines Herzens wuchs, wurde die Umgebung auch immer besser. Am sechsten Tag nach meiner Festnahme sagte der Direktor des Haftzentrums zu mir: „Du wirst entlassen. Pack deine Sachen zusammen und halte dich bereit.”

Rückblickend auf den Kultivierungsweg in der Vergangenheit habe ich verstanden, dass wir aufrichtige Gedanken haben müssen. Mit Mut und aufrichtigen Gedanken dem Bösen gegenübertretend gibt es keine Kümmernisse, die wir nicht überwinden könnten. Es gab auch Augenblicke, in denen ich zögerte und nach unten fiel. Bei solchen Gelegenheiten muss man seine Geisteshaltung erneuern und seine Beharrlichkeit, den eigenen Weg gut zu gehen, zurückerobern. Nur so können wir uns würdig genug erweisen, „Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung” genannt zu werden.

* Hauptinsasse könnte einen „Anführer” in einer Gefängniszellengemeinschaft bezeichnen.