Wieder stirbt ein Falun Gong-Praktizierender durch staatliche Folter

- Die ständige Bedrohung, entführt zu werden, treibt ihn vier Jahre vor seinem Tod in der Haft in die Armut -

Berlin/New York (FDI) - Pressemitteilung 28. September 2010 - Wie das Falun Dafa-Informationszentrum vor kurzem erfuhr, starb Anfang August 2010 ein etwa 50 Jahre alter Familienvater in einem Gefangenenlager im Nordosten Chinas. Lu Manku (? ? ?) starb an Verletzungen, die ihm durch Folter in der Haft im Gefängnis Nanguanling in der Stadt Dalian (Provinz Liaoning) zugefügt wurden. Lu wurde Anfang 2008 inhaftiert, als er Flugblätter über die Menschenrechtsverletzungen an Falun Gong-Praktizierenden in China herstellte. Am 26. Mai 2008 wurde er in einem Scheinprozess zu zehn Jahren Gefängnis „verurteilt”.

Lus Fall war einer von insgesamt 863 Fällen, die das Informationszentrum im Dezember 2009 veröffentlichte (Nachricht). Lu war Fall Nummer 45 und einer von 63 Falun Gong-Praktizierenden, die Ende 2008 bzw. Anfang 2009 zu mindestens zehn Jahren Gefängnis „verurteilt” wurden (Liste). Sein Tod verdeutlicht die Gefahr für die Hunderttausenden weiteren inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden in China.

Am 10. Februar 2006 plünderten Beamte der Polizeistation Tanggangzi und des Büro 610 in der Stadt Anshan, Provinz Liaoning, Lus Haus in seiner Abwesenheit.. Ohne Haftbefehl beschlagnahmte die Polizei Bücher sowie andere Falun Gong-Materialien und bedrohte sein Kind und seine Eltern.

Um nicht festgenommen zu werden, musste Lu sein Heim verlassen und zwei Jahre lang in Obdachlosigkeit leben. Zahlreiche Falun Gong-Praktizierende in ganz China - vielleicht sogar Zehntausende - sind gezwungen, ihr Zuhause zu verlassen, um nicht von den örtlichen Sicherheitsbehörden entführt und gefoltert zu werden. Viele tun dies auch, um ihre Familien vor den Schikanen durch die Polizei zu schützen. Ohne Wohnung und ohne Beschäftigung verarmen jedoch viele und werden gewissermaßen zu Flüchtlingen im eigenen Land.

Für den Sprecher des Falun Dafa-Informationszentrums in New York, Erping Zhang, ist das Vorgehen der Behörden in China ein Schlag ins Gesicht jeglicher Menschenwürde und reißt Familien im ganzen Land auseinander. „Ein Mensch muss von Zuhause fliehen, um zu verhindern, dass er selbst und seine Familie illegal von der Polizei entführt werden, und wenn sie ihn schließlich doch aufgreifen, bringen sie ihn für Jahre in ein Gefangenenlager, wo er zu Tode gefoltert wird. So geht die Kommunistische Partei Chinas in ihrer Kampagne gegen Falun Gong vor...”



Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Waltraud Ng Tel.: 06201-15672, Mobil: 0173-3135532
Internet: www.faluninfo.de; E-Mail: pm@falun-info.de

Falun Dafa, auch Falun Gong genannt, ist eine traditionelle buddhistische Kultivierungsschule, die ursprünglich aus China stammt und in mehr als 100 Staaten der Welt praktiziert wird. Neben den körperlichen Übungen wird besonderer Wert auf ein Leben nach den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht gelegt, die seit Tausenden von Jahren in der chinesischen Kultur verwurzelt sind.

Seit 20. Juli 1999 unterliegt Falun Dafa in China einer irrationalen Verfolgung, die durch den ehemaligen Staatspräsidenten Jiang Zemin initiiert wurde. Hunderttausende wurden seit dem Juli 1999 festgenommen, über 100.000 Praktizierende, möglicherweise aber wesentlich mehr, zu häufig jahrelangem Arbeitslager verurteilt, in der Regel ohne ordentliches Gerichtsverfahren. Die Verfolgung in China umfasst alle Lebensbereiche: sie führt zum Verlust von Arbeitsplatz und Wohnung, schließt Schüler und Studenten von der Ausbildung aus, zwingt Frauen zur Abtreibung und Ehepaare zur Scheidung. Dem Falun Dafa Informationszentrum liegen bis heute Informationen von über 3.350 Todesfällen vor, zu denen es durch Folter in Polizeistationen und Arbeitslagern kam. Die Dunkelziffer dürfte um ein Vielfaches höher liegen.

Rubrik: Veranstaltungen