Offener Brief an Bundesaußenminister Dr. Frank-Walter Steinmeier

(Minghui.de)

15. Februar 2006

Auswärtiges Amt
Herrn Bundesaußenminister
Dr. Frank-Walter Steinmeier
- persönlich-

Werderscher Markt 1
11013 Berlin

Ihre Reise nach China - Unterstützung für Familie Jiang und für die Beendigung der Gewalt durch die Kommunistische Partei Chinas

Sehr geehrter Herr Dr. Steinmeier,

anlässlich Ihrer bevorstehenden Chinareise wenden wir uns als Falun Gong-Praktizierende in Deutschland mit der Bitte an Sie, sich für die Ausreise von Herrn Jiang Renzheng und seiner Familie nach Deutschland und für die Beendigung der Verfolgung unschuldiger Menschen einzusetzen.

Unglücklicherweise wurde Herr Jiang mit seiner Familie vor fast einem Jahr nach China abgeschoben. Wegen seines Glaubens an Falun Gong und an dessen Prinzipien „Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht” wurde er in China zu unrecht verhaftet und in ein Arbeitslager gesperrt. Wir begrüßen, dass ihn das Verwaltungsgericht in Würzburg nachträglich als Asylberechtigten anerkannt hat, und dass sich das Auswärtige Amt um seine Freilassung bemüht. Allerdings steht Herr Jiang bis heute immer noch unter Hausarrest. Wir dürfen nicht zulassen, dass seine Menschrechte und seine Menschenwürde weiterhin mit Füßen getreten werden.

Das Schicksal von Herrn Jiang ist nur ein Beispiel unter Hunderttausenden von verfolgten Falun Gong-Praktizierenden in China. Erschüttert liest man die offenen Briefe des bekannten chinesischen Bürgerrechtsanwalts GAO Zhisheng an den chinesischen Präsidenten Hu Jintao und den Premier Wen Jiabao. In diesen schildert er seine eigenen Recherchen über schlimmste Verfolgung und Folter unschuldiger Falun Gong-Praktizierender in seinem Heimatland und fordert die kommunistische Führung zur sofortigen Beendigung der Menschenrechtsverletzungen gegenüber ihren eigenen Bürgern auf. (siehe http://www.dieneueepoche.com/articles/2005/12/29/7508.html). Sein mutiger Einsatz für die Gerechtigkeit in China wurde mit der Schließung seiner Kanzlei und Aufhebung seiner Lizenz, permanenter Überwachung und sogar einem Anschlag auf sein Leben erwidert.

Am 4. Februar 2006 begann Herr Gao eine Hungerstreik-Aktion - „zur Wahrung der Menschenrechte, und Unterstützung gegen die Gangster der KP Chinas” -
(siehe http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/02/06/8550.html), die sofort innerhalb Chinas wie auch im Ausland Unterstützung fand. Auch in Deutschland beteiligen sich immer mehr Menschen an dem Staffel - Hungerstreik.

Seit der Veröffentlichung der „Neun Kommentare über die Kommunistische Partei” in der größten chinesischsprachigen Auslandszeitung „The Epoch Times” im November 2004 sind bis heute fast 8 Mio. Menschen aus der KP Chinas ausgetreten. Im Kampf gegen ihren Niedergang, der unaufhaltsam ist, setzt die KP Chinas alle erdenklichen bösartigen Methoden ein. So wurde am 8. Februar 2006 der technische Leiter der „The Epoch Times” in den USA, Herr LI Yuan, von Agenten der KP Chinas überfallen und schwer verletzt
(siehe http://www.dieneueepoche.com/articles/2006/02/09/8654.html).

In China leben über 1 Milliarde Menschen ohne elementare Menschenrechte. Die KP Chinas ist seit ihrer Machtübernahme vor 57 Jahren für den Tod von 80 Millionen Menschen verantwortlich. Die blutige Niederschlagung der Studentenbewegung am 4. Juni 1989 sowie die seit über sechs Jahren andauernde Verfolgung der friedlichen Falun Gong-Praktizierenden erschüttern die Welt zutiefst.

Aufgrund des wirtschaftlichen Interesses haben die westlichen Länder einen Einfluss auf China, und sollten diese Chance gut nutzen und die schweren Menschenrechtsverletzungen deutlich verurteilen. Ein Schweigen bzw. Verhandeln über Menschenrechte hinter verschlossenen Türen aufgrund eigener Interessen erhält das Gewaltsystem der Kommunistischen Partei in China aufrecht und wirkt sich früher oder später auch auf den Westen aus .

Sehr geehrter Herr Außenminister, bitte setzen Sie sich für die Einhaltung der Menschenrechte in China ein. Wir bitten Sie höflichst, im Rahmen Ihrer Chinareise die Freilassung von Herrn Jiang und das sofortige Ende der Unterdrückung Falun Gong- Praktizierender einzufordern.

Mit freundlichen Grüßen

Falun Gong-Praktizierende in Deutschland

Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200602/29609.html

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