Warum wurden vier Menschenrechtsanwälte in Heilongjiang eingesperrt und gefoltert? (Fotos)

(Minghui.org) Jiansanjiang, ein landwirtschaftlicher Bereich in der Stadt Fujin, Provinz Heilongjiang, rückte vor Kurzem in den Blickpunkt der internationalen Aufmerksamkeit. Es ging nicht um seine Reisproduktion, sondern die örtlichen Behörden folterten und sperrten vier prominente Menschenrechtsanwälte ein. Diese Anwälte ermittelten in Bezug auf ein örtliches schwarzes Gefängnis, um die dort eingesperrten Falun Gong-Praktizierenden freizubekommen.

Welche wichtige Angelegenheit berührten die Anwälte bei ihrer Arbeit, sodass die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) auf diese Weise Vergeltung übte. Was möchte die KPCh vertuschen?

Schwarzes Gefängnis: Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan

Das schwarze Gefängnis, um das es sich hier handelt, ist die Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan, offiziell ist sie als „Rechtserziehungsanstalt auf dem Landwirtschaftsbetrieb Jiansanjiang“ bekannt.

Ein Bericht von 2012 deckte auf der chinesisch-sprachigen Minghui-Website die Verbrechen, die in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan begangen wurden, auf. Diese Einrichtung wurde vom Provinzkomitee für Politik und Recht, dem Provinzbüro 610 und dem Arbeitskomitee auf staatlicher Ebene in Betrieb genommen, um Zhou Yongkangs intensiven Dreijahres-Plan zur „Umbildung“ und „Umerziehung“ von 2010 bis 2012 umzusetzen.

Dieser Plan war in Kraft gesetzt worden, um standhafte Falun Gong-Praktizierende zu zwingen, ihren Glauben aufzugeben.

Für jeden Falun Gong-Praktizierenden, der in die Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan gebracht wurde, musste der Landwirtschaftsbetrieb, bei dem der Praktizierende arbeitete, 10.000 Yuan bezahlen. Die Einrichtung erpresste außerdem Geld von den Familien dieser Praktizierenden, um Ausgaben wie eine sogenannte Zwangsernährungsgebühr zu decken. Fast 100 Praktizierende wurden in dieser Einrichtung eingesperrt, einige sogar sieben Monate lang. Sie wurden grausam gefoltert, wenn sie sich gegen die „Umerziehung“ stellten.

Standort der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan.Sie ist offiziell als "Rechtserziehungsanstalt auf dem Landwirtschaftsbetrieb Jiansanjiang“ bekannt.

Anwälte und Praktizierende festgenommen und gefoltert

Am 20. März 2014 begaben sich vier Anwälte - Jiang Tianyong (江天勇), Zhang Junjie (张俊杰), Wang Cheng (王成) and Tang Jitian (唐吉田) - und Verwandte von inhaftierten Praktizierenden zur Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan. Sie forderten die Freilassung der Praktizierenden. Am nächsten Morgen wurden alle vier Anwälte und sieben Praktizierende in der Pension „Grüner Baum“, wo die Anwälte nächtigten, festgenommen.

Sie wurden alle gefoltert, als sie verhört wurden. Herr Zhang Junjie erlitt drei Brüche im Lendenwirbelbereich. Als sie am 6. April freigelassen wurden, veröffentlichten die anderen drei Anwälte, wie sie gefoltert wurden. Von den sieben Praktizierenden wurden Frau Wu Dongsheng (吴东升), Ding Huijun (丁惠君) und Meng Fanli (孟繁荔) am 30. März in die Notaufnahme des Krankenhauses für Chinesische Medizin der Stadt Tongjiang eingeliefert.

Seitdem haben sich Dutzende Anwälte und Bürger in Jiansanjiang getroffen, um ihre Solidarität mit den Festgenommenen zu bekunden.

Am 31. März gab das Büro für Öffentliche Sicherheit der Ackerlandgewinnung auf seinem Blog bekannt, dass sich vier Anwälte und 38 Falun Gong-Praktizierende und Verwandte „vor der Rechtserziehungsanstalt versammelten und Parolen eines bösartigen Kults riefen“.

In dieser Ankündigung wurde jedoch nicht mitgeteilt, wie diese Parolen lauteten.

Was gesagt wurde, war entscheidend

Die vier Anwälte und Dutzende Falun Gong-Praktizierende mit ihren Verwandten riefen am 20. März 2014 stundenlang vor der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan: „Fang Yuechun (房跃春, Leiter der Gehirnwäsche-Einrichtung), Sie begehen Verbrechen! Fang Yuechun, lassen Sie sie [die inhaftierten Falun Gong-Praktizierenden] frei! Ihr Chef Li Dongsheng (ehemaliger Leiter des Büros 610) und Zhou Yongkang (ehemaliger KPCh-Sicherheitschef) wurden festgenommen…“

Was sie riefen, war in der Öffentlichkeit größtenteils bekannt und eine Aufzählung der Verbrechen Fangs. Es hatte überhaupt nichts mit irgendeinem „bösartigen Kult“ zu tun.

V. l. n. r.: Die Anwälte Jiang Tianyong, Zhang Junjie, Wang Chengn und Tang Jitian

Das Hauptkriterium für einen bösartigen Kult ist die Begrenzung der Freiheit der Person und Zwangsgehirnwäsche. Das ist genau das, was in der Gehirnwäsche-Einrichtung Qinglongshan betrieben wird. Die Falun Gong-Praktizierenden werden dorthin gebracht, um unter Druck „umerzogen“ zu werden. Sogar ihre Anwälte wurden inhaftiert und verprügelt. Es ist nämlich die KPCh, die sich wie ein bösartiger Kult verhält.

Die „Rechtserziehungsanstalt“ Qinglongshan

Nach Schließung der Arbeitslager richtet sich die Aufmerksamkeit auf die schwarzen Gefängnisse

Seitdem das Zwangsarbeitslagersystem 2014 abgeschafft wurde, geben sich die schwarzen Gefängnisse als Einrichtungen zur „Rechtsbelehrung“ und „Rechtserziehung“ aus. Sie werden benutzt, um rechtswidrig Bürger wegen ihres Glaubens oder ihrer politischen Einstellung einzusperren und rücken daher in zunehmendem Maße in das Blickfeld der Menschenrechtsanwälte.

Solche schwarzen Gefängnisse existieren, um die Verfolgung von Falun Gong seit dem Juli 1999 zu ermöglichen. Sie werden vom Büro 610 verwaltet und agieren über dem Gesetz.

Die „Rechtserziehungsanstalt“ in Jiansanjiang befindet sich im Hinterhof der Polizeiwache des Landwirtschaftsbetriebs Qinglongshan und steht unter der Federführung der Behörde für Ackerlandgewinnung von Heilongjiang. Sie widmet sich der Inhaftierung und „Umerziehung“ von Falun Gong-Praktizierenden. Die „Rechtserziehungsanstalt auf dem Landwirtschaftsbetrieb Jiansanjiang“ kann jedoch nicht auf dem Organisationsplan der Behörde für Ackerlandgewinnung gefunden werden.

Eine Suche nach der „Gehirnwäsche-Einrichtung Jiansanjiang“ auf der chinesisch-sprachigen Minghui-Website (www.minghui.org) ergab über 1.000 Verfolgungsberichte.

Die lokalen Behörden in Jiansanjiang haben aktiv jahrelang die Verfolgungspolitik ausgeführt. Eine Suche nach dem Stichwort „Jiansanjiang“ auf der chinesisch-sprachigen Minghui-Website führte zu 2.380 Suchergebnissen mit Verfolgungsthematik.