Mitarbeiter des Büros 610 erfahren Konsequenzen
(Minghui.org) In der seit 17 Jahren andauernden Verfolgung von Falun Gong durch das chinesische Regime spielt das „Büro 610“ bei der Organisation der landesweiten Propagandakampagne, Gehirnwäsche und Misshandlung von unschuldigen Falun Gong-Praktizierenden eine entscheidende Rolle.
Chen Honghui im Landkreis Hua’nan, Provinz Heilongjiang, ist eines der Beispiele. Er verhaftete 16 Praktizierende, von denen fünf inhaftiert und zwei in Zwangsarbeitslager eingewiesen wurden. Als ein Praktizierender ihn warnte, sich nicht mehr an der Verfolgung zu beteiligen, um persönliche Konsequenzen zu vermeiden, brüstete sich Chen: „Menschen sagen oft ‚Gutes wird belohnt, und Böses wird bestraft‘, doch ich glaube das nicht. Ich bin in der Tat ein eingefleischter Anhänger der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh).“
Mehrere Tage danach krachte Chens Wagen gegen einen Baum. Er war auf der Stelle tot.
Viele andere Bedienstete des Büros 610 erlitten ein ähnliches Schicksal.
Die Struktur des Büros 610
Auf Anweisung des früheren Vorsitzenden der KPCh, Jiang Zemin, wurde das Büro 610 am 10. Juni 1999 eingerichtet, um die landesweite Unterdrückung von Falun Gong durchzuführen. Es untersteht der Zentralführung der Partei und durchdringt alle Regierungsebenen. Mit ihrer uneingeschränkten Machtbefugnis über Polizei- und Justizsysteme steht die Organisation bei der Durchführung ihrer Aufgaben zur Auslöschung von Falun Gong de facto über dem Gesetz.
Die Leitung der nationalen Organisation des Büros 610 wird überwiegend vom Sekretär des Komitees für Politik und Recht wahrgenommen, wie Li Lanqing, Luo Gan, Zhou Yongkang und Meng Jianzhu. Die stellvertretenden Leiter kommen in der Regel aus dem Polizeisystem und der Propagandaabteilung, von denen einer zum Direktor des Büros 610 berufen wird, unter anderen Liu Jing und Li Dongsheng. Beginnend mit Liu Jing, hat der stellvertretende Minister für öffentliche Sicherheit jeweils die Rolle des Direktors des Büros 610 übernommen.
Die Sekretäre des Komitees für Politik und Recht auf niedrigeren Ebene wirken als Leiter des Büros 610 auf dieser Ebene. Nachrangige Büros 610 existieren auf allen Regierungsebenen, in Institutionen und staatseigenen Unternehmen.
Geographische Streuung von Vergeltungsfällen
Obgleich Praktizierende versuchten, die Agenten der Büros 610 davon abzuhalten, sich weiter an der Verfolgung zu beteiligen, stießen ihre Warnungen bei den meisten auf taube Ohren. Einige Leute vermuten, dass die Tragödien, die den Beamten widerfahren sind, karmische Vergeltung für ihre Taten sind.
Nach einer Zusammenstellung durch die Minghui-Website sind mindestens 783 Mitglieder der Büros 610 wegen ihrer Beteiligung an der Verfolgung auf Konsequenzen gestoßen. 565 (72,1%) gehörten den verschiedenen Büros 610 an, 140 (17,9%) waren von Verbindungsbüros der Polizeiabteilungen und die restlichen 78 (10,0%) von Verbindungsbüros in anderen staatlichen Stellen.
Die nachstehende geographische Darstellung zeigt, dass die Fälle auf das ganze Land China, außer Tibet, verteilt sind. Die Provinzen mit der höchsten Anzahl von Fällen, wie die Provinz Hebei und die Provinz Heilongjiang, sind Gebiete, in denen die Unterdrückung am schwerwiegendsten ist.
Die Fälle erstrecken sich auf alle Regierungsebenen, vom Zentralkomitee der kommunistischen Partei bis hinunter zu den Landkreisen und Städten. Fünf Beamte der Zentralregierung wurden aus verschiedenen Gründen von ihren Posten enthoben.
Fünf Beamte der Zentralregierung betroffen
Zhou Yongkang, der vormalige Minister für öffentliche Sicherheit (2002-2007), war zwischen 2007 und 2012 Sekretär des Komitees für Politik und Recht. Er ersetzte 2007 Luo Gan als Leiter des Büros 610. Ende 2013 kam Zhou in Untersuchungshaft, 2015 wurde er zu lebenslanger Gefängnisstrafe verurteilt.
Liu Jing, Direktor des Büros 610 zwischen 2001 und 2009, spielte eine entscheidende Rolle bei der Durchführung von Jiangs Verfolgungspolitik. Später wurde bei ihm Kehlkopfkrebs im Endstadium diagnostiziert.
Nach sieben Jahren als stellvertretender Leiter der Zentralen Propagandaabteilung wurde Lin Dongshen Direktor des Büros 610, und zwar von Oktober 2009 bis Dezember 2013. Zur gleichen Zeit war er auch Vizeminister des Amts für öffentliche Sicherheit. Seine Anstrengungen konzentrierten sich darauf, Falun Gong mittels Propaganda und Gewalt zu unterdrücken. 2013 wurde ein Ermittlungsverfahren wegen Korruption gegen ihn eingeleitet. 2016 wurde er zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt.
Li Lanqing, früherer Vizepremierminister, war der erste Leiter des Büros 610. Er leitete die Verfolgung von Falun Gong in der Anfangsphase. Als sein angeheirateter Enkel 2001 von der Polizei zu Tode geprügelt wurde und er sah, welche Folgen jene Beamten trafen, die sich an der Verfolgung unschuldiger Menschen beteiligt hatten, trat er von seiner Position zurück.
Zhou Benshun, ein leitendes Mitglied des Büros 610 wurde 2015 in Untersuchungshaft genommen.
Weitere Fälle auf unteren Ebenen
Zhang Lixin, Chef des Büros 610 auf Gemeindeebene im Landkreis Qi in der Provinz Henan wurde während einer Besprechung krank, bei der Verfolgungsmaßnahmen gegen Falun Gong-Praktizierende besprochen wurden. Er erbrach Blut, verlor sein Bewusstsein und starb kurz darauf.
Liu Dihua, Leiter des Büros 610 auf Bezirksebene in Baoji, Provinz Shaanxi, starb im Januar 2004 beim Duschen mit seiner Geliebten in deren Wohnung.
Zheng Youkui, Leiter des Gemeindebüros 610 im Landkreis Pi, Provinz Sichuan, starb im Mai 2006, nachdem er von einem Blitz getroffen worden war. Sein Körper wies schwere Verbrennungen auf.
Das Hotel Luoyang in der Provinz Henan war einmal das beste Hotel in der Region. Nach Beginn der Verfolgung im Jahr 1999 wurde es häufig vom Büro 610 angemietet, um dort Gehirnwäschesitzungen durchzuführen, die darauf abzielten, Praktizierende zur Aufgabe ihres Glaubens zu zwingen. Anfang 2006 musste das Hotelmanagement Konkurs anmelden. Ein Großbrand im Mai jenes Jahres verwüstete den gesamten vierten Stock.
Lektionen nicht gelernt
Wang Shuhan, der Leiter eines Bezirksbüros 610 in der Stadt Changchun, Provinz Jilin, misshandelte Praktizierende unerbittlich. Als Praktizierende versuchten, ihm davon abzuraten, antwortete Wang: „Ich fürchte mich nicht vor karmischer Vergeltung. Ich habe viele Praktizierende ins Gefängnis gebracht, trotzdem geht es mir gut.“ Im Juni 2010 kam er bei einem Verkehrsunfall auf der Strecke von Shuangyang nach Changchun ums Leben.
Liu Wang, ein Mitarbeiter des Büros 610 in Tianjin, verprügelte einmal drei Praktizierende schwer. Liu sagte, er glaube nicht daran, dass Böses bestraft werde: „Ich verprügle euch, auch wenn mein Leben um zehn Jahre verkürzt wird.“ Später wurde er krank und er verstarb noch auf dem Weg ins Krankenhaus.
Li Bingquan, Leiter eines Dorfbüros 610 in der Stadt Weifang, Provinz Shandong, sagte: „Kultivierung ist Quatsch. Wenn ihr Erfolg haben könnt, werde ich vor euren Augen sterben.“ Nach einigen Tagen wurde er krank und starb.
Feng Jiuwei, ein Bediensteter des Büros 610 in Chengdu, Provinz Sichuan, bekam die Diagnose Knochennekrose (Absterben von Knochengewebe). Er glaubte, dass zwischen seiner Krankheit und seiner Rolle in der Verfolgung ein Zusammenhang bestehe, deshalb gab er seine Position auf.
„Hätte ich das früher gewusst, hätte ich die Position (beim Büro 610) gar nicht angenommen“, sagte er. „Ich bin froh, dass ich rechtzeitig aufgehört habe. Sonst wäre ich heute vielleicht ein toter Mann.“
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