Trends und Statistiken der Verfolgung im Jahr 2013 - Teil I (Fotos)

(Minghui.org) Dieser Bericht ermittelt drei Trends bei der Verfolgung im Jahre 2013: ansteigende Geheimhaltung, ein allerletzter Rettungsversuch der brutalen Verfolgungskampagnen, während Parteikader der Kommunistischen Partei Chinas einer nach dem anderen aus dem Verkehr gezogen werden und ein Anstieg von Fällen der Verfolgung in Gehirnwäsche-Einrichtungen und Gefängnissen, da die Zwangsarbeitslager als „geschlossen“ deklariert wurden.

Die Verfolgung von Falun Gong in China wird weiterhin systematisch vorangetrieben. Sie hat nicht im Geringsten nachgelassen. Im Gegenteil, sie wurde noch aggressiver und wird hinter einem Schleier der Geheimhaltung durchgeführt.

108 Todesfälle wurden im Jahr 2013 bestätigt, davon waren 37 aus dem Jahre 2012 und 74 aus dem Jahre 2013. Viele der Opfer hatten angesehene Berufe, wie zum Beispiel Regierungsbeamte, Ärzte, Lehrer und Führungskräfte. Über ein Drittel der Opfer starb in den besten Jahren zwischen 40 und 50. Ihre Angehörigen und ihre Arbeitsgeber erlitten große Verluste wegen der Verfolgung, am meisten jedoch auf Grund ihres Todes.

Fotos von Opfern

Weitere Fälle sind in diesem Report zu finden: “ Summary Report: At Least 76 Practitioners Died in 2013 as a Direct Result of Persecution .”

1. Trend: erhöhte Geheimhaltung

Das chinesische Regime wies zu Beginn der Verfolgung alle staatlich kontrollierten Medien an, Falun Gong rund um die Uhr zu verleumden. Schon bald bemerkten sie, dass der Westen die Verfolgung öffentlich verurteilte und auch eine Unterstützung der Verfolgung unter den Chinesen in China wurde nicht erreicht. Die Partei sah den besten Weg darin, mit Gerichtsverfahren die Verfolgung legal aussehen zu lassen und führte die Folterungen im Geheimen aus.

Dieser Trend wurde durch einen geheimen Befehl bestätigt, der am 16. September 2013 bei der Stadtpolizei der Stadt Chaoyang einging. Herr Wang Mingyu, der Parteisekretär der Stadt Chaoyang, Provinz Liaoning gab den Befehl wie folgt weiter: „Plant sorgfältig, intensiviert die Angriffe, fokussiert euch auf die Effektivität, schlagt sie und tut was auch immer nötig ist, aber haltet es streng geheim.“

Dieses geheime Dokument verlangte von den 21 Sicherheitsbüros der Stadt, mindestens 112 Falun Gong-Praktizierende zu verhaften und administrative und kriminalrechtliche Bestrafungen zu verhängen.

Geheime Verhaftungen

Viele der Verhaftungen im Jahr 2013 wurden im Geheimen durchgeführt. Die Polizeibeamten fuhren nicht in Polizeiwagen, trugen weder Uniformen noch ihre Kennkarten noch gaben sie ihre Identitäten bekannt. Sie brachen einfach in die Häuser der Bürger ein und verhafteten willkürlich.

Frau Jiang Shu’e, eine Mitarbeiterin in einem Antiquitäten Geschäft in der Stadt Laiyang, Provinz Shandong wurde am 3. Mai 2013 vom Büro 610 verhaftet. Der Geschäftsbesitzer Zhang Shengqi sah, dass Frau Jiang in einem Auto eingesperrt war. Er dachte, dass sie Opfer der Mafia geworden war und versuchte ihr zu helfen. Als Folge wurde er schwer geschlagen. Zum Schluss fand er heraus, dass diese „Mafia“ in Wirklichkeit eine Gruppe Polizisten war.

Auch das Justizsystem der Kommunistischen Partei Chinas führt die Verfolgung im Geheimen durch. Frau Niu Guifang aus der Stadt Shenyang, Provinz Liaoning wurde am 27. Februar 2013 zu drei Jahren Gefängnis verurteilt. Das Verfahren wurde im Geheimen im Untersuchungsgefängnis durchgeführt und Frau Nius Familie wurde darüber nicht informiert. Frau Niu wurde dann schon bald darauf in das Gefängnis für Frauen der Provinz Liaoning transferiert. Ihre Familie hatte lange Zeit keine Ahnung von dem Verfahren.

Geheimes Morden

Falun Gong-Praktizierende wurden auch im Geheimen zu Tode gefoltert. Herr Yang Zhonggeng (auch als Herr Zhang Yang bekannt) starb am 28. Juni 2013 an den Folgen der Folter. Herr Yang war nur 38 Jahre alt. Es waren vier Tage seit seiner Verhaftung vergangen, als er tot geschlagen wurde.

Die Mutter von Herrn Yang verlangte eine Erklärung für seinen Tod. Die Beamten behaupteten, Herr Yang hätte Selbstmord begangen.

2. Trend: Allerletzter Endspurt

Im 2013 gab es in vielen Gebieten Massenverhaftungen, zum Beispiel in den Gebieten wie den Städten Harbin und Qiqihar der Provinz Heilongjiang; Shenyang, Chaoyang, Fushun, Stadtgebiete in Dalian, Provinz Liaoning; Yiyang City, Henan Province; Beijing; Yibin, Pengzhou cities in Sichuan Province; Xuzhou, Stadtgebiete in Xinyi, Provinz Jiangsu; Gaomi Stadt, Provinz Shandong; und Stadt Zhengzhou, Provinz Henan.

Bei manchen Verhaftungen kooperierten die Polizeibeamten auf Landkreis-, Stadt- und Dorfebene zusammen und manchmal halfen auch Beamten der Staatssicherheit.

Solche Aktionen wurden normalerweise von Haupttätern bei der Verfolgung durchgeführt, die durch die Fortführung der Verfolgung die Zeit herauszögern wollen, bis sie für ihre Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.

Hier einige Beispiele:

Li Dongsheng, Chef des Büros 610

Staatliche Medien berichteten, dass gegen Li Dongsheng, Chef des Büros 610, ehemaliger Vize-Minister des Propaganda-Ministeriums und späterer Vize-Minister der Staatssicherheit seit dem 20. Dezember 2013 ermittelt wird.

Li besuchte einen Monat zuvor den Landkreis Huailai, welcher ca. 120 km von Peking entfernt liegt. Er besuchte am 5. November 2013 den Parteisekretär einer Stadt und verlangte von dem Landkreis, die Verfolgung von Falun Gong voranzutreiben und die Propaganda und Onlineüberwachung zu verschärfen.

Staatlich kontrollierte Medien hatten seit August nicht mehr über Li Dongsheng berichtet. Als Gerüchte kursierten, dass Zhou Yangkang, Lis größter politischer Unterstützer unter Hausarrest steht, wollte Li mittels öffentlichen Auftritten und einer Verstärkung der Verfolgung von Falun Gong seine Zukunft sichern. Er hoffte, dadurch die Gunst von Jiang Zemin, dem Initiator der Verfolgung von Falun Gong im Juli 1999, zu erhalten und durch ihn gerettet zu werden.

Während Lis Position als Chef des Büros 610 halb geheim gehalten worden war und auch bei seiner offiziellen öffentlichen Einführung nicht erwähnt worden war, ist nun bei der Ankündigung der Untersuchung der erste offizielle Titel der genannt wird „Chef des Büros 610“.

Zhou Benshun, Parteisekretär der Provinz Hebei

Staatssicherheitsbeamte der Stadt Shijiazhuang, Provinz Hebei, verhafteten am 15. November 2013 über 30 Falun Gong-Praktizierende, weil sie leere Tischkalender besaßen. Der Befehl kam direkt von Zhou Benshun, dem Parteisekretär der Provinz Hebei.

Zhou hatte eine enge Beziehung zum PLAC (Political and Legal Affairs Committee) dem Komitee für Politik und Recht, eine führende Organisation, die landesweit über die Verfolgung von Falun Gong regierte. Zhou Benshun war der Generalsekretär, als Zhou Yongkang der Chef des PLAC von 2007 bis 2012 war.

Vor dem kürzlich erfolgten Sturz von Zhou Yangkang lancierte Zhou Benshun ein Pilotprogramm, um die Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden im Jahr 2012 zu intensivieren. Anfang Oktober 2013 verteilte das Büro 610 der Provinz Hebei eine „Rechts-Wettbewerb-Ankündigung“, um Falun Gong zu verleumden. Die Ankündigung ermutigte die Bevölkerung, auf die entsprechenden Webseiten zu gehen und sich auf den Wettbewerb vorzubereiten.

Wang Xiankui, Bürgermeister der Provinz Heilongjiang

94 Praktizierenden waren im März 2013 in der Stadt Harbin, Provinz Heilongjiang, verhaftet worden. Dies geschah, nachdem der jetzige Parteisekretär der Provinz auf einer Durchreise durch den Landkreis Yilan Banner mit der Aufschrift: „Falun Gong ist gut“ und Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit Nachsicht ist gut“ sah. Er war daraufhin außer sich vor Wut und Angst, so dass er eine Massenverhaftung anordnete.

Zhang Xiaopei, KPCh-Parteisekretär der Provinz Jilin

34 Praktizierenden waren am 17. und 18. Oktober 2013 in der Stadt Jilin, Provinz Jilin verhaftet worden. Zhao Xiaopei, der Parteisekretär der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) der Provinz Jilin, und Bai Yan, der Chef des Büros 610 der Provinz, veranlassten und steuerten die Massenverhaftungen persönlich.

Zhang Xiaopei besuchte sogar das Shahezi Gehirnwäschezentrum, um die Verfolgung dort anzuleiten.

Trend 3: Gehirnwäsche-Einrichtungen sind die neuen Zwangsarbeitslager

Als die Kommunistische Partei die Schließung der Arbeitslager deklarierte, wurden viele Falun Gong-Praktizierende „entlassen“, um dann direkt in Gehirnwäsche-Einrichtungen gebracht zu werden, wo sie weiter Misshandlungen ausgesetzt sind. Einige neue Gehirnwäsche-Einrichtungen, die im Jahr 2013 eingerichtet wurden, übernahmen einfach die Gebäudeanlagen der „geschlossenen“ Arbeitslager.

Entsprechend wurden die Quoten für die Verfolgung auf die Gefängnisse und Gehirnwäsche-Einrichtungen übertragen. Dies hat zu einem starken Anstieg der Anzahl der illegalen Inhaftierungen (siehe Jahresbericht 2013 2013 summary report) und den Verfolgungsfällen in Gehirnwäsche-Einrichtungen geführt.

Laut Statistiken auf Minghui wurden im Jahr 2013 158 Gehirnwäsche-Einrichtungen in 27 Provinzen betrieben. Mindestens 737 Praktizierende wurden darin gefoltert. Die Anzahl der Praktizierenden, die in der zweiten Jahreshälfte 2013 in Gehirnwäsche-Einrichtungen gesandt wurden, war vier Mal so hoch als in der ersten Jahreshälfte des Jahres 2013.

Auch wurden in den Gehirnwäsche-Einrichtungen neue Foltermethoden angewandt.

Bei standhaften Praktizierenden wurde verstärkt die Verabreichung von Drogen eingesetzt. Damit soll bewirkt werden, dass die Praktizierenden ihr Bewusstsein und ihren Willen verlieren, um sie einfacher dazu zwingen zu können, die drei Erklärungen der Umerziehung zu unterzeichnen.

Folternachstellung: heftige Schläge

Auch waren in 2013 sexuelle Übergriffe in den Gehirnwäsche-Einrichtungen weit verbreitet.

Qu Shenxin, ein Mitarbeiter des Gehirnwäschezentrums im Bezirk Jianhan, Provinz Heilongjiang besuchte Frau Wang Yans Zelle mehrmals in der Nacht, nur mit Unterwäsche bekleidet. Er beschimpfte Frau Wang, belästigte sie sexuell und versuchte sie zu vergewaltigen.

Im Gehirnwäschezentrum Shangfangshan in der Stadt Suzhou, Provinz Jiangsu brach eine Gruppe von Mitarbeitern des Büros 610 nachts in die Zelle von Frau Xuan Xiaomei ein. Ein Mann mittleren Alters stieg in ihr Bett, drückte sie unter sich und beschimpfte sie. Er belästigte und erniedrigte Frau Xuan vor einer Gruppe männlicher und weiblicher Wärter, welche nicht im Geringsten eingriffen und auch danach so taten, als wäre nichts geschehen.

Familien von Falun Gong-Praktizierenden werden oft gezwungen, Erpressungsgelder an die Beamten der Gehirnwäscheeinrichtung zu zahlen. Das Gehirnwäschezentrum des Bezirks Kuiwen, Stadt Weifang, Provinz Shandong erpresste wiederholt Gelder von Praktizierenden und ihren Angehörigen als zusätzliche Einnahmequelle. Wann auch immer sie Geld brauchten, wählten sie einige Praktizierende aus und erpressten Geld von den Angehörigen.

Die Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan in der Provinz Heilongjiang kassierte 10.000 Yuan pro Person ein.