Sydney Morning Herald: Chinesische Dissidenten zu Tode geprügelt, Abtrünniger berichtet über sein Verhör

Ein ehemaliger Offizier des chinesischen öffentlichen Sicherheits-Büros übergab gestern dem Senatskomitee im Geheimen Beweise für die Folterung von angeklagten Dissidenten.

Der Mann, mit dem Decknamen „Z”, ist einer der drei chinesischen Beamten, die sich in diesem Jahr in Australien von ihrer Regierung losgesagt haben.

Er sagte, er habe gehört, dass Gefangene zu Tode geprügelt wurden und dass er sich aus Opposition gegen diesen Missbrauch dazu entschlossen habe, abzudanken.

Seine Zeugenaussage wurde dem Komitee hinter verschlossenen Türen bei einer Anhörung in Sydney übergeben. Aber seiner schriftlichen Abdankung war eine Erklärung von ihm beigefügt, welche die behauptete Folterung im Einzelnen schildert.

Der Rechtsanwalt Bernard Collaery erschien mit „Z” und mit noch einem ehemaligen Polizisten, der abtrünnig geworden ist, Hao Fengjun, zu der Senatsanhörung.

Herr Collaery sagte, dass Herr Hao massenweise Dokumente und „elektronische” Daten über eine mehrere Milliarden teure Operation habe, bei der chinesische Staatsbürger in der ganzen Welt und auch in Australien bespitzelt werden.

Er sagte, dass sie ein ungeheures Netzwerk von bezahlten Informanten umfasse, das von der Sicherheitsorganisation „Büro 610” betrieben wird.

„Ich arbeitete im „Büro 610” und habe nie persönlich den Tod eines Falun Gong- Praktizierenden gesehen. Aber ich habe gesehen, wie festgenommene Falun Gong-Anhänger und Dissidenten mit Hilfe von Folterungen verhört wurden.” Herr Hao sprach mit dem Komitee durch einen Dolmetscher. „Im Grunde war es körperliche Bestrafung, weil sie mit einer Eisenstange geschlagen wurden und sie an der Tür oder anderswo lange Zeit mit Handschellen aufhängte.”

Herr Collaery sagte, dass die australischen Geheimdienst-Agenturen versagt hätten, weil sie sie sich die Geheimdienstinformationen nicht genügend zunutze gemacht hätten, die ihnen von den beiden Überläufern zur Verfügung gestellt worden waren.

In der schriftlichen Vorlage beklagte er das „Stillschweigen” seiner Regierung zu der rücksichtslosen Unterdrückung der chinesischen Bürger durch das chinesische Regime und er unterstellte seinem Land, dass wirtschaftliche Interessen der Grund dafür seien.