Christian Daily - Chinesische Organe zum Verkauf
(Minghui.de)
Lukratives Geschäft: China hat offiziell jeden Handel mit Organen untersagt, doch es gibt im Internet Anzeigen, in denen Lebern, Nieren und andere Organe von exekutierten Gefangenen angeboten werden. Der Preis für ein neues Organ beträgt zwischen 77.150 und 138.900 US-Dollar.
- Mein Arzt hatte mir erklärt, dass ich ohne eine Transplantation nur noch ein Jahr zu leben hätte. Damals war ich schon überall auf meinem Körper ganz gelb. Daher suchte ich wie ein Wahnsinniger nach einer Lösung. Im Krankenhaus in Tokio war ich die Nummer 50 auf der Warteliste, doch dann fand ich im Internet eine Firma. Herzlichen Dank, dass ich einen neue Lebenschance bekommen habe. S. M.
- Zunächst möchte ich ihr oder ihm dafür danken, dass sie/er mir eine Niere spendete. Es ist ein eigenartiges Gefühl, die Niere eines anderen Menschen in meinem Körper zu haben, doch ich werde alles tun, um darauf aufzupassen. K.T.
Das sind nur zwei Beispiele von Briefen dankbarer japanischer Patienten und Kunden einer Firma, die sich selbst „JBK-Transplantationen” nennt. Diese Firma, die ein Büro in Japan und eines in der chinesischen Hauptstadt Peking hat, bietet im Internet Transplantationen von Lebern und Nieren in chinesischen Krankenhäusern an.
Je nach Alter und Gesundheitszustand beträgt der Preis für eine Niere zwischen 77.150 und 82.300 US-Dollar, während man eine neue Leber für 123.500 bis 138.900 US-Dollar kaufen kann. Im Preis inbegriffen ist das Organ, die Voruntersuchung, der Krankenhausaufenthalt und was äußerst wichtig ist: der Patient wird an die Spitze der Warteliste gestellt.
Die Webseite von JBK-Transplantationen verheimlicht nicht, dass es sich bei den Organen um Organe von in China exekutierten Gefangenen handelt.
Die Webseite ist im Internet frei zugänglich, obwohl es gesetzwidrig ist, in China mit Organen zu handeln. Nachdem der Handel mit Organen in China erst kürzlich in den Mittelpunkt des Interesses gerückt war, hatte die Führung dieses Landes dies gerade erst betont und besonders die Tatsache, dass es sich um Organe exekutierter Gefangener handele.
Die Kritik stieg nach der Veröffentlichung des kanadischen Berichtes an, in dem die chinesischen Behörden beschuldigt werden, Anhänger der halb-religiösen Meditationsgruppe Falun Gong in speziellen Todeslagern festzuhalten, mit dem alleinigen Ziel, sie ihrer Organe zu berauben.
China leugnete sofort Falun Gongs Anschuldigungen, doch kürzlich gaben die Chinesen nach vielen Jahren des Leugnens zögernd zu, dass sie Organe von exekutierten Gefangenen verwenden würden. Es heißt jetzt, dass dies nur in begrenztem Umfang geschehe und auch nur, wenn die Gefangenen ihre Erlaubnis dazu gegeben hätten.
Gleichzeitig führte China am 1. Juli eine neue gesetzliche Bestimmung ein, die ganz klar den Kauf und Verkauf von Organen untersagt. Dieses Gesetz regelt auch, dass vom Spender eine schriftliche Erklärung vorliegen muss, auch wenn es sich um einen zum Tode verurteilten Gefangenen oder um Familienangehörige handelt. Außerdem haben seitdem auch nur die besten Krankenhäuser die offizielle Erlaubnis, Transplantationen durchzuführen.
Somit sollte es eigentlich unmöglich sein, dass reiche Ausländer auf der Warteliste nach vorne springen können und sich vor chinesische Patienten, die eine Transplantation benötigen, drängen. Zirka zwei Millionen Chinesen benötigen jährlich ein Organ, doch wegen Mangel an Spendern werden nur zwischen 10.000 und 20.000 Transplantationen durchgeführt.
Dieser Unterschied zwischen Angebot und Nachfrage schuf diesen wachsenden Schwarzmarkt für Organe mit Aussicht auf enorme Gewinne, nicht nur in China, sondern weltweit, wo arme Inder und Südamerikaner ihre Organe an kranke Menschen aus reichen Ländern der Welt verkaufen.
Menschenrechtsorganisationen versuchen seit Jahren, auf dieses Problem aufmerksam zu machen und ein internationales Gesetz auf diesem Gebiet in Kraft zu setzen, doch bis jetzt verhielt sich die internationale Gesellschaft zögernd. Und in diesem Vakuum kratzen die Mittelsmänner immer noch riesige Profite zusammen.
- „Chinas Verbot des Organhandels ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Menschliche Organe sollten nicht zu einem Handelsgegenstand gemacht werden. Die Möglichkeiten der Ausbeutung und des Missbrauchs sind hoch, wenn dies freigegeben ist, so dass arme Menschen verkaufen und reiche schon darauf warten, einkaufen zu können”, sagt Sharon Hom, die „Menschenrechte in China” leitet, eine Menschenrechtsorganisation im Exil mit Hauptsitz in den USA.
Doch sie weist darauf hin, dass es schwierig sein werde, dieses Gesetz in China umzusetzen, weil das Land keine unabhängigen Gerichte habe und die Kommunistische Partei sich als Alleinherrscher gerne auf allen Ebenen einmische. Außerdem sei die Korruption ein großes Problem in China.
Trotz der neuen Gesetzesregelungen weist eine Menge darauf hin, dass der Handel in China noch eine lange Zeit weitergehen wird. Eine Firma wie die JBK-Transplantationen wird laut eigenen Aussagen jährlich ungefähr 270 Leber- und 250 Nierentransplantationen durchführen. Diese zusammen ergeben einen jährlichen Umsatz von mindestens 51 Millionen US-Dollar. Und diese Firma ist nicht die einzige auf dem Markt. Die Firma gibt keinen Einblick darin, wie die Geldsumme aufgeteilt ist, doch es ist anzunehmen, dass Teile des Geldes zu Bestechungszwecken innerhalb des Systems bestimmt sind.
Dies [unterstützt] Aussagen von Chen Zhonghua, Professor am Institut für Transplantation am Tongji Krankenhaus in der Stadt Wuhan. In der Hongkonger Zeitung „South China Morning Post” bezeichnet er den Transplantationsmarkt in China als ein „schmutziges Netzwerk aus Korruption und Geld, welches zwischen Polizei, Gerichten und Krankenhäusern hin und her fließt”.
Der Professor war an der Ausarbeitung der neuen Regelungen beteiligt, kritisiert jedoch, dass sie nicht umfassend genug seien und dass keine abgeschlossene Gesetzesregelung innerhalb dieses Gebietes herausgegeben würde. Sein Haupteinwand besteht darin, dass dieses Gesetz überhaupt nicht in Betracht ziehe, dass die Mehrheit (über 99 Prozent) der Organe von exekutierten Gefangenen stamme.
- „Wie sollen wir das gesamte Gebiet der Organtransplantationen in China kontrollieren und verwalten, wenn wir zu der Frage der Organquelle keine Stellung nehmen?”, lautet seine Frage.
Auch Sharon Hom von „Menschenrechte in China” weist auf das Problem hin, dass die Organe von exekutierten Gefangenen stammen.
- „Obwohl China jetzt zugegeben hat, dass dies der Fall ist, nimmt es zu Fragen wie Zustimmung, Missbrauch von Gefangenen und zu Berichten, dass man sich bestimmter ausgewählter Gefangenengruppen bedient, keine Stellung”, erklärt sie.
Laut Sharon Hom bestehe das Hauptproblem in dem Mangel an Offenheit von Seiten Chinas in Bezug auf Inhaftierungen und Exekutionen sowie darin, dass China routinemäßig unabhängige Untersuchungen des Systems ablehne und eben auch den Zugang zu den Leichen exekutierter Gefangener verweigere. Sogar Angehörigen werde oft untersagt, ihre Verwandten nach der Hinrichtung zu sehen.
- „Vor diesem Hintergrund ist es schwierig, das Ausmaß des Missbrauchs zu beobachten und zu dokumentieren”, sagt sie und fordert, „dass die internationale Gesellschaft Druck auf China ausübt, damit unabhängige Organisationen wie das Rote Kreuz Zugang zu Gefängnissen und Arbeitslagern bekommen.”
Außerdem fordert sie von China, alle Statistiken über die Zahl der verurteilten und exekutierten Personen zu veröffentlichen. Diese Zahlen sind derzeit geheim.
Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International exekutierte China im vergangenen Jahr 1.770 Gefangen, doch die Zahl liegt wahrscheinlich eher bei 8.000 pro Jahr, also beträchtlich höher.
China ist somit das Land, das auf der ganzen Welt die meisten Menschen hinrichtet und Amnesty International hat in einem früheren Bericht das chinesische Regime beschuldigt, systematisch diese vielen Gefangenen hinzurichten, um einen lukrativen Organhandel aufbauen zu können.
Die Organisation stützt ihre Anklage auf Zeugenaussagen, die andeuten, dass Gefangene regelmäßig medizinisch untersucht werden, damit geeignete Spender für die wartenden Patienten gefunden werden können. Ein ehemaliger Gefangener, der nach sieben Jahren im Gefängnis entkam, berichtete, dass er oft sah, wie verurteilte Häftlinge „medizinisch fertig gemacht wurden” für die sofortige Entnahme der Organe nach der Exekution. In der Nacht vor der Hinrichtung war es Routine, dass die Gefängniswärter den verurteilten Gefangenen Blutproben entnahmen.
Britische Ärzte brachten kürzlich ähnliche Beschuldigungen gegen die chinesischen Behörden vor: „Häftlinge werden allein wegen des Verkaufs ihrer Organe hingerichtet”, sagen sie. Dies geschehe, nachdem die britischen Ärzte festgestellt hätten, dass eine steigende Zahl von Patienten darüber nachdenke, nach China zu fahren, weil sie zu Hause so lange auf eine Transplantation warten müsse. Normalerweise dauert es Monate oder Jahre, den richtigen Spender zu finden, doch in China ist das manchmal eine Angelegenheit von wenigen Wochen.
- „Es sieht aus, als ob es `reine Brotarbeit´ sei, dass also Menschen speziell zur Hinrichtung ausgewählt werden”, hieß es in einer Pressemeldung der „British Transplantation Society”, einer britischen Vereinigung von Transplantationsärzten. Sie bezeichnen diese Vorgehensweise als unethisch und als Konflikt mit den Menschenrechten.
Auch in dem Falun Gong-Bericht erzählen ehemalige Häftlinge, wie sie in Arbeitslagern medizinischen Untersuchungen ausgesetzt gewesen seien, die darauf hinweisen, dass die Gefangenen so lange am Leben gehalten werden, bis ihre Organe mit denen der richtigen Käufer übereinstimmen.
Die Autoren des Berichtes, der ehemalige kanadische Parlamentsabgeordnete und Staatsanwalt David Kilgour sowie der kanadische Anwalt für Menschenrechtsfragen David Matas, interviewten unter anderem auch die Behörden, Ärzte und ehemalige Gefangene, während ihnen allerdings eine Einreise nach China untersagt wurde. Sie geben keine genaue Zahl von exekutierten Falun Gong-Anhängern an, sehen sich jedoch in der Lage, beweisen zu können, dass die bewusste chinesische Politik einem Völkermord gleichkommt.
Menschenrechtsorganisationen zögerten bisher, wenn es um die Bestätigung der Informationen geht und Sharon Hom von „Menschenrechte in China” sagt auch, dass ihre Organisation keine Informationen aus erster Hand habe, die den Bericht bestätigen würden. „Doch dies erweckt die ernsthafte Sorge wegen der Verletzung der Menschenrechte, so dass eine gründliche und unabhängige Untersuchung notwendig ist”, erklärt Sharon Hom.
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