Erinnerungen an die Kultivierung vor der Verfolgung

(Minghui.org) Im April 1996 fing ich an, Falun Gong zu praktizieren. Meine Schwester gab mir ein Buch und sagte: „Lies dieses Buch und fang an, Falun Gong zu praktizieren!“

Als ich das Bild des Meisters in dem Buch sah, kam er mir sehr bekannt vor. Ich sagte zu meiner Schwester: „Ich erinnere mich nicht, aber ich kenne ihn. Ich habe ihn schon einmal gesehen.“ Ich nahm das Buch mit in die Stadt, in der ich arbeitete.

Ich war Leiter in einem Lebensmittelkonzern mit mehreren Filialen vor Ort und fast 100 Mitarbeitern. Da alle Angestellten aus einer anderen Provinz kamen, wurden sie alle sechs Monate ausgewechselt.

Ich erzählte ihnen von dem Konzept, ein guter Mensch zu sein und wie man sich in Übereinstimmung mit Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht verhält. Ich erzählte ihnen auch von der Beziehung zwischen Gewinn und Verlust.

Ich folgte den Anforderungen des Falun Dafa, um mich gut um meine Mitarbeiter zu kümmern. Da ich wusste, dass es für sie nicht einfach war, weit von zu Hause entfernt zu arbeiten und zweimal im Jahr zu wechseln, teilte ich die Ausgaben für das Essen genau ein, doch stellte ich dabei sicher, dass sie gut aßen. Von dem gesparten Geld kaufte ich im Sommer für sie Fliegennetze und Decken.

Die Mitarbeiter bewerteten die Mitarbeiterversorgung in meiner Filiale immer am besten. Während eines Besuches fragte der Chef, warum es aus meinem Team immer so gute Rückmeldungen gab.

Ich sagte: „Ich praktiziere Falun Gong und folge den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht.“ Und ich sagte ihm auch, dass ich mich wirklich um die Mitarbeiter kümmere. Mir war bewusst, dass sie von weit her aus anderen Städten kamen und wenn sie zufrieden waren, optimal arbeiten würden. Das war nur möglich, wenn sie sich wohlfühlten.

Wenn die Angestellten das Essen nicht mochten, warfen sie die Überreste in eine große Tonne vor der Kantine. Manche kauften sich zum Mittagessen lieber Fertignudeln. Das geschah auch in anderen Filialen. Ich bemerkte das und stellte sicher, dass wir in unserer Filiale gutes Essen bereit stellten und ich kontrollierte die Ausgaben für das Essen genauestens.

Der Neffe des Chefs war Filial-Produktionsleiter. Als er meiner Filiale zugeteilt wurde, sagte er: „Ich habe gehofft hierher zu kommen. Sie behandeln uns mit Respekt. Ich habe in allen fünf Filialen unserer Firma gearbeitet. Wir sind uns alle einig, dass wir für Sie als Leiter des Jahres stimmen werden.“

Der Chef teilte mich im September 1997 ein, die Filiale in meiner Heimatstadt zu leiten. Als ich ankam, sah ich, dass die Abrechnungen durcheinander, das Management chaotisch und die Umsätze niedrig waren, und dass um die 20 Prozent der Angestellten nichts zu tun hatten und den ganzen Tag nur Poker und Schach spielten. Das Geschäft lief so schlecht, dass im Budget nur ein Buchhalter vorgesehen war.

Der Chef sagte zu mir: „Die Herausforderungen sind groß, doch ich glaube, dass Sie sie überwinden können. Versuchen Sie es. Kein Druck. Machen Sie weiter, wenn es funktioniert. Wenn nicht, kann ich die Filiale einfach schließen und Sie kommen zurück in den Hauptgeschäftssitz.“ Ich sagte ihm, dass ich mein Bestes geben werde.

So begann ich dort zu arbeiten. Mein Verantwortungsbereich umfasste Qualitätssicherung, die sanitären Einrichtungen, die kaufmännische Leitung und Vermarktung. Bei der Arbeit folgte ich den Prinzipien von Wahrhaftigkeit-Barmherzigkeit-Nachsicht. Die Situation verbesserte sich allmählich.

Die Anlieferung von Rohmaterialien und die Bezahlung von Löhnen und Einrichtungen dieser Filiale wurden vom Hauptgeschäftssitz geregelt. Mit der Zeit konnten wir uns selbst darum kümmern. Schritt für Schritt bezahlte die Filiale ihre Rohmaterialien selbst, deckte Löhne ab und erwirtschaftete schließlich Gewinn und vergrößerte die Produktionskapazität.

Im April 1999 erfuhr ich von Frau Wang, die in der Kantine arbeitete, von einem Ort zum Fa-Lernen in der Gruppe. Sie lud mich ein, mich der Gruppe anzuschließen.

Frau Wang und ich kamen an diesem Abend pünktlich. Diejenigen die früh gekommen waren, wuselten alle herum, um aufzuräumen, doch begrüßten sie uns herzlich. Wir halfen beim Aufräumen.

Die übrigen Praktizierenden kamen nach ungefähr einer Stunde. Wir waren ungefähr 70 bis 80 Personen. Wir setzten uns auf Matten und fingen an, das

„Lunyu,“ „Erleuchtung,“ „Kurze Erklärung über "Shan",“ „Was bedeutet Nachsicht,“ „Große Offenbarung,“ „Umfassende Lehre,“ „Wahre Kultivierung,“ „Ebenen der Gesinnung“ und „Standhaftigkeit“ (Li Hongzhi: in : Essentielles für weitere Fortschritte I )

zu rezitieren.

Ich hatte mich im Großen und Ganzen alleine kultiviert, mit Ausnahme von gelegentlichem Lernen mit Frau Wang. Daher war ich von der Szene vor mir erstaunt. Zum ersten Mal erkannte ich die Bedeutung, wenn eine Gruppe als „ein Körper“ handelt.

Vor mir saßen Grundschüler, Schüler der Mittelschule, Menschen mittleren Alters, Senioren, Männer und Frauen und jeder von ihnen war ein Element dieser Gruppe. Ihnen beim Rezitieren des Fa zuzuhören, war eine Erfahrung, die einen demütig werden ließ . War das, was ich tat, wirklich durchdachte Kultivierung?

Den ganzen Abend lang tauchten meine Unzulänglichkeiten auf und zeigten sich offen, sodass ich sie angehen konnte. In diesem Moment beschloss ich, dass ich aufholen und fleißig sein würde!

Als Nächstes lasen wir das erste Kapitel des Zhuan Falun, (Li Hongzhi). Wir wechselten uns ab und jeder las einen Absatz. Manche lasen flüssig, während andere mit niedrigerem Bildungsniveau mehr Schwierigkeiten hatten.

Jeder konnte jedoch geduldig zuhören und der Reihe nach lesen. Der Raum war von Barmherzigkeit und Rücksichtnahme durchflutet. Niemand führte Nebengespräche und wir alle schenkten dem Fa-Lernen unsere ganze Aufmerksamkeit.

Nachdem wir mit Lektion eins fertig waren, schlug der Koordinator vor, dass wir das Fa mehr lernen, wenn wir nach Hause kommen. Er bat diejenigen, die schlecht lesen konnten, sich das Fa vor dem Lernen in der Gruppe anzusehen.

Er fragte außerdem nach, ob wir andere Fa-Erklärungen benötigten und ob wir die Übungen bereits kannten. Frau Wang und ich hatten gerade erst angefangen, die Übungen nach den Bildern im Falun Gong - Der Weg zur Vollendung (Li Hongzhi)zu machen und hatten sie noch nicht ganz erfasst.

Wir nahmen früh morgens am Üben in der Gruppe in einem kleinen Park teil. 70 bis 80 Menschen machten gemeinsam die Übungen, indem sie den Anweisungen des Meisters von einer Aufnahme folgten. Die langjährigen Praktizierenden halfen uns neuen Praktizierenden dabei, die Übungen zu perfektionieren. Sie waren verantwortlich und selbstlos. Dies legte eine gute Basis für unsere zukünftige Kultivierung.

Seitdem ich am Lernen in der Gruppe teilnehme, habe ich verstanden, was Kultivierung bedeutet und wie ich mich fleißig angleiche. Ich gab mich dem Fa hin und die aufrichtigen Gedanken in meinem Geist verstärkten sich.

Ich konnte alle Aspekte meines alltäglichen Lebens und meines Arbeitslebens in Übereinstimmung mit dem Fa ausrichten, und darauf folgte ein physisch, psychisch und spirituell gesünderes Leben. Ich versuchte fleißig die Ehrlichkeit, Einfachheit und Selbstlosigkeit nachzuahmen, die ich bei meinen Mitpraktizierenden beobachtete. Ich bin jedes Mal berührt, wenn ich Zeuge werde, wie Praktizierenden als Musterbürger handeln.

An einem Tag verschlief ich und verpasste die morgendlichen Übungen. Ich rannte zum Park und wollte über den Zaun klettern. Als ich gerade hinübersteigen wollte, hielt mich eine Dame auf. Sie sagte, dass dies nicht angemessen wäre und schlug vor, dass wir zusammen durch den Haupteingang gingen.

Mein Gesicht wurde vor Verlegenheit rot. Ich werde ihre nächsten Worte nie vergessen: „Wir praktizieren Falun Gong, daher müssen wir uns wie Musterbürger benehmen und helfen, die Ordnung aufrecht zu erhalten.“