Frauengefängnis Jilin: Die verabreichten Medikamente machten sie zu einer völlig anderen Person
(Minghui.org) Frau Li Yuanmei war verwirrt, litt unter Gedächtnisverlust und konnte ihre Familie nicht erkennen, als sie am 29. Januar 2016 aus dem Frauengefängnis Jilin entlassen wurde.
Die 62-Jährige war im Jahr 2013 zu drei Jahren verurteilt worden, weil sie sich geweigert hatte, ihren Glauben und das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.
Fünf Tage vor ihrer Rückkehr nach Hause hatten Gefängnisbeamte bei Frau Lis Ehemann angerufen. Sie baten um sein Einverständnis, dass sie die Psychose-ähnlichen Symptome seiner Frau behandeln durften, weil sie wegen ihrer bevorstehenden Entlassung überreizt sei, hieß es.
Ihr Mann verstand den Anruf fälschlicherweise als freundliche Geste. Ohne weitere Details zu erfragen, faxte er dem Gefängnis die unterschriebene Zustimmung zur medikamentösen Behandlung. Er wusste nicht, dass er mit seiner Zustimmung ein Schleusentor geöffnet hatte und seine Frau durch die Drogeneinnahme zu einer völlig anderen Person wurde.
Obwohl sich ihr Gesundheitszustand mittlerweile verbessert hat, ist Frau Li noch schwach, ihre Glieder sind geschwollen und sie erkennt ihre Familie immer noch nicht. Sie kann sich nur noch daran erinnern, dass ihr im Gefängnis einige Pillen verabreicht wurden. Wegen des damaligen Anrufs aus dem Gefängnis hat der Ehemann den Verdacht, dass man ihr höchstwahrscheinlich vor ihrer Entlassung Beruhigungsmittel verabreicht hatte.
Seit 1999: Wiederholt festgenommen und verurteilt
Als die kommunistische Partei Chinas die Verfolgung von Falun Gong am 20. Juli 1999 begann, schrieb Frau Li einen Brief an die Regierung, in dem sie die Vorteile aufzählte, die das Praktizieren von Falun Gong mit sich brachte. Sie wurde festgenommen und eine Woche lang eingesperrt.
Im Jahr 2000 wurde sie festgenommen, als sie unterwegs war, um Bücher über Falun Gong abzuholen. Sie wurde 15 Tage lang in das Untersuchungsgefängnis Jian gesperrt.
Am 26. Dezember 2001 wurden Frau Li und ihr älterer Bruder verhaftet, weil sie Material über Falun Gong verteilt hatten. Am 25. Januar 2002 wurde sie in das Zwangsarbeitslager Heizuizi in Changchun überführt. Dort wurde sie so brutal gefoltert, dass sie innerhalb eines Monats geistig verwirrt war und überhaupt keine Reaktion mehr zeigte. In diesem Zustand wurde sie aus dem Lager entlassen.
Durch eine Behandlung im Krankenhaus der Großgemeinde Haudian erlangte Frau Li drei Monate später das Bewusstsein wieder. Als sie wieder in der Lage war, Falun Gong zu praktizieren, erholte sie sich gesundheitlich bald.
Frau Lis jüngste Festnahme fand am 11. August 2013 statt. Einen Tag vorher hatte ein Dorfbewohner sie angezeigt, als sie Informationsmaterial über Falun Gong verteilte. Obwohl sie sich übergeben musste, wurde sie im Untersuchungsgefängnis Jian eingesperrt. Die Ortsbehörden legten die Gerichtsverhandlung auf den 15. Oktober fest, ohne ihre Familie davon in Kenntnis zu setzen. Als ihre Familienmitglieder davon erfuhren, eilten sie gerade noch rechtzeitig zum Gerichtgebäude, wurden jedoch nicht ins Haus gelassen. Frau Li wurde zu drei Jahren verurteilt und am 4. Dezember in das Frauengefängnis Jilin gebracht.
Auch die Familie leidet
Frau Lis Ehemann hat eine amtlich bescheinigte Behinderung zweiten Grades. Er benötigt im Alltag Hilfe. Als Frau Li 2013 festgenommen wurde und er ihre Unterstützung verlor, wurde das Leben für ihn sehr schwierig. Er versank in Depression und dachte oft daran, seinem Leben ein Ende zu setzen.
Ihre Tochter ging zu dem Zeitpunkt in die Mittelschule. Wegen der wiederholten Festnahmen ihrer Mutter und der Schikanen, denen sie ausgesetzt war, war sie sehr verängstigt. Im Alter von 17 Jahren erlitt sie einen Nervenzusammenbruch. Danach war sie bettlägerig und konnte sich nicht selbst versorgen.
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