Tochter erstattet Strafanzeige gegen Ex-Staatschef wegen des Todes ihres Vaters nach einer nervenschädigenden Spritze

(Minghui.org) Im Juni des vergangenen Jahres habe ich bei der Volksstaatsanwaltschaft und beim Obersten Volksgericht Strafanzeige gegen den Ex-Staatschef Jiang Zemin erstattet.

Als Jiang im Jahr 1999 die Verfolgung von Falun Gong in Gang setzte, wurde meine Familie auseinandergerissen. Mein Vater starb nach vier Monaten Gefängnis infolge von Folterungen wegen seines Glaubens. Meine Großmutter starb aus Angst und Trauer über die Festnahme meines Vaters. Ihr Tod machte meine Mutter und mich untröstlich.

Früher hatte ich Angst vor meinem Vater. Er war schrecklich launisch und niemand unserer Familie wagte es, mit ihm zu sprechen. Sein Leben langweilte ihn und er trank, rauchte und spielte.

1999 war ein glückliches Jahr für uns. Mein Vater Wu Ruixiang begann, Falun Gong zu praktizieren. Danach gab er alle seinen schlechten Gewohnheiten auf. Er sprach ruhig und machte die gesamte schwere Arbeit auf der Farm. Jeder der ihn kannte, bemerkte, dass er ein guter Mensch geworden war. Jedem, der im Dorf seine Hilfe benötigte, half er, egal wie beschäftigt er war.

Anfang 2001 sperrten ihn die Beamten des Dorfes Nanguan in der Stadt Baoding, Provinz Hebei sieben Tage lang ein und gaben ihm in dieser Zeit kaum etwas zu essen.

Im April 2012 brachen Polizisten des Bezirks Li in unser Haus ein und nahmen meinen Vater mit. Sie durchsuchten die Räumlichkeiten und erschreckten meine Großmutter. Sie wurde psychisch labil und hatte ständig Angst, bis sie schließlich starb.

Als wir meinen Vater auf der Polizeiwache besuchten, trug er Hand- und Fußfesseln, die für Schwerverbrecher gedacht sind. Mein Vater gab das Essen, das wir mitgebracht hatten, den anderen Gefangenen, weil er sich nicht wohl fühlte. Dennoch tröstete er uns und bat uns, uns keine Sorgen zu machen. Am Nachmittag wollten wir ihn nochmals besuchen, doch wir wurden abgewiesen.

Meine Mutter ging zur übergeordneten Polizeistelle und forderte die Freilassung meines Vaters. Da erfuhren wir, dass er zu einem Jahr Zwangsarbeitslager verurteilt worden war.

Nach einem Monat bekamen wir vom Zwangsarbeitslager Handan einen Anruf. Sie wollten, dass wir mit meinem Vater sprachen und ihn dazu brachten, seinen Kultivierungweg aufzugeben. Wenn wir uns weigerten, drohte uns der Anrufer, dann würde mein Vater keinen Besuch bekommen und keine Anrufe mehr tätigen dürfen und seine Haftstrafe würde um zwei bis drei Jahren verlängert werden.

Besorgt um die Sicherheit meines Vaters gingen mein Mann und ich zu ihm. Seine Augen waren rot und traurig, sein Gesicht knöchern und blass. Er erschien ruhig und freundlich. Er bat mich, nicht zu weinen und mich gut um meine Mutter zu kümmern.

Dann bat er mich zu gehen. „Andere Leute warten, dass sie mit ihren Familien sprechen können. Wenn ich alle Zeit verbrauche, können sie vielleicht ihren Besuch nicht mehr empfangen“, sagte er. Er dachte immer an andere, auch in einer Situation wie dieser. Als ich ihn diese kurze Zeit sah, merkte ich erst, wie sehr ich ihn vermisste. Auf dem Weg nach Hause konnte ich meine Tränen nicht zurückhalten und weinte.

Mein Vater erlitt im Lager unbeschreiblich grausame Folterungen und Demütigungen. Am Anfang zwang man ihn, harte Arbeit zu verrichten, er durfte sich aber für kurze Zeit ausruhen. Um meinen Vater zu zwingen, seinen Glauben aufzugeben, stellte der Leiter des Lagers einen Wärter für ihn ab.

Der Wärter befahl den Gefangenen, meinen Vater zu überwachen und ihn rund um die Uhr wach zu halten. Er musste lange Zeit ruhig auf einem kleinen Stuhl sitzen. Sie beschimpften ihn und versuchten, ihn einer Gehirnwäsche zu unterziehen. An heißen Sommertagen durfte er nicht duschen und die Kleidung nicht wechseln.

Mein Vater weigerte sich, eine so genannte Reueerklärung zu unterschreiben, die die Wärter für ihn vorbereitet hatten, damit er Falun Gong aufgab. Sie hielten ihn nieder, zwangen seine Finger in eine Steckdose, um ihn zu elektrisieren, und legten brennend heiße Gegenstände auf sein Gesicht. Wenn er sich bewegte, schlugen sie ihn.

Aus Protest gegen diese Misshandlungen trat mein Vater in einen Hungerstreik. Sie banden ihn fest und ernährten ihn gewaltsam, bis er einen geistigen und körperlichen Zusammenbruch erlitt. Sie verabreichten ihm Spritzen mit unbekannten Drogen. Danach verschlechterte sich der Gesundheitszustand meines Vaters rasch und er konnte kein Essen mehr bei sich behalten.

Die Gefängnisleitung brachte meinen Vater zur Untersuchung ins Krankenhaus. Schon bald mussten sie ihn wieder abholen und nach Hause bringen, weil er „Probleme mit der Lunge“ habe.

Auf unserem Weg in die Stadt Handan rief uns die Gefängnisleitung mehrere Male an und mahnte uns zur Eile. Als wir am nächsten Morgen ankamen, beschwerte sie sich, weil wir bereits in der Nacht hätten kommen sollen.

Wir durften ihn erst sehen, nachdem wir eine Erklärung unterschrieben hatten. Diese besagte, dass ihn die Lungenerkrankung zu einer Haftaussetzung berechtigen würde und dass wir für alle Ausgaben und auch für alles, was nach seiner Entlassung passieren würde, verantwortlich seien.

Mein Vater war zu schwach zum Gehen, daher wurde er von zwei Männern gestützt. Sie ließen ihn vor dem Tor zu Boden fallen und warfen das Tor zu.

Mein Vater meinte, dass wir nicht hätten kommen sollen. Denn alle, die Haftaussetzung aus medizinischen Gründen erhalten würden, seien entweder steinreich oder würden sterben. Und das Lager wolle nicht für ihren Tod verantwortlich gemacht werden. Er berichtete uns, dass er seit Tagen kein Essen bei sich behalten könne. Bevor er aus dem Lager ging, gab er alles, was wir ihm mitgebracht hatten, einem Gefangenen, der nie Besuch bekam.

Wir kamen am 5. September 2012 zuhause an. Jemand aus dem Lager rief zwei Mal an und erkundigte sich nach meinem Vater, beantwortete aber keine Fragen. Jedes Mal, wenn mein Vater erfuhr, dass jemand angerufen hatte, zitterte er sichtbar.

Dennoch bat er mich, sie nicht zu hassen. „Sie sind von den Lügen des chinesischen Regimes über Falun Gong getäuscht und stehen unter dem Druck ihrer Vorgesetzten. Sie sind verängstigt. Gib ihnen nicht die Schuld.“

Mein Vater starb am 18. Januar 2013. Vor seiner Haft war er eingehend untersucht worden und hatte die Untersuchung mit Bravour bestanden. Nach vier Monaten Folter und Drogen war er tot.

Fast jeder aus dem Dorf kam am Tag seiner Beerdigung und verabschiedete sich. Bevor er bestattet wurde, zog meine Mutter sein Shirt hoch und zeigte allen die roten Striemen, die seinen Brustkorb und seinen Bauch bedeckten. Wir sind der Meinung, dass ihn Spritzen mit giftigen Drogen getötet haben.

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong-Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan auf Parteibasis, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.

Früherer Bericht:Todesmeldung aus der Provinz Hebei: Freundlicher Dorfbewohner stirbt im Handan Arbeitslager aufgrund der Verfolgung (Fotos)http://de.minghui.org/html/articles/2013/2/1/71949.html