Vor zwölf Jahren: Staatsfernsehen angezapft, um die Tatsachen über Falun Gong zu senden. Erinnerung an die Helden (Teil I von III) (Fotos)

(Minghui.org) Vor zwölf Jahren wurde auf acht Kanälen an 300.000 Kabelempfänger in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, 40 Minuten lang ein Programm ausgestrahlt, das über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong informierte. Fast 100.000 Haushalte sahen die Programme „Selbstverbrennung oder Täuschung?“ und „Falun Gong verbreitet sich weltweit“.

Dieselben Programme sahen später zehntausende Kabelempfänger in der nahegelegenen Stadt Songyuan, einem Vorort von Changchun.

Am 12. Jahrestag dieses großartigen Ereignisses erinnern wir uns an die mutigen Praktizierenden, welche die Informationsblockade und übermächtige Propaganda in China durchbrachen und den Menschen in Changchun die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong zeigten.

Inhaltsverzeichnis

1. Liang Zhenxing, Gründer des Abfang-Teams
2. Ein Elite-Team
3. Die Legende von Liu Chengjun
4. Euphorie in der Stadt Changchun
5. Helden verhaftet und gefoltert
6. Absurde Verhandlungen
7. Die Geschichte wird sich an sie erinnern
8. Tod der Wegbereiter
9. Freiheit hat ihren Preis

Erschütterung und Euphorie herrschten am 5. März 2002 in der Millionenstadt Changchun.

Acht Kabelkanäle in Changchun, die angezapft wurden, strahlten gleichzeitig Informationsvideos über Falun Gong aus. Die verblüfften Zuschauer riefen ihre Freunde an, damit diese den Fernseher einschalteten: „Wusstest du, dass die Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens inszeniert war? Wusstest du, dass Falun Gong sich auf der gesamten Welt verbreitet hat? Der ganze Rufmord an Falun Gong ist nur erfundene Propaganda von der Regierung...“

„Gratulation!“ Die Menschen freuten sich für die Falun Gong-Praktizierenden. Einige dachten, die Verfolgung von Falun Gong wäre beendet und sein Ruf wiederhergestellt.

Viele Praktizierende dachten auch so. Sie gingen hinaus, erklärten den Menschen die wahren Umstände der Verfolgung und verteilten Informationsmaterialien. Sogar die Zivilpolizisten, die sie beobachteten, sagten: „Super gemacht! Nur weiter so!“ Die Menschen dachten, die schlimmste Zeit wäre überstanden und sie waren erleichtert, die Luft der Freiheit atmen zu können.

„Du musst sofort weg!“ Das sagte ein Offizier des Militärs einem befreundeten Falun Gong-Praktizierenden bei einem dringenden Telefonanruf. Das Kriegsrecht wurde ausgerufen und die Soldaten waren unterwegs. Jeder Polizist der Stadt wurde ausgesandt, um die Praktizierenden zu suchen, die in das Kabelnetzwerk eingebrochen waren und die Filme ausgestrahlt hatten.

Die Regierungsoberhäupter der Stadt Changchun und der Provinz Jilin, die bei dem 15. Nationalen Volkskongress in Peking waren, waren verängstigt und in Panik. Jiang Zemin, das damalige Oberhaupt der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) und Leiter der Verfolgung von Falun Gong, hatte der Strafverfolgungsbehörde befohlen, jeden Beteiligten gnadenlos zu verhaften. Liu Jing, der damalige Vizeminister der öffentlichen Sicherheit, flog nach Changchun, um die Sache zu überwachen.

Warum war die KPCh in solcher Panik? Warum reagierte sie derart gewaltsam? Warum hatte dieses Ereignis einen so großen Einfluss auf China und die internationale Gemeinschaft? Wieso betrachten wir die Falun Gong-Praktizierenden, die die Informationsblockade in China durchbrachen, als Helden?

Gehen wir zwölf Jahre zurück und sehen uns dieses herausragende Ereignis erneut an.

Liang Zhenxing, Gründer des Abfang-Teams

Ein wohlhabender Taugenichts ändert sich

Liang Zhenxing, ein erfolgreicher Immobilienmakler

Liang Zhenxing war ein erfolgreicher Immobilienmakler, der Anfang der 1990er Jahre Hunderttausende Yuan verdiente und ein wohlhabendes Leben führte. (Anmerkung des Übersetzers: Der durchschnittliche Lohn eines Hochschulprofessors betrug damals ungefähr 500 Yuan.)

1992 lehrte Meister Li Hongzhi in Changchun öffentlich Falun Gong. Bald praktizierten Tausende Bürger. Liangs Wohnung war in der Nähe eines Übungsortes am Platz der Kultur. Er sah oft die Praktizierenden, wie sie bei jedem Wetter die Übungen machten und hegte bald Respekt für sie.

Schließlich schloss er sich an einem Wintermorgen 1996 aus Neugier der Übungsgruppe an. Er konnte nicht fassen, dass die Lehre kostenlos war. Die Übungen taten ihm gut und er fühlte sich wohl. Er las das Buch Zhuan Falun und die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht lehrten ihn den wahren Sinn des Lebens.

Er hörte auf, Alkohol zu trinken und legte auch andere Laster ab. Seine Ehe, die kurz vor dem Zusammenbruch stand, kam wieder ins Lot. Liang Zhenxing wurde ein neuer Mensch. Er erzählte vielen Freunden und Verwandten von Falun Gong und bald wurde er der Ansprechpartner des örtlichen Übungsortes.

Die Verfolgung von Falun Gong und der friedliche Widerstand

Laut einer Umfrage der Regierung gab es vor 1999 mehr als 70 Millionen Falun Gong-Praktizierende. Die rasante Verbreitung von Falun Gong brachte die Kommunistische Partei aus der Fassung.

Am 19. Juli 1999 war die gesamte Gesetzesvollstreckung in Alarmbereitschaft. Am 20. Juli gab das Regime den Befehl für landesweite Verhaftungen. Alle öffentlichen Medien, einschließlich Zeitungen, Radios, Fernsehsender und Internet, begannen Falun Gong zu verleumden.

Die Partei erfand alle möglichen Lügen, um Falun Gong anzugreifen und Hass gegen die Praktik zu schüren.

„Was sollen wir tun?“ Das fragten sich Liang und viele weitere Praktizierende. Sie wussten, dass Falun Gong großartig ist und dass Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht die Wahrheit sind, an der sie ihr restliches Leben festhalten würden.

„Wir haben alle von Falun Gong profitiert. Nun ist es unsere Verantwortung, seinen Ruf wiederherzustellen“, sagte sich Liang.

In den 1990er Jahren ging man dazu in das Nationale Petitionsbüro in Peking und reichte eine Beschwerde ein. Zu Beginn der Verfolgung kamen täglich Tausende Praktizierende nach Peking, um genau dies zu tun.

Die Praktizierenden dachten, dass ihre aufrichtigen Herzen, reinen Gedanken und gründlichen Bemühungen, die wahren Umstände der Verfolgung zu erklären, das Vorgehen der KPCh ändern könnten. Es stellte sich heraus, dass sie zu naiv waren.

Die KPCh setzt auf Gewalt, um an der Macht zu bleiben. Alle Praktizierenden, die nach Peking gingen, um für Falun Gong zu sprechen, wurden verhaftet und in ihre Heimatorte zurückgebracht.

Die Polizisten warteten beim Nationalen Petitionsbüro, um Praktizierende zu verhaften. Liang und seine Freunde waren auch dabei. Sie wurden vor Gericht gestellt und in Gefängnisse oder Arbeitslager gesperrt, alle ohne rechtmäßigen Prozess.

„Drei Musketiere“ im Arbeitslager

Liang Zhenxing weigerte sich, Falun Gong zu widerrufen, egal auf welche Weise er gefoltert wurde. 2000 wurde er in das Zwangsarbeitslager Weizigou in Changchun gebracht, wo er Liu Chengjun und Liu Haibo traf, deren Geschichten später erzählt werden. Die „Drei Musketiere“ begannen gemeinsam für Wahrheit und Freiheit zu kämpfen.

Wann immer das Arbeitslager Falun Gong verleumdete, stellten sie sich dagegen und erklärten die wahren Umstände der Verfolgung. Selbst während großer Konferenzen in Gegenwart von Führungskräften der örtlichen Regierung und des Justizsystems, sprachen die drei Männer mutig für Falun Gong. Jedes Mal wurden sie grausam geschlagen, doch sie taten es immer wieder aufs Neue.

Um den Hass auf Falun Gong bei der Bevölkerung zu verstärken, inszenierte die KPCh am 23. Januar 2001 die berüchtigte „Selbstverbrennung“ auf dem Platz des Himmlischen Friedens. Das chinesische Regime beschuldigte Falun Gong, die Praktizierenden dazu angestachelt zu haben, sich selbst zu verbrennen. Die Medien begannen ebenfalls eine weitere Runde der Angriffe auf Falun Gong.

Die Verfolgung wurde schlimmer. Jiang Zemin, das damalige Oberhaupt der KPCh, erließ die Direktive, dass das „Töten von Falun Gong-Praktizierenden keine Verantwortung nach sich zieht und ihr Tod als Selbstmord angesehen wird.“ Alle möglichen Arten von Folter wurden gegen die Praktizierenden verwendet und täglich gab es auf der Minghui-Website Berichte über Tote.

Liang Zhenxing und seine Freunde wussten, dass die Selbstverbrennung eine der größten Lügen war und viele Menschen hinters Licht führte. „Wie können wir den Menschen die Wahrheit vermitteln?“ überlegten sie.

Ende 2001 wurde Liang freigelassen. Daheim sah er auf Minghui die Dokumentation „False Fire“. Die Dokumentation war Preisträger auf dem 51. Columbus International Film & Video Festival. Sie enthüllte alle Unstimmigkeiten der inszenierten Selbstverbrennung mit handfesten Beweisen und akribischer Analyse. Sie erzählte die Wahrheit, die die Menschen hören mussten.

Später las Liang auf Minghui einen Bericht, der erklärte, wie man in ein Fernsehnetzwerk hineingelangen und mit einem VCD-Player einen Film ausstrahlen konnte. „Das ist es, was ich gesucht habe“, dachte Liang. „Das ist viel effizienter, als Flugblätter zu verteilen oder Spruchbänder aufzuhängen.“

Was Liang brauchte, war ein Team, um dieses hochtechnische Unterfangen durchzuführen.

Ein Elite-Team

Zusammenstellen des Teams

Liang Zhenxing erzählte den Mitpraktizierenden in Changchun von seiner Idee und suchte nach qualifizierten Leuten, um den Plan durchzuführen.

Zhou Zunjun, eine 52-jährige Praktizierende, hatte damals dieselbe Idee gehabt. Sie mietete ein leeres Haus als Hauptquartier und half Liang, das Team aufzustellen.

Liu Weiming, 32, war Profi bei einem Kabelfernsehsender. Wegen seines Wissens als Elektroingenieur wurde er der Haupttechniker des Teams.

Zhang Wen, 28, ein professioneller Elektriker, half Liu Weiming, detaillierte Zeichnungen des Kabelfernsehsenders anzufertigen.

Lei Ming, 26, der „kleine Bruder“ des Teams, war ein Koch aus der Stadt Baishan. Er war ein ausgezeichneter Athlet und konnte schnell rennen. Auf dem Platz des Himmlischen Friedens versuchten viele Polizisten ihn zu fangen, nachdem er ein Falun Gong-Spruchband geöffnet hatte. Lei durchbrach ihre Linien und entkam erfolgreich.

Li Dehai, 31, war ein Bauer aus der Stadt Tonghua. Bevor die Polizei ihn suchte und er nach Changchun floh, bereitete seine Familie seine Hochzeit vor. Li war ebenfalls ein Athlet und wurde eine treibende Kraft des Teams.

Aus diesen fünf Kernmitgliedern wuchs das Team auf 18 Personen an. Bis auf die oben genannten sechs Personen sind Namen und genauere Informationen der restlichen Personen unbekannt.

Unterschiedliche Meinungen, was zu tun ist

„Sollen wir es tun?“ Viele Praktizierende glaubten, dass es den Menschen nicht gefallen würde, wenn man ihr Fernsehprogramm störte. Dann würden sie negative Gedanken über Falun Gong bekommen. Wer anderer Meinung war, sprach sich gegen Liangs Idee aus. Liang stand unter immensem Druck.

Tang Feng, ein Praktizierender in Changchun, wurde wegen seiner soliden Kultivierung und seines starken Glaubens von den meisten örtlichen Praktizierenden respektiert. Diejenigen, die Liang Zhenxing nicht zustimmten, baten Tang, mit Liang über die Realisierbarkeit des Plans zu besprechen.

Tang und Liang trafen sich auf einem belebten Bauernmarkt. Nach einem langen Gespräch war Tang sehr bewegt von Liangs Mut und seiner barmherzigen Gesinnung, die wahren Umstände der Verfolgung erklären zu wollen. Tang stimmte auch zu, dass das Einschleusen eines Programms in das Fernsehnetzwerk und die Ausstrahlung von Filmen über die wahren Umstände der Verfolgung machbar waren.

Später erklärte Tang den Mitpraktizierenden sein Verständnis und gewann ihre Unterstützung.

Liang Zhenxing wusste, dass der Plan richtig war. Die Öffentlichkeit hatte das Recht, die Wahrheit zu erfahren. Ihm war bewusst, dass er ein hohes Risiko einging und dafür vielleicht einen hohen Preis zahlen musste. Auch seine Familie könnte ihn Gefahr geraten.

Wenn er jedoch die Todesmeldungen auf Minghui las und an die Menschen dachte, die von den Lügen getäuscht waren, beschloss er, seine persönliche Sicherheit und seinen Frieden für das übergeordnete Wohl zurückzustellen.

Vorbereitungen treffen

Alle Mitglieder des Teams hatten denselben festen Willen.

Liang Zhenxing war verantwortlich für den Einkauf von Vorräten und Ausrüstung. Zhou Runjun kochte für alle und kümmerte sich um die praktischen Angelegenheiten. Liu Weiming war verantwortlich für die Ausbildung der Teammitglieder.

Am 16. Februar 2002 hörte Liang, dass Praktizierende in der Stadt Anshang, nicht weit entfernt von Changchun, versucht hatten, den örtlichen Fernsehsender anzuzapfen, doch gescheitert waren. Liang und sein Team fragten sich: „Werden wir es schaffen?“

„Wir haben die nötigen Methoden gelernt. Solange wir alle zusammenarbeiten, wird es uns gelingen“, sagte Liu Weiming dem Team.

Es war Zeit für die Probe.

Das Team ging in ein abgelegenes Dorf. Zhang Wen und andere kletterten den Strommast hinauf und zapften das Fernsehnetzwerk an. Liu Weiming spielte ein Testvideo ab und schickte Mitglieder zu nahegelegenen Häusern, um das Ergebnis zu überprüfen. Jeder Kanal zeigte das Testvideo. Die Probe war ein Erfolg.

Liang verhaftet

Im Februar 2002 war fast alles bereit. Am 27. Februar rief ein Freund von Liang ihn an und bat ihn, geschäftlich zu seiner Firma zu kommen.

Das war eine Falle. Die Polizei wartete auf ihn und Liang wurde weggebracht.

Liang wusste, dass ihr Geheimnis verraten worden war, weil er nichts anderes getan hatte. Er wurde rund um die Uhr gefoltert, um Informationen preiszugeben. Liang gab nicht nach. Doch er machte sich Sorgen um sein Team: „Sind alle sicher? Wann werden sie handeln? Wird es ihnen gelingen? Werden die Menschen die Wahrheit erfahren?“

Die Legende von Liu Chengjun

Sich der Sache annehmen

Viele Mitglieder des Teams waren besorgt, als sie von Liangs Verhaftung hörten. Würde es ihm gut gehen? Würde er die Folter ertragen können? Würde ihr Hauptquartier entdeckt werden? Sollten sie weitermachen oder den Plan einfach aufgeben?

Liu Chengjun, einer der „Drei Musketiere“, war nicht besorgt. Er kannte Liang gut. Liang würde das Team nie verraten, egal unter welchen Umständen.

Es gab keinen offiziellen Anführer unter ihnen. Liang war Koordinator und alle arbeiteten einfach zusammen. Deshalb brach das Team nicht auseinander, nur weil Liang verhaftet wurde. Solange jemand die Koordination übernahm, würde das Projekt weitergehen.

Liu Chengjun nahm sich der Sache an und wurde der neue Koordinator.

Verteilen der Aufgaben

In der Nacht des 3. März, fünf Tage nach Liangs Verhaftung, berief Liu Chengjun ein Treffen ein. Er sagte: „Eine Gruppe Praktizierender wird am 6. März vor Gericht gestellt. Wir sollten vorher die Menschen die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong wissen lassen und die verhafteten Praktizierenden unterstützen. Können wir am 5. März loslegen?“

„Natürlich.“ Vier Untergruppen wurden gebildet.

Liu Weiming stimmte zu, sich um die Hauptstelle in Changchun zu kümmern.

„Sun Changjun, kannst du dich um eine weitere Hauptstelle in Changchun kümmern?“ fragte Chengjun.

„Das würde schwer werden. Die andere Hauptstelle ist schwer zu kontrollieren. Ich befürchte, dass ich das nicht schaffe. Außerdem schreibe ich gerade noch die Details der Technik für die Minghui-Website auf und bin noch nicht fertig“, sagte Sun Changjun.

„In Ordnung. Zhang Wen, kannst du es machen?“ „Kein Problem“, antwortete Zhang Wen, der erfahrene Elektriker.

„Li Dehai, du nimmst eine Person mit und ich eine weitere. Wir fahren in die Stadt Songyuan. Ich kenne die dortige Situation. Wir werden uns dort um die beiden Hauptstellen kümmern.“

„Lei Ming, du wirst Zhang Wen unterstützen und Chang Changjun, du hilfst Liu Weiming.“

„Der Rest von euch wird uns mit aufrichtigen Gedanken unterstützen. Am 5. März um 19:00 Uhr werden wir uns in diese vier Hauptstellen einschleusen und gleichzeitig mit der Ausstrahlung beginnen.“

Die Zeit war knapp. Die vier Untergruppen prüften wieder und wieder ihre Ausrüstung. Zhou Runjun bereitete offiziell aussehende Arbeitskleidung für alle vor.

„Keine Sorge“, sagte Zhou Runjun. „Ich werde dieses Haus putzen und alles hinausbringen. Es wird wieder ein leeres Haus sein.“ Das Hauptquartier, ohne Möbel, war das Heim für das gesamte Team.

Liu Chengjuns Geschichte

Liu Chengjun war nun der Hauptkoordinator.

Liu Chengjun (erste Person rechts) und seine Familie. Seine Schwester, Liu Lin, ist in der Mitte.

Liu Chengjun war 2002 31 Jahre alt. Er war groß und stark. In seinem Heimatort Nong'an war er ein berüchtigter Schläger gewesen. Niemand wagte es, ihm entgegen zu treten. Doch als er begann Falun Gong zu praktizieren, änderte er sich von einem Schlägertyp zum Gentleman, der an die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht glaubte und danach lebte. Seine Familie und Freunde wurden Zeuge der Macht von Falun Gong durch seine Veränderung.

Nach dem Beginn der Verfolgung ging Liu mehrmals nach Peking, um für Falun Gong zu sprechen. Er wurde jedes Mal verhaftet und eingesperrt. Am 1. Oktober 2001 ging er erneut nach Peking. Dieses Mal öffnete er auf dem Platz des Himmlischen Friedens ein Falun Gong Spruchband und rief den Touristen zu: „Falun Dafa ist gut!“

Polizisten und Zivilpolizisten versuchten ihn zu fangen. Er rannte und rief. Nachdem er dreimal um den Platz gerannt war, wurde er gefangen.

Er weigerte sich trotz Folter seinen Namen zu nennen und trat aus Protest in einen Hungerstreik. Die Polizisten fesselten seine Hände und Füße an ein Bett und er wurde zwangsernährt. Sie verletzten sein Gesicht, seine Nase, seinen Mund und seine Kehle.

Trotzdem erklärte er ihnen weiterhin die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong. Die Polizisten gaben auf und fragten: „Was können wir tun, damit du isst?“ „Ich will ein Exemplar vom Zhuan Falun.“

Das Zhuan Falun ist das Hauptwerk von Falun Gong. Als die Verfolgung begann, ließ die Kommunistische Partei im ganzen Land Exemplare des Buches beschlagnahmen und zerstören, weil sie wusste, dass, wenn die Menschen das Buch lesen würden, sie die Wahrheit über Falun Gong erkennen und die Propaganda der Partei durchschauen würden.

Viele Polizisten versteckten das Buch. Einige lasen es und änderten ihre Meinung über Falun Gong.

Liu Chengjun gewann dieses Mal durch Einsatz seines Lebens. Ein Polizist gab ihm ein Exemplar des Zhuan Falun. Später wurde er freigelassen, weil zu dieser Zeit so viele Praktizierende in Peking für Falun Gong sprachen und alle Haftanstalten, Arbeitslager und Polizeistationen voll waren. Viele Praktizierende weigerten sich, ihren Namen zu nennen und einige wurden freigelassen.

Nach seiner Freilassung wusste Liu Chengjun, dass es nichts bringen würde, Beschwerde einzureichen. Er begann alleine Informationsmaterialien und Flugblätter über Falun Gong herzustellen und transportierte alles in einem Lieferwagen. Entlang des Highway 302 verteilte er sie an Bewohner seines Heimatortes, Nong'an, sowie an Landkreise in der Nähe. Er bekam den Spitznamen „Lieferwagen“.

Es war riskant und er wurde erneut verhaftet. In der Haftanstalt wollten die Polizisten ihn schlagen. Liu Chengjun, groß und stark, starrte die Polizisten an und sagte: „Wagt es nicht!“

Sie hatten Angst. Geschichten und Gerüchte über Liu, wahr oder falsch, begannen sich in der Haftanstalt auszubreiten: „Er kann eine ganze Semmel mit einem Biss schlucken.“ „Er war der Anführer einer Untergrundbande.“ „Er hat Verbindungen zu hochrangigen Regierungsbeamten.“

Tatsächlich setzte sich Liu Chengjun nicht zur Wehr. Er wollte die Polizisten nur einschüchtern. Wie das Zhuan Falun lehrt: „Zuerst soll ein Praktizierender nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird und nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird; er muß Nachsicht üben.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun, Lektion 9: Menschen mit großer Grundbefähigung, Seite 333)

Liu Chengjun wich von dieser Lehre kein einziges Mal ab, von Beginn seiner Kultivierung bis zum Ende seines Lebens, obwohl man ihn später grausam folterte.

In einer kalten Oktobernacht, als alle schliefen, kletterte Liu Chengjun über die Mauer der Haftanstalt und floh. Die Wärter der Haftanstalt hatten Angst, von ihren Vorgesetzten für seine Flucht verantwortlich gemacht zu werden und so erzählte man der Öffentlichkeit, dass Liu freigelassen worden war.

Später wurde Liu Chengjun erneut verhaftet, als er Falun Gong-Informationsmaterialien verteilte. Er wurde in ein Arbeitslager gebracht, wo er Liang Zhenxing traf.

Kommen wir zurück zum 5. März, als Liu und seine Mitpraktizierenden sich gerade in den Fernsehsender einschleusen wollten.

Liu Chengjun und Li Dehai gingen mit zwei Praktizierenden in den Landkreis Qiangguo in der Stadt Songyuan. Sie schleusten sich erfolgreich in die beiden Hauptstellen des Fernsehsenders ein und strahlten die Falun Gong-Videos aus.

Auf dem Heimweg sahen sie Polizeiautos mit Sirenen in Richtung der Stadt Songyun rasen.

Nach ihrer Rückkehr nach Changchun wollte Liu Chengjun das Ergebnis ihrer Heldentat erfahren. Er ging alleine los. Am nächsten Morgen kam er aufgeregt zurück. Mit Tränen in den Augen sagte er zum restlichen Team: „Es war ein großartiger Erfolg!! Ich danke euch allen!!“

„Die Menschen reden überall über die wahren Umstände der Verfolgung von Falun Gong, selbst in der Öffentlichkeit wie in Bussen. Die Sendung lief mehr als 20 Minuten in der einen Stelle und mehr als 30 Minuten in der anderen! Die Filme liefen bis zum Ende und die Menschen erfuhren die Wahrheit. Die gesamte Stadt ist schockiert.“

(Fortsetzung folgt)

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