Meine Erfahrungen vom Zusammenleben als unverheiratetes Paar

(Minghui.org) Ich bin ein Praktizierender aus Norwegen und habe Falun Dafa im Jahr 2004 im Alter von 16 Jahren erhalten. Zu dieser Zeit lehnte ich die Existenz von Gottheiten ab. Ich war ein arroganter, kalter, depressiver, destruktiver junger Mann und mein Verstand war ein düsterer Ort.

An einem sonnigen Nachmittag im Juli 2004 machte ich einen Spaziergang und ging hinunter zum Hafen, wo ich sonst nur selten hinging. Ich setzte mich ins Gras, schaute über eine Stunde lang auf das Meer und versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Als ich mich umblickte, sah ich in der Nähe einen Mann, der zu Musik und Ansagen auf Chinesisch langsame Bewegungen ausführte. Er sah friedlich aus und ich wollte unbedingt herausfinden, was er da machte. Also setzte ich mich vor ihn hin und wartete, bis er mit der Übung fertig war. Später erfuhr ich, dass es die vierte Übung gewesen war. Als er fertig war und seine Augen öffnete, schien er gar nicht irritiert zu sein, dass ich vor ihm saß und ihn musterte. Ich fragte ihn, was er dort mache, und er sagte: „Ich praktiziere Falun Dafa.“ Obwohl ich nie mit Fremden sprach, setzten wir uns zusammen und unterhielten uns über zwei Stunden lang. Ich wollte herausfinden, was Falun Dafa war. Der Praktizierende gab mir die Telefonnummer der Ansprechpersonen für den Übungsplatz in der Region, mit denen ich mich dann noch in derselben Woche traf. Schon bald schloss ich Falun Dafa ins Herz, doch fiel es mir anfangs schwer, meine alte Denkweise abzulegen.

Negative Anschauungen über das Heiraten 

Als Jugendlicher und in der Anfangszeit meiner Kultivierung machte ich mir über das Leben als Paar nicht viele Gedanken. Als ich fünf Jahre alt war, machten meine Eltern eine heftige Scheidung durch und sprachen anschließend zehn Jahre lang nicht mehr miteinander. Auch meine Jugendfreunde hatten Probleme mit ihren geschiedenen Eltern und der getrennten Erziehung. So entstand meine negative Sichtweise über das Heiraten. Aufgrund dieser negativen Erfahrungen hatte ich nie den Wunsch oder die Absicht, irgendjemanden zu heiraten.

Als ich im Sommer 2013 meine zukünftige Frau kennenlernte, betrachtete ich mich selbst als einen mittelmäßigen Praktizierenden. Ich las, machte die Übungen ziemlich regelmäßig und sendete hin und wieder aufrichtige Gedanken aus. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich noch nie eine ernsthafte Beziehung gehabt. 

Als ich meine zukünftige Frau traf, zeigte ich ihr die Übungen und stellte ihr Falun Dafa vor. Ich erklärte ihr die Grundsätze Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht, und so fing auch sie an, sich zu kultivieren. Im Spätherbst 2013 zog sie bei mir ein. Dann bemerkte ich etwas, das mir seltsam vorkam: Es schien so, als hätte ich immer weniger Zeit und Energie, um zu lesen und die Übungen zu praktizieren. Das hatte ich bis dahin noch nicht erlebt. Obwohl meine Freundin fast immer mit mir gemeinsam las und die Übungen machte und uns auch ermutigte, mit der Kultivierung weiterzumachen, spürte ich bei den Dingen, die mit Dafa zu tun hatten, immer mehr Widerstand. Ich wurde immer müder, hatte immer weniger Energie.

Inhalte im Zhuan Falun verschlossen sich vor meinen Augen

Obwohl ich mich in Bezug auf das Befolgen von Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht immer noch als Praktizierenden betrachtete, entfernte ich mich in Wirklichkeit immer weiter vom Dafa. Zwar konnte ich mich noch an Stellen aus Hong Yin, verschiedenen Fa-Erklärungen und aus dem Zhuan Falun erinnern und sie auswendig rezitieren, aber der Sinn der einzelnen Wörter und der Abschnitte veränderte sich. Es war so, als würde sich das Zhuan Falun vor meinen Augen verschließen. Der Inhalt derselben Stellen und Lektionen, die mir vorher so viele Erkenntnisse und Weisheit gegeben hatten, nahm mit der Zeit immer mehr ab. Die Texte gaben mir nicht mehr dieselbe Weisheit wie zuvor. Obwohl ich erkannte, dass ich mich vom Fa entfernte, konnte ich den Grund dafür nicht erkennen. Zwei Jahre lang wurde das immer schlimmer und schlimmer. Meine Gedanken wurden immer negativer, meine Toleranz nahm ab und ich hatte kaum noch Energie. Ich ließ mich von Videospielen und dem Streben nach Reichtum ablenken.

Im April 2015 sprach mich ein norwegischer Praktizierender an und erkundigte sich nach meiner Kultivierung. Er wollte wissen, ob ich Hochzeitspläne hätte und rezitierte aus der Fa-Erklärung Los Angeles 2006. 

Ende Oktober 2015 wurde die „Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA“ veröffentlicht. Das Paar, das mich 2004 in Falun Dafa eingeführt hatte, rief mich an und schickte mir dann die Fa-Erklärung per E-Mail. Sie rieten mir, sie so schnell wie möglich zu lesen. Ich hatte so lange geschlafen und mich vom Dafa entfernt, jetzt musste ich wieder zurückkehren. So nahm ich Kontakt zu dem norwegischen Praktizierenden auf, um herauszufinden, wann sie sich zum wöchentlichen Lesen trafen. 

Allmählich kam ich zu der Erkenntnis, dass Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe in den Augen der Gottheiten zu den schlechtesten Dingen zählt. So verzichteten meine Verlobte und ich darauf und lebten enthaltsam. Doch der Widerstand, den wir in Bezug auf Dafa spürten, verschwand nicht.

Im April 2016 hatte ich beim Lesen der Abschnitte über das Heiraten aus den Fa-Erklärungen des Meisters, die mir Mitpraktizierende zusammengestellt und zugeschickt hatten, eine sehr starke Erkenntnis, die mich wie ein Schlag traf und mir Schauer über den Rücken jagte. Zwölf Jahre waren vergangen, seit ich Dafa kennengelernt hatte. Ich hatte das Glück, vielen Menschen zu begegnen, die hereinkamen und das Fa lernten, dann aber aus verschiedenen Gründen wieder gingen. Von allen Praktizierenden, die ich kannte, wie viele von ihnen, die eine uneheliche Beziehung führten, praktizierten zwei, drei, vier, fünf Jahre später immer noch Dafa? Wie viele? Sobald ich mir diese Frage gestellt hatte, war die Antwort klar: keiner, kein einziger.

Mitpraktizierende schickten uns ein Video von einem Paar in New York, das zuerst standesamtlich geheiratet und anderthalb Jahre später eine große kirchliche Hochzeit nachgeholt hatte. Das inspirierte uns und wir beschlossen, es ihnen nachzutun: Wir wollten zunächst standesamtlich heiraten und unser Ehegelübde zu einem späteren Zeitpunkt kirchlich in einer feierlichen Atmosphäre noch einmal ablegen.

Eine Heirat ist weit mehr als ein zeremonieller Akt

Am 26. Mai 2016, es war ein sonniger Donnerstag, heirateten wir endlich. Obwohl die Zeremonie sehr einfach und nicht formell war, war es trotzdem sehr heilig und schön, als ob die Handlung viel mehr beinhaltete, als man mit den Augen sehen konnte.

Am nächsten Tag hatte sich etwas verändert. Die Sonne schien und ich wollte hinausgehen und an meinem Haus weiterarbeiten. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, wann ich zum letzten Mal genug Energie gehabt hatte, um körperliche Arbeit zu verrichten. Ich fühlte mich froh und entspannt, wie schon lange nicht mehr. Mein Körper fühlte sich leicht an, obwohl er es physisch in Wirklichkeit nicht war. In den folgenden Tagen fing ich wieder an, das Fa zu lernen und die Übungen zu machen und fühlte mich gestärkt. Bei all meinen Bemühungen in den zwei Jahren vor der Hochzeit hatte ich das Gefühl gehabt, hüfthoch im Schlamm zu stecken und dass alles, was ich tat, mühsamer, langsamer und schwerer vonstatten ging als bei anderen. Jetzt fühlte ich mich wieder auf gleicher Höhe mit den anderen, fast ganz ohne Widerstand. Ich fand es wieder interessant, das Zhuan Falun zu lesen, und hatte dabei auch wieder Erkenntnisse. Meine Motivation, das Fa zu bestätigen und die drei Dinge zu tun, war wieder da. Auch hatte ich wieder den Wunsch, und jetzt größer denn je, meinen Beitrag zur Fa-Berichtigung zu leisten. Vorher war ich lediglich da gewesen – nun konnte ich meinen Beitrag leisten.

Das Dafa an die erste Stelle setzen

Der Kern dieser Erfahrung besteht meiner Erkenntnis nach in Folgendem: Das Dafa ist barmherzig. So war es immer und so wird es immer sein. Wenn du dich kultivieren kannst, dann kultiviere dich. Wie der Meister in der Fa-Erklärung in Los Angeles 2006 gesagt hat, werden aber die alten Mächte den Menschen, die dem höchsten Maßstab nicht gerecht werden und sich selbst schlechtes Verhalten durchgehen lassen, nicht erlauben, sich zu kultivieren und Dafa-Jünger zu sein.

Dieser Prozess war eine enorme Lernerfahrung, in der ich die Vorstellungen aus der Gesellschaft und meiner Kindheit, verschiedene Anschauungen, Enttäuschungen über mich selbst und meine Fähigkeit, zur Fa-Berichtigung beizutragen, durchlebte. Ich musste mir überlegen, was es heißt, ein Dafa-Jünger zu sein, und was die Konsequenzen daraus sind. Auch war es demütigend zu sehen, wie grundlegend falsch ich lag, da ich anderen Werten und nicht dem Dafa folgte. Die ganze Zeit über glaubte ich, Recht zu haben. 

Der Meister sagt im Zhuan Falun

„Normalerweise glauben die Menschen, dass alles, wonach sie trachten, gut ist.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 219)

Selbst nachdem ich diesen Abschnitt sowie andere diesbezügliche Fa-Erklärungen mehrmals gelesen hatte, hatte ich immer noch ein derart falsches Verständnis. Es war die Folge davon, dass ich das Dafa nicht an die erste Stelle gesetzt und zugelassen hatte, dass meine Wünsche und Eigensinne meine Gedanken und Prioritäten steuerten.

Ohne diese Arrangements, Hinweise und die Anleitung durch Dafa und Mitpraktizierende wäre ich heute nicht hier und könnte mich sicherlich nicht als Dafa-Praktizierenden bezeichnen.

Meine Dankbarkeit gegenüber dem Meister und Dafa kann ich kaum in Worte fassen. Immer wenn ich an die vielen Chancen denke, die mir gegeben wurden, muss ich weinen. Lasst uns unseren Weg zur Gottheit aufrichtig und erfolgreich gehen. Ich hoffe, dass andere daraus lernen können und sich nicht auch für so lange Zeit auf einen falschen Weg führen lassen. Die Welt braucht wirklich jeden einzelnen Dafa-Jünger für die Fa-Berichtigung.

Vielen Dank.