Dreher aus Sichuan erstattet Strafanzeige gegen Jiang Zemin

(Minghui.org) Der Falun Gong-Praktizierende Zhou Hongjie hat am 29. Juni 2015 beim Obersten Chinesischen Volksgericht und der Oberstaatsanwaltschaft Chinas Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet. Jiang ist der ehemalige Staatschef des kommunistischen Regimes und Hauptverantwortlicher für die Verfolgung von Falun Gong.

Zhou lebt in der Stadt Guangyuan, Provinz Sichuan. In seiner Anzeige erklärte er, da Jiang die Verfolgung von Falun Gong angeordnet habe, habe Zhou während dieser Verfolgung Verhaftung, Inhaftierung und Folter erlitten. Seine letzte Verhaftung fand im Dezember 2015 statt.

Dezember 2015: Verhaftet und gefoltert

Zhou wurde am 21. Dezember 2015 in Chengdu zusammen mit vier anderen Praktizierenden verhaftet.

In jener Nacht verhörte und folterte man ihn. Die Polizisten schlugen ihm ins Gesicht, schlugen auf seinen Kopf ein, traten gegen seine Beine und trampelten auf seinen Füßen herum. Zhou spuckte Blut und spürte heftigen Schmerz. Am darauffolgenden Tag konnte er kaum gehen.

Die Polizei versuchte, die Praktizierenden im Untersuchungsgefängnis festzuhalten. Doch Zhou und zwei weitere Praktizierende bestanden die körperliche Untersuchung nicht und wurden freigelassen.

Die Polizei verhaftete Zhou zwei Tage später erneut, ließ ihn dann aber schließlich doch frei.

Januar bis April 2001: Elektroschocks im Untersuchungsgefängnis

Zhou schrieb in seiner Strafanzeige, dass er einige Jahre nach dem Beginn der Verfolgung nach Peking gegangen sei, um sich für Gerechtigkeit für Falun Gong einzusetzen. Er wurde verhaftet und am 4. Januar 2001 in das Untersuchungsgefängnis Guangyuan gebracht.

Ein Polizeibeamter und ein Funktionär aus seiner Fabrik brachten ihn zu einem Vernehmungsraum. Sie zogen ihm die Kleider aus und fesselten ihn mit Handschellen. Einer wickelte ein Handtuch um die Handschellen und schob es auf und ab.

Der andere schockte Zhous Kopf, Mund, Achselhöhlen, Taille, Brust und Hals mit einem elektrischen Schlagstock. Man konnte das verbrannte Fleisch riechen. Sie machten so weiter, bis das Handtuch zerrissen und die Handschellen in seine Handgelenke geschnitten hatten.

„Dann wurden sie müde“, schrieb Zhou. „Weil ich mich geweigert hatte, Falun Gong aufzugeben, begannen sie eine zweite Runde der Folter. Einer schlug mir dauernd ins Gesicht und schockte mich, und der andere trat in meinen Unterleib. Als sie mich in das Untersuchungsgefängnis brachten, forderte der Polizeibeamte, dass ich sagen sollte, dass meine Verletzungen von einem Sturz herrührten.“

Anfang Mai 2001: Schläge im Zwangsarbeitslager

Im Mai 2001 wurde Zhou in das Zwangsarbeitslager Xinhua gebracht. Im Lager ist es die Regel, dass die Köpfe der Häftlinge rasiert werden. Er weigerte sich, weil er kein Verbrecher war.

Daraufhin stießen mehrere Häftlinge seinen Kopf zu Boden, zogen seine Füße hoch in die Luft und traten gegen seinen Rücken.

„Ich sagte zu ihnen, ich sei ein Falun Gong-Praktizierender, der rechtswidrig eingesperrt worden sei. Sie kümmerten sich nicht darum. Nachdem ich hingefallen war, zerrten sie mich an meinen Beinen hinein, zogen mir mein Hemd aus und banden mir die Arme hinter dem Rücken zusammen. Einer trat auf meinen Rücken und zog am Seil. Das Seil schnitt sich in mein Fleisch. Erst nach einer Weile lockerten sie das Seil“, beschrieb Zhou seine Qualen.

Die Wärter und Häftlinge ließen ihn über lange Zeiträume hinweg stehen, entweder bei eiskaltem Wetter oder unter der prallen Sonne. Sie entzogen ihm auch den Schlaf.

Weil er am Tag seiner Freilassung nicht gehen konnte, verlängerte das Lager seine Haft um einige Tage, bis er wieder gehen konnte.

Januar 2003: Freigelassen und wieder verhaftet

„Ich wurde im Januar 2003 freigelassen“, schrieb Zhou weiter. „Als ich an jenem Abend nach Hause zurückkehrte, erschienen mehrere Polizisten und befragten mich über Falun Gong. Ich sagte ihnen, dass Falun Gong die Menschen lehre, gut zu sein.“

Die Polizei verhaftete ihn erneut und brachte ihn für 25 Tage in das Untersuchungsgefängnis Guangyuan.

Nach seiner Entlassung brachte ihn die Polizei für einen Tag in ein Hotelzimmer. Ein Polizeibeamter forderte, dass er eine Erklärung unterschreiben sollte, mit der er auf Falun Gong verzichtete. Er weigerte sich, und so hielten sie ihn für weitere 20 Tage fest. Danach überführten sie ihn für ein weiteres Jahr in ein Zwangsarbeitslager.

In der Folgezeit verschlechterte sich Zhous Gesundheit rapide. Er spuckte häufig Blut und verlor mehr als 15 kg an Gewicht. Eine Untersuchung ergab die Diagnose: Tuberkulose im Spätstadium.

„Wärter brachten mich in ein Krankenhaus und man verabreichte mir unter Gewaltanwendung intravenöse Injektionen“, berichtete Zhou in seiner Strafanzeige. „Eines Tages injizierten zwei Krankenschwestern mir unbekannte Drogen. Nach der Hälfte der Infusion spürte ich große Schmerzen in meinem Herzen und im unteren Rücken, als ob mich etwas stechen würde. Ich zog die Sonde heraus und konnte mich danach lange nicht bewegen.“

Einen Monat später brachten ihn die Behörden wieder an seinen Arbeitsplatz zurück. Er wurde in einem Raum neben dem Dienstbüro gehalten, damit er immer unter Beobachtung stand.

Vom Praktizieren von Falun Gong profitieren

Zhou erklärte in seiner Strafanzeige: „Mir ging es früher gesundheitlich schlecht und bei mir wurden verschiedenen Krankheiten diagnostiziert. Ich war dabei, mir einen malerischen, aber abgelegenen Ort zu suchen, wo ich die mir noch verbleibende Zeit meines Lebens verbringen wollte.“

Dann begann er am 1. Mai 1998, Falun Gong zu praktizieren. Kurz danach erlebte er große körperliche und geistige Veränderungen und erholte sich von seinen Krankheiten.

„Meine Moralvorstellungen verbesserten sich“, schrieb er weiter. „Wenn ich früher an Edelmetallen gearbeitet hatte, behielt ich sie in meinen eigenen Werkzeugschränken. Seit ich den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Barmherzigkeit und Nachsicht folge, habe ich sie an unseren Materialverwalter zurückgegeben.“

Hintergrund

Jiang Zemin begann im Alleingang die Verfolgung von Falun Gong im Jahr 1999. Trotz Widerspruch der übrigen Mitglieder des Ständigen Komitees des Politbüros nutzte er seine damalige Position als Chef der Kommunistischen Partei Chinas und zwang ihnen seinen Willen auf, um die Verfolgung zu beginnen.

Die Verfolgung hat in den vergangenen 17 Jahren zum Tod vieler Falun Gong- Praktizierender geführt. Unzählige wurden gefoltert und sogar wegen ihrer Organe getötet. Jiang Zemin und seine Gefolgschaft sind direkt für den Beginn, die Weiterführung und Aufrechterhaltung der Verfolgung verantwortlich.

Unter Jiangs persönlicher Anleitung gründete die Kommunistische Partei Chinas am 10. Juni 1999 ein illegales Sicherheitsorgan, das Büro 610 genannt wird. Es agiert außerhalb des chinesischen Gesetzes und führt die Verfolgungspolitik direkt durch. Mit dem Aufruf: „Zerstört ihren Ruf, ruiniert sie finanziell und vernichtet sie physisch!“ wies der damalige Präsident Chinas, Jiang Zemin, die Handlanger der Verfolgung an, vor keiner Grausamkeit zurückzuschrecken.

Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.