Unmenschliche Folterungen im Frauengefängnis von Shanghai

(Minghui.org) Sun Zhuoying wurde am 13. Mai 2011 zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie zur Feier des 12. Welt-Falun-Dafa-Tages ein Transparent aufgehängt hatte.

Die 65-Jährige praktiziert Falun Dafa, einen Kultivierungsweg, der vom kommunistischen Regime in China verfolgt wird. Im Frauengefängnis Shanghai erlitt sie unmenschliche Folterungen, weil sie sich weigerte, Falun Dafa aufzugeben. Seitdem ist ihre Gesundheit sehr geschädigt.

Nach ihrer Entlassung im Mai 2016 schrieb sie den folgenden Erfahrungsbericht.

Mit Dichtband umwickelt und brutal geschlagen

Eines Tages rief ich im Gefängnis: „Falun Dafa ist gut.“ Die Gefängnisleiterin erfuhr davon und befahl einigen Gefangenen, mir schmutzige Kleidung in den Mund zu stopfen und mich mit Dichtband zu umwickeln – meinen Mund, meine Ohren, meinen Kopf und meine Füße, während meine Hände hinter dem Rücken gefesselt waren.

Sie schlugen mit schweren Gegenständen auf meinen Kopf und beschimpften mich dabei. Zwei Stunden ging das so, dann verlor ich das Bewusstsein.

Die Schläge führten zu starken Blutungen und dazu, dass ich inkontinent wurde, weshalb sie mich in das Gefängniskrankenhaus von Shanghai brachten.

Folter: Jeden Tag 18 Stunden lang stehen

Zurück im Gefängnis sprach die Leiterin jeden Tag mit mir. Sie befahl mir, eine Erklärung zu schreiben, dass ich Falun Dafa aufgeben würde. Ich weigerte mich und kam daraufhin für mehrere Tage in Isolationshaft.

In der Zelle musste ich jeden Tag 18 Stunden lang stehen und die Wand anschauen, während die Gefangenen mich ständig beschimpften, beleidigten und schlugen. Das Stehen durfte nur jeweils für zehn Minuten für das Mittag- und Abendessen unterbrochen werden. 

Mehrere Tage später zwangen sie mich, bewegungslos auf einem kleinen Bereich zu knien, den sie markiert hatten. Sie beschimpften mich weiterhin und traten jeden Tag bis weit nach Mitternacht auf mich ein.

Als sie merkten, dass ich mich selbst von ihrer Gewalt nicht beeindrucken ließ, zerrten sie mich nach draußen, damit der diensthabende Beamte mich verhörte.

Regelmäßige Notfallbehandlungen im Krankenhaus

In der Nacht schlief ich neben einem Nachttopf. Die Wärter erlaubten mir nur selten, ihn auszuleeren, weshalb es schrecklich stank.

Jeden Tag musste ich um 4:00 Uhr aufstehen und bekam nur eine Tasse Wasser, um meinen Mund auszuspülen, und zwei Tassen Wasser, um mein Gesicht zu waschen.

Sie stellten extra für mich einen kleinen Stuhl her, der meine Hüften zusammenpresste, wenn ich darauf saß.

Zwei Gefangene versuchten, mich zu zwingen, eine Erklärung zu schreiben, mit der ich garantierte, das Praktizieren von Falun Dafa aufzugeben. Eine hielt meine rechte Hand und befahl mir, die Erklärung zu schreiben. Als ich mich weigerte, schlug sie meine Hand ganz fest auf den Tisch, während eine zweite Gefangene meine linke Hand hinter dem Rücken festhielt.

Sie zwangen mich, auf einem Holzbrett zu schlafen und umwickelten mich mit einem Dichtband. Zuvor fesselten sie meine Hände, Füße und meinen Körper zusammen. Ich konnte mich kein bisschen bewegen.

Danach bedeckten sie mich mit dicken Baumwolldecken. Es war Sommer und es war sehr heiß. Ich schwitzte heftig und stand kurz vor einem Hitzekollaps.

In meinem Delirium hörte ich sie sagen: „Sie stirbt. Ihr Gesicht ist blass und sie ist schweißgebadet.“

Folternachstellung: Mit einem Dichtband umwickelt

Sie folterten mich so heftig, dass ich mich mehrmals in einem kritischen Zustand befand. Alle paar Monate brachten sie mich ins Gefängniskrankenhaus Shanghai. Einmal verlor ich durch heftiges Magenbluten im Krankenhaus das Bewusstsein.

Irreleitende Gehirnwäsche

Als das Gefängnispersonal merkte, dass ihre Drohungen meinen Glauben nicht erschüttern konnten, änderten sie ihre Taktik. Die Wärter steckten mich in taoistische Gebetsstunden. Ich stimmte der Teilnahme zu, als ich herausfand, dass es eine gute Gelegenheit war, den Gefangenen dort von Falun Dafa zu berichten.

Am Morgen las ich über den Taoismus und am Nachmittag berichtete ich der Gruppe von Falun Dafa.

Obwohl ich die taoistischen Dinge nicht ernst nahm, war es dennoch gegen die Anforderung von Falun Dafa – keiner zweiten Schule zu folgen. Bald schon bezahlte ich den Preis für meine halbherzige Einstellung zu Falun Dafa.

In einer Stunde musste ich einen Artikel mit dem Titel „Verloren“ laut vorlesen. Er war von einem ehemaligen Falun Dafa-Praktizierenden geschrieben. Ich folgte dem Befehl und las ihn vor. Später fälschten sie meine Handschrift und schrieben das Wort „Verloren“ in diesem Artikel um.

Mir wurde diese Täuschung erst bewusst, als ein Wärter eines Tages sagte: „Sie haben vor einiger Zeit eine Erklärung geschrieben und versprochen, Falun Dafa aufzugeben. Es ist egal, ob Sie die Erklärung nochmals schreiben.“

Unmenschliche Folterung in Isolationshaft

2014 verlegten sie mich von der Abteilung II in die Abteilung IV. Im Juni befahlen die Wärter allen Gefangenen, Glaubensbekenntnisse zu schreiben. Ich schrieb einen Satz: „Ich erkenne das Gerichtsurteil an.“

Ein Jahr später wurde mir klar, dass diese Aussage ganz und gar falsch gewesen war, deshalb schrieb ich eine formelle Erklärung, mit der ich meine frühere Aussage für null und nichtig erklärte. Dafür sperrte man mich in Isolationshaft.

In dieser Zelle bekam ich nur zwei Mahlzeiten pro Tag. Manchmal gaben sie mir sehr salzige Nudeln, ein anderes Mal Nudeln ganz ohne Salz. Sie zwangen mich zu essen, was immer sie mir gaben.

Jeden Tag musste ich bis Mitternacht im Bett sitzen, erst dann durfte ich schlafen. Wenn die Überwacher merkten, dass ich schläfrig wurde, schlugen sie brutal auf mich ein und schütteten mir kaltes Wasser über den Nacken.

Mitten im Winter zogen sie mir in der Nacht alle fünfzehn Minuten die Decke weg.

Sie zwangen mich, in der Zelle vor und zurück zu gehen und regelmäßig einen Bericht über meine Gedanken innerhalb einer bestimmten Zeit zu schreiben – viele Male am Tag.

Täglich zwangen sie mich, aufrecht zu sitzen, mir das Video der inszenierten Selbstverbrennung [1] anzuschauen und einen Bericht darüber zu schreiben, was ich darüber dachte.

Im Mai 2016 wurde ich dann entlassen und kehrte nach Hause zurück.

Frühere Berichte

Frau Sun Zhuoying erneut rechtswidrig verurteilt http://de.minghui.org/html/articles/2011/11/7/66829.html

Falun Dafa Practitioner Sun Zhouying Was Illegally Detained With Other Practitioners at Shanghai’s Songjiang Women’s Jail for Four Yearshttp://en.minghui.org/html/articles/2006/12/26/81175.html

Grausame Folter und „Umerziehung” in Abteilung 5 des Frauengefängnisses Shanghaihttp://de.minghui.org/html/articles/2013/7/23/74690.html


[1] http://de.minghui.org/cc/88/