Pekings schwarze Liste auch nach den Olympischen Spielen in Kraft
(Minghui.de) Mein Name ist Daniel Ulrich, ich bin 35 Jahre alt und Schweizer Bürger. Seit fünf Jahren lebe ich in Taiwan und arbeite als freischaffender Fotograf. Am Freitag, dem 29. August, wollte ich aus geschäftlichen Gründen nach Hongkong reisen. Obwohl ich alle meine Angaben durch den Händler, bei dem ich eine neue Spitzen-Kamera kaufen wollte, bestätigen konnte, wurde mir - ohne einen Grund zu nennen - die Einreise verweigert. Auch gegenüber der Schweizer Vertretung hieß es: „Keine weiteren Kommentare."
Der Hintergrund meiner Einreisesperre ist eine vom kommunistischen Regime Chinas erstellte „schwarze Liste”, die während - und wie sich zeigte - auch nach den Olympischen Spielen aktiviert wurde. Auf dieser Liste sind offensichtlich neben anderen vor allem Falun Gong-Praktizierende aufgeführt, die gegen die Verfolgung von Falun Gong, bei der Folter und Mord an der Tagesordnung stehen, durch Öffentlichkeitsarbeit aktiv sind. Hongkong genießt von Peking Autonomie, so ist Falun Gong in Hongkong im Gegensatz zu China - nicht verboten, jedoch versucht die kommunistische Regierung in Peking, die Freiheiten Hongkongs schon seit langem zu untergraben.
Die Hongkonger Behörden leugnen diese schwarze Liste offiziell, jedoch leugneten die mich befragenden Beamten sie nicht und einer meinte sogar, dass diese Liste nach Hongkonger Recht nicht illegal sei. Auf meine Frage jedoch, warum mir offiziell oder schriftlich kein Grund genannt werde, antwortete der Beamte nicht. Taiwanische Falun Gong-Praktizierende haben eine Klage beim Gericht in Hongkong eingereicht. Betroffen sind von dieser schwarzen Liste schon alleine aus Taiwan um die 1.000 Personen.
Diese schwarze Liste tauchte erstmalig im Jahre 2002 bei einem Besuch von Chinas damaligem Präsidenten Jiang Zemin, dem Initiator der Verfolgung von Falun Gong, in Hongkong auf. Laut Erfahrungen von anderen Falun Gong-Praktizierenden wird diese Liste immer an „heiklen” Tagen oder bei Veranstaltungen von Falun Gong in Hongkong aktiviert. Im Jahr 2002 wurde ich schon einmal abgeschoben. Ich legte den Termin meiner jetzigen Reise bewusst auf die Zeit nach den Olympischen Spielen. Auf die Frage, wann und ob ich denn einreisen könne, wollte mir der Beamte zunächst nicht antworten. Hinter vorgehaltener Hand meinte er, in einem Monat könne ich es wieder versuchen.
Die chinesische Regierung hat dem IOC versprochen, die Menschenrechtslage zu verbessern. Die Tatsachen zeigen, dass sich die Situation sogar verschlechtert hat, und mein Fall zeigt, dass die Verschlechterung sich sogar über die Spiele hinweg zieht. One world, one dream, ist für allzu viele ein Alptraum geworden.
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Rubrik: Einflussnahme im Ausland