Trauben von Eigensinnen

(Minghui.de) Neid ist ein sehr starker Eigensinn, den alle Lebewesen haben. Der einzige Unterschied ist, bis zu welchem Grad sie ihn haben. Am Anfang meiner Kultivierung begegnete ich diesem starken Eigensinn. Als gewöhnlicher Mensch war ich nicht in der Lage gewesen, das Ausmaß meines Neides zu erkennen. Erst als ich begann, mich zu kultivieren und anfing, wirklich nach innen zu schauen, war ich in der Lage, diesen Eigensinn auszumachen. Ich hatte immer daran geglaubt, dass nur wenn man sich wirklich für etwas anstrenge, man die Früchte der Bemühungen ernten könne. Als ich dann sah, wie eine Mitpraktizierende mehr Gongneng erhielt, klarer [mit dem Himmelsauge] sah und mehr erlebte als ich, fühlte ich mich unausgeglichen und mein Herz war schwer. Diese Praktizierende hatte viel später als ich mit der Kultivierung angefangen und war nicht so fleißig wie ich, also warum hatte sie dann mehr Fähigkeiten als ich? Aus diesem Grund und auch aus anderen Formen des Neides heraus bauten wir zwischen uns Grenzen auf.

Nachdem ich das Fa einige Zeit lang gelernt hatte, war ich in der Lage, die Gründe zu verstehen. Es geht nicht [allein] darum, ob man um die Prinzipien des Fa weiß, sondern ob man in der Lage ist, sie aus ganzem Herzen anzuerkennen. Häufig kennen wir die Prinzipien, sind aber nicht in der Lage, unsere Emotionen zu kontrollieren und sie ehrlich zu erkennen und abzulehnen. Nur wenn wir wirklich in der Lage sind, unsere Eigensinne als Eigensinne zu erkennen, können wir auf unserem Kultivierungsweg voran schreiten und der Rückkehr nach Hause näher kommen. Es ist, wie der Lehrer gesagt hat:

„Warum gibt es nach der Geburt Männer und Frauen? Warum haben die Menschen verschiedenes Aussehen? Manche sind von Geburt an krank oder missgebildet, sie sind nicht gleich. Auf hohen Ebenen sehen wir, dass das Leben eines Menschen schon in anderen Räumen existiert. Können alle gleich sein? Alle wollen gleich behandelt werden, aber wie kann einer gleich behandelt werden, wenn er das in seinem Leben nicht hat? Sie sind nicht gleich.” (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 6)

Jeder von uns ist in diesem Leben einzigartig. Es hat damit zu tun, was wir mitgebracht haben, es hat mit unserer Grundlage zu tun. Aus unseren vielen verschiedenen Leben haben wir sowohl Tugend als auch Karma mitgebracht. Das entscheidet darüber, was wir in diesem Leben haben. Ich hörte einmal einen Mitpraktizierenden sagen: ”Nun, das waren meine anderen Leben, wie kann ich wissen, ob das so ist?» Es ist nicht so, dass wir es nicht wissen, sondern dass wir es verleugnen.

In dem Prozess der Berichtigung meiner Gedanken zu diesem Thema wurde mir klar, dass ich zwar jeden Tag sehr fleißig praktiziert und das Fa gelernt hatte, aber dass ich dies mit einem Streben getan hatte und das war an sich auch ein Eigensinn. Andere Eigensinne, die ich entdeckt hatte, waren das Bedürfnis, mich selbst zu bestätigen und die Mentalität des Konkurrierens. Weil ich in meiner Familie immer der Erfolgstyp gewesen war, wurde ich stets von den Menschen in meiner Umgebung gelobt. Wenn ich nun andere sah, die es besser machten als ich, fühlte ich mich unzulänglich.

Wenn wir nach innen schauen, dann sind wir in der Lage, Eigensinne zu finden. Aber wenn wir dem noch weiter nachspüren und tiefer graben, dann können wir sicher noch mehr Eigensinne finden. Es sind dann Eigensinne, die tief in uns versteckt und ein Teil von uns geworden sind, weil wir in dieser demoralisierten Gesellschaft versunken sind, wo Menschen den wahren Maßstab für richtig und falsch verloren haben. Unsere Eigensinne erinnern an Trauben. Jede Traube ist ein Eigensinn und wenn wir den Eigensinn zum Ursprung verfolgt haben oder zu unserem „Selbst”, dann werden wir sehen, dass dies alles Manifestationen der Selbstsucht sind.

Nach einer Zeit wahren Lernens und Praktizierens hat der Lehrer mich in meinen Träumen ermutigt.

Hier möchte ich die Mitpraktizierenden ermutigen, fleißiger und strenger zu uns selbst zu sein, denn wenn wir nicht das Herz kultivieren, dann betrügen wir niemand anderen als uns selbst.

Dies ist mein begrenztes Verständnis, bitte korrigiert mich bei jeglichem Unangemessenen.