60-jährige Frau aus Shandong in gefährlichem Zustand – Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung verweigert

(Minghui.org) Eine Einwohnerin der Stadt Jinan, die wegen ihres Glaubens eingesperrt ist, befindet sich in einem ernstzunehmenden Gesundheitszustand, doch die Behörden haben ihr die Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung (auf Kaution) verweigert.

Jiang Xinying, 60, wurde am 3. Juli 2016 festgenommen, als sie mit ihren Mitmenschen über die spirituelle Disziplin Falun Gong sprach. Falun Gong-Praktizierende werden seit 1999 vom chinesischen Regime verfolgt. Ihr Gesundheitszustand verschlechterte sich rasch durch die Misshandlungen, denen sie in der Haft ausgesetzt war.

Jiang Xinying

Jiang Xinying ist nicht zum ersten Mal wegen ihres Glaubens zur Zielscheibe der Verfolgung geworden. Sie wurde zweimal zu Arbeitslager verurteilt und zwar 2004 und 2007. Jedes Mal litt sie unter brutaler Folter. Sie zog sich während ihrer zweiten Arbeitslagerhaft eine Lungentuberkulose, eine Lymphgefäßtuberkulose und eine Wirbelsäulentuberkulose zu. In ihrer Lunge entstanden Löcher und mehrere Wirbelsäulenknochen waren völlig abgenutzt.

Die Behörden entließen sie drei Monate früher, weigerten sich jedoch, ihre astronomischen Medizinkosten zu übernehmen.

Jiang Xinying schaffte es, zu überleben, doch ihr Rücken wurde nie wieder gerade, dort wo die Ärzte zwei Metallplatten zur Verstärkung ihrer Wirbelsäule eingesetzt hatten.

Durch die jüngste Festnahme verschlechterte sich ihr bereits fragiler gesundheitlicher Zustand und ihre Familie berichtete, dass sie unter unerträglichen Schmerzen im Rücken leide. Ihr Antrag auf Haftaussetzung zur medizinischen Behandlung außerhalb des Untersuchungsgefängnisses wurde immer wieder abgelehnt.

Während Jiangs Familie äußerst besorgt um ihren Zustand ist, hat die örtliche Staatsanwaltschaft ihre Festnahme offiziell bestätigt. Als nächster Schritt folgt die Anklage Jiang Xinyings.

Zwangsarbeit

Jiang wurde am 22. Dezember 2004 unrechtmäßig festgenommen und im Frauenzwangsarbeitslager Shandong eingesperrt. Man entzog ihr den Schlaf und zwang sie dazu, sieben Tage und Nächte lang bewegungslos dazustehen. Ihre beiden Beine schwollen sehr stark an und ihr Geisteszustand wurde verwirrt.

Täglich wurde sie außerdem zu 17 bis 18 Stunden Zwangsarbeit gezwungen. Sie musste dicke Plüschstoffe schneiden, die für Spielwaren verwendet wurden. Sie war großen Mengen von Faserstaub ausgesetzt und das führte zu schwerwiegenden Hautirritationen und schweren Lungenschädigungen.

Dem Tod nur knapp entkommen

Jiang wurde am 15. September 2007 wieder festgenommen, weil sie mit Leuten über die Verfolgung von Falun Gong gesprochen hatte. Zum zweiten Mal kam sie in das Frauenzwangsarbeitslager Shandong.

Sie wurde in eine Einzelzelle gesperrt und von Häftlingen Tag und Nacht überwacht.

Auf einem kleinen Hocker sitzen

Das ist eine grausame Folterart, deren Einsatz bei der Verfolgung von Falun Gong-Praktizierenden weit verbreitet ist. Unter Anweisung der polizeilichen Wärter zwangen die Häftlinge Jiang, über lange Zeiträume hinweg auf einem kleinen Hocker zu sitzen, so dass ihr Gesäß eiterte. Das verfaulte Fleisch klebte an ihrer Kleidung. Jedes Mal, wenn sie die Toilette benutzte, musste sie die blutigen Wunden aufreißen, die lange Zeit nicht heilen konnten.

Toilettenbenutzung und persönliche Hygiene untersagt

Die Wärter erlaubten Jiang nur einmal am Tag für kurze Zeit am Abend die Toilette zu benutzen, wenn alle anderen schon schlafen gegangen waren. Im Laufe der Zeit entwickelte sie schwerwiegende Verstopfung und Überdehnung des Unterleibs. Das war so gravierend, dass sie kaum mehr etwas essen konnte. Sobald sie etwas aß, blähte sich ihr Bauch auf, als ob er aufbrechen würde. Das war sehr schmerzhaft.

Sie bekam auch nur eine begrenzte Zeit zugeteilt, um sich zu waschen. Einmal durfte sie drei Monate lang überhaupt nicht duschen.

Nahrung und Wasser vorenthalten

Weil sie sich weigerte, Falun Gong abzuschwören, bekam sie als eine Form der Bestrafung nur begrenzte Mengen an Nahrung und Wasser. Ihre Lippen waren mit Blasen bedeckt und ihr Zahnfleisch war gerötet und geschwollen. Ihre Verstopfung wurde immer schlimmer und manchmal hatte sie mehr als zehn Tage lang überhaupt keinen Stuhlgang.

Über lange Zeiträume hinweg zum Stehen gezwungen

Jiang wurde oft gezwungen, viele Stunden lang still dazustehen. Einmal musste sie ungefähr zehn Tage lang stehen. Ihr ganzer Körper schwoll heftig an. Eines Tages spürte sie einen stechenden Schmerz im Herzen und fiel zu Boden. Die Wärter beschuldigten sie, eine Erkrankung vorzutäuschen. Sie drohten ihr damit, sie mit Elektrostäben zu schocken, wenn sie nicht ruhig stehen könne.

Ein anderes Mal waren ihre Füße nach 15 Tagen des ständigen Stehens stark geschwollen, ihre Beine waren blau gefärbt und taub. Sie wurde zusehends immer dünner. Als sie im Arbeitslager ankam, wog sie 66 kg, kurze Zeit danach wog sie weniger als 40 kg.

Sie bekam heftige Schmerzen im Rücken und konnte nicht mehr richtig gehen. In ihrem Hals erschien ein dicker Knoten. Sie schwitze am ganzen Körper und ihr Körper gab einen üblen Geruch ab. Sie war äußerst schwach und zerbrechlich geworden.

Das Arbeitslager ließ sie in ein Polizeikrankenhaus zur Untersuchung bringen. Danach sagten sie ihrer Familie, dass sie sie nach Hause holen solle, teilten jedoch nichts von den Untersuchungsdetails mit. Später kam heraus, dass das Arbeitslager sie drei Monate früher entlassen hatte, weil man dort die Verantwortung für sie nicht übernehmen wollte, als bekannt wurde, dass sie unter einer schweren ansteckenden Krankheit litt.

Schwere Behinderung

Ihre Familie brachte sie zur Untersuchung ins Krankenhaus. Die Diagnose war schockierend: Sie hatte Lungentuberkulose, Lymphgefäßtuberkulose und Wirbelsäulentuberkulose.

Sie hatte aufgrund des Verschleißes durch die mycobakterielle Tuberkulose mehrere Löcher in ihren Lungen. Das größte Loch hatte einen Durchmesser von sieben Zentimetern. Die Haut auf ihrem Rücken war schwarz geworden und auf jeder Seite ihrer Lendenwirbel war eine Tuberkulosemasse mit einem Durchmesser von mehr als zehn Zentimetern. Ihr Zahnfleisch war auch deformiert und roch schlecht.

Der dritte und vierte Wirbelknochen war jeweils durch die mycobakterielle Tuberkulose völlig zerschlissen und die abgestorbenen Wirbelsäulenknochen drückten gegen das Cauda Equian. Wenn sie ihre Beine bewegte, bekam sie unerträgliche Schmerzen, die mit Schmerzmitteln nicht gelindert werden konnten.

Die Ärzte sagten, dass sie ohne Operation gelähmt werden würde. Sie war damals jedoch zu schwach, um eine Operation durchzustehen. Die Ärzte mussten zunächst die Ausbreitung der Tuberkulose unter Kontrolle bekommen.

Drei Wochen später wurde sie operiert. Die Operation dauerte mehr als neun Stunden. Die Ärzte mussten den Tuberkuloseherd und die abgestorbenen Wirbelsäulenknochen entfernen und ihre Wirbelsäule mit zwei Stahlplatten und vier Schrauben verbinden. Die gesamte Operation kostete ihrer Familie mehr als 100.000 Yuan(ca. 14.300 €) [1], was die Familie finanziell enorm unter Druck setzte.

Es war schwer für sie, von einer so großen Operation zu genesen. Bei der Operation hatte sie auf ihrem Rücken drei große Schnitte bekommen, jeder war 20 cm lang. Die Wunden juckten und schmerzten und sogar heute noch kann sie ihren Rücken nicht geradebiegen.


[1] Anmerkung: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €