Die Verfolgung geht nach Schließung der Arbeitslager unvermindert weiter - Teil I
(Minghui.org) Anfang 2013 gab die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) bekannt, dass sie plane, das berüchtigte Zwangsarbeitslagersystem zu schließen, welches bei der Verfolgung von Falun Gong entscheidend war. Im November 2013 gab sie bekannt, dass sie bis Ende des Jahres alle Zwangsarbeitslager schließen würde.
Allerdings erwähnte Amnesty International in seinem Bericht vom Dezember 2013: „Es ist klar, dass die hintergründige Strategie, Menschen wegen ihrer politischen Aktivitäten oder religiösem Glauben zu bestrafen, sich nicht geändert hat. Die Misshandlungen und Folterungen gehen weiter, einfach nur in einer anderen Art und Weise.”
Gehirnwäscheeinrichtungen, die weniger bekannt sind, haben einen Teil der Rolle der Zwangsarbeitslager übernommen.
Willkürliche Inhaftierung
Obwohl Gehirnwäscheeinrichtungen offiziell “Rechtsausbildungszentren”, "Rechtsausbildungsstützpunkte” oder “Gedankenumwandlungsschulen” genannt werden, haben sie nichts gemein mit dem Gesetz, Ausbildungen oder Schulen.
Sie dienen einfach als außergerichtliche Gefängnisse, wo Falun Gong-Praktizierende eingesperrt werden, solange das Büro 610 es wünscht. Örtliche Büros 610 und die Polizei haben die Autorität, Praktizierende in Gehirnwäschesitzungen zu stecken, so oft sie wollen.
Eine Gehirnwäscheeinrichtung muss nicht unbedingt für diesen Zweck gegründet worden sein. Ein Hotelzimmer, ein Schulklassenzimmer oder auch die Wohnung des Opfers kann in eine Gehirnwäscheeinrichtung umgewandelt werden. Die Folterinstrumente sind alle transportabel.
Während Praktizierende gezwungen werden, ständig Propagandavideos anzusehen, die Falun Gong verleumden, werden sie auch noch von den Mitarbeitern der Gehirnwäscheeinrichtung gefoltert. Das Foltern soll die Praktizierenden nötigen, ihren Glauben an Falun Gong aufzugeben. Zehntausende Praktizierende sind dort eingesperrt und über einhundert wurden in solchen Gehirnwäscheeinrichtungen zu Tode gefoltert. Diese Einrichtungen werden auch als “schwarze Gefängnisse” bezeichnet.
Die Anzahl der Fälle von Gehirnwäsche erhöhte sich stark in der zweiten Hälfte des Jahres 2013
Als Zwangsarbeitslager geschlossen wurden, erhöhte sich die Anzahl der Falun Gong-Praktizierenden, die in Gehirnwäscheeinrichtungen eingesperrt wurden, drastisch. Vom Januar bis Juni 2013 wurden uns 181 solcher Fälle berichtet. Doch in der zweiten Hälfte des Jahres, als das Arbeitslagersystem abgeschafft wurde, stieg die Zahl auf 1044.
Im August 2013, als die Regierung begann, Zwangsarbeitslager zu schließen, wurden zahlreiche neue Gehirnwäscheeinrichtungen unter anderen in den Provinzen Shanxi, Hubei, Heilongjiang, Zhejiang und Shaanxi eingerichtet. Die Erhöhung der Anzahl der Gehirnwäscheeinrichtungen wurde Berichten zufolge von den provinziellen Komitees der KPCh angewiesen.
Viele Falun Gong-Praktizierende, die in Zwangsarbeitslagern eingesperrt waren, wurden nicht freigelassen, nachdem das System abgeschafft wurde, sondern man hat sie direkt in diese Gehirnwäscheeinrichtungen gebracht.
Tatsächlich wurden Gehirnwäscheeinrichtungen an Orten eingerichtet, die früher von Arbeitslagern belegt waren, wie die in Dalian und Huludao, Provinz Liaoning und Xianning, Provinz Hubei. Bei dem Personal in der Gehirnwäscheeinrichtung in Shijiazhuang, Provinz Hebei, handelt es sich eigentlich um Zivilpolizisten aus den Zwangsarbeitslagern, die die gleichen Foltermethoden anwenden wie im Arbeitslager.
Direkt von Zwangsarbeitslagern in Gehirnwäscheeinrichtungen verlegt
Im Jahr 2013 wurden einige Falun Gong-Praktizierende, sobald sie aus Gefängnissen und Zwangsarbeitslagern freigelassen wurden, direkt von Funktionären der Gehirnwäscheeinrichtung fortgebracht.
Wei Qun, Lehrerin an der 65. Hochschule in Daqing, Provinz Heilongjiang wurde zu fünf Jahren im Frauengefängnis in Heilongjiang verurteilt. Ihre Haftstrafe war am 27. August 2013 vorüber, jedoch an ihrem Entlassungstag ließ das örtliche Büro 610 sie in eine Gehirnwäscheeinrichtung der Stadt Mishan bringen, die etwa 800 Kilometer von ihrer Heimatstadt entfernt liegt.
In der Einrichtung versuchte ein Beamter, Wei Qun zu zwingen, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben und einen Garantiebrief zu unterschreiben. Er sagte: „Wenn du nicht unterschreibst, werden wir dich aufschneiden und deine Organe verkaufen.”
Wei Qun weigerte sich, das zu tun. Danach entzog man ihr drei Tage lang den Schlaf und schlug sie heftig. Dieser Beamte hängte sie auch eine Woche lang hoch. Wei Qun ging in einen Hungerstreik, um gegen die Misshandlung zu protestieren. Momentan ist sie in einer Gehirnwäscheeinrichtung in der Stadt Jixi eingesperrt.
Jiang Xibo, Lehrerin an der Hochschule Qianjin Farm in Jiangsanjiang, Provinz Heilongjiang wurde am 9. September 2013 aus dem Frauengefängnis in Harbin freigelassen. Noch am gleichen Tag wurde sie von Polizisten der Qianjin Farm in die Gehirnwäscheeinrichtung in Qinglongshan gebracht. Ihre Familie hatte keine Gelegenheit, sie zu sehen, als sie “freigelassen” und wieder fortgebracht wurde.
Sun Xiao, 42, wurde im Januar 2013 aus dem Arbeitslager Fangqiang freigelassen. Im August brach ein Funktionär des Büros 610 in Wuxi in sein Haus ein und nahm ihn fest. Danach wurde er in die Gehirnwäscheeinrichtung in der Stadt Xinghua, Provinz Jiangsu, gebracht. Viele Praktizierende in verschiedenen Gebieten erlebten das Gleiche, darunter Zhang Yisu in Peking, Yuan Bin in Sichuan, Zhu Jingyun in Jilin, Huang Youqin in Shaanxi und andere.
Senioren und Kinder entführen
Im Jahr 2013 wurden in mehreren Fällen Senioren und Kinder entführt und in Gehirnwäscheeinrichtungen gebracht. Im Oktober brachten Funktionäre des Büros 610 im Bezirk Xinzhou, Stadt Wuhan, Frau Mei Jianying, 60, in die Gehirnwäscheeinrichtung in Liuji. Ihr einjähriger Enkel wurde auch in eine Zelle eingesperrt, an deren Eisentür sich vier Schlösser befanden. Uns wurde von sechs Fällen berichtet, in denen die Kinder von Praktizierenden im Jahr 2013 eingesperrt wurden.
Liu Meizhang, 70, aus der Stadt Mishan, Heilongjiang wurde im Juni 2013 einen Monat lang in der Gehirnwäscheeinrichtung eingesperrt. In der Einrichtung fiel sie hin und verletzte ihre Milz. Trotzdem wurde sie erst 36 Tage später freigelassen. Nach ihrer Freilassung verlangte die örtliche Regierung, dass sie sich einmal pro Woche bei ihnen melden müsse. Vier Tage, nachdem sie an der Milz operiert worden war, zwang der Leiter der Einrichtung, Fu Xiuli, sie in die Einrichtung zu gehen und sagte: „Du musst kommen, auch wenn du im Krankenhaus bist.“ Liu Meizhang erholte sich nie von der Verletzung und starb am 8. November 2013.
Zhang Shuxiang, 60, ist aus der Stadt Zhaoyuan, Shandong und wurde im April in der örtlichen Gehirnwäscheeinrichtung eingesperrt. Sobald sie dort ankam, stieß der Leiter Yuan Binkui sie zu Boden. Danach hielt er sie hoch und schlug sie mehrere Male. Zhang wurde drei Tage lang in eine dunkle Zelle eingesperrt und bekam weder etwas zu essen, noch Wasser oder eine Decke.
Die folgenden Praktizierenden wurden ebenfalls misshandelt: Gu Jiushou in Chongqing, Huang Zhaojin in Heilongjiang, Lu Aizhi in Yantai und Huang Diedie in Wuhan. Jeder von ihnen ist über 70 Jahre alt. Zwei Praktizierende im Alter von 93 und 82 wurden von Polizisten der Eisenbahnsicherheit in der Stadt Jinzhou festgenommen und eingesperrt.
Gewalt in Gehirnwäscheeinrichtungen
Das kommunistische Regime hat nur den einen Zweck für das Gründen von Gehirnwäscheeinrichtungen, nämlich Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben, oftmals mit Gewalt. Nachfolgend sind einige Beispiele aufgeführt.
Am 6. September wurde Ren Xiuyun aus dem Bezirk Nanshank, Stadt Hegang, Provinz Heilongjiang, in eine Gehirnwäscheeinrichtung gebracht, die sich in einer lokalen ländlichen Kreditbank befindet. Sie wurde dort 24 Tage lang eingesperrt. Die Polizisten Zhang Zilong, Shi und Li schlugen sie schwer und misshandelten sie mit Elektrostäben an ihren Armen und Brüsten. Sie wurde auch gezwungen, Propagandavideos anzusehen, die Falun Gong verleumdeten. Sogar ihre Schwester, die ihr Kleidung brachte, wurde beschimpft und von den Polizisten geschlagen.
Im Mai wurde Wang Lijun, ein Praktizierender aus Tianjin, in einer örtlichen Gehirnwäscheeinrichtung im Bezirk Dagang, Tianjin, schwer gefoltert. Drei Zähne wurden ihm ausgeschlagen, seine Augen waren geschwollen und er konnte auf einem Ohr nichts mehr hören. Bevor er in die Gehirnwäscheeinrichtung gebracht wurde, war er gesund gewesen, doch nun muss er im Rollstuhl sitzen.
Es wurde berichtet, dass in Gehirnwäscheeinrichtungen in mehreren Gebieten den Praktizierenden unbekannte Drogen ins Essen gemischt wurden, was ihr Nervensystem beschädigte. Die häufigste Nebenwirkung waren Kopfschmerzen und Halluzinationen. Im Jahr 2013 wurden solche Fälle bekannt, darunter Wang in Hubei im April, Xiao Zhang in der Stadt Jiangyan, Provinz Sichuan im Oktober, und Gu Jiushou in Geleshan, Chongqing.
Erpressungseinrichtung
Gehirnwäscheeinrichtungen wurden von Regierungsbeamten benutzt, um durch Erpressung reich zu werden.
In der Gehirnwäscheeinrichtung im Bezirk Kuiwen, Stadt Weifang, Provinz Shandong, benutzen die Polizisten Falun Gong-Praktizierende als automatische Geldmaschinen. Wenn sie Geld brauchten, markierten die Polizisten die Namen einiger Praktizierender und brachten diese in die Gehirnwächeeinrichtung. Praktizierende wurden dort festgehalten, bis sie der Einrichtung Gebühren bezahlten.
Die Gehirnwäscheeinrichtung in Qinglongshan, Provinz Heilongjiang verlangt, dass jeder dort eingesperrte Praktizierende jeden Monat 10.000 Yuan (ungefähr 1.200 Euro) für seine Unterbringung bezahlt. Doch bekamen Praktizierende dort jeden Tag nur ein wenig schlechtes Essen und manchmal bekamen sie noch nicht einmal abends etwas zu essen.
Am 13. August entführten die Funktionäre des Büros 610 Zhao Pengfei und He Wei aus dem Landkreis Boli, Provinz Heilongjiang, sowie Zhao Yue, Lehrer der Hochschule des siebten Landkreises. Diese Leute verlangten von der Schule, dass sie für den Aufenthalt und die Unterbringung von Wang Yue in der Gehirnwäscheeinrichtung 10.000 Yuan bezahlte.
Gehirnwäscheeinrichtungen in ganz China werden von dem System des Büros 610 geleitet. Dieses Büro ist eine außerhalb von Recht und Gesetz stehende Einheit, die verantwortlich für den Auftrag ist, Falun Gong auszulöschen.
Obwohl das Zwangsarbeitslagersystem abgeschafft wurde, besteht das Büro 610 immer noch. Im zweiten Teil dieses Berichts werden wir die kriminellen Taten betrachten, die es im Jahr 2013 begangen hat.
In Verbindung stehende Artikel in chinesischer Sprache:
http://www.minghui.org/mh/articles/2013/9/7/2013年七八月间中共迫害法轮功综述-279207.html
http://www.minghui.org/mh/articles/2013/11/5/九、十月间中共迫害法轮功案例综述-282261.html
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