Geburt und Leben (生- Sheng)
(Minghui.org) Seien Sie gegrüßt, Meister! Ich grüße euch, Mitpraktizierende!
Ich erinnere mich daran, wie ich am Vortrag des Meisters während des Laternenfestes 2003 im Westen der USA teilnahm. Es war ein sehr langer Vortrag, dem viele Fragen und Antworten folgten. Eines von dem, was der Meister an diesem Tag sagte, blieb mir sehr lange im Gedächtnis.
Der Meister sagte:
„Was die Lebewesen im alten Kosmos angeht, einschließlich aller Faktoren des Lebens, so verhalten sich alle Lebewesen in der Frage der Fa-Berichtigung und im Zuge meiner Auswahl nach dem, wie ich es möchte und vollenden es so. Man nimmt eure besten Methoden nicht, um das zu ändern, was ich will, sondern um das so zu vollenden, wie ich es möchte. Das genau ist der größte barmherzige Gedanke der Lebewesen im Universum.“ (Li Hongzhi, Die Fa-Erklärung 2003 im Westen der USA in der Zeit des chinesischen Laternenfestes, 15.02.2003)
Ich erinnere mich, dass ich sehr überrascht den Saal verließ und mich fragte: „Hat der Meister uns wirklich gerade gesagt, was der beste Gedanke ist, den ein Lebewesen haben kann? Wirklich? Es gibt nur ein Bestes, und jetzt wissen wir, was es ist! Super, das macht alles viel einfacher!“ Von diesem Tag an erschuf ich einen aufrichtigen Gedanken, den ich einsetzte, um jedem Übel zu trotzen, das bei meiner Kultivierung auftrat. Ich sagte einfach: „Ich will das, was der Meister will.“ Wenn etwas nicht gut aussah oder eindeutig eine Anhaftung war, sagte ich ganz klar: „Ich will das nicht, ich will nur das, was der Meister will.“
Schon kurz nach der Konferenz war ich in einer Situation, in der ich Angst hatte, das Gesicht zu verlieren, während ich das Fa bestätigte. Ich schloss die Augen, um klarzustellen, dass ich nicht das Gesicht wahren wollte und nur das wollte, was der Meister will. In diesem Moment erschien vor mir ein großes chinesisches Schriftzeichen. Es war strahlend und schön. Als ich es direkt ansah, war ich überrascht, dass es nicht verblasste. Ich durfte es sehr genau betrachten, und ich wollte es nicht vergessen.
Damals lernte ich kein Chinesisch. Deshalb ging ich zu einem Mitpraktizierenden, der mir half, es aufzuzeichnen. Als wir fertig waren, fragte ich ihn, was es bedeute, und der Praktizierende sagte: „Sheng bedeutet Geburt und Leben.“ Das war zutiefst berührend, da ich verstand, dass es sich auf alle Lebewesen bezog, von denen ich eines war, und nicht getrennt von irgendjemandem. Wir waren alle darin inbegriffen. Es fühlte sich so persönlich und doch alle Lebewesen umfassend an.
Ich erinnere mich an eine Zeitspanne von etwa zehn Monaten, in der ich mich fühlte, als würde ich mich sehr schnell erhöhen. Mein Geist wurde immer ruhiger und weiter. Es schien nur sehr wenige Dinge zu geben, die ich nicht leicht nehmen konnte, und nur sehr wenige Bereiche, in denen ich nicht hilfreich sein konnte.
Als ich in meiner Kultivierung dann weiter voranschritt, kam mir ein Gedanke: „Ist es nicht eine Anhaftung, wenn ich immer an diesem ‚besten Gedanken’ festhalte?“ Nach einer ruhigen Suche dachte ich, ich sollte ihn einfach loslassen und dem natürlichen Lauf folgen. Während ich mich weiter in verschiedenen Projekten kultivierte, sollte ich meine Gedanken auf Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht konzentrieren und mir über die Gedanken klar sein, die nicht meine waren. Dann dachte ich: „Super, das Dafa und der Meister sind so aufrichtig und rein, wir halten noch nicht einmal an dem ‚besten Gedanken’ fest.“
Eine tiefe, grundlegende Anhaftung
Anfang 2018 tauchte eine tiefere, grundlegendere Anhaftung auf, wie ich sie in den folgenden 15 Jahren nicht gesehen hatte. Als einmal das Karma in meinem Körper beseitigt wurde, dachte ich nicht viel darüber nach – das hatte ich nie getan. Karma kommt und geht. Etwas Schmerz hier oder da ist nicht viel, weil er vergeht. Aber diesmal eskalierte es ständig. Es dauerte eine Weile, bis ich wieder auf die Beine kam. Jetzt hatte ich Kinder, ein Unternehmen und ein verantwortungsvolles Projekt. In der Vergangenheit hatte ich in solchen Zeiten die Welt ausgeschlossen und einfach das Fa gelernt. Das konnte ich diesmal nicht tun. Jedes Mal, wenn ich dachte, der Höhepunkt sei erreicht und sei im Begriff, sich zurückzuziehen, wurde es noch schlimmer.
Ich bin Mediziner, so habe ich ein Verständnis dafür entwickelt, wie Menschen auf dieser Ebene des Fa arbeiten. Dieses Wissen wurde benutzt, um mich anzugreifen. Als es mir den Boden unter den Füßen wegzog, begann das Karma aus meinem Kopf zu fließen, und ich wurde verrückt und wusste nicht mehr, wer ich wirklich war oder warum ich lebte. Manchmal war es nur reine mentale Qual. Falun Dafa ist keine Versicherungspolice. So sorgte das Böse dafür, dass eine lebensbedrohliche Krankheit entstand. Das hielt fast zwei Monate an. Als die Schmerzen nachließen, schien es, als wäre ich endlich damit fertig. Mein Verstand war wieder klar und ich war wieder bei der Arbeit. Doch schon am nächsten Tag erlitt ich eine Gehirnerschütterung.
Noch nie war mein Gehirn während der Kultivierung so geschwächt gewesen. Selbst wenn ich viel Gedankenkarma hatte, das mich quälte, hatte ich meine Denkweise, um dagegen anzukämpfen. Diesmal machte mich schon eine kleine mentale Anstrengung sehr müde und schwindelig. Irgendwann hatte ich Symptome eines Schlaganfalls. Sofort sprang ich auf die Füße und fing an, im Haus herumzulaufen und in meinem Kopf „Nein“ zu schreien. Ich arbeitete noch, aber zwischen den Patientenbehandlungen schlief ich.
Dann musste ich die Arbeit ganz einstellen. Ich konnte nicht einmal mehr lesen, da ich einfach ohnmächtig wurde. Also hörte ich stattdessen nur das Fa. Ich hörte die neun Vorträge fast dreimal in sieben oder acht Tagen.
Nachdem ich alle meine verborgenen Gedanken über „Versicherungspolice“ beseitigt hatte, schaffte ich es allmählich auch durch diese Trübsal. Ich hatte natürlich viel Zeit, um nach innen zu schauen. Das Wichtigste, was ich in dieser Zeit sah, führte mich 15 Jahre zurück in die Vergangenheit. Als ich aufgehört hatte, diesen „besten Gedanken“ zu wählen, diesen Gedanken „Ich will, was der Meister will“. Ich hatte angefangen, stolz darauf zu sein, wie aufrichtig der Meister und Dafa sind. Das fing an, mich zu motivieren. Aber das war nicht korrekt gewesen.
In dem Artikel „Wachsame Worte“ sagt der Meister:
„Die Art und Weise, wie ihr über mich und das Dafa denkt, das erkennt und euch bedankt, ist alles Ausdruck der menschlichen Denkweise. Aber was ich euch beibringe, ist gerade, über die gewöhnlichen Menschen hinauszugehen und das Dafa mit Hilfe der Vernunft wirklich zu erkennen.“ (Li Hongzhi, Wachsame Worte, 10.09.1996, in: Essentielles für weitere Fortschritte I)
Dieses menschliche Denken war aus einer Leidenschaft in mir entstanden. Nach dem Kampf von 2004 in New York wollte ich nicht gehen und beschloss, dass ich hier in den USA sein musste. Das war nicht falsch, aber meine Motivation war nicht rein. Ich wollte dem Meister und der „Kern“-Gruppe von Praktizierenden näher sein. Es war, als wolle man cool sein, nur viel ernster und tiefer. Das an sich schien nicht allzu schrecklich zu sein, wenn nicht die Tatsache gewesen wäre, dass ich umso weniger für die Errettung der Lebewesen tat, je mehr ich mich dem Meister in dieser Dimension näher fühlte und je prominenter ich mich in der Gruppe der Praktizierenden fühlte. So etwas passiert nicht über Nacht. Das Böse zieht nur an einem losen Faden, bis es noch einen und noch einen anderen bekommen kann. Dämonen aus niedrigen Bereichen sind oft verrückt und hysterisch, aber die etwas höheren sind geduldig.
Mein Vater lehrte mich in sehr jungen Jahren, dass ich der Beste bin. Ich wusste nie, wie sehr ich an dieser Anschauung festhielt. Mit diesem Glauben entschied ich, dass nicht viel anderes wichtig war. Und als ich Dafa fand, dachte ich: „Perfekt. Jetzt kann ich in der Tat wirklich der Beste sein. Warte, jetzt weiß ich, was der ‚beste Gedanke’ ist, vergiss es, das ist erledigt. Hallo, ich brauche diesen ‚besten Gedanken’ nicht einmal. Noch besser! Was kann mich aufhalten?! Ich bin in der Tat der Allerbeste!“
Meine Zugehörigkeit zum Dafa-Körper wurde im Laufe der Jahre immer wichtiger, während die Lebewesen, die sich in großer Gefahr befinden, immer mehr an Bedeutung verloren. Es war beunruhigend, dort zu sitzen und 15 oder wie viel Jahre Kultivierung auf einen Blick zu sehen. Vor allem, wenn man sieht, wie man aus dem Ruder läuft. Es war lange her, dass ich eine Störung schnell loslassen konnte, aber diesmal tat ich es. Das war vor meiner Gehirnerschütterung, als ich noch lesen konnte. Und als ich es tat, hatte ich ein ganz besonderes Erlebnis. Das Zhuan Falun von Li Hongzhi war wieder ein brandneues Buch, jede Zeile.
Ich habe nicht wirklich ein Problem damit, Vertrauen zu finden. Meine Lebensrichtung war immer klar und ich hatte immer einen Plan. Manchmal ändert er sich, aber es gibt immer eine Richtung und einen Plan. Das hat dazu geführt, dass ich eine Person bin mit einem starken Gespür dafür, wer ich bin. Ich weiß, was ich will und was nicht. Ich weiß, was ich tue und was ich nicht tue. Aber wie ist das möglich? Woher sollte ich wissen, wer ich bin? Das half mir zu erkennen, dass die Dinge, die ich mit meiner Identität, meiner Persönlichkeit verbinde und all die Wege, die ich selbst kenne, alle Anhaftungen und potenzielle Werkzeuge für Störungen waren. Sogar die Idee der Kultivierung selbst personalisierte ich im Laufe der Jahre. Und es ist nicht nur dieses Leben. Ich habe auch meine früheren Leben gesehen. Alles ist aufeinandergetürmt. Das ist noch nicht einmal schlecht, denn wir brauchen eine Oberflächenschicht, um hier zu sein. Die Leben, die wir gelebt haben, und alle damit verbundenen Schichten sind nur ein Teil des Spiels. Aber diese Oberflächenschicht ist nur Kleidung und sollte nie mehr als das sein.
In dem Artikel „Wachsame Worte“ sagt der Meister auch:
„Wenn ihr den menschlichen Zustand nicht ändern wollt und die wahre Erkenntnis von Dafa nicht mit Hilfe der Vernunft erhöht, werdet ihr die Chance verlieren. Wenn ihr die menschlichen Prinzipien nicht ändern wollt, die schon seit Jahrtausenden in euren Knochen eingeprägt sind, könnt ihr die menschliche Schale auf der Oberfläche nicht abschütteln und die Vollendung nicht erlangen. Es darf doch nicht sein, dass ich immer Karma für euch beseitige und ihr euch vom Fa her gesehen nicht wirklich erhöht und über die menschlichen Erkenntnisse und Anschauungen hinausgeht.“ (ebenda)
Im Jahr 2003 gab es noch nicht Shen Yun und nicht einmal die Neun Kommentare über die Kommunistische Partei. Wir wussten noch nichts über den Organraub. Die Medien waren alle sehr neu. Sehr oft hatten wir wenig Ahnung, was wir da taten. Wir wussten nur, dass wir handeln mussten. Und wenn wir es taten, mussten wir Zhen-Shan-Ren [Wahrhaftigkeit-Güte-Nachsicht] folgen. Jetzt wissen wir genau, was zu tun ist. Alles, was übrig bleibt, ist das „Wie“. Doch wenn ich mich an eine Zeit erinnere, – sei es vor der Verfolgung, kurz nachdem sie begonnen hat oder an diese weitaus entwickelteren Zeiten, – dann war eines beständig. Wenn Praktizierende tatsächlich Teil der Verwirklichung von etwas Wirklichem waren und mitteilten, wie es geschah, kommt immer eine Zeit in der Geschichte, in der die Worte darum kämpfen, ihre Bedeutung zu erfassen. Und sie sind erstaunt über die Kraft des Dafa und des Meisters. Es geht nie um sie, und wenn sie sich so verhalten, dann erscheint es dem Rest von uns seltsam.
Unsere Projekte sind nun entschieden, und wir haben nur noch drei Dinge, auf die wir uns konzentrieren. In der Vergangenheit habe ich die „persönliche Kultivierung“ als ein begrenztes Verständnis der Möglichkeiten und Aufgaben angesehen, die den Kultivierenden in dieser Zeit der Geschichte geboten werden. Ich sehe es jetzt ähnlich wie das Atmen. Wenn du nicht atmest, kannst du nicht lange in diesem Raum bleiben. Wenn du dich nicht persönlich kultivierst, kannst du dein Gelübde nicht erfüllen und dem Meister nicht helfen, und in einer schlimmeren Situation kannst du sogar zu einem Hindernis werden.
In dem Artikel „Wachsame Worte“ sagt der Meister weiterhin:
„Wenn ihr euch bei der Kultivierung nicht wirklich selbst erhöht, so dass ihr euch innerlich stark und wesentlich verändert, sondern euch von meinen Kräften und von starken äußerlichen Faktoren abhängig macht, würde euer menschliches Wesen sich nie verändern und in Buddha-Natur umwandeln. Wenn ihr alle das Fa von Herzen erkennt, verkörpert es erst das Fa mit grenzenloser Kraft - und das mächtige Fofa wird in der Menschenwelt wieder offenbar!“ (ebenda)
Vielen Dank, Meister. Danke, Mitpraktizierende.
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