Europäische Fa-Konferenz: Nach innen schauen und mich gut kultivieren

Vorgetragen auf der Europäischen Fa-Konferenz 2018 in Prag

(Minghui.org)

Guten Tag, verehrter Meister,guten Tag, Mitpraktizierende!

Hier möchte ich euch mein Verständnis weitergeben, das ich durch meine Kultivierung und das Nach-innen-Schauen erlangt habe.

1. Die Wahl der Kleidung, mein Drang nach Einzigartigkeit

Während meiner Kindheit, als ich im kommunistischen Regime lebte und aufwuchs, mussten alle Schüler die gleiche Kleidung tragen. Schon damals hatte ich den Drang, etwas Einzigartiges zu finden, damit ich mich von den anderen unterschied. Diese Angewohnheit, nach besonderer Kleidung zu suchen, behielt ich bei. Im vergangenen Winter wollte ich einen warmen Wintermantel kaufen, damit ich an den örtlichen Aktivitäten der Praktizierenden teilnehmen konnte. Deshalb suchte ich nach einem Mantel, der sich von anderen unterschied. So war ich sehr lange auf der Suche nach diesem Wintermantel. Doch obwohl ich mich in vielen Geschäfte danach umschaute, konnte ich ihn nicht finden. 

Da ich schon sehr viel Zeit damit verbracht hatte, diesen besonderen Mantel zu finden, und in den Geschäften keinen Erfolg hatte, begann ich, im Internet danach zu suchen. Allerdings hatte ich damit keinerlei Erfahrung, weil ich noch nie Kleidung online gekauft hatte. Schließlich fand ich den gewünschten Mantel und kaufte ihn. Nachdem ich das Geld überwiesen hatte und auf die Lieferung wartete, wurde mir plötzlich klar, dass es sich hier um einen betrügerischen Internetanbieter handelte. Dieser kassierte nur das Geld, aber versendete keine Ware. Damit war das Geld verloren. Als ich nach innen schaute, erkannte ich, dass ich danach trachtete, individuelle Kleidung zu kaufen und zu tragen. Diese Anhaftung musste ich aufgeben. Denn um dieses besondere Kleidungsstück zu finden, hatte ich sehr viel Zeit vergeudet, die ich dazu hätte nutzen können, das Fa zu lernen, die Übungen zu machen und die Falun-Dafa-Projekte zu unterstützen. Erst dadurch, dass ich das Geld verloren und die viele Zeit vergeudet hatte, konnte ich meine Anhaftung erkennen.

Das Geld war verloren und ich wollte nicht, dass der fehlende Mantel mich daran hinderte, mich an den Projekten der örtlichen Praktizierenden zu beteiligen. Deshalb suchte ich meinen alten Wintermantel, den ich vor zehn Jahren getragen hatte. Nachdem ich ihn gereinigt und hergerichtet hatte, konnte ich ordentlich gekleidet an den Aktivitäten teilnehmen.

Bei der diesjährigen Parade hatten wir uns verabredet, dass wir entweder einen Kimono oder ein gelbes T-Shirt mit einem Schriftzug über Falun Dafa anziehen sollten. Als ich bemerkte, dass eine Praktizierende noch einen blauen Schal trug, sprach ich sie daraufhin an. Nach meinem Verständnis war das Tragen des Schals nicht akzeptabel. Denn wenn jeder sich einen Schal umhängen, eine Brosche anstecken oder sich Blumen ins Haar stecken würde, wäre das einheitliche Erscheinungsbild gestört und es könnte eine innere Unruhe entstehen. Dieser Vorfall machte mir ein wenig später deutlich, dass ich in dem anderen sehe, was in mir ist.

Für die Teilnahme bei der Veranstaltung „Lotus-Tanz“ hatten wir uns entschieden, neue Kleider zu kaufen. Im Kleidersortiment gab es verschiedene Farbtöne, wobei mir das grelle Pink am besten gefiel. Alle anderen wählten freundliche statt grelle Farben aus. Darum empfahl mir der Projektleiter, ebenfalls eine freundliche Farbe zu wählen. Ich entschied mich für ein hellgrünes Kleid. Als dann später noch einige Praktizierende hinzukamen, sollten diese die übrigen Farbtöne nehmen, nämlich die grellen. Da bemerkte ich die Unruhe in meinem Herzen, erkannte allerdings, dass ich die Anhaftung an die individuelle Kleidung noch nicht vollständig beseitigt hatte. Als ich diese Erfahrung sofort innerhalb des Projektes weitergegeben hatte, war ich sehr froh, dass es mir gelungen war, diese Anhaftung zu erkennen und immer wieder nach innen zu schauen, um sie nach und nach zu beseitigen.

2. Die Barmherzigkeit des Meisters

Anfang 2017 verbrachte ich viel Zeit in einem Projekt. Während der Vorbereitungen fühlte ich mich an einem Samstag sehr schlecht. Die Schwäche setzte sich auch am Sonntag fort. Ich bemühte mich, das Fa zu lernen und die Übungen zu praktizieren. Am Montagmorgen, als ich zur Arbeit gehen musste, wurde mir klar, dass es mir noch schlechter ging. Da ich bereits eine ähnliche Erfahrung gemacht hatte, wusste ich, dass ich nicht aufgeben würde! Egal wie schlecht ich mich fühlte, ich sandte weiterhin aufrichtige Gedanken aus und ging zur Arbeit.

Ich bewegte mich kaum, ich hatte keine Kraft zu laufen. Meine Kollegen sahen mich an und sagten, ich solle nach Hause gehen und einen Arzt aufsuchen, damit ich sie nicht mit akuter Grippe ansteckte. Ich bin Führungskraft und muss regelmäßig verschiedene Arten von Entscheidungen treffen, den Mitarbeitern zuarbeiten. Außerdem werden an mich ungewöhnliche Fragen herangetragen. Ich verstand, dass ich meine Höchstform nicht erreichen konnte, ich hatte keine Kraft, Arbeitsprobleme zu lösen, mein Kopf war schwer und ich konnte nicht konstruktiv denken. Trotzdem arbeitete ich bis zum Ende des Tages durch.

An diesem Abend hatten wir unsere wöchentliche Fa-Lerngruppe und ich erinnerte mich an die Worte des Meisters.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„… wie schlecht es euch auch gehen mag, ihr sollt unbedingt weiter zum Kurs kommen.“ (Li Hongzhi, 2012, Seite 79)

Deshalb sammelte ich meine Kräfte und nahm am Fa-Lernen teil. Die Schwäche hielt an. Nach dem Fa-Lernen setzte ich mich für einen Moment hin und sammelte meine Kräfte, um nach Hause zu gelangen. Ein Praktizierender kam auf mich zu und fragte, ob bei mir alles in Ordnung sei. Ich sagte, dass es mir wirklich nicht gut gehe. Am nächsten Tag verbesserte sich mein Zustand trotz des Fa-Lernens und des Aussendens der aufrichtigen Gedanken nicht. Es wurde nur noch schlimmer. Ich erkannte, dass ich nicht zur Arbeit gehen konnte. Die Kollegen würden mir vorwerfen, dass ich mich egoistisch verhalten und mich nicht um ihre Gesundheit kümmern würde. Also nahm ich einen Tag Urlaub und blieb daheim.

Ich fühlte mich noch schlechter, so schlecht, dass ich nicht aus dem Bett aufstehen und mir ein Glas Wasser aus der Küche holen konnte. Mit schien, dass mein Herz stehen bleiben würde. Ich hatte keine Kraft zum Lernen oder irgendetwas anderes, nicht einmal, um mich auch nur zu bewegen.

Verzweiflung und Sorge überkamen mich, und ich konnte nicht verstehen, was mit mir los war. Es wurde so schlimm, dass ich mein Telefon nahm, um einen Arzt anzurufen, der einen Hausbesuch machen sollte. Ich kultiviere mich seit sechs Jahren. Es hatte schon ähnliche Situationen gegeben, und nicht ein einziges Mal hatte ich einen Arzt nach Hause gebeten, sondern die Schwierigkeiten immer überwunden.

Aber diesmal war meine Belastungsgrenze überschritten. Ich versuchte, ein Krankenhaus anzurufen, aber ich erreichte niemanden. Die Nummer war die ganze Zeit besetzt. Plötzlich erhielt ich eine SMS mit der Frage: „Wie geht es dir?“ Sie wurde von einem Praktizierenden geschickt, der meinen Zustand bemerkt hatte – an jenem Tag, an dem ich mich nicht so wohl gefühlt hatte. Worauf ich antwortete: „Ich fühle mich schlecht.“ Der Praktizierende schickte mir eine Antwort, dass er innerhalb einer halben Stunde zu mir nach Hause kommen könne.

Ich war überrascht, denn dieser Praktizierende hat keinen Wohnsitz hier und lebt auch nicht in der Stadt, in der ich lebe. Es war Zufall, dass er ausgerechnet jetzt in meiner Stadt war. Der Gedanke, dass ich auf diesen Praktizierenden warten musste, verdrängte den Gedanken, einen Arzt anzurufen. Als er ankam, redeten wir miteinander und lasen zusammen das Lunyu. Ich versuchte, nach innen zu schauen, um zu verstehen, warum es zu dieser Situation gekommen war. Dann beschlossen wir, trotz meiner enormen Kraftlosigkeit die erste Übung gemeinsam zu machen, was ich auch schaffte. Dann wurde mir klar, dass ich die zweite Übung machen konnte, dann die dritte und dann die vierte. Mein schlechter körperlicher Zustand war verschwunden. Für mich war es beeindruckend, wie sich mein Allgemeinbefinden von einem völlig hoffnungslosen, hilflosen Stadium in einen kraftvollen Zustand innerhalb von nur zwei Stunden ändern konnte.

Ich bin unserem barmherzigen Meister sehr dankbar, dass er diesen Praktizierenden zu mir geschickt hat. Trotz seines vollen Terminkalenders und der umfangreichen Arbeit in dieser Zeit kam er zu mir und verschob seine Arbeit auf einen späteren Zeitpunkt.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Wenn du dich kultivieren willst, musst du die menschlichen Gefühle loslassen. Natürlich, wir kultivieren uns in der Gesellschaft der alltäglichen Menschen und sollen die Eltern achten und die Kinder erziehen. Unter allen Umständen sollen wir gut zu den anderen sein und gutherzig mit anderen Menschen umgehen, erst recht mit den Verwandten. Wer auch immer sie sind, ob sie Eltern oder Kinder sind, jeden sollst du gut behandeln, in jeder Situation an die anderen denken, dieses Herz ist dann nicht mehr egoistisch, sondern barmherzig, das ist Barmherzigkeit. Gefühle sind etwas unter den alltäglichen Menschen, die alltäglichen Menschen leben eben für die Gefühle.“ (ebenda, S. 210)

Als ich nach innen schaute, sah ich, dass ich zu empfindlich war und zu viele menschliche Gefühle hegte. Ferner dachte ich gern über andere Menschen nach und beurteilte sie manchmal anhand dessen, was ich mochte oder nicht mochte. Außerdem bewertete ich gerne die menschlichen Äußerungen und Handlungen. Dabei erkannte ich, dass ich die Anhaftungen und Lücken in mir selbst, auch in meinen Gedanken, verringern musste. Durch diese Erfahrung wurden mein Wille gestärkt und mein Glaube an die Kultivierung gefestigt.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Wenn es schwer zu ertragen ist, versuch doch mal, es zu ertragen; wenn es unmöglich erscheint oder man glaubt, dass es nur schwer möglich ist, versuch es mal und schau, ob es tatsächlich unmöglich ist oder nicht. Wenn du das wirklich schaffen kannst, wirst du finden, dass wirklich wieder Licht am Horizont aufscheint!“ (ebenda, S. 340)

3. Mein Ego loslassen

Ich dachte schon lange darüber nach, ob ich diesen Erfahrungsbericht schreiben sollte oder nicht. Obwohl ich unsicher war, ob es richtig ist, dass ich mich über das Verhalten von gewöhnlichen Menschen äußere, habe ich mich entschieden, darüber zu berichten.

Seit 12 Jahren bin ich in einer Bank angestellt und neun Jahre davon bin ich für die Teambildung verantwortlich und wähle dementsprechend geeignete Mitarbeiter aus. Ich habe an dieser Art der Arbeit sehr viel Freude, weil es meiner Meinung nach für alle Beteiligten sinnvoll ist, wenn der Mitarbeiter in der für ihn richtigen Position angestellt wird. Deshalb bin ich jeden Tag sehr fleißig, auch über den Feierabend hinaus und bei Bedarf auch am Wochenende. Mein Verständnis ist, das ich als Praktizierende die Aufgaben gut erledigen muss, indem ich die Ergebnisse analysiere und die Kollegen unterstütze. Einmal sagte ein Mitarbeiter: „Warum bemühst du dich so sehr? Niemand wird das zu schätzen wissen.“ Dann dachte ich darüber nach und betrachtete mich als eine Praktizierende, die nicht so egoistisch sein sollte. Deshalb musste ich versuchen, die Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen, unabhängig davon, ob andere sie würdigten oder nicht.

Ich bemerkte auch, dass die Abteilung am Freitagnachmittag keine Feier mit Weinverkostung mehr durchführte, was seit Jahren eine feste Tradition war. Anfangs konnten meine Kollegen es nicht akzeptieren, dass ich keinen Alkohol mehr trinke und mich an derartigen Aktivitäten nicht beteiligte. Sie probierten viele verschiedene Wege, um mich zum Alkohol Trinken zu verleiten, sogar mit List und Täuschung. Aber meine Willenskraft war stärker als ihr Einfluss. Stattdessen stellte sich heraus, dass am Freitag oder zu den Geburtstagen niemand mehr Alkohol trank und diese Gewohnheit unbemerkt verschwand.

Der Meister sagt im Zhuan Falun:

„Einmal ging der Leiter einer Betreuungsstelle einer Stadt in eine Fabrik, um zu sehen, wie sich die dortigen Falun Dafa-Lernenden kultiviert hatten. Er wurde vom Direktor der Fabrik persönlich empfangen: „Nachdem diese Mitarbeiter euer Falun Dafa gelernt haben, kommen sie früh und gehen spät, sie arbeiten gewissenhaft und fleißig; wenn die Leitung die Arbeit an sie verteilt, sind sie gar nicht wählerisch, sie kämpfen auch nicht mehr um eigene Vorteile. Seitdem sie so handeln, hat sich das geistige Antlitz der ganzen Fabrik verbessert, auch die wirtschaftliche Lage der Fabrik hat sich verbessert.“ (Li Hongzhi, 2012, S. 145)

Am Ende des Jahres 2014 ernannte die Geschäftsleitung mich zur besten Mitarbeiterin von allen Bankangestellten. Das war eine Überraschung für mich, denn ich brachte der Bank keinerlei finanziellen Gewinn. Dennoch freute ich mich darüber, dass die Geschäftsleitung, die aus gewöhnliche Menschen besteht, eine Praktizierende als eine gute Mitarbeiterin wertschätzte. Aus den Worten des Meisters habe ich gelernt, dass wir als Praktizierende gute Vorbilder für die Allgemeinheit sein müssen, indem wir zeigen, dass wir nach den kosmischen Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht leben.

Diese Auszeichnung hat mir den Alltag nicht erleichtert, sondern im Gegenteil, mir wurde deutlich, dass ich meine Arbeit genauso gut wie vorher und noch besser machen muss und dass ich nach innen schauen, mein Ego und meine Anhaftungen loslassen muss. Durch die viele harte Arbeit wird es jedoch schwieriger, das Gleichgewicht zwischen Arbeit, Familie und Projekten für Falun Dafa ausgewogen zu gestalten. Ich kultiviere mich immer noch in diesem Bereich und bin weiterhin dabei, die Harmonie und die angemessene Zeitplanung zu finden.

4. Überwindung von Groll

Als ich eines Morgens in der Bankfiliale ankam und mein Telefon das erste Mal klingelte, nahm ich den Anruf entgegen. Meine Kollegin begann mit lauter Stimme, mich anzuschreien. Warum ich ihr Bankkonto gesperrt hätte, so dass sie nicht mehr auf ihr Geld zugreifen kann? Ich antwortete, dass ich leider nicht für die Sperrung von Bankkonten zuständig sei und dass sie eine andere Abteilung anrufen müsse. Daraufhin sagte sie, dass sie nirgendwo sonst anrufen werde, dass ich schlecht bei der Arbeit sei und meine Pflichten nicht richtig erfüllen würde. Und dass es meine Schuld sei und sie darauf bestehe, dass ich mich mit diesem Thema befassen müsse.

Da dieses Gespräch von Seiten meiner Kollegin sehr emotional war, hatte ich sie gebeten, sich zu beruhigen und sich stattdessen an die Kollegen zu wenden, die für dieses Thema zuständig sind und ihr wirklich praktisch helfen könnten. Während des Gesprächs war ich ruhig und zurückhaltend, schrie sie nicht an, sondern versuchte, sie zu beruhigen. Nach diesem Gespräch dachte ich, dass ihre Vorgehensweise unangemessen war.

In der Mittagspause, als ich in der Reihe wartete, sah ich, dass diese Kollegin hinter mir stand. Mein erster Gedanke war, dass ich ihr den Rücken kehren würde, weil ich verärgert und wütend war. Aber ich sagte mir: „Ich bin eine Praktizierende. Ich kann mich nicht so benehmen!“ Dann drehte ich mich sofort zu ihr um und fragte, ob sie es geschafft habe, das Problem mit ihrem Bankkonto zu lösen. Daraufhin bejahte sie und sagte, dass alles in Ordnung sei. Sie hatte das Problem selbst verursacht.

Aus dieser Erfahrung wurde mir klar, wie wichtig es ist, ruhig und geduldig zu sein; egal was auch immer geschieht, begegne jedem mit Barmherzigkeit und Nachsicht.

5. Rückkehr in den Zustand wie am Anfang der Kultivierung

Durch das Lesen der Schriften des Meisters bekam ich ein Verständnis dafür, dass ich mich kultivieren muss wie am ersten Tag. Lange Zeit konnte ich keine Antwort auf diese Frage finden: Als ich anfing, mich zu kultivieren, war ich nicht so fleißig gewesen. Ich hatte die drei Dinge, die die Praktizierenden tun sollen, nicht gut gemacht. Warum musste ich in diesen Zustand zurückkehren, als ich mit der Kultivierung anfing?

Auch das Eintreten in die Kultivierung war nicht so leicht. Viele Werke des Meisters waren nicht ins Lettische übersetzt. Die einzige Möglichkeit, mich über Falun Dafa zu informieren, bestand darin, die Werke des Meisters in russischer Sprache zu lesen. Wegen mangelnder Kenntnisse der russischen Sprache konnte ich vieles, was ich las, nicht verstehen, und das machte es mir schwer, das Fa zu erfassen und eine fleißige Falun-Dafa-Praktizierende zu sein.

Der Meister sagt:

„Sich kultivieren wie am Anfang, Erfolg gesichert. Stimmt´s? Was für ein Gefühl hatte man, als man gerade das Fa erhalten hatte? Als ihr damals davon erfahren habt, was dieses Fa ist, wow, wart ihr ganz aufgeregt. Ihr habt euch ein Herz gefasst und wolltet euch unbedingt gut kultivieren! Wenn ihr während der Kultivierung bis zum Ende dieses Herz bewahren könnt, werden der Himmel und die Erde nicht zulassen, dass ihr euch nicht zur Vollendung kultivieren könnt.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung zum 25. Jahrestag der Verbreitung von Dafa auf der Fa-Konferenz in New York, 14.05.2017)

Durch das Lesen der Fa-Erklärung zum 25. Jahrestag der Verbreitung von Dafa erleuchtete ich, dass ich diesen besonderen Zustand brauchte, diese Aufregung, die ich damals spürte, als ich mit der Kultivierung begann. Nach den ersten Lektionen war das Herz so voller Aufregung, dass ich überhaupt nicht nach Hause gehen wollte. Ich wollte damals immer mehr über Falun Dafa wissen; ich wollte, dass die Praktizierenden mehr von ihren Erfahrungen erzählten, was mir wiederum neue Erkenntnisse brachte.

6. Die menschlichen Gefühlte reduzieren

Da ich täglich viel mit Menschen arbeite, kann ich sagen, dass ich Menschen mag, sie sind so unterschiedlich und jeder hat seinen eigenen Charakter! Je komplexer ein Charakter ist, desto interessanter fand ich ihn. Es kommt selten vor, dass ich jemanden nicht mag. Doch von Anfang an gab es einen unter den Mitpraktizierenden, den ich nicht mochte. Ich konnte mir selbst nicht erklären, warum das so war.

Dieser Praktizierende hatte mir nichts Schlechtes getan und auch nichts Schlechtes gesagt – ich mochte ihn einfach nicht! Ich hatte immer ein Gespräch mit dieser Person vermieden, ich wollte sie nicht einmal begrüßen. Diese Abneigung war so groß in mir, dass ich nie verstehen konnte, was er zu mir oder der Gruppe sagte. Im Laufe der Jahre hatte ich immer versucht, ein Gespräch oder eine Zusammenarbeit zu vermeiden, und diese Abneigung ließ nicht nach. Mein Herz war jedoch nicht in Frieden, weil ich verstand, dass das nicht richtig ist.

Der Meister sagt:

„Ihr seid alle Mitkultivierende. Seid ihr Feinde? Ihr habt dasselbe Ziel und errettet die Menschen auf dieser Welt. Ihr sollt einander am nächsten stehen und euch gegenseitig helfen. Wen magst du nicht? Sein Aussehen, sein Verhalten gehören nur zu den Dingen bei den Menschen hier. Ihr seid aber Gottheiten gewesen. Würde sich die göttliche Seite so verhalten? Ihr sollt das von der Kultivierung her betrachten.“ (ebenda)

Nachdem ich die Worte des Meisters gelesen hatte, schaute ich nach innen und versuchte, diese menschlichen Gefühle loszulassen. Ich versuchte nicht mehr, den Kontakt mit dieser Person zu vermeiden, sondern im Gegenteil – ich begann, nach mehr Möglichkeiten zu suchen, mit ihr zu sprechen und gemeinsam an Projekten teilzunehmen.

Im Moment habe ich diese Abneigung nicht in mir, und ich bin froh, dass ich mit ihr zusammenarbeiten kann. Aber um darüber hinwegzukommen, brauchte ich mehrere Jahre. Ich erleuchtete, wie wichtig und wertvoll es ist, diese menschlichen Gefühle zu reduzieren!

Der Meister sagt:

„Von Anfang bis zum Ende lassen die alten Mächte die Dafa-Jünger bei der Kultivierung nicht in Ruhe. Wenn sie feststellen, dass die Dafa-Jünger an einem bestimmten Ort irgendeinen Eigensinn haben, führen sie irgendetwas herbei und zeigen es euch. Sie wollen euch doch kultivieren. Ihr sollt schauen, was für Gedanken ihr dabei habt, ob ihr auf aufrichtige Gedanken kommt oder mit menschlichen Gesinnungen denkt. So haben es die alten Mächte schon immer gemacht. Manche Schüler halten für eine lange Zeit an ihren Eigensinnen fest, ohne sie selbst erkannt zu haben. Vielleicht sind sie sehr beschäftigt mit der Erklärung der wahren Umstände und anderen Dingen für Dafa, dann haben sie sich nicht mit ganzem Herzen Gedanken über sich selbst gemacht. Sie haben nicht ganz genau über sich selbst nachgedacht. Wenn ihre Probleme ernst werden und die alten Mächte sie nicht durchgehen lassen, kommen die Probleme zum Vorschein. Deshalb müsst ihr unbedingt darauf achten. Ganz gleich, wie wild die Bösen auch sind, wenn du keine Mängel hast, trauen sie sich nicht, dich anzutasten.“ (ebenda)

Ich bin dem Meister wirklich dankbar, dass ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin!All das ist mein begrenztes Verständnis. Bitte weist mich auf etwas Unangemessenes hin.

Danke, verehrter Meister!Vielen Dank, liebe Mitpraktizierende!

Rubrik: Fa-Konferenzen