Familie darf nicht bei Gerichtsverhandlung eines Falun Gong-Praktizierenden dabei sein (Fotos)

(Minghui.org) „Lassen Sie mich meinen Mann wenigstens einmal kurz von außen sehen, wenn Sie mich schon nicht hineinlassen können“, flehte die Frau des Angeklagten den Gerichtsdiener an. Doch dieser weigerte sich und sie brach neben ihrer Tochter zusammen ...

Es war der 25. Februar 2014. An diesem Tag sollte die Verhandlung gegen ihren Ehemann, den Falun Gong-Praktizierenden Xia Yuanxin, stattfinden. Als Xias Ehefrau mit ihrer Tochter vor dem Bezirksgericht Jinzhou erschien – in der Stadt Dalian, Provinz Liaoning – wurde sie nicht eingelassen. Die beiden durften den Gerichtssaal nicht betreten. „Ihre Namen stehen nicht auf der Gästeliste“, sagte man ihnen.

Das war ein Skandal, vor allem, da der Richter ihnen zuvor gesagt hatte: „Egal was passiert, wir werden sicherstellen, dass Sie beide bei der Verhandlung dabei sein können.“

Die Tochter versuchte den Vorsitzenden Richter anzurufen, den sie zuvor getroffen hatten, doch er ging nicht ans Telefon und zum Schluss schaltete er sein Handy ganz aus.

Frau Xia und ihre Tochter wurden außerhalb des Gerichts aufgehalten
Frau Xias Herzprobleme tauchten wieder auf. Sie brach zusammen, als man ihr sagte, sie könne nicht bei der Verhandlung ihres Mannes anwesend sein

Frau Xia leidet an Herzproblemen. Nach ihrem Zusammenbruch lag sie sechs Stunden vor dem Gerichtsgebäude auf dem Boden. Als die Verhandlung endete, half ihr ihre Tochter wieder auf die Beine. Frau Xia hoffte, wenigstens einen Blick auf ihren Mann zu erhaschen. Die Gerichtsdiener hinderten sie jedoch am Weitergehen. „Ich möchte meinen Vater sehen, wir haben ihn seit sechs Monaten nicht gesehen“, weinte die Tochter. Als Frau Xia das Polizeiauto mit ihrem Mann davonrasen sah, erlosch jegliche Hoffnung in ihr, und sie wurde erneut ohnmächtig.

Auch die Nachbarn waren schockiert

Herr Xia ist seit seiner Verhaftung am 24. August 2013 eingesperrt. Seitdem durfte ihn seine Familie nicht besuchen.

Auch seine Nachbarn und Arbeitskollegen waren von der Verhaftung schockiert. „Solch einen guten Menschen zu verhaften! Die Kommunistische Partei steht vor dem Aus!“, sagte einer von ihnen.

Herrn Xias 90-jährige Mutter war gestürzt und hatte sich ein Bein gebrochen, als sie von seiner Verhaftung erfuhr. Die gesamte Familie war verzweifelt.

„Öffentliche Verhandlung“ zum Schein

Der öffentliche Gerichtssaal hat Platz für 24 Personen, doch 18 Plätze waren belegt von Mitarbeitern des Polizeiamtes, des Gerichts und der Staatsanwaltschaft. Nur sechs Plätze waren für die Familienangehörigen des Angeklagten übrig.

Während der Verhandlung sagte der Staatsanwalt nie, gegen welche Regel oder welches Gesetz Herr Xia genau verstoßen habe. Es gab keine Zeugen und es wurden keine Beweise vorgelegt, bis auf einige verschwommene Fotos. Während die Staatsanwälte erfundene eidesstattliche Versicherungen der Familie präsentierten, weigerte sich der Richter wiederholt der Aufforderung des Rechtsanwaltes stattzugeben und die Familie in den Zeugenstand zu rufen.

Während der Verhandlung erklärte Herr Xia dem Richter, dass er früher bei schlechter Gesundheit gewesen war. Seitdem er begonnen habe, Falun Gong zu praktizieren, sei er gesund. Doch nach seiner Verhaftung sei er wieder erkrankt, da er die Falun Gong-Übungen nicht mehr habe machen können.

Der Rechtsanwalt sagte dem Richter, dass Herr Xia den Grundsätzen Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folge und dass seine Glaubensfreiheit durch die Verfassung geschützt sei. Der Rechtsanwalt wurde bei seinen Ausführungen wiederholt vom Richter unterbrochen.

Die Verhandlung war die einzige an diesem Tag, da es einen Stromausfall gab. Alle anderen Verhandlungen wurden vertagt. Es gab wegen des Stromausfalls keine Film- oder Tonaufzeichnungen. Eine der Justizangestellten spielte die meiste Zeit über mit ihrem Handy.