Australisches Parlament veranstaltet Anhörung zum Organraub —100 Praktizierende eingeladen (Fotos)

(Minghui.org) „Parliamentarians Against Forced Organ Harvesting“ (PAFOH, Parlamentarier gegen Organraub) veranstalteten am 16. Juli 2014 ihre erste Anhörung im Parlament House im australischen Canberra. Einhundert Falun Gong-Praktizierende waren zur Teilnahme eingeladen worden. Zum allerersten Mal wurde in Australien eine so große Anzahl eingeladen, bis jetzt waren es normalerweise zehn oder weniger. Das wäre auch überall sonst auf der Welt ein besonderes Ereignis.

Senator John Madigan (rechts), Parlamentsmitglied Craig Kelly (links) und Professorin Maria Fiatarone Singh (Mitte) von der Universität Sydney bei der Kundgebung vor dem Parlamentsgebäude beim Capital Hill in Canberra, Australien. Die Kundgebung wurde am gleichen Tag wie die Anhörung veranstaltet.

Bei der Anhörung hielt Maria Fiatarone Singh, Professorin für geriatrische Medizin an der Universität Sydney, ein Referat mit dem Titel „Organraub an Lebenden: Rechtsvorschriften, medizinische Ethik und gesellschaftliche Verantwortung.“

Ethan Gutmann, preisgekrönter China-Analytiker, trat über Skype in Erscheinung und empfahl, dass die Parlamentsmitglieder die vom chinesischen Regime an lebenden Falun Gong-Praktizierenden erzwungenen Organentnahmen verurteilen.

PAFOH, ein parlamentarischer Freundeskreis, der von Senator John Madigan und dem Abgeordneten Craig Kelly gegründet wurde, möchte das Bewusstsein in Bezug auf den Organraub und den Transplantationstourismus stärken und das Verständnis von Politikern darüber vertiefen.

Senator Madigan: „Diese barbarische Gepflogenheit des Organraubs muss enden“

Senator Madigan hatte im vergangenen März einen Antrag bei der australischen Regierung eingereicht, die Initiative der Vereinten Nationen und des Europarates zur Verhinderung des Handels von Organen, Geweben und Zellen sowie die Verurteilung der Praktik des Organraubs zu unterstützen. Der Antrag war vom australischen Senat einstimmig verabschiedet worden.

Bei der Anhörung am 16. Juli wiederholte er, dass der verbrecherische Organraub an lebenden Menschen beendet werden muss. Außerdem ermutigte er die Falun Gong-Praktizierenden, die Öffentlichkeit noch stärker in Bezug auf diese Verbrechen zu sensibilisieren. Er sagte:

„Die Thematik Organraub, rechtswidriger Organraub, ist unter jeglichen Umständen unmoralisch. Alle Menschen, egal, um wen es sich handelt, wo sie leben und aus welchen kulturellen oder religiösen Verhältnissen sie kommen, haben das Recht in Frieden und Harmonie zu leben... Ich muss über die Falun Gong-Praktizierenden sagen, dass Sie sich selbst sehr friedfertig und geordnet verhalten.

Ich hoffe, dass die Australier in nicht allzu ferner Zukunft den Organraub verurteilen, ganz egal, woher sie [die Organe] stammen. Wir wissen allerdings aus den erbrachten Beweisen, dass China eine große Rolle in diesem unmoralischen Gewerbe spielt. Wir sprechen nicht über Rohstoffe, sondern über Menschen. Ich glaube, dass meine Partei, die Democratic Labour Party, an den inneren Wert eines jeden menschlichen Lebens glaubt, vom Augenblick der Empfängnis bis zum Tod.

Wir warten darauf, die Herzen und das Denken unserer Parlamentarier-Kollegen in Bezug auf diese schwerwiegende moralische und ethische Angelegenheit zu gewinnen und wir werden Herz und Verstand der Menschen nur gewinnen, wenn wir ihnen die Wahrheit sagen und die Wahrheit ist, das dies eine barbarische Gepflogenheit ist, die enden muss.“

Parlamentsmitglied Craig Kelly: Organraub ein „entsetzliches” moralisches Problem

Der Parlamentsabgeordnete Craig Kelly sagte: „Das moralische Problem, dass jemand dazu zu gezwungen wird, seine Organe herzugeben … sollte für jedermann auf der ganzen Welt entsetzlich sein.

Als Parlamentsmitglieder haben wir die Verpflichtung, in unserem Parlament unsere Stimme zu erheben, und diese Themen zu formulieren, sie auf einer staatlichen Ebene zu formulieren.“

In Bezug auf das Ausmaß der Organraub-Verbrechen bemerkte Herr Kelly: „Diese Zahlen [65.000 Falun Gong-Praktizierende] sind zu beängstigend, um darüber nachzudenken. Leider können wir das nicht ungeschehen machen, aber wir können daraus lernen … und sicherstellen, dass es nicht wieder passiert.“

Weltweit gerichtliche Schritte gegen Organraub

Professorin Singh zeigte in ihrem Referat Beispiele auf, wie Länder weltweit rechtliche Schritte gegen den Organraub unternahmen.

Israel

Professor Jacob Lavee M.D., Direktor der Herztransplantationsabteilung am Klinikum Sheba in Tel Hashomer, Israel, und Mitautor des Buches „Staatsorgane“ berichtete, dass einer seiner Patienten nach China gereist sei und in weniger als zwei Wochen eine Herztransplantation erhalten habe. Dies sei für Dr. Lavee Anlass zu großer Besorgnis gewesen und er habe angefangen, umfangreich die unfreiwilligen Organentnahmen durch das chinesische Regime zu recherchieren.

Auf die Empfehlungen von Dr. Lavee hin verbot die Knesset (Nationalparlament von Israel) den Israelis, zu rechtswidrigen Organtransplantationen ins Ausland zu reisen.

Wenn Israelis zu Transplantationen ins Ausland reisen, wird die Regierung keine Krankenversicherung oder damit in Verbindung stehende Kosten übernehmen. Darüber hinaus legte die neue Gesetzgebung Strafanzeigen gegen Organhändler fest und verbesserte das eigene Organspende-System in Israel, damit mehr Patienten im eigenen Land Organe erhalten.

Spanien

Im Jahr 2010 brachte Spanien ähnliche Gesetze zur Anwendung, die den Bürgern spanischer Nationalität verbieten, in andere Länder, einschließlich China, zu reisen, um Transplantationen zu bekommen, die als rechtswidrig bekannt sind. Das Gesetz verbietet außerdem die Unterstützung von rechtswidrigen Organtransplantationen. Diese Gesetzgebung wurde eingebracht, nachdem der spanische Bürger Oscar Garay am 21. November 2008 nach Tianjin in China zu einer rechtswidrigen Lebertransplantation gereist war, auf die er nur 20 Tage warten musste und für die er 130.000 US-Dollar bezahlte.

Nach spanischem Recht kann jeder, der schuldig gesprochen wird, weil er rechtswidrige Organtransplantationen angenommen hat oder in die Unterstützung von rechtswidrigen Transplantationen verwickelt ist, zu Gefängnisstrafen zwischen drei und zwölf Jahren verurteilt werden. Alle Organisationen, Firmen oder Krankenhäuser, die in rechtswidrigen Organtransplantations-Transaktionen involviert sein sollten, müssten eine Geldstrafe des Drei- bis Fünffachen der erzielten Einnahmen bezahlen.

USA

Die Resolution 281 wurde am 27. Juni 2013 im Repräsentantenhaus der Vereinigten Staaten eingebracht. Sie fordert von dem chinesischen Regime, eine sofortige Beendigung des Organraubs an Falun Gong-Praktizierenden und anderen politischen Gefangenen. Das Gesetz fordert auch, dass das Auswärtige Amt der USA eine umfassende und transparente Untersuchung des Organtransplantationssystems durchführt.

Außerdem empfiehlt die Resolution 281: „(1) dass das Auswärtige Amt eine Reisewarnung an amerikanische Bürger herausgibt, die zu Organtransplantationen nach China reisen, worin sie informiert werden, dass das Organ, das für ihre Operation bereit gestellt wird, von einem politischen Gefangenen sein kann; und (2) verurteilt die US-Regierung Organtransplantationsmissbrauch in China, verbietet die Einreise von Personen, die sich an solchen Aktivitäten beteiligt haben und belangt rechtlich solche Personen, falls sie sich auf US-amerikanischem Boden befinden.“

Das amerikanische Auswärtige Amt änderte im Juni 2011 das Visa-Antragsformular DS-160 für begrenzte Aufenthalte in den USA und ergänzte die Frage: „Waren Sie jemals direkt an Zwangstransplantationen von menschlichen Organen oder Körpergewebe beteiligt?“ Bei Bejahung dieser Frage wird der Visaantrag abgelehnt.

Europa

Die EU-Kommission unterschrieb am 9. Juli 2014 einen Vertrag zur Zusammenarbeit bei der Bestrafung von Organhändlern auf nationaler und internationaler Ebene. Mit Beginn 2015 wird der Vertrag auch für Nicht-Mitgliedsstaaten der EU offen sein. Nach diesem Vertrag müssen Regierungen unfreiwillige Organentnahmen als kriminelle Taten verfolgen.

Nach der Präsentation von Frau Professorin Singh bekundeten die Abgeordneten die Notwendigkeit, dass Australien von den Vorgehensweisen anderer Länder lernen müsse, auch in Bezug auf spezielle Details zur Umsetzung einer solchen Gesetzgebung. Zusätzlich zur Resolution gegen den Organraub, die letzten März einstimmig verabschiedet wurde, schlägt ein derzeitiger Senatsentwurf auf der Vorlage von US-Gesetzen erhöhte Visa-Sicherheitschecks und die Verweigerung der Einreise für Personen vor, die am Organraub an Lebenden beteiligt sind.

Hoffnung auf Beendigung der Verfolgung

Zwei Falun Gong-Praktizierende aus Süd-Australien, Barbara und Brian, beschrieben das Referat von Professorin Singh als „gründlich, berührend und nachdenklich stimmend“. Nach der Anhörung sprachen sie mit dem Parlamentsmitglied ihrer Region und erfuhren, dass dieser von dem Referat berührt worden war. Es wurde ein Treffen nach der Rückkehr nach Südaustralien vereinbart.

Frau Zhao Jingmin, die am 10. Mai in Brisbane angekommen war, war sehr berührt von der Anhörung und sagte:

„Ich bin für die internationale Unterstützung für Falun Gong sehr dankbar. Praktizierende in China werden seit Juli 1999 verfolgt. Die Lage hat sich seit damals nicht viel verändert. Meine Familie erlitt große Verluste. Meine beiden Schwestern, meine Schwägerinnen und meine Mutter wurden wiederholt verhaftet, eingesperrt und in Arbeitslager gesteckt. Im letzten Jahrzehnt war unsere Familie immer getrennt. Ich hoffe, dass die Verfolgung, insbesondere der Organraub, bald beendet wird.