Frau Wang Meiqing aus Zhaoyuan, Provinz Shandong, beschreibt die Folter und den Missbrauch, den sie in Haft erlitten hat
(Minghui.de) Im Oktober 1999 hörte ich, dass Frau Zhao Jinhua aus der Kleinstadt Zhangxing von der Polizei zu Tode geschlagen wurde, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Ich war darüber entsetzt und konnte es nicht glauben. Ein Mitpraktizierender und ich gingen zu einer anderen Praktizierenden nach Hause, um herauszufinden, was geschehen war. Kurz nachdem wir dort angekommen waren, klopfte es an der Tür. Als wir die Tür öffneten, stürmten 20 Polizeibeamte in die Wohnung. Sie hatten Handschellen dabei und trugen eine Videokamera. Zwei Schwägerinnen der Praktizierenden und ein Nachbar waren auch bei ihr zu Hause. Ohne irgendetwas vorzuzeigen, legte man uns Handschellen an. Anschließend wurden wir in zwei Polizeifahrzeuge verfrachtet und zur Polizeistation Luofeng gebracht. Dort wurde uns gesagt, dass wir verhaftet worden seien, weil wir an einer illegalen Versammlung teilgenommen hätten. Danach wurden wir separat verhört.
Die Nachricht von Frau Zhaos Tod hatte sich rasch verbreitet und innerhalb weniger Tage wurden über 100 Praktizierende aus unserer Stadt verhaftet. Zwei von ihnen wurden zu drei Jahren Zwangsarbeit verurteilt und einige andere wurden einen Monat lang in einem Haftzentrum festgehalten, nachdem sie vorher für fast zwei Monate in der Polizeistation eingesperrt gewesen waren. Ich wurde zwei Wochen lang im Haftzentrum Luofeng festgehalten.
Am 28. Januar 2000 ging ich nach Peking, um zu appellieren, wurde dort verhaftet und in der Luofeng Polizeistation eingesperrt. Der Leiter der Polizeistation befahl seinen Leuten, mich und andere eingesperrte Praktizierende in den Hinterhof zu bringen. Dort traten und schlugen sie auf uns ein, während wir in der Eiseskälte standen. Wir wurden erst wieder zum chinesischen Neujahr entlassen.
Am 20. Februar 2000 kamen Polizisten zu mir nach Hause, um mich zu schikanieren. Da noch drei andere Praktizierende bei mir waren, behaupteten sie, dass wir eine illegale Versammlung abhalten würden. Einer der Polizisten benutzte sein Mobiltelefon, um Verstärkung anzufordern. Sie verhafteten uns und konfiszierten drei Bilder des Lehrers von Falun Gong. Ein Polizist grabschte nach meinem Haar, zwei andere Polizisten hielten meine Arme und noch zwei andere meine Beine. Sie trugen mich die Treppe hinunter und legten mich in ihr Fahrzeug. Einer setzte sich dann auf meinen Rücken. Dann brachte man uns zur Polizeistation Luofeng, in der ich im Keller eingesperrt wurde.
Über 20 Praktizierende wurden in der Polizeistation festgehalten, mit Handschellen an ein Metalltor gefesselt und gezwungen, mehrere Tage lang stehenzubleiben. Es wurde uns Nahrung und Wasser verweigert. Danach wurden die Praktizierenden - einer nach dem anderen - in einen Raum gebracht und gefragt, ob sie mit dem Praktizieren von Falun Gong fortfahren würden. Wer dies bejahte, wurde mit einem Besenstiel schwer geschlagen. Einige Praktizierende bluteten aus der Nase und bei anderen bildeten sich Blutergüsse auf den geschwollenen Beinen. Wieder andere Praktizierende wurden mit elektrischen Schlagstöcken geschockt und hatten Verbrennungen in ihrem Nacken.
Folter-Nachstellung: mit Handschellen an ein Metallrohr gefesselt |
Wenige Tage später wurden wir gezwungen, im Hinterhof herumzurennen. Wann auch immer sich jemand weigerte, wurden seine Beine mit einem Holzstock geschlagen. Drei Tage lang mussten wir täglich eine lange Zeit herumrennen. Dann wurden wir in einen großen Raum gebracht und durften immer noch nicht gehen. Ein Plastikeimer wurde als Toilette benutzt und sobald dieser voll war, mussten ihn zwei Praktizierende zum Waschraum bringen und ihn entleeren. Wir traten alle in einen Hungerstreik, um gegen diese Verfolgung zu protestieren. Aufgrund der Forderungen der Familienangehörigen wurden Praktizierende schrittweise entlassen. Von einigen Praktizierenden wurden verschiedene Summen Geld erpresst. Meine Tochter musste sich 800 Yuan leihen, um mich frei zu bekommen. Später hörte ich, dass einige arme Praktizierende vom Land Teile ihres Viehbestandes an die Polizei hergeben mussten, beziehungsweise andere Wertsachen, um frei zu kommen.
Im Winter 2000 wurde ich von Polizisten der Polizeistation Mengzhi verhaftet, als ich einige Plakate aufhängte, um die Menschen über die Tatsachen der Verfolgung von Falun Gong Bescheid wissen zu lassen. Ich wurde in der Polizeistation, in der es eiskalt war, über Nacht eingesperrt. Am nächsten Morgen begannen drei Polizisten, mich mit Gummiknüppeln zu schlagen. Als ich auf den Boden stürzte, fuhren sie damit fort, weiterhin auf meinen Unterleib einzuschlagen, bis sie müde geworden waren. Später gingen sie dazu über, einen anderen Praktizierenden zu schlagen. Dann brachten sie uns beide zur Polizeistation Luofeng. 15 Tage später wurden wir entlassen.
Am 6. Januar 2000 ging ich mit einem anderen Praktizierenden nach Peking, um für Falun Gong zu appellieren. Wir gingen zum Platz des Himmlischen Friedens und entfalteten große Plakate. Polizisten in Zivil kamen und verhafteten uns. Wir wurden in eine lokale Polizeistation gebracht und im Keller mit vielen anderen Praktizierenden eingesperrt. Einer der Polizisten schlug mit einem elektrischen Schlagstock auf die Köpfe der Praktizierenden ein. Ich sah, dass der Kopf eines Praktizierenden blutete, und so ergriff ich mit beiden Händen das Bein dieses Polizisten, um ihn daran zu hindern, weiterhin auf den Praktizierenden einzuschlagen. Durch mein Eingreifen fiel der Polizist auf den Boden, stand schnell auf und verließ den Raum. Später zerrten uns die Polizisten in ihre Fahrzeuge, während sie uns weiter schlugen und auch unsere Köpfe dabei trafen.
Als es dunkel geworden war, wurden wir in verschiedene Fahrzeuge verfrachtet und zu Haftzentren in Vororten gebracht. Einige Praktizierende und ich kamen in den Landkreis Huairou. Es schneite sehr und wir wurden gezwungen, unsere Jacken und Schuhe auszuziehen und im Hinterhof zu stehen. Anschließend wurden wir fast drei Stunden lang einer medizinischen Untersuchung unterzogen. Die Wachen konfiszierten alle unsere persönlichen Habseligkeiten.
Nachdem wir in Zellen gebracht worden waren, begannen einige Praktizierenden mit den Übungen. Bald darauf kamen zwei Polizisten und schlugen uns mit Schlagstöcken. Die Gesichter und Augen von zwei weiblichen Praktizierenden schwollen augenblicklich an. Es war eine furchtbare Szene und ich ängstigte mich so, dass ich zu weinen begann. Daraufhin wandte sich ein Polizist zu mir und schlug mir mehrere Male mit der Hand ins Gesicht.
Beamte des Verbindungsbüros unserer lokalen Polizeistation kamen am nächsten Tag und nahmen mich mit. Als ich mich weigerte, ihnen meinen Namen zu nennen, konfiszierten sie meinen Pass und erpressten 1000 Yuan von meiner Arbeitsstelle. Ich wurde in die Polizeistation Luofeng gebracht, in der ich von dem Polizisten Sun Yansong hart getreten wurde, so dass ich gegen einen Tisch stieß und dabei ein Tischbein abbrach. Später wurde ich mit ungefähr zehn anderen Praktizierenden in den Keller gebracht. Sie versuchten, mir eine Injektion zu verabreichen, doch weigerte ich mich. Dann drückten sie mich auf den Boden, während ein Polizist mich trat und mir dabei eine meiner linken Rippen brach. Um gegen diese Verfolgung zu protestieren, trat ich in einen Hungerstreik. Nach 10 Tagen sahen sie, wie abgemagert ich war, und sorgten sich darum, dass ich sterben könnte. Daraufhin wurde meiner Tochter Bescheid gegeben, mich nach Hause zu holen.
Als Agenten des "Büro 610" im Frühling 2011 Gehirnwäscheverfahren abhielten, kooperierte Yin Binrui - von meinem Arbeitsplatz - aktiv mit ihnen und nötigte praktizierende Arbeitskollegen, dorthin zu gehen. Ich verließ sofort mein Zuhause, um weiterer Verfolgung zu entgehen, und wurde heimatlos. Yin und Agenten des "Büro 610" gingen zum Arbeitsplatz meiner Tochter. Obwohl sie selbst keine Praktizierende ist, wurde sie dennoch in einem Büro an meinem Arbeitsplatz eingesperrt und ihr wurde 24 Stunden lang der Schlaf entzogen. Sie wurde dort für eine Woche festgehalten. Ihr Mann arbeitete außerhalb der Stadt und so blieb ihr neun Jahre altes Kind allein zu Hause. Sie versuchten, aus meiner Tochter herauszubekommen, wo ich mich versteckte und sagten ihr, dass sie dafür sorgen würden, dass ihre Arbeitsstelle sie entlassen würde, sollten sie mich nicht finden. Sie nahmen meine Tochter zu Verwandten und Freunden mit, um dort nach mir zu suchen. Mein Sohn und seine angeheiratete Familie waren besorgt, mich bei ihnen aufzunehmen, und die Mutter einer Freundin von mir war so von der Polizei terrorisiert worden, dass sie sehr krank wurde. Wann auch immer sie eine Polizeisirene hört, ist sie so traumatisiert, dass sie nicht mehr essen oder schlafen kann.
Yin war so frustriert darüber, dass er mich nicht finden konnte, dass er eine Wahrsagerin anheuerte, um etwas über meinen Verbleib zu erfahren. Die Wahrsagerin sagte, dass ich tot sei. Als meine Tochter dies hörte, brach sie in Tränen aus. Also ich von der Situation meiner Tochter erfuhr, war ich sehr traurig und entschied, nach Hause zu gehen. Es wurde mir gesagt, dass es mir erlaubt werden würde, nach 15 Tagen nach Hause zu gehen, wenn ich an den Gehirnwäscheverfahren teilnehmen würde. Doch lief schließlich alles darauf hinaus, dass ich dort über zwei Monate lang eingesperrt blieb und nicht eher freigelassen wurde, bevor ich sehr krank geworden war.
Als im Jahre 2006 der 16. Nationalkongress abgehalten wurde, kamen Yin und ein halbes Dutzend Agenten des "Büro 610" zu mir nach Hause und brachten mich erneut in die Gehirnwäscheeinrichtung. Ich sah so aus, als wenn ich über Nacht sehr krank geworden wäre. Die Verantwortlichen der Gehirnwäscheeinrichtung waren so besorgt, da sie die Verantwortung dafür hätten übernehmen müssen, wenn etwas mit mir geschehen wäre, sodass sie mich am nächsten Tag nach Hause schickten.
Am 9. Januar 2009 wurde ich erneut verhaftet, als ich dabei gesehen wurde, Plakate über die Verfolgung von Falun Gong aufzuhängen. Ich wurde erneut in die Gehirnwäscheeinrichtung gebracht. Zwei Tage später schien es, als würde ich unter Bluthochdruck und einer Herzerkrankung leiden. Sie riefen meine Tochter an, erpressten 1000 Yuan von ihr und verlangten, dass sie mich nach Hause brachte.
Yin brachte am 17. Juli 2011 einige Beamte von der Gehirnwäscheeinrichtung zu mir nach Hause. Ich weigerte mich, sie herein zu lassen, woraufhin sie bald wieder weggingen.
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