Ein wahrer Held: Die Geschichte von Yuan Jiang (Teil 2)

(Minghui.org)

1. Teil: http://de.minghui.org/artikel/79531.html

5. Eine wundersame Flucht

Die Polizei folterte Yuan fast zwei Monate lang mit all ihren verfügbaren Mitteln. Sie hängten ihn mit auseinandergezogenen Gliedmaßen auf und schlugen ihn teuflisch. Als er schließlich fast tot war, ließen sie ihn herunter, die Hand- und Fußschellen blieben jedoch angelegt.

Am Morgen des 29. Oktober streifte Yuan die Hand- und Fußschellen auf wundersame Weise ab, ging durch ein paar Gänge, kletterte über das Eingangstor und entkam.

Die schweren Verletzungen, die er durch die Folter erlitten hatte, forderten ihren Tribut und er kam nicht sehr weit. Als er Polizeisirenen in der Ferne hörte, kroch er in eine Höhle und verlor das Bewusstsein.

Es war in Lanzhou in der Provinz Gansu sehr kalt und die Höhle war voller Eis. Yuan hatte nur Sommerkleidung an. Während der vier Tage, die er sich dort versteckte, wachte er mehrmals auf und verlor wieder das Bewusstsein.

Als er keine Polizeisirenen mehr hören konnte, kroch Yuan aus der Höhle. Mit einem Ast als Stock, kämpfte er sich bis zu einer nahe gelegenen Straße durch. Ein freundlicher Taxifahrer brachte ihn kostenlos zu Wang Zhijun, einem anderen Falun Gong Praktizierenden.

Wang war schockiert, als er Yuan an der Tür sah. Yuans Gesicht war blau; an seiner Nase und seinem Mund war getrocknetes Blut. Ein paar wilde Radieschen hingen aus der Tasche seines zerlumpten Hemds, so konnte man erahnen, von was er die letzten paar Tage gelebt hatte. An seiner Wade fehlte ein Stück Haut und Muskel, sodass man den Knochen sehen konnte. Beide Beine waren schwarz und blau und zeigten Anzeichen von Schlägen und anderer Folter.

Wang erkannte ihn nicht, bis er sagte: „Ich bin Yuan Jiang.“ Wang konnte nicht glauben, dass der schnittige junge Mann derart gequält worden war. Er brach in Tränen aus.

6. Der Tod eines Helden

Wang kontaktierte einige andere Praktizierende, unter anderem Yu Jinfang. Sie konnten Yuan nicht ins Krankenhaus bringen. Yuan hatte keinen Ausweis, kein Krankenhaus würde ihn annehmen. Darüber hinaus könnte es sein, dass das Krankenhaus die Polizei ruft und die suchte ihn in der ganzen Stadt.

Auf dem Höhepunkt der Verfolgung 2001 wurde der Tod vieler Praktizierender gemeldet. Die Verantwortlichen hatten nicht nur keine Konsequenzen zu fürchten, sie wurden vielmehr belohnt und befördert. Yuan wäre in großer Gefahr, wenn die Polizei ihn wieder verhaften würde.

Die Praktizierenden entschieden sich, ihn zu verstecken und Yus Tochter zu bitten, sich um ihn zu kümmern. Yuan war innerlich und äußerlich schwer verletzt. Er bekam oft Nasenbluten und spuckte Blut. Ein paar Tage lang war er immer wieder bewusstlos.

Jede Nacht drehte und wendete sich Yuan unter Schmerzen und konnte nicht schlafen. Am 9. November schien Yuan jedoch tief zu schlafen, daher weckte ihn niemand zum Frühstück, bis ein Freund zu Besuch kam. Da bemerkten sie, dass Yuan über Nacht verstorben war.

Der 29-jährige Yuan Jian war ein begabter Ingenieur, ein guter Freund, ein pflichtbewusster Sohn und ein ehrlicher Bürger. Er leistete friedlichen Widerstand gegen die brutale Verfolgung und setzte sich für Gerechtigkeit und Glauben ein – und verlor dafür sein Leben. Yuan hat sein ganzes Geld und seine gesamte Zeit eingesetzt, um die Lügen des Regimes über Falun Gong offenzulegen und die Menschen über die wahren Hintergründe zu informieren. Obwohl er unvorstellbarer Folter ausgesetzt war, gab er keinerlei Informationen heraus und verriet keinen anderen Praktizierenden an die Polizei.

Die Nachricht seines Todes stimmte alle Praktizierenden in den nordwestlichen Provinzen traurig. Jeder erinnerte sich an das lächelnde Gesicht dieses freiwilligen Helfers und an alles was er für sie getan hatte.

Auch die Polizeiabteilung hörte die Nachricht. Sie konfiszierten den Leichnam und zwangen seine Familie, ihn sofort einäschern zu lassen um somit alle Beweise für die Folter zu vernichten. Das Team, das Yuan verhörte, wurde aufgelöst und die an der Folter beteiligten Personen wurden auf andere Posten versetzt und versteckt.

Wie ging Yuans Familie mit seinem Tod um?

Sein Vater, Yuan Zhuguo, früheres Präsidiumsmitglied des Fachbereichs Physik an der Pädagogischen Universität Nordwest, fing vor 1999 an, Falun Gong zu praktizieren. Seine Mutter, Ren Canru, Grundschullehrerin, ist auch eine Falun Gong-Praktizierende. Sie war nach Peking gegangen, um für Falun Gong zu appellieren und wurde zweimal verhaftet. Sie steht unter dauerhafter Überwachung.

Als Frau Ren Canru im Gefängnis war, bot die Polizei Yuan an, seine Mutter freizulassen, wenn er öffentlich Falun Gong aufgibt. Yuan weigerte sich. Später lobte Frau Ren ihren Sohn stolz, da er nicht mit der Polizei kooperiert hatte.

Während der Verfolgung wurden die Eltern und ihr Sohn mehrfach getrennt, aber ermutigten sich immer wieder, standhaft in ihrem gemeinsamen Glauben zu sein. Sie ahnten nicht, dass ihr nächstes Wiedersehen in einem Beerdigungsinstitut sein würde. Das alte Paar brach in Tränen aus.

7. Andauernde Verfolgung

Die Polizei in Lanzhou hörte nach Yuans Tod nicht auf. Sie starteten eine weitere große Verhaftungswelle, die auf diejenigen abzielte, die Yuan nach seiner Flucht geholfen hatten.

Wang Zhijun und Wen Shixue wurden zu fünf und achteinhalb Jahren verurteilt. Yu Jinfang wurde zu fünf Jahren und seine Frau Xia Fuying zu drei Jahren verurteilt. Sogar Yus Tochter, die nicht Falun Gong praktiziert, wurde verhaftet und vor Gericht gestellt, weil sie sich zwei Tage lang vor Yuans Tod um ihn gekümmert hatte. Ihr Haus wurde von der Polizei versiegelt und es ist ihr seitdem nicht gestattet, dort zu leben.

Herr Yu Jinfang wurde im Gefängnis fünf Jahre lang gefoltert. Als er am 13. November 2006 entlassen wurde, war er zu schwach zum Essen. Seine Zunge war steif und er übergab sich oft. Er verstarb 12 Tage nach seiner Freilassung.

Herr Wen Shixue wurde ebenfalls im Gefängnis gefoltert. Er wurde gezwungen, Materialien zu lesen und anzusehen, die Falun Gong verleumdeten. Er wurde in eine Einzelzelle gesteckt und tagelang mit einer heißen Hochenergielampe bestrahlt. Im Oktober 2009 erlitt er im Gefängnis einen Schlaganfall und ist seitdem gelähmt.

Yuan Jiangs Geschichte ist eine von vielen, die Millionen von Falun Gong-Praktizierende in Chinas gegenwärtiger Geschichte schreiben. Die traditionellen moralischen Regeln, die unter der Herrschaft der Kommunisten zerstört wurden, werden durch die Praktizierenden, die die Werte von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht beschützen und bestätigen, wieder hergestellt.

Um die Lügen aufzudecken, die Verfolgung zu beenden und Gerechtigkeit in der Gesellschaft wieder herzustellen, streben Millionen von „Yuan Jiangs“ nach Gerechtigkeit, so wie er es bis zum letzten Augenblick seines Lebens tat.