Persönlicher Bericht: 108 Tage lang zwangsernährt

Eine Falun Gong-Praktizierende berichtet von ihrer Haft in einem Zwangsarbeitslager (Provinz Hebei)

(Minghui.org) Mein Name ist Yang Qingfang und ich komme aus der Stadt Chengde, Provinz Hebei. Ich wurde am 16. September 2001 unrechtmäßig festgenommen, weil ich auf den Platz des Himmlischen Friedens ging, um dort die Falun Gong Übungen zu machen. Ich wurde in ein Zwangsarbeitslager gebracht, doch weigerten sich die Lagerbehörden mich anzunehmen, weil ich ihre Gesundheitsuntersuchung nicht bestand. Danach wurde ich zurück zu meinem Arbeitsplatz gebracht und mir wurde gesagt, dass ich wieder festgenommen werden würde, wenn ich wieder gesund wäre. Ich verließ mein Zuhause, um einer weiteren Verhaftung zu entgehen und ging in die Stadt Shenzhen.

Im November 2003 wurde ich wieder festgenommen, als jemand sah, dass ich Informationsmaterialien über Falun Gong verteilte. Ich weigerte mich, den Polizisten meinen Namen zu nennen, also gaben sie mir den Namen „Li Shufang“ und verurteilten mich zu zwei Jahren Zwangsarbeit. Danach brachten sie mich ins Zwangsarbeitslager für Frauen in Sanshui, Stadt Foshan.

Gezwungen 60 Tage lang bis in die Nacht hinein still zu sitzen

Gleich nach meiner Ankunft im Arbeitslager kam ich in Einzelhaft. Zwei Wärterinnen und zwei kriminelle Häftlinge, die beauftragt wurden, mich zu überwachen, versuchten mich zu zwingen, meinen Glauben aufzugeben. Sie ließen mich jeden Tag erst nach Mitternacht schlafen.

Zwei Wochen später wurde ich in das „Angriffsteam“ gebracht, eine Einheit, die speziell erschaffen worden war, um Praktizierende intensiv zu misshandeln und bei ihnen Gehirnwäschen durchzuführen. Ich wurde alleine in einen Raum gebracht und von vier Wärterinnen und zwei Häftlingen überwacht. Sie zwangen mich jeden Tag, Videos anzuschauen, die Falun Gong verleumdeten und versuchten mich dazu zu bringen, dass ich Erklärungen schrieb, ich würde mit dem Praktizieren aufhören. Wenn ich mich weigerte, ließen sie mich nicht schlafen. Sobald ich meine Augen schloss, schlugen sie auf den Tisch, um mich mit lauten Geräuschen aufzuwecken. Ich ging fünf Tage und Nächte in einen Hungerstreik und wurde ziemlich schwach.

Wir mussten in die Hocke gehen und uns jedes Mal bei den Wärterinnen melden, wenn wir zur Toilette mussten und wenn wir essen oder schlafen wollten, andernfalls durften wir diese Dinge nicht tun. Ich weigerte mich, in die Hocke zu gehen oder mich bei den Wärterinnen zu melden, denn ich hatte keine Gesetze gebrochen. Ich wusste, dass sie mich fälschlicherweise eingesperrt hatten. Folglich wurde ich gezwungen, die ganze Nacht auf dem Boden zu sitzen. Ich legte ein Blatt Papier auf den Boden und ein dünnes Baumwolltuch darauf. So musste ich lange Zeit verweilen und durfte erst nach Mitternacht einschlafen.

Dies ging so über 60 Tage lang. Ich durfte keine Decke benutzen, mich nicht anlehnen oder hinlegen. Manchmal nahmen mir die Wärter und Häftlinge sogar das Baumwolltuch, auf dem ich saß, weg.

Mein Haar wurde bündelweise ausgerissen

Ich wurde später in die Abteilung 3 verlegt, eine Abteilung, die speziell gegründet wurde, um Falun Gong-Praktizierende zu misshandeln. Dort waren über 300 Praktizierende eingesperrt. Ich kam im 4. Stock in Einzelhaft. Nach einigen Tagen verlegten sie mich in den 5. Stock, dort gab es nur zwei Räume und es war ziemlich dunkel. Eine Praktizierende aus Maoming befand sich in einem Raum und ich wurde in den anderen gesperrt. Während sie gefoltert wurde, drehten die Wärter den Fernseher in meinem Raum auf volle Lautstärke, weil sie Angst hatten, ich könnte hören, was sie ihr antaten. Später wurde diese Praktizierende freigelassen, weil sie sich in einem kritischen Zustand befand. Ihre Familienangehörigen schickten mir später einen Brief, in dem sie mir berichteten, dass sie zehn Tage nach ihrer Rückkehr gestorben war.

Eines Tages wurde ich von der Wärterin Dai Shanshan und einigen anderen umringt und sie fingen an, mir meine Haare auszureißen. Sie rissen sie bündelweise aus und verstreuten sie im ganzen Raum. Sie beschimpften mich auch und lachten. Mir war sehr schwindlig und es klingelte in meinen Ohren. Abends schleppten sie mich in ein benachbartes Gebäude. Dai Shanshan sagte: „Niemand wird dich hier hören, du kannst so laut schreien, wie du willst.“ Danach rief sie noch einige andere herbei, um mich zu foltern. Ich musste die ganze Nacht auf dem Boden sitzen. Dai sagte später zu mir: „Ich habe deine Haare ausgerissen, gehe nur und melde mich!“

Eine eiskalte Nacht im Dienstbüro

Als ich in die Abteilung 6 verlegt wurde, befahl mir Zhang Xiaoying, die Leiterin dieser Abteilung, in die Hocke zu gehen, sobald sie mich sah. Ich sagte: „Ich habe mich noch nie in die Hocke gesetzt, seit ich hierher kam.“ Dann befahl sie mir stillzustehen, doch ich nahm überhaupt keine Notiz von ihr, also wies sie Häftlinge an, sich um mich „zu kümmern“. Sie schleiften mich über den Boden hin und her, bis sie müde waren und Blasen an den Händen hatten.

Als die Wärterinnen mit ihrer Arbeit fertig waren, sperrten sie mich ins Dienstbüro. Ich war somit gezwungen auf dem kalten Kachelboden zu sitzen. Sie öffneten das Fenster, so dass der kalte Nordwind direkt auf mich blies. Ich zitterte vor Kälte. Als ich versuchte, meine Schuhe auszuziehen, um mich darauf zu setzen, stoppte mich die diensthabende Wärterin. Ich verbrachte eine eiskalte Nacht im Dienstbüro. Ich ging in einen Hungerstreik, um gegen diese Misshandlung zu protestieren. Wärterin Zhang kam mit vier bis fünf anderen und schleifte mich zur Klinik, wo sie mich mit Gewalt ernährten. Sie hatten mir die Schuhe ausgezogen und so wurden meine Füße zerkratzt und bluteten.

Kollektive Bestrafung

Später wurde ich zur Abteilung 2 gebracht, wo die stellvertretende Abteilungsleiterin Si äußerst grausam zu Praktizierenden war. Sie versuchte unter den mehr als 300 Menschen in der Abteilung Hass gegen Falun Gong zu schüren. Bei der Hauptversammlung nach der Arbeit mussten alle Häftlinge sich in die Hocke setzen und ihr zuhören. Ich weigerte mich dies zu tun. Die Häftlinge, die mich überwachten, versuchten, dass ich mich mit ihnen in die Hocke setzte, doch ich sagte: „Ich bin keine Kriminelle, ich habe nichts Falsches getan, ich werde nicht in die Hocke gehen. Ich war bereits in einigen Abteilungen, doch ich habe mich niemals hingehockt.“

Beim Abendappell weigerte ich mich daran teilzunehmen, also durfte die ganze Häftlingsmannschaft tagelang nicht schlafen und wurde gezwungen, lange Zeit in der Hocke zu sitzen. Sie taten dies, damit die Häftlinge mich für ihr Leiden hassten. Ich versuchte, vor der ganzen Mannschaft mit den Wärterinnen vernünftig zu reden und sagte: „Die Partei hat genau dies während der Kulturrevolution gemacht, die Massen dazu aufgehetzt, untereinander zu kämpfen. Wenn eine Person beschuldigt worden war, dann wurde die ganze Familie hingerichtet. Ich übernehme volle Verantwortung für meine Taten und das hat nichts mit den Häftlingen zu tun.“ Danach ließen die Wärterinnen die ganze Mannschaft antworten, wenn mein Name beim Abendappell aufgerufen wurde.

108 Tage lang zwangsernährt

Da ich oft in einen Hungerstreik ging, wurde die Zwangsernährung eine normale Begleiterscheinung für mich. Ungefähr sechs Leute hielten mich fest, drückten mich auf den Boden und mein Mund wurde mit einem Metallgegenstand aufgebrochen und mit einem Knebel offen gehalten. Danach gossen sie mir Reisbrei und Drogen in den Mund. Anfangs hielt ich meinen Atem an und versuchte nicht zu schlucken, dann nahm ich tief Luft und spuckte alles aus, was sie mir in den Mund geschüttet hatten. Brei, Drogen und Milchpulver waren überall an meinem Hals, auf meinen Kleidern, in meinen Haaren und es roch fürchterlich. Sie ernährten mich alle 15 Minuten mit Gewalt und ließen den Knebel den ganzen Morgen in meinem Mund, was äußerste Schmerzen und Unbehagen verursachte.

Ich wurde jeden Tag auf einem Bett gefesselt und vier bis fünf Stunden lang mit Gewalt ernährt. Am 27. Tag erhöhte sich meine Herzfrequenz und ich hatte Schwierigkeiten beim Atmen. Sie behandelten mich etwas und verabreichten mir Sauerstoff, aber nichts half. Also brachten sie mich zur Notbehandlung ins Zentralkrankenhaus Sanshui. Ein gütiger Arzt fragte mich, wie viele Tage ich nichts gegessen hätte und eine Wärterin erwiderte: „27 Tage.“ Der Arzt schien sehr überrascht zu sein und fragte: „Warum haben Sie sie nicht früher hergebracht?“ Niemand antwortete ihm.

Ich wurde 27 Tage zwangsernährt und hatte auch einen Knebel in meinem Mund. Danach fuhren sie fort, diese ganze Prozedur noch weitere 81 Tage lang durchzuführen, und zwar durch einen Schlauch in meine Speiseröhre. Sie waren äußerst bösartig. Jedes Mal wurde ich von fünf bis sechs Leuten nach unten gedrückt und ans Bett gefesselt. Manchmal konnten sie den Schlauch nicht richtig einführen und der fingerdicke Schlauch wurde mehrere Male eingeführt und herausgezogen. Manchmal steckten sie ihn in meine Luftröhre und es fühlte sich an, als ob ich ersticken würde. Einige Mitpraktizierende sind gestorben, als man ihnen einen Schlauch in ihre Luftröhre einführte.

Manchmal ließen sie den Schlauch eine ganze Woche lang in meiner Speiseröhre, und wenn sie den Schlauch austauschten, war er bereits schwarz. Um sicherzugehen, dass ich den Schlauch nicht herausziehen würde, verschnürten sie meine Hände und später auch meine Füße. Nachts fesselten Häftlinge meine Arme und Beine ans Bett. Im Laufe der Zeit kamen die Leute von der Klinik tagelang nicht und sagten den Häftlingen, sie sollten mich zwangsernähren. Ich warnte sie: „Ihr seid nicht darin ausgebildet. Habt ihr einen Ärzteausweis? Übernehmt ihr die Verantwortung, wenn ich an den Folgen eurer Zwangsernährung sterben sollte?“

Während ich im Hungerstreik war, zwangen mich die Wärterinnen anderen zuzuschauen, die in der Kantine aßen.

Ins Krankenhaus geschleift

Einmal trugen mich einige Leute in einen Krankenwagen und brachten mich in ein Krankenhaus. Die Wärterinnen Si und Liu zogen mich aus dem Krankenwagen heraus und schleiften mich auf dem Boden, jede an einer Handschelle an meinen Handgelenken. Die Handschellen schnitten mir ins Fleisch und verursachten quälende Schmerzen. Sie schleiften mich zum Fahrstuhl und als wir im 2. Stock ankamen, schleiften sie mich zum Arzt.

Eine Wärterin sagte zu mir: „Du musst für alle medizinischen Kosten aufkommen, einschließlich Krankenhausbehandlung und Zwangsernährung.“ Ich erwiderte: „Ich wollte nicht hierherkommen, ihr habt mich hierher gebracht. Ich bin nicht krank, sondern ihr misshandelt mich. Ich werde keinen Cent bezahlen. Eines Tages werdet ihr mich auch für meine seelischen und körperlichen Leiden entschädigen müssen.“

Ich wog 80 Kg, als ich das erste Mal in das Zwangsarbeitslager gebracht wurde, doch als sie mich freiließen wog ich weniger als 35 Kg. Zwei meiner Zähne waren locker und viele meiner Haare waren herausgerissen worden. Ich war äußerst schwach und meine Arme und Hände waren entstellt, weil ich lange Zeiten gefesselt worden war.

Ich wurde auf diese Weise misshandelt, nur weil ich an meinem Glauben festhielt und mich weigerte, der chinesischen kommunistischen Partei nachzugeben.