Herr Hu Wenjian aus dem Dorf Xingfu, Gemeinde Chouzhuang, Stadt Langfang, Provinz Hebei, war mehrere Male wegen seines Praktizierens von Falun Gong entführt worden. Sein Haus wurde von der Polizei geplündert und er zusammengeschlagen. Man brachte ihn zu einer Polizeiwache, einer Strafanstalt und ein Arbeitslager, wo er gezwungen wurde, Sklavenarbeit zu verrichten. Im Hehuakeng Arbeitslager erlitt er schwerwiegende Folter, so dass er zum Invaliden wurde. Sein Köper war halbseitig gelähmt. Diese Behinderung war der Grund, warum er bei einem Unfall mit einem motorisierten Dreirad starb.

Der 39-jährige Hu Wenjian hatte 1998 begonnen Falun Gong zu üben. Er profitierte körperlich und geistig sehr von der Praktik und richtete sich nach den Lehren von Falun Gong. Er gab seine Glücksspiele, das Trinken und andere schlechte Gewohnheiten auf. Nachdem Jiangs Regime am 20. Juli 1999 die landesweite Verfolgungskampagne von Falun Gong gestartet hatte, unterschrieb Herr Hu zusammen mit anderen Praktizierenden im März 2000 einen Brief an den Volkskongress, um die wahren Umstände über Falun Gong zu erklären (1). Liu Fengjun, der Sekretär des Komitees für Politik und Recht, brachte ihn zur Polizeiwache und fesselte ihn sechs Stunden lang mit Handschellen an ein Holzrad. Dann schleifte er Hu Wenjian in ein Zimmer, wo er ihn schlug und trat. Herr Hu Wenjian trug stark blutende Verletzungen davon und wurde dann 28 Tage in der Polizeiwache festgehalten und zu einer Geldstrafe von 15.000 Yuan (2) verurteilt. Seine Familie konnte diese Summe jedoch nicht aufbringen.

Am 12. Mai 2001 brachte Hu Wenjian ein Spruchband mit den Worten „Falun Dafa ist gut” nahe der Autobahn 106 an. Beamte vom Dongmajuan Gemeindeschutzteam in Wuqing, Tianjin entführten Herrn Hu und nahmen bei ihm eine Leibesvisitation vor. Sechs Beamte schlugen und traten auf ihn ein und peitschten ihn mit seinem Gürtel aus, bis dieser in mehrere Stücke riss. Die Beamten ketteten ihn mit Handschellen an ein Tischbein. Sie gaben ihm weder etwas zu essen oder zu trinken, noch erlaubten sie ihm die Toilette zu verwenden.

Am nächsten Tag, dem 13. Mai, wurde Hu Wenjian zur Luofa Polizeiwache gebracht. Auf dem Weg dorthin fragte Yan Zhen von Abteilung 1 der städtischen Polizeibehörde, wer Hus Frau war, und drohte ihm, dass sein Haus verunstaltet würde. Bei der Luofa Polizeiwache stellten die Beamten vier Schläger ein, die Herrn Hu mit Knüppeln verprügelten. Einer der Schläger hieß mit Nachnamen Liu. Herr Hu konnte nicht mehr aufstehen und verlor das Bewusstsein. Gegen 23:00 Uhr plünderten Zhang Wanchun, der stellvertretende Chef der Luofa Polizeiwache, und Xu Lianyus, Sekretär des Komitees für Politik und Recht, Herrn Hus Haus und nahmen seine Falun Gong Bücher weg. Die zwei Übeltäter verhörten und schlugen Hu Wenjian, bis sein Gesicht deformiert war und sein Blut an die Wand spritzte. Um etwa 1:00 Uhr in der Nacht wurde Herr Hu vom Polizeibeamten Wang mit Handschellen gefesselt.

Am 14. Mai sandten Zhang Wanchun und Wang Herrn Hu in die Langfang Strafanstalt in der Provinz Hebei. Die Strafanstaltverwaltung weigerte sich ihn aufzunehmen, weil sie befürchteten, dass er dort sterben könnte. Zhang Wanchun brachte die Verwaltung schließlich doch dazu, Hu Wenjian zu akzeptieren. Sieben Monate über seine Haftstrafe wurde er dort gefangen gehalten. Er aß nur spärliche Mahlzeiten, bestehend aus gedämpftem Brot und Gemüsesuppe. Täglich wurde er gezwungen 17 Stunden Schwerstarbeit zu verrichten.

Am 4. Dezember 2001 wurde Hu Wenjian zur weiteren Verfolgung ins Hehuakeng Arbeitslager in Tangshan gesandt. Abgesehen von Essen und Schlafen wurde er gezwungen, jeden Tag längere Zeit auf einem kleinen Hocker zu sitzen. Während dieser Zeit bombardierten die Übeltäter ihn mit verleumdender Propaganda über Falun Gong. Aufgrund der physischen und seelischen Folter wurde er halbseitig gelähmt. Später diagnostizierte man bei ihm Enzephalopathie. Die Lagerverwaltung weigerte sich, ihn in ein Krankenhaus zu schicken und forderte stattdessen seine Familie auf, ihn nach Hause zu bringen.

Er blieb 46 Tage im Langfang Krankenhaus und musste für die Behandlung eine Rechnung in Höhe von mehr als 10.000 Yuan bezahlen. Seine Familie musste sich das Geld leihen. Seine Frau konnte diesen ungeheuren seelischen und finanziellen Druck nicht mehr ertragen und wollte die Scheidung. Zusammen mit ihrem Sohn ging sie von Zuhause fort. Hu Wenjian war alleine Zuhause, behindert und verschuldet. Ständig wurde er von Regierungsbeamten belästigt, die seine Falun Gong Bücher wegnahmen und ihn bedrohten, ihn wieder in ein Arbeitslager zu bringen, wenn er weiterhin Falun Gong üben würde.

Ende 2004 versuchte Hu Wenjian seine Glaubensfreiheit durchzusetzen, indem er die Personen und Einheiten, die ihn verfolgt hatten, anklagte. Aber das Volksgericht von Langfang wies seine Klage zurück, weil er ein Falun Gong-Praktizierender war. Mehrere Tage später führte Yang Yongzhen, Buchhalter des Xingfu Dorfparteikomitees, einen stellvertretenden Parteisekretär der Bezirksregierung zu Hu Wenjian nach hause. Sie forderten Hu Wenjian auf, keine Klagen gegen Regierungsbeamte anzustrengen, und versprachen ihm Geld als Ausgleich für sein Leiden.

Nachdem einige Tage vergangen waren, fragten Yang Zhigang, Parteisekretär aus dem Dorf Xingfu, und ein stellvertretender Sekretär vom Chouzhuang Gemeindekomitee, ob er die Erlebnisse seiner Verfolgung online veröffentlichen wollte und boten ihm Hilfe dabei an. Hu Wenjian gab ihnen keine Antwort. Als er sie nach dem Geld fragte, das sie versprochen hatten, leugneten sie, jemals ein solches Versprechen gegeben zu haben.

Um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen, kaufte Hu Wenjian mit Hilfe von Freunden und Mitpraktizierenden ein motorisiertes Dreirad. Indem er Leute mit diesem Dreirad herumfuhr verdiente er sich fortab Geld. Jedoch wurde der Druck auf ihn immer größer und die Tatsache, dass seine Ehefrau und sein Kind ihn verlassen hatten, lastete schwer auf ihm. Eines Nachts stolperte er und fiel vor seiner Haustür zu Boden, sein Dreirad fiel auf ihn. Aufgrund seiner Behinderung konnte er das Dreirad nicht von sich runter schieben. Als er gefunden wurde, war er bereits tot.

(1) „Die Wahrheit erklären” bzw. „die wahren Umstände über Falun Gong” erklären bezieht sich darauf, dass in China auf Anordnung Jiang Zemins in den Medien gezielt Propaganda gegen Falun Gong betrieben wird, in dem sie Lügen erfinden und der Bevölkerung ein gefährliches Bild von Falun Gong vortäuschen. Auf diese Weise haben sich viele unschuldige Menschen an der Verfolgung mit schuldig gemacht und es ist ein zusätzliches Mittel, um die Verfolgung in solch einem Ausmaß aufrecht zu erhalten.

(2) Yuan ist die chinesische Währungseinheit. Das durchschnittliche Monatseinkommen eines Stadtarbeiters in China beträgt ca. 500 Yuan.