China verlassen? Mein Verständnis zu dieser Frage
(Minghui.org) Viele meiner Mitpraktizierenden haben China verlassen, um im Ausland zu leben. Ich würde gern mein Verständnis darüber mitteilen.
1. Sechs Mitpraktizierende, die China verließen
Zuerst möchte ich gern über sechs Praktizierende sprechen, die mit mir während der Fa-Berichtigung zusammengearbeitet haben, aber kürzlich China verließen.
2004 gingen vier örtliche Praktizierende und ich zu einem ansässigen Arbeitslager, um aufrichtige Gedanken auszusenden und den Inhaftierten zu helfen.
Praktizierender A, dessen Verwandter im Lager arbeitete, wusste, wie die Gebäude aufgeteilt waren. Er sagte uns, wo sich die weiblichen und männlichen Praktizierenden aufhielten und wo sich die Hauptverwaltung befand, etc. Wir folgten seiner Führung und sandten außerhalb dieser Gebäude aufrichtige Gedanken aus.
Praktizierender A betrieb außerdem die örtliche Produktionsstätte für Materialien zur Erklärung der wahren Umstände. Oft lernten wir das Fa in seinem Haus. Später ging sein Kind ins Ausland zum Studieren. Er besuchte sein Kind und zog am Ende ganz an diesen Ort. Daraus resultierte, dass unsere Fa-Lerngruppe sich auflöste.
Praktizierender A erzählte mir später, dass er bereut hatte, gegangen zu sein, denn die Sprachbarriere zu den Menschen in dem neuen Land ist sehr groß und er verbringt außerdem sehr viel Zeit damit, seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Jetzt hat er nur noch sonntags Zeit, um am örtlichen Touristen-Schauplatz an Dafa-Aktivitäten teilzunehmen. Er fühlt sich schlecht, weil er nicht mehr mit Menschen über Falun Gong sprechen kann, so wie er es in China getan hat.
Als ein anderer Praktizierender in einer Haftanstalt eingesperrt war, wollte ich ihm Kleidung und Geld bringen. Praktizierender B wollte ihn auch besuchen und ihm ein paar Bücher bringen, so gingen wir zusammen hin.
Ich ging in den Besucherraum, nachdem Praktizierender B herausgekommen war. Da ich bisher noch nie jemanden in einer Haftanstalt besucht hatte, war ich etwas nervös. Obwohl ich immer wieder aufrichtige Gedanken aussandte, konnte ich mich nicht beruhigen.
Als ich wieder herauskam, war ich überrascht, dass Praktizierender B draußen stand und aufrichtige Gedanken aussendete.
„Du bist noch nicht gegangen?“
„Ich habe für dich aufrichtige Gedanken ausgesendet.“
In diesem Moment sah ich die Barmherzigkeit meines Mitpraktizierenden. Ich bekam ein tieferes Verständnis über die Lehren des Meisters, dass die Praktizierenden ein Körper sind und das brachte mich zum Weinen.
Praktizierender B ist Techniker. Er half Praktizierenden in unserer Stadt und der näheren Umgebung beim Reparieren jeglicher technischer Ausrüstung und installierte Satellitenschüsseln, um NTDTV-Programme zu empfangen. Sein Haus war ebenfalls ein Ort zum Fa-Lernen. Jetzt ist er auch weggezogen.
Ein verheiratetes Paar organisierte unser Fa-Lernen und produzierte Materialien zur Erklärung der wahren Umstände. Sie waren ebenfalls treibende Kräfte beim Installieren von Satellitenschüsseln in unserem Gebiet. Der Ehemann ist sehr verantwortungsbewusst und jeder respektierte ihn. Vor einer Weile gingen sie ins Ausland zu einer Fa-Konferenz und blieben am Ende dort.
Jedes Jahr produzieren und verteilen wir Shen Yun-DVDs. In einem Jahr trafen sich drei von uns im Haus eines Praktizierenden. Zwei von uns stellten die DVD her, und einer überprüfte die Qualität. Wir arbeiteten bis spät in die Nacht hinein. Dann lieferten wir die DVDs an die anderen Praktizierenden.
Als wir zurückkamen, war es Mitternacht. Wir sandten die aufrichtigen Gedanken im Auto aus. Praktizierender E fragte den Praktizierenden F und mich, ob wir nach Hause gehen müssten. „Wenn ihr nicht nach Hause müsst, warum machen wir nicht einfach mehr DVDs für die Praktizierenden auf dem Land?“ sagte er. Wir stimmten beide zu und arbeiteten bis zwei Uhr nachts.
Nun sind E und F auch gegangen.
Vor einigen Jahren wurde ein Praktizierender in unserer Stadt festgenommen und in einer anderen Stadt inhaftiert. Der Staatsanwalt versuchte den Praktizierenden zu zehn Jahren Gefängnis zu verurteilen. Mitpraktizierende und ich gingen in die Stadt und versuchten, ihn zu retten. Ein paar örtliche Praktizierende halfen uns. Mit seiner Familie gingen wir zur Polizeistation und der Haftanstalt. Wir informierten die Polizisten und den Regierungsbeamten darüber, was Falun Gong tatsächlich ist und baten um die Freilassung des Praktizierenden.
Wir fuhren zusammen, sandten gemeinsam aufrichtige Gedanken aus und erklärten gemeinsam die wahren Umstände. Mit der Kraft eines Körpers retteten wir den Praktizierenden. Nun sind alle, außer mir und einem weiteren Mitpraktizierenden, der an der Rettungsaktion beteiligt war, gegangen.
2. Mein Bedauern
In den letzten Monaten sagten mir einige Leute, dass ihre Satellitenschüsseln nicht mehr funktionierten und fragten, ob ich jemanden finden könnte, der sie repariert. Es tat mir wirklich leid. Wir hatten einst fünf Praktizierende in unserem Gebiet, die Satellitenschüsseln installierten, aber alle haben das Land verlassen.
Ich bedaure, dass ich, solange sie noch hier waren, nicht gelernt habe, wie man die Schüsseln installiert. In der Vergangenheit fuhr ich oft mit den Praktizierenden, um Schüsseln zu installieren, aber ich war nur der Fahrer. Ich half ihnen nur, Zubehör zu kaufen und zu liefern und dachte nie daran, die Technik dahinter zu erlernen.
Vor kurzem erfuhr ich, dass noch eine weitere Praktizierende wegziehen wird. Sie und ich haben zehn Jahre zusammen gearbeitet. Im Grunde möchte ich wirklich nicht, dass sie geht. Ich weiß, dass ich einen Eigensinn habe, und mich zu sehr auf andere verlasse. Ich versuche alles, um unabhängig zu sein. Trotzdem fühle ich mich manchmal hilflos.
3. Warum verlasse ich China nicht?
Viele Mitpraktizierende fragten mich bereits, warum ich nicht auch gehe. Mein Sohn studiert im Ausland und meine finanzielle Situation würde es mir erlauben, anderswo hinzuziehen, ohne dass ich mich um die Kosten sorgen müsste.
In der Vergangenheit hatte ich ernsthafte gesundheitliche Schwierigkeiten und ich machte bereits mein Testament, glaubte, ich würde bald sterben. Aber der Meister und Dafa haben mein Leben erneuert. Natürlich möchte ich gern ins Ausland gehen, um den Meister zu sehen. Aber ich kann es mir nicht leisten, die Zeit und die Gelegenheiten zu verlieren, die wahren Umstände in China zu erklären.
Mein Sohn machte in der Schule viele Probleme. Einmal verlor ich mein Bewusstsein als ich hörte, dass er einen anderen Schüler schwer verletzt hatte. Es waren der Meister und das Dafa, die meinen Sohn erweckten und auf einen aufrichtigen Pfad gebracht haben. Er ging an eine gute Universität, an der er nicht Falun Gong verleumden wollte und dafür verfolgt wurde.
Nach dem College ging er auf eine Universität außerhalb Chinas und jetzt widmet er sein Leben der Fa-Berichtigung. Seit fünf Jahren ist er im Ausland. Natürlich möchte ich ihn besuchen. Aber mein Besuch wird seine Kultivierung stören und es wäre auch eine Verschwendung von Zeit und Geld.
Es ist dringend, den Chinesen die wahren Fakten über Falun Gong zu erklären, und in China gibt es dafür sehr viele Gelegenheiten. Natürlich gibt es auch viele Schwierigkeiten in China. Aber diese Hindernisse sind Prüfungen auf unserem Weg der Kultivierung. Indem wir sie überwinden, können wir uns verbessern und zu reineren Gefilden aufsteigen.
In China gibt es überall Menschen, die Schicksalsverbindungen mit uns haben. Wir müssen nicht nach ihnen suchen. Zuhause kann ich mit meinen Gästen, Verwandten und Freunden sprechen. Wenn ich nach draußen gehe, kann ich Materialien verteilen, Banner aufhängen oder mit Fremden sprechen.
Im Gegensatz dazu scheint es, dass Orte, an denen wir im Ausland mit Chinesen sprechen können, die Touristen-Schauplätze sind. Warum sollten wir unzählige Möglichkeiten in China vernachlässigen, um weniger Möglichkeiten im Ausland zu finden?
Noch dazu, wir brauchen Arbeitskräfte, um in China an vielen Projekten zusammen zu arbeiten. Das Land zu verlassen, scheint unsere Kraft vor Ort in China als ein Körper zu schwächen. Sollten wir wirklich unsere Verantwortung als Praktizierende in China ignorieren?
Ich sage nicht, dass es absolut falsch ist, ins Ausland zu gehen. Wir alle haben verschiedene Kultivierungswege, und ich teile hier nur mein eigenes Verständnis mit.
Egal wo wir sind, die Kriterien und Anforderungen für einen Kultivierenden sind überall gleich. Wir haben unsere eigenen Verantwortlichkeiten und wir können keinen einzigen Test in unserer Kultivierung umgehen. Egal wo wir sind, wir müssen die menschlichen Anschauungen ablegen. Wenn wir Barmherzigkeit für alle Lebewesen haben, können wir alles gut machen, egal wo wir sind.
Bitte korrigiert mich, falls mein Verständnis vom Fa abweicht.
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