Folter und Misshandlungen durch Polizisten und Gefängniswärter (Provinz Jilin)

(Minghui.org) Am 27. November 2017 wurden fünf Einwohner der Provinz Jilin verhaftet, weil sie sich weigerten, das Praktizieren von Falun Gong aufzugeben.

Zwei von ihnen wurden so heftig verprügelt, dass sie danach nicht mehr gehen konnten. Dennoch brachten Polizisten sie in ein Untersuchungsgefängnis, wo sie weiter gefoltert und misshandelt wurden. Am Tag ihrer Entlassung mussten die beiden hinausgetragen werden. Auch die anderen drei Praktizierenden wurden misshandelt.

Die fünf Bürger waren vier Leute aus Changchun (Ding Bo, Wu Yueping und zwei weibliche Praktizierende, deren Namen noch erforscht werden). Sie blieben 15 Tage lang inhaftiert. Eine Bewohnerin der Stadt Dehui namens Wang Xingxiang war 23 Tage lang eingesperrt.

Wu Yueping

Wu und die anderen drei Praktizierenden aus Changchun waren gerade mit dem Auto unterwegs, als sie verhaftet wurden. Ein Beamter hielt ihn zu Boden und trat auf seinen Rücken, während andere seine Hände hinter den Rücken fesselten.

Alle Praktizierenden wurden in der Polizeibehörde der Stadt Dehui verhört, bevor man sie noch in der Nacht ins Untersuchungsgefängnis der Stadt Dehui brachte.

Wu weigerte sich, mit der Polizei zu kooperieren und wurde mit den Händen an einen Eisenstuhl gefesselt.

Im Untersuchungsgefängnis weigerte er sich erneut, Fragen zu beantworten. Wärter Li schlug ihm ins Gesicht. Er verbrachte die nächsten 14 Tage in Isolationshaft, wo er eine Woche lang an einem Ring am Boden gefesselt blieb, 12 Tage mit Handschellen gefesselt war und 12 Tage lang keine Bettdecke bekam.

Während seiner Haft durchsuchte die Polizei seine Wohnung. Seine Frau war so traumatisiert, dass ihre Herzbeschwerden wieder auftraten und sie ins Krankenhaus musste.

Wu wurde am 12. Dezember freigelassen und bekam am 18. Dezember sein beschlagnahmtes Auto zurück. Den beschlagnahmten Laptop gab die Polizei ihm jedoch nicht zurück. Das begründeten sie damit, dass er Software enthalte, mit der man die Internetzensur umgehen könne.

Ding Bo

Ding wurde in der Polizeibehörde ebenfalls an einen Eisenstuhl gefesselt. Weil er kein Foto von sich machen ließ, rissen ihn die Beamten am Haar und schlugen ihm ins Gesicht.

Am 1. Dezember kamen Polizisten zu seiner Wohnung, um seine Eltern zu befragen. Es ist nicht bekannt, ob er nach seiner Freilassung am 12. Dezember die beschlagnahmten Gegenstände zurückerhalten hat.

Eine ältere Praktizierende aus Changchun

Sie ist etwa 60 Jahre alt. Am Tag der Verhaftung zerrten Polizisten sie aus dem Auto und schlugen sie heftig, weshalb sie danach nicht gehen konnte.

In der Polizeibehörde stieß ein Beamter sie zu Boden, wobei sie mit dem Kopf gegen einen Stuhl stieß und das Bewusstsein verlor. Die Polizisten zwickten ihr in die Schläfe, um sie aufzuwecken. Währenddessen beschimpften sie sie weiterhin und schlugen sie, sobald sie zu sich kam.

Im Untersuchungsgefängnis packten mehrere Wärter sie an den Armen und wollten sie in eine Gefängnisuniform zwingen. Sie hörten erst auf, als die Praktizierende sie warnte, dass sie etwas Illegales tun würden. Auch ließ sie es nicht zu, dass sie ein Foto von ihr machten. Sie verdrehten ihr den Arm so stark, dass sie vor Schmerzen schrie.

Später nahmen die Wärter ihr den Mantel weg, so dass sie mit nur dünner Kleidung in einem ungeheizten Raum blieb. Aufgrund der Verletzungen an ihren Armen und Beinen musste sie den ganzen Tag im Bett liegen bleiben und sie benötigte Hilfe, um zur Toilette zu kommen.

Es fiel ihr schwer, Essen hinunterzuschlucken. In den ersten drei Tagen ihrer Haft aß sie nichts und während der restlichen Haft nahm sie nur ein wenig flüssige Nahrung zu sich. Ihre Angehörigen mussten sie bei ihrer Freilassung am 12. Dezember aus dem Gefängnis tragen. Sie bemerkten, dass ihre Oberschenkel sehr angeschwollen waren.

Eine jüngere Praktizierende aus Changchun

Die andere Praktizierende aus Changchun wurde ebenfalls während der Haft brutal geschlagen. Danach konnte sie kaum mehr gehen, dennoch wurde sie ins Untersuchungsgefängnis gebracht.

Dort wurde sie in einem Raum ohne Klimaregelung festgehalten. Die Wärter verletzten sie an den Armen, als sie ein Foto von ihr machen wollten. Sie war drei Tage lang im Hungerstreik. In der Zeit bekam sie weder Decke noch Kissen für die Nacht.

In der dritten Nacht war sie kurz ohnmächtig und hatte blutigen Stuhl, der bis zu einer Woche nach ihrer Freilassung am 12. Dezember anhielt.

Wang Xingxiang

Der Leiter Wang Lihong und der Beamte Lu schlugen Wang am Tag ihrer Verhaftung. Der Beamte Ge Xuquan trat ihr so fest in den Rücken, dass sie fiel.

Polizisten brachten Wang am Tag der Entlassung der anderen vier Praktizierenden zu einer ärztlichen Untersuchung. Sie hatte ungewöhnlich hohen Blutdruck, dennoch zwang die Polizei ein örtliches Untersuchungsgefängnis, sie aufzunehmen.

Am 13. und 15. Dezember kamen mehrere Beamte zu ihr ins neue Untersuchungsgefängnis, um sie zu verhören. Sie bekräftigte, dass sie in Ausübung ihres Grundrechts auf Glaubensfreiheit kein Gesetz gebrochen habe. Die Polizei ließ sie am 20. Dezember auf Kaution frei.

Wangs Verhaftung war die zweite im Jahr 2017 und die neunte seit Beginn der Verfolgung im Jahr 1999. 2004 war sie zu neun Jahren Gefängnis verurteilt und brutal gefoltert worden.

Frühere Berichte:

Provinz Jilin: Staatsanwaltschaft stellt keinen offiziellen Haftbefehl aus – Praktizierende wird freigelassenhttp://de.minghui.org/html/articles/2017/5/15/126814.html

Wang Xingxiang Endures Eight Years of Torture in Jilin Women's Prisonhttp://en.minghui.org/html/articles/2013/6/23/140624.html