Österreichische Fa-Konferenz 2006: Erfahrungsbericht bei der Resolution zur Verurteilung der kommunistischen Verbrechen, oder die eigene Rolle gut spielen
(Minghui.de) Eigentlich kam es wieder einmal anders als geplant. Ich arbeite bei einer Internationalen Zeitung mit und hatte im Januar wegen Veränderungen in meiner Umgebung und wegen neuer Möglichkeiten der Erklärung über Kommunismus und Falun Gong sehr viel zu tun. Ich hatte nicht einmal zum Nachdenken Zeit. Ich bemühte mich zumindest halbwegs dem Druck standzuhalten. Denn wie es der Meister so schön ausdrückt den Gipfel erreicht, die Wende folgt.
In dieser Zeit hörte ich zwei Begriffe: Rechtsanwalt Gao und die Resolution zur Verurteilung der kommunistischen Verbrechen. Diese Begriffe tauchten plötzlich aus dem Nichts auf und waren genauso schnell wieder vergessen. Ein paar Wochen später nahm ich trotz enormer Zeitprobleme an einem Gespräch zur besseren Koordinierung zukünftiger Maßnahmen Teil. Ein Thema davon war, dass die Resolution in weniger als zwei Wochen abgestimmt werden sollte. Ich war durch den Druck, unter dem ich stand, wie vernagelt und begriff nichts, doch als ich direkt angesprochen wurde, wie die Zeitung mithelfen könne, musste ich mir plötzlich Gedanken machen und erkannte die Wichtigkeit der Resolution.
Wegen Zeitmangels meinerseits versuchte ich wenigstens andere zu motivieren mitzumachen, was nur teilweise gelang. Nur wenige Tage später teilte mir mein Chef trotz einiger Arbeit im Büro mit, dass ich eine Woche „Zwangsurlaub” nehmen musste. Einerseits war ich empört über diesen plötzlichen und willkürlichen Eingriff in die mir zustehende Freizeit. Zugleich begrüßte ich es sehr. Ich dachte, dass ich so endlich aus dem Zeitdruck kommen, die Übungen machen und ausgiebig lesen könnte, Erholung also. Doch als beim Telefonat mit einem Praktizierenden das Gesprächsthema wieder auf die Resolution kam, wurde mir klar, dass ich hinfahren und für die Zeitung berichten sollte. Am nächsten Tag leitete ich alles in die Wege und brach bald darauf auf.
Dafür, dass mir für die Vorbereitung die Zeit gefehlt hatte, lief es in Strassburg selbst gut. Ich fand auf Anhieb mein Hotel und die Angestellten dort ließen mich trotz der frühen Morgenstunde mein Zimmer beziehen. Auch der Europarat selbst war einfach zu finden. Bei der Akkreditierung traf ich die Korrespondentin einer jugoslawischen Nachrichtenagentur. Sie war ebenso wie ich zum ersten Mal hier und demgemäß genauso planlos. Sie führte mich schließlich in die journalistischen Hausgebräuche ein, und ich erzählte ihr in gut verträglichen Dosen von den „Neun Kommentaren”. Wir bekamen zwei Journalistenplätze direkt nebeneinander. Mein Platz im Europarat wurde mir sehr schnell klar, ich konnte authentische Artikel schreiben, bei hausinternen Pressekonferenzen vor anderen Journalisten gute Fragen stellen und ganz belanglos unter Kollegen plaudern. Schließlich konnte ich in den ersten zwei Tagen ganz nebenbei mit dem UN Sonderreporteur über Gao und mit höherrangigen Politikern aus Österreich und Deutschland über den Kommunismus sprechen.
Mir war sehr an den Leuten gelegen, die voraussichtlich gegen die Resolution stimmen würden. Neben der Richtigstellung lernt man so deren Argumentation und Denkweise kennen, wodurch man selbst wiederum in Zukunft besser erklären kann. Ich hatte mir deshalb schon im Vorfeld die Vertreter der kommunistischen Parteien herausgesucht. Einen davon, den heutigen Chef der kommunistischen Partei in Russland, wollte ich jedenfalls interviewen. Doch bei Kontaktaufnahme verwies er mich auf die Pressekonferenz am nächsten Tag. Diese Pressekonferenz war zur Verhinderung der Resolution angesetzt.
Am Tag der Abstimmung besuchte ich mit dem Redakteur einer anderssprachigen Ausgabe Internationalen Zeitung die Abgeordneten. Als wir im Vorbeigehen eine Dame am Gang vor der italienischen Delegation ansprachen, stellte sich diese als Mitglied der linken Allianz heraus, die uns gleich zu einem Treffen der Linken und Kommunisten mitnahm. Das Gespräch dort verlief nicht immer harmonisch, der andere wollte die Kommunisten sofort vom Fehler der kommunistischen Ideologie überzeugen. Doch eben dafür waren sie als Vertreter anwesend, sie konnten das nicht akzeptieren. Es entstand eine sehr komplexe Situation, die nicht leicht zu handhaben war. Ich versuchte möglichst auszugleichen, damit diejenigen, die eigentlich schon positiv dachten, nicht wieder zurückgestoßen wurden. Interessanterweise war nämlich gerade einem so genannten Kommunisten aus Westeuropa nicht klar, dass seine Denkweise eigentlich dem Kommunismus zuwiderlief.
Nach dem Gespräch tauschten wir uns kurz darüber aus. Ich vergaß aber über das unterschiedliche Verhalten in unterschiedlichen Rollen als Falun Gong Praktizierender und als Journalist zu sprechen. So kam es, dass der andere entgegen seiner eigentlichen Rolle als Journalist zum Aussenden der aufrichtigen Gedanken vor dem Europarat zu den Falun Gong Praktizierenden verschwand. Meines Verständnisses nach wäre es besser gewesen, wenn er bei den Journalisten geblieben wäre und still FZN gemacht hätte. So wie Lehrer Li sagt: „Insbesondere am Arbeitsplatz oder an bestimmten Orten braucht man die Geste mit der aufgerichteten Hand nicht zu machen, die Wirkung ist die gleiche. Wenn man starke aufrichtige Gedanken bewahrt und sich in Gedanken konzentriert, kann man genau die gleiche Wirkung erzielen.” (Aufrichtige Gedanken, Li Hongzhi 13.10.2002)
Als ich schließlich auf meinen Platz unter den anderen Journalisten zurückkam, fand ich dort einen großen, unordentlichen Stoß von Infomaterial über die neun Kommentare und Falun Gong. Das lief der Art, wie ich zuvor die Journalisten um mich herum aufgeklärt hatte, zuwider. Ich hatte mit ihnen immer so zwischendurch über alles mögliche gesprochen und die Wahrheit über den Kommunismus in passenden, für sie gut verdaulichen Stücken einfließen lassen. Sie saßen teilweise unmittelbar neben mir und kannten mich als einen von ihnen, der sich eben mit dem Kommunismus auseinandersetzt und dazu eine Meinung hat. Ein Journalist kommt eigentlich zu einem Ereignis um zu berichten. Es ist da nicht üblich mit einem Stoß Infomaterial unter Kollegen austeilen zu gehen, das sieht eher nach missionieren aus. Man bekommt als Journalist auch sehr leicht ein paar Zettel von irgend jemanden in die Hand gedrückt, wobei viele möchten, das man von ihnen so berichtet, wie sie das wollen, nicht unbedingt so, wie man selbst schreibt. Man regelt die Erklärung also eher so beiläufig, so nebenbei, was auch tiefer geht und gründlicher ist, als es mit dem einmaligen Verteilen eines Flugblattes erreicht werden kann, da man eine Vertrauensbasis zueinander aufbaut. Die anderen Journalisten, darunter auch die Bekannte der Nachrichtenagentur, schauten mich also plötzlich prüfend an. Es hatte mich einige Mühe gekostet, diese Kontakte über Tage behutsam aufzubauen, jetzt stand ich wieder am Anfang.
Wenn ich heute zurückblicke, sehe ich sein Herz als Praktizierenden und ich verstehe seine Rollenverwechslung. Die Kunst besteht eben darin, sich mit neuen Rollen in der Fa-Berichtigung zurechtzufinden. Hier hilft auch ein besserer Austausch untereinander. Förderlich für meine Kultivierung war, als ich ihn darauf ansprach: Er verstand meine Erklärung nicht, vielmehr ließ sein Verhalten darauf schließen, dass er von mir wegen meines mangelnden Verständnisses vom Dafa enttäuscht sei. Das machte mich natürlich sehr betroffen und ich dachte nochmals grundlegend darüber nach, ob der andere falsch liegt oder ob es hier eigene Lücken gibt, es trug also bei mir zu dem Prozess des tieferen Erkennens bei.
Zurück im Europarat nahm ich an der Pressekonferenz mit dem Chef der kommunistischen Partei Russlands teil. Die Frage der Journalistin neben mir betreffend der Verbrechen des Kommunismus und deren Anzahl konnte den Erklärungen des Parteichefs nicht standhalten. Er sagte, dass die kommunistischen Parteien zwar Verbrechen begangen hätten, aber andere Länder, wie die USA, doch auch. Folglich müsste man bei einer Verurteilung des Kommunismus auch alle anderen mitverurteilen, was ja wirklich zuviel sei, man könne nicht alle verurteilen, warum denn ausgerechnet den Kommunismus? Es dauerte, bis ich das Feld erkannte, das mein Denken hemmte und einschränkte. Als ich es jedoch durchbrechen konnte und zwei Richtigstellungen in Form von journalistischen Fragen machte, war binnen Minuten die Pressekonferenz vorbei. Nach einer kurzen lächerlichen Erklärung machte er sich auf und davon. Durch dieses allzu offensichtliche, abrupte Abbrechen verstand ich die Worte des Meisters, dass nur wir Praktizierende dieses Feld durchbrechen und es schaffen können, nicht aber normale Menschen. Strenggenommen hatte ich nämlich sehr ähnliches wie die Journalistin neben mir gesagt. Ich hatte nur noch zusätzlich die kommunistische Partei Russlands entblößt.
Was mich jedoch innerlich an dieser Begegnung berührte, war, dass er unter allen anderen Journalisten nur mir, der ich doch eigentlich seine Konferenz gestoppt hatte, ein eigenes Handout zu meinem Platz bringen ließ. Es kam mir vor, als ob er mit dem Handout, das eigentlich nur kommunistische Propaganda enthielt, auch seine Hoffnung in mich legte. Bis heute regt mich das zum Nachdenken über meine große Verpflichtung dem Dafa gegenüber an, und wie wichtig es ist, dass wir uns gut kultivieren, damit wir auch solchen Leuten helfen können.
Die Debatte um die Resolution selbst war wie ein Kampf zwischen Gut und Böse. Es wurde mit den miesesten Tricks bis zum Schluss gekämpft, doch die Resolution wurde trotzdem angenommen. Als ich schließlich bei der Abschlusspressekonferenz eine bewusste Frage stellte, schien ich dadurch ein Schloss geöffnet zu haben. Aus dem Einreicher der Resolution sprudelte es daraufhin vor den versammelten Journalisten wie aus einer Quelle heraus: wie schwach der Kommunismus doch schon sei. Das ließe sich am besten bei den Falun Gong Praktizierenden vor dem Europarat wahrnehmen. Vor zwei Jahren seien sie nur ruhig dagestanden und hätten ihre Übungen gemacht, doch heute schrieben sie schon selbstbewusst die Parteiaustritte auf ihre Transparente.
Dadurch erschien in mir ein Bild, wie sehr das Dafa durch uns Praktizierende mittlerweile alle Bereiche durchsetzt. Wir stehen vor dem Gebäude, machen Passanten und Gäste aufmerksam und erklären ihnen die Situation. Wir sind als Besucher im Europarat selbst präsent und erklären es den Gesandten in ihren eigenen Zimmern. Zusätzlich sind wir auch unter Journalisten, sprechen mit ihnen unter Kollegen und können auf andere Weise wieder das Feld auch bei den Gesandten selbst reinigen. Wir alle zusammen bilden diese reichhaltige, vielfältige Gesamtheit, mit einer unbeschreiblichen Wucht und Kraft. Doch dürfen wir in dieser letzten Phase die Anforderungen an uns nicht vergessen: es ist erforderlich, dass wir uns noch besser kultivieren.
Ich danke dem Meister und meinen Mitpraktizierenden an dieser Konferenz teilnehmen und mich mit euch austauschen zu können.
Quelle: http://www.clearharmony.de/articles/200603/30141.html
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Rubrik: Fa-Konferenzen