Chinesische Geschäftsinhaberin: Erinnerungen an den 20. Juli 1999 - 1. Teil (Fotos)

(Minghui.de) Der 20. Juli 1999 ist ein Datum, an dem sich das Leben von Millionen von Menschen veränderte. Aus persönlichem Neid startete das damalige Oberhaupt der Kommunistischen Partei Chinas, Jiang Zemin, eine brutale Verfolgung der Falun Gong-Praktizierenden. Die Praktizierenden begannen umgehend dieser Verfolgung friedlich zu widerstehen. Frau Gao Shunqin, sie lebt gegenwärtig in Toronto, Kanada, wurde interviewt und teilte ihre persönlichen Erfahrungen in dieser tragischen Zeit mit. 

Frau Gao Shunqin bei einer Kundgebung vor dem Parlamentshügel in Ottawa, Kanada

 

Frau Gao Shunqin fordert vor dem chinesischen Konsulat in Toronto, Kanada, ein Ende der Verfolgung

Am 20. Juli 1999 brach der Sturm los

Frau Gao Shunqin wurde 1960 geboren und hatte in der Stadt Wuhan früher ein Geschäft mit Kleidung und Nahrungsmitteln. Ihr Geschäft lag in der Nähe des Regierungskomplexes der Provinz Hubei.

An jenem 20. Juli ging sie hinaus, um einige Besorgungen zu erledigen. Sie erzählte: „Auf dem Rückweg gab es einen Verkehrsstau und ich hörte, er werde ausgelöst, weil viele Menschen eine Petition einreichen wollten. Ich konnte mit meinem Wagen nicht bis zum Laden gelangen und so musste ich zu Fuß in mein Geschäft gehen. Dann bemerkte ich, dass Falun Gong-Praktizierende ruhig dort saßen. Ich hatte jedoch keinerlei Ahnung weshalb.

Ich begab mich zum Regierungsgebäude der Provinz Hubei, um mir das Ganze einmal anzuschauen. Da waren eine Menge Polizisten und Polizeifahrzeuge, die das Gebäude bewachten, und es war niemandem gestattet, einzutreten. Ich erkundigte mich und erfuhr, dass am Abend zuvor Praktizierende des Betreuungszentrums verhaftet worden waren. Alle waren gekommen, um der Regierung die Situation zu schildern und deren Freilassung zu fordern. Ich zögerte nicht, mich diesem Bittgesuch anzuschließen.

Die Praktizierenden bewahrten alle Ordnung. Sie standen ruhig da, saßen auf dem Gehweg oder im naheliegenden Stadtpark und warteten auf die Regierungsbeamten, um diese Angelegenheit zu lösen. Die Polizei stoppte während des Verkehrsgipfels am Spätnachmittag die Busse und wies die Fahrgäste an, auszusteigen und zu Fuß zu gehen. Weil Militärfahrzeuge in der Mitte der Straße abgestellt waren, blockierten sie den ganzen Verkehr. Über Lautsprecher verkündeten sie, dass illegale Ansammlungen von Falun Gong-Praktizierenden den Verkehr blockierten und dass die Praktizierenden weggehen müssten. Weil wir jedoch keine Antworten bekamen, war niemand bereit, wegzugehen. Bewaffnete Polizeikräfte verfrachteten die Praktizierenden gewaltsam in die Busse, die sie zuvor gestoppt hatten und fuhren sie in die Außenbezirke. Gegen 2 Uhr nachts war ich die einzige Praktizierende, die wegging. Die bewaffneten Polizisten versuchten auch mich mitzunehmen, doch ich sagte zu ihnen, dass ich nicht mitkomme und in der Nähe wohnen würde. Dann ging ich nach Hause.“

Noch in der Nacht rief ich Praktizierende in Peking an und fragte, was da los sei. Mir wurde mitgeteilt, dass die Betreuer in Peking ebenfalls verhaftet worden waren. Einige Praktizierende gingen von Tianjin nach Peking, weil ihre Betreuer in Tianjin ebenfalls verhaftet worden waren. Sie hatten sich auf den Weg gemacht, um der Regierung in Tianjin die Situation zu schildern, doch die Polizisten instruierten einige Schläger mit Messern auf Praktizierende einzustechen. Sie hatten das Gefühl, dass ihnen nichts anderes übrig bliebe, als in Peking zu appellieren. Deshalb gingen die Praktizierenden zum staatlichen Petitionsbüro. Als die Polizisten sie schlugen und verhafteten, schlug niemand zurück, egal wie heftig sie auch geschlagen oder beschimpft wurden. Die Praktizierenden hielten sich an den Armen und sagten ‚Keine Schläge‘. Später brachte die Polizei die Praktizierenden gewaltsam in ein Stadion und in Außenbezirke. Der Flughafen, die Zug- und Busstationen in Peking wurden alle von bewaffneter Polizei gesichert, und es war schwierig nach Peking hineinzukommen. Die Pekinger Praktizierenden erzählten mir: ‚Es hängt alles von deinem Herzen ab. Wenn du nach Peking kommen willst, schaffst du es‘.“

Damals praktizierte Frau Gao erst seit einem knappen Jahr Falun Gong. Als sie sich an ihr Leben zurückerinnerte, bevor sie praktizierte und welchen Nutzen sie durch das Praktizieren gewonnen hatte, war ihr Herz voller Dankbarkeit.

Als sie das Fa erhält, ist Frau Gao wie neugeboren; ihr Mann wird ein guter Mensch

Als im Sommer 1998 ihre Ehe zu scheitern drohte und sie an verschiedenen Krankheiten litt, war Frau Gao sowohl physisch als auch mental erschöpft. Sie zwang sich selbst, aktiv zu sein und nahm ihren Sohn während der Sommerferien zu einem Ausflug nach Peking mit. Auf Empfehlung ihrer Verwandten fing sie an, Falun Gong zu praktizieren.

„Ich fühlte mich immer sehr schwach. Alle Knochen im ganzen Körper schmerzten mich seit langem. Sogar im heißen Sommer wagte ich es nicht, einen Ventilator einzuschalten oder mich in klimatisierten Räumen aufzuhalten. Das Krankenhaus konnte keine Ursache finden. In weniger als sechs Monaten, in denen ich Falun Gong praktizierte, gingen alle meine Schmerzen und Krankheiten weg. Es ist wirklich wundervoll, frei von Krankheiten zu sein!“

Damals waren in Festlandchina Korruption und geheime Absprachen zwischen Unternehmen und der Regierung eine bereits weitverbreitete Praktik. Obwohl Frau Gao eine aufrichtige Frau war, meinte sie nicht umhinzukommen, Geschenke oder Bestechungen vorzunehmen, um ihr Großhandelsunternehmen zu führen. Nachdem sie sich kultivierte, verstand sie das Prinzip, keine unsauberen Mittel einzusetzen und unrechtmäßig erworbene Gewinne zu erzielen. Daher lehnte sie es ab, irgendwelche Missetaten zu begehen, selbst wenn sie dadurch kein Geschäft machte oder ihr eines entging.

Ihr Mann, ebenfalls ein Geschäftsmann, hatte eine Affäre. Sie sagte: „Ich litt wirklich sehr deswegen. Unser Sohn war noch klein. Ich hatte vor, mich von meinem Mann zu trennen, sobald mein Sohn etwas größer war. Mein Herz war voller Hass gegen meinen Mann.“ Dafa jedoch öffnete ihr Herz und ihr Hass verwandelte sich in Mitgefühl. Wenn sich Konflikte ergaben, prüfte sie sich auf der Grundlage der Anforderungen von Dafa, um zu sehen, ob sie diese verursacht hatte. Sie betrachtete die Dinge aus der Perspektive ihres Mannes und stellte seine Bedürfnisse an die erste Stelle. „Mein Mann war von diesen Veränderungen, die er bei mir sah, wirklich berührt. Obwohl er nicht in die Kultivierung eintrat, konnte er die Großartigkeit von Dafa spüren.“

Frau Gao erzählte ihrem Mann von der reinen Erkenntnis über Ehe und wie Kultivierende danach streben, den Eigensinn der Begierde zu eliminieren. Er verstand und hielt sich selbst zurück. Ihre Beziehung und Ehe wurde immer besser und ihr Sohn gedieh. Die fast zerbrochene Familie festigte sich und wurde herzlich und harmonisch.

In der dunkelsten Zeit der Verfolgung von Falun Dafa stand Frau Gaos Mann immer an ihrer Seite und unterstützte sie, ganz gleich, wie schlimm sie verfolgt oder ihre Familie von Polizisten schikaniert wurde. Niemals ließ er Frau Gao im Stich und immer erzählte er den Menschen, dass an Falun Dafa nichts Falsches sei, weil es Menschen dazu anhielte, gut zu sein und dass seine Frau ein viel besserer Mensch geworden sei, als sie sich kultivierte. Jedes Mal, wenn Frau Gao verhaftet wurde, ging er zur Polizei, um ohne Angst zu verspüren vernünftig mit ihr zu reden und ihre Freilassung zu fordern.

Für Falun Gong appellieren

„Damals hatte ich nur den reinen Gedanken, nach Peking zu gehen und für Falun Dafa appellieren zu müssen, wenn es verleumdet wird und ich dachte überhaupt nicht an meine eigene Sicherheit.“ Frau Gao nahm am nächsten Tag einen Zug nach Peking. Sie sagte: „Die ganze Zeit, als ich im Zug saß, wurden Sendungen ausgestrahlt, die Dafa verleumdeten. Polizei und Polizisten in Zivil waren überall. China war von rotem Terror überflutet. Ich schritt ruhig zwischen ihnen durch, stieg aus dem Zug aus und ging direkt zur Wohnung einer Praktizierenden. Damals reisten viele Praktizierende zum Appellieren nach Peking und sie kamen aus den unterschiedlichsten Gebieten Chinas. Überall waren Polizisten in Zivil auf den Straßen. Sie hielten jeden an, der nicht in Peking wohnte und durchsuchten Körper und Taschen. Jeder, der ein Dafa Buch besaß, wurde verhaftet.“

Die Wohnungen der Pekinger Praktizierenden wurden rund um die Uhr überwacht. Selbst wenn sie ausgingen, um Lebensmittel zu kaufen, wurde ihnen gefolgt. Frau Gao fand keine Chance, zu entkommen und zum Appellieren nach Zhongnanhai zu gehen. Und so musste sie im September nach Wuhan zurück.

Danach ging Frau Gao jeden Tag zum Übungsplatz, um die Übungen zu praktizieren. Jedoch wurde sie im November festgenommen und wegen des Vorwurfs, „die soziale Ordnung zu stören“, 15 Tage eingesperrt. Ihr Mann beantragte bei der Polizei ihre Freilassung und sagte zu den Polizisten: „Es gibt so viele korrupte Beamte und schlechte Typen da draußen. Ihr sucht nicht nach diesen Leuten, sondern sperrt stattdessen gute Menschen ein, die nur Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht praktizieren. Das Land ist dabei, unterzugehen!“

Frau Gao sagte: „Als ich dort herauskam, war mir klar, dass das Praktizieren der Übungen überhaupt nichts mit Störung der sozialen Ordnung zu tun hat. Indem wir den Prinzipien von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit, Nachsicht folgen, werden wir bessere Menschen. Unser Gesundheitszustand und die körperliche Verfassung haben sich verbessert. Unsere Familien sind harmonisch geworden. Sich im Falun Dafa zu kultivieren, hat niemandem geschadet, sondern allen genutzt; jeder Familie und daher auch der ganzen Gesellschaft. Es ist ein so wunderbarer Kultivierungsweg. Doch wir dürfen ihn nicht praktizieren. Wenn es als schlecht angesehen wird, ein guter Mensch zu sein, gibt es dann noch irgendeine Gerechtigkeit auf dieser Welt? Mir war klar, dass ich für mein Recht, mich frei zu kultivieren, appellieren musste.“

Und wieder fuhr Frau Gao nach Peking. „Gleich nach meiner Ankunft dort auf dem Platz des Himmlischen Friedens, kam ein bewaffneter Polizist auf mich zu und fragte, woher ich käme und was ich in Peking vorhätte. Ich sagte zu ihm, ich käme aus Wuhan und Falun Dafa sei großartig. Er rief einen in Zivil gekleideten Polizeibeamten herbei, der aus der Provinz Hubei kam, um Menschen daran zu hindern, zu appellieren. Ich wurde auf die Tiananmen Polizeistation mitgenommen und acht Tage lang eingesperrt. Später brachten sie mich nach Wuhan zurück und sperrten mich dort einen weiteren Monat ein. Im September 2000, als ich erneut nach Peking ging, wurde ich wieder verhaftet.“

Weil sie appellierte und nicht bereit war, die Kultivierung im Dafa aufzugeben, wurde Frau Gao mehr als zehnmal in Gefängnissen, Zwangsarbeitslagern und Gehirnwäsche-Einrichtungen eingesperrt. Sie wurde beschimpft und physischer Folter, sowie toxischen Arzneimitteln ausgesetzt.

„Die Öffentlichkeit hat die Verfolgung nicht unterstützt. Viele Jahre lang hatte ich neben der Regierung der Provinz Hubei ein Geschäft betrieben. Jeder wusste, dass ich ein guter Mensch war und sie alle verurteilten die Polizei, die in unsere Wohnung kam und uns schikanierte“, sagte Frau Gao.

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