10.869 Fälle von Verhaftungen und Schikanen im ersten Halbjahr 2017

(Minghui.org) Allein im Juni 2017 wurden 4.278 Fälle von Verhaftungen und Schikanen gemeldet. Damit sind es insgesamt 10.869 Fälle im ersten Halbjahr 2017. 

Von den betroffenen Praktizierenden wurden 3.660 verhaftet und 7.209 anderweitig schikaniert.

Von den 3.660 Verhafteten sind 1.676 wieder freigelassen worden. 150 wurden verhaftet, weil sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin [1] erstattet hatten.

Von den 7.209 Falun-Gong-Praktizierenden, die schikaniert wurden, hatten 389 in der ersten Jahreshälfte von 2017 Strafanzeige erstattet. Bei 1.174 Praktizierenden wurde die Wohnung ohne gültigen Durchsuchungsbefehl von der Polizei durchsucht. Bei den Durchsuchungen wurden insgesamt über 1.807.396 Yuan [2] in bar beschlagnahmt und zusätzlich noch Mobiltelefone, Computer und andere Gegenstände. Der große finanzielle Verlust hat viele Praktizierende und ihre Familien in große Schwierigkeiten gebracht.

Die Intensivierung der Kampagne „An die Türen der Praktizierenden klopfen“ trug seit März wesentlich zu einem Anstieg an Schikanen bei. Polizisten im ganzen Land wurden angehalten, die Praktizierenden rund um den nationalen Volkskongress [Oktober 2017] zu überprüfen, um die „soziale Stabilität zu sichern“. Obwohl der Kongress bereits zu Ende ist, gehen die Belästigungen weiter. Die Zahl der schikanierten Praktizierenden stieg von Monat zu Monat an: im März 415, im April 1.157, im Mai 1.942 und im Juni 3.498.

Die Kampagne „An die Türen der Praktizierenden klopfen“ ist eine der vielen Arten, mit denen die Behörden die Praktizierenden verfolgen, die ihren Glauben nicht aufgeben. Ohne Grund oder unter dem Vorwand, den Ausweis zu überprüfen, suchen Beamte die Praktizierenden auf. Sie befragen sie, ob sie noch immer Falun Gong praktizieren würden und ob sie Strafanzeige gegen Jiang Zemin erstattet hätten.

Fast in jeder Provinz, zentralkontrollierten Kreisgemeinde und autonomen Region wurden Praktizierende verfolgt. Die Provinz Shandong führt mit fast 530 Verhaftungen und 2.826 Schikanen.

Firmenchef ohne Haftbefehl während einer Geschäftsreise festgenommen

Yang Guanren, Regionalleiter einer Firmengruppe mit Hauptsitz in Peking, wurde am 15. Mai 2017 von einem Taxifahrer in Shenzhen bei der Polizei gemeldet, weil er mit ihm über Falun Gong gesprochen hatte. Sein Fall wurde erst Wochen später im Juni berichtet.

Yang wurde rechtswidrig verhaftet und ins Untersuchungsgefängnis des Bezirks Nanshan gesperrt. Zuerst bestätigte die Staatsanwaltschaft seine Verhaftung, widerrief die Entscheidung aber später. Dennoch ließ die Polizeibehörde Yang nicht frei.

Weitere Details der Verhaftung finden Sie in diesem Artikel:

Trotz aufgehobenen Haftbefehls rechtswidrig inhaftiert (Provinz Guangdong)http://de.minghui.org/html/articles/2017/8/10/128309.html

Guangdong: Bibliothekarin wegen ihres Glaubens verhaftet

Eine Bibliothekarin der Hochschule für Leichtindustrie-Technologie in Guangdong ist immer noch in Haft, weil sie Falun Gong nicht aufgeben möchte.

Dank Falun Gong konnte Yi Chaoling von ihren früheren Leiden, wie Krämpfe, Magenschmerzen und Nierenproblemen befreit werden. Weil sie den Kultivierungsweg jedoch beständig weiter praktizierte, landete sie in Polizeigewahrsam.

Am 5. Juni 2017 arbeitete sie gerade in der Bibliothek, als Polizisten auftauchten und sie mitnahmen. Angestellte der Schule durchsuchten gemeinsam mit den Beamten ihr Büro und anschließend ihre Wohnung.

Sie blieb einen Tag lang im Untersuchungsgefängnis Xingangxi bevor man sie ins Untersuchungsgefängnis Nanzhou verlegte, wo sie sich immer noch befindet.

Hubei: Frau wegen der Strafanzeige gegen Jiang Zemin schikaniert

Die beiden Beamten, Zhang Sanping und Wang Changzheng (der lokale Parteisekretär), kamen am 2. Juni 2017 zu Wang Junrongs Wohnung in der Stadt Yingcheng.

Wang war nicht zuhause, daher informierten die Polizisten ihre Schwiegermutter, die bei ihr lebte, dass sie Wang einige Fragen zur ihrer Strafanzeige stellen wollten.

Einige Monate davor waren bereits Beamte zu Wang gekommen, weil sie in einem Zug Falun-Gong-Bücher bei sich gehabt hatte.

Die Schwiegermutter erklärte den Beamten, dass Wang nichts Falsches getan hätte, doch bereits im Jahr 2000 mehrere Monate lang eingesperrt gewesen sei. Auch betonte sie, dass ihre Schwiegertochter kein Gesetz brechen würde, wenn sie Falun-Gong-Bücher bei sich habe.

Mit Nachdruck sagte die ältere Frau noch, dass Wang jedes Recht habe, Jiang anzuzeigen. Daraufhin gingen die Beamten weg.

Polizei gibt vor, Betrüger zu suchen

Im Juni 2017 klopften drei Beamte an die Tür eines Falun-Gong-Praktizierenden in der Provinz Shandong.

Der Beamte erklärte, dass sie hier seien, um zu untersuchen, ob er Opfer von Betrügern geworden sei. Der Praktizierende unterbrach ihn und fragte: „Sind Sie in Wahrheit nicht hier, weil ich Falun Gong praktiziere?“

Eine der beiden Beamtinnen fragten: „Praktizieren sie immer noch Falun Gong?“ Als der Praktizierende bejahte, verlangten sie seine Telefonnummer. Der Praktizierende weigerte sich, ihr die Information zu geben, doch der Beamte bedeutete seinen Kolleginnen durch Gesten, dass sie keinen Druck machen sollten.

Danach erklärte der Praktizierende, wie sehr Falun Gong seine Gesundheit verbessert und aus ihm einen besseren Menschen gemacht habe. Er drängte die Beamten, sich nicht weiter an der Verfolgung zu beteiligen.

Einer von ihnen sagte: „Ich unterstütze Ihr Praktizieren von Falun Gong.“ Die drei Beamten gingen nach nur drei oder vier Minuten weg.

Frühere Berichte:Im Mai 2017: 2.754 Falun-Gong-Praktizierende in China wegen ihres Glaubens belästigt und festgenommenhttp://de.minghui.org/html/articles/2017/8/29/128495.html

Signifikanter Anstieg im April 2017: Insgesamt 1.843 Falun-Gong-Praktizierende in China verhaftet oder schikanierthttp://de.minghui.org/html/articles/2017/7/6/127913.html

März 2017: 1.130 Falun Gong-Praktizierende wegen ihres Glaubens verhaftet und schikanierthttp://de.minghui.org/html/articles/2017/5/7/126645.html

Minghui-Bericht: Im Februar 2017 insgesamt 339 Fälle von Verhaftung und Schikanehttp://de.minghui.org/html/articles/2017/3/31/126240.html

525 Fälle im Januar 2017: Festnahmen und Schikanenhttp://de.minghui.org/html/articles/2017/3/18/126097.html­


[1] Im Juli 1999 setzte Jiang Zemin als damaliger chinesischer Staatschef ein Verbot von Falun Gong durch, woraufhin eine landesweite Unterdrückung der Praktizierenden dieser traditionellen Kultivierungsschule begann. Laut bestätigten Informationen, die der Minghui-Website vorliegen, haben 4.145 Praktizierende infolge dieser Verfolgung ihr Leben verloren [Stand vom 6.11.2017]. Unzählige wurden in Polizeigewahrsam gefoltert. Abertausende wurden festgenommen, inhaftiert, einer Gehirnwäsche unterzogen, mussten Zwangsarbeit verrichten oder wurden sogar ihrer Organe beraubt.

[2] Das sind ca. 243.500 Euro. Im Vergleich dazu: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.