Über extreme Gedanken und Anschauungen aus der Parteikultur

(Minghui.org) Ich möchte gern über ein verbreitetes Problem sprechen, auf das ich in meiner Kultivierung gestoßen bin, und das durch falsche Anschauungen hervorgerufen wird.

Eine Lücke in meiner Kultivierung entdeckt

Nachdem ich in den Kultivierungskreis eingetreten war, erkannte ich mit der Zeit, dass ich mich an der Errettung der Lebewesen beteiligen sollte. Ich wollte das sehr gut machen, was natürlich nicht falsch war. Das Problem war dabei jedoch, dass ich schnell ins Extrem ging. Ich wollte beispielsweise bei jedem Projekt teilnehmen, dass die Praktizierenden aufgebaut hatten. Oder auch wenn ich von Praktizierenden gebeten wurde, in einer bestimmten Situation auszuhelfen, wollte ich sofort einspringen, da es um die Errettung der Menschen ging.

Ich denke, dass dieses Verhalten verschiedene Extreme aufzeigt. Denn als erstes sollte ich mir die Situation auf der Grundlage des Fa anschauen. Ich sollte nicht alles akzeptieren, ohne vorher darüber nachzudenken.

Vor der Kultivierung war ich an der Gesellschaft der gewöhnlichen Menschen nicht interessiert. Es war nicht so, dass ich so gute Fähigkeiten hatte und das ihre Entfaltung ein Eigensinn gewesen wäre. Als Jugendlicher war ich faul und wollte weder lernen noch arbeiten. Ich war nicht bereit, ein verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft zu sein und beschwerte mich sogar über das Wenige, dass ich zu tun hatte. Deshalb ging ich mit dem Gedanken ins Extrem, dass ich an allen Bemühungen zur Menschenerrettung teilnehmen müsse.

Ich denke, vor einer wichtigen Entscheidung sollten wir ernsthaft nachdenken, ob etwas tatsächlich zu unserem Kultivierungsweg gehör. Wir sollten dabei sicherstellen, dass unser Handeln dem Fa entspricht. Ich will damit nicht sagen, dass wir den Mitpraktizierenden nicht helfen oder nicht an Projekten teilnehmen sollten, sofern wir die Zeit und die Voraussetzungen dazu haben. Aber wir sollten Extreme vermeiden und schauen, ob unser Handeln auf lange Sicht von Nutzen ist.

Zum Beispiel hatte ich in meiner Kultivierung nicht das Gefühl, dass ich mich wie ein verantwortungsvolles Mitglied der Gesellschaft verhalten hatte. Ich weiß, dass ich mich noch weiter verbessern muss. Trotzdem hat das Wenige, das ich in dieser Richtung getan habe, offensichtlich einen positiven Effekt bei der Fa-Bestätigung und Menschenerrettung ausgeübt.

In meinem Fall versuchte ich mit der Teilnahme an jeder Gruppenaktivität meine mangelnde Bereitschaft zur Kultivierung und zur Angleichung an die menschliche Gesellschaft zu vertuschen.

Manchmal scheint uns etwas, als würde es im Fa sein und das Fa bestätigen, aber es ist nicht unbedingt so. Nach meinem Verständnis soll ein junger Mensch, der keinen Beruf hat, aber die Möglichkeit zum Studieren hat, das auch tun. Wenn ich nur „Dinge tue“ und dabei meine Rolle in der Gesellschaft nicht wahrnehme, ist es auch nicht richtig. Wenn ich nicht zur Schule gehe, nicht arbeite und mich auch nicht aktiv in die Gesellschaft einbringe, übernehme ich keine Verantwortung oder kultiviere mich nicht so, wie ich es tun sollte. Unter diesen Umständen wird die Wirkung meiner Arbeit bei den Dafa-Projekten nur zum Teil gut sein, wenn nicht sogar schlecht.

Der Einfluss der Parteikultur

Nun möchte ich noch einige Lücken und Herausforderungen aufzeigen, denen wir als Gruppe begegnen. Ich glaube, dass sie durch den Einfluss der Parteikultur verursacht werden.

Ein Beispiel: Obwohl ich freiwillig bei einem Projekt half, meinten andere, mir dieses oder jenes auftragen zu müssen. Ich denke, dass dies auch auf den Einfluss der Parteikultur zurückzuführen ist. Es ist sicherlich eine gute Sache, dass die Leute, die helfen wollen, auch die Möglichkeit und die entsprechende Anleitung dazu bekommen. Jedoch sollten wir dabei für ihre jeweilige Situation Verständnis zeigen, anstatt ihnen zu sagen, was sie tun sollen.

Wenn es darum geht, Dinge anzusprechen, die in Zusammenhang mit der Parteikultur stehen, habe ich auch oft gemischte Gefühle.

Auf der einen Seite möchte ich gerne glauben, dass die Leute selbst wissen, wie sie ihre Anschauungen durch das Lernen des Fa beseitigen können. Oft bin ich übermäßig besorgt, dass manche Praktizierende Parteikultur haben und sich nicht kultivieren. Ich denke, dass solche Gedanken nicht richtig sind. Meine Gedanken befinden sich dann auf derselben Ebene wie ihre Eigensinne. Wenn ich dann etwas sage, könnte es der Gesamtsituation auch Schaden zufügen.

Auf der anderen Seite könnte es aber auch problematisch sein, nichts zu sagen. Wenn jemand wirklich diese Art von Anschauungen hat und sie nicht erkennen kann, dann schadet das den Lebewesen und unserem kollektiven Umfeld. Je länger es dauert, bevor ein Praktizierender sie erkennt und bereit ist, sie zu beseitigen, umso mehr Schaden wird er unbewusst anrichten. So eine Situation ist wirklich traurig, vor allem, wenn ein Praktizierender es erst viel später bemerkt. Man sieht dann, wie schmerzvoll die Sache auch für ihn selbst war. Keiner von uns möchte wirklich einen negativen Einfluss auf die Lebewesen ausüben.

Ich glaube, dass die Anschauungen der Parteikultur schädlich sind. Das gilt besonders für die extremen Verhaltensweisen, die von der Gesellschaft im Westen nicht toleriert werden können. Das Problem ist nur, die Parteikultur breitet sich aus. Es ist auch ziemlich sicher, dass einer, der davon beeinflusst ist, versuchen wird, den anderen seine Anschauungen oder sein Verständnis aufzuzwängen.

Auch wenn ich falsch oder extrem gehandelt habe, so hätte ich es vermutlich nicht getan, wenn unser kollektives Umfeld meinem Verhalten keinen Nährboden geboten hätte. Das Problem mit extremen Anschauungen ist, dass sie einen stur machen können. Wenn einer davon überzeugt ist, dass diese Anschauungen richtig sind, dann kann es schwierig sein es zu erkennen. Bei ihrer Beseitigung scheint es dann manchmal so, als würde versucht werden, unsere Entschlossenheit das Fa bestätigen zu wollen zu beseitigen. Um solche Anschauungen los zu werden, gibt es meines Erachtens nur einen Weg: das Fa ohne Anschauungen zu lernen und in der entsprechenden Situation wirklich nach innen zu schauen.

Ich denke, dass wir alle unsere extremen Gedanken loslassen sollten. Bitte zeigt mir auf, wenn etwas nicht angemessen ist.