Meine Geltungssucht ablegen – sie kann sich zu einer dämonischen Störung auswachsen
(Minghui.org) Meine Mitschüler, Lehrer, Vorgesetzten, Kollegen und Mitpraktizierende betrachteten mich schon immer als klug. Sogar die Polizisten, die kamen, um mich zu verhaften, dachten so. Durch diese vermeintliche Intelligenz gewöhnte ich mir an, mich zur Schau zu stellen.
Der Meister half mir barmherzig, meinen immer größer werdenden Eigensinn zu erkennen. Seither wusste ich, dass ich ihn beseitigen musste.
Es ging um einen beruflichen Wettbewerb in meiner Arbeit. Ich war sowohl Teilnehmer als auch einer der Preisrichter.
Bevor die Auswertung begann, überlegte ich, ob ich die anderen Richter überreden sollte, sich meine Arbeit früher anzusehen, da es noch ähnliche Arbeiten von anderen gab. Ich dachte, wenn meine Arbeit etwas später begutachtet werden würde, wäre ihr Eindruck nicht mehr ganz frisch. Bevor ich jedoch etwas unternehmen konnte, wurde die Reihenfolge bekanntgegeben und meine Arbeit wurde als letztes bewertet!
Ich ging still zu meinem Stuhl und dachte: „Ich wollte der Erste sein, aber nun bin ich der Letzte. Jetzt weist mich der Meister darauf hin, dass mein Drang anzugeben zu stark ist. Das ist beschämend, ich sollte ihn beseitigen.“
Während ich da saß und wartete, versuchte ich meine schlechten Gedanken zu unterdrücken. Aber bald darauf kam meine Angeber-Mentalität wieder hoch, weil meine Arbeit ausgewählt worden war, während ähnliche Arbeiten es nicht geschafft hatten. Ich fühlte mich wieder unwohl und dachte: „Ich will nicht in den führenden Rängen platziert werden, da die drei höchstplatzierten für die nächste Runde ausgewählt werden würden. Wie viel Zeit muss ich aufwenden, um mich dafür vorzubereiten? Mein Rang muss niedriger sein.“
So tat ich mein Bestes, um die Werke der anderen zu loben. Während der Bewertung zeigte ich mich mit Absicht bescheiden und großzügig, um anderen den Vortritt zu lassen. Und so erreichte ich mein Ziel: Ich gewann eine Auszeichnung, war aber nicht unter den drei besten und konnte der nächsten Runde entkommen.
Ich war zufrieden, weil es gleichzeitig mein professionelles Können und meinen „hohen und aufrichtigen Charakter“ zeigte. Doch ich hatte nicht erkannt, dass wieder starke Geltungssucht im Spiel war und ich auf andere Art nach Ruhm trachtete. Ich hatte meine vorherige Erkenntnis und die Worte des Meisters bereits wieder vergessen:
„Geltungssucht an sich ist schon ein sehr starker Eigensinn, ein sehr schlechtes Herz, das ein Kultivierender loswerden soll.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 125)
Angetrieben von dieser Geltungssucht nahm ich auch eine Arbeit von einem jüngeren Praktizierenden zurück, der eine gute Chance hatte, im Wettbewerb auf Provinzebene aufzusteigen.
Nach dem Event sagte ich zu dem Praktizierenden: „Du musst mir wirklich danken, weil ich deine Arbeit ausgesiebt habe. Wenn du ausgewählt worden wärst, müsstest du bei der nächsten Stufe am Wettbewerb teilnehmen und dich dafür die nächsten zwei, drei Monate vorbereiten. Wie viel Zeit würdest du dafür opfern müssen und wie viel hättest du noch für das Fa-Lernen übrig?“ Er dankte mir.
Am nächsten Morgen kam er wieder zu mir und sagte: „Meine Familie denkt, wenn ich auf der nächsten Stufe am Wettbewerb teilnehmen würde, könnte es mir in meinem Beruf mehr Möglichkeiten eröffnen.“
Er wollte sich nicht bei mir beschweren. Aber mir war klar, dass ich falsch gehandelt hatte. Ich hatte ihm meine Meinung aufgezwungen und dabei noch geglaubt, dass ich ihm geholfen hätte. Ich hatte ihm die Gelegenheit genommen herauszuragen und war sogar zu ihm gegangen, um dafür gelobt zu werden. Ich schämte mich sehr.
Rückblickend betrachtet war mir meine Geltungssucht immer wieder gezeigt worden. Aber ich hatte sie nicht erkannt. Die sogenannte „Klugheit“ ist nur eine menschliche Form von Durchtriebenheit. Es ist keine Weisheit aus dem Dafa. Ich hatte diese nach der Geburt erworbenen Anschauungen als mich selbst betrachtet und anmaßend gehandelt.
Im Zhuan Falun (Hauptwerk von Falun Dafa) ist dem „Neid“ und der „Geltungssucht“ jeweils ein eigenes Kapitel gewidmet.
Der Meister sagt:
„Hier gibt es eine Regel: Wenn einer bei der Kultivierung nicht auf seinen Neid verzichtet, kann er keine richtige Frucht erhalten, er kann keinesfalls die richtige Frucht erhalten.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 431)
Was ist dann mit meiner Geltungssucht? Als ich tief in mich schaute, erkannte ich, dass ich bei meiner täglichen Arbeit immer gerne Dinge übernehmen wollte, die außerhalb meiner Verantwortung lagen. Der Grund war nicht Gutherzigkeit, sondern eher Geltungssucht, um den anderen zu zeigen: „Ich bin fähig und besser als ihr alle zusammen.“
Diese Gesinnung zeigte sich auch in meiner Arbeit während der Fa-Berichtigung. Zum Beispiel ließ ich andere wissen, welche Artikel auf Minghui von mir geschrieben worden waren oder welche Projekte ich durchgeführt hatte.
Noch schlimmer, ich dachte sogar darüber nach, wie ich meine mächtigen Kräfte den Menschen zeigen würde, wenn die Fa-Berichtigung endete. Das war Geltungssucht.
Wie der Meister sagt:
„Du (…) trachtest nach außergewöhnlichen Dingen, um damit unter den alltäglichen Menschen zu prahlen“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 107)
Wenn ich nun zurückblicke, waren einige dieser Gedanken schon nahe an einer dämonischen Störung.
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