Ingenieur zu vier Jahren Haft verurteilt

(Minghui.org) Der Ingenieur Ji Guangjui, 62, aus der Stadt Hefei ist zu vier Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er sich weigert, Falun Dafa aufzugeben. Danach entschied das örtliche Berufungsgericht ohne neuerliche Anhörung, seine ursprüngliche Strafe beizubehalten. Seine Familie reichte einen Antrag ein, den Fall zu überdenken, aber die Staatsanwaltschaft lehnte eine nochmalige Anhörung ab.

Ji sitzt derzeit im Gefängnis von Suzhou.

Festnahme und Verhör unter Folter

Ji verdankt dem Kultivierungsweg die Heilung seiner Magenprobleme. Seit er praktizierte, ging es ihm gut. Das änderte sich 1999; da wurde auch er zur Zielscheibe der Behörden, weil er Falun Dafa praktizierte. Seit das kommunistische Regime Chinas im Juli 1999 Falun Dafa verboten hat, geriet Ji mehrmals in die Fänge der Polizei.

Seine letzte Verhaftung fand am 28. März 2017 statt. Die Polizei stürzte gegen 22 Uhr in sein Haus und verbrachte die nächsten zwei Stunden damit, den Ort zu durchsuchen. Einen Durchsuchungsbefehl konnten die Beamten allerdings nicht vorweisen. Gegen Mitternacht brachten sie Ji zur Polizei in Chaohu, wo er während des Verhörs schwer gefoltert wurde. Sie steckten ihm Bambusstäbchen unter die Fingernägel, schlugen ihm auf die Brust und auf den Kopf und würgten ihn.

„Like a Stone“(2004). Das Gemälde aus der Internationalen Kunstausstellung „Die Kunst von Zhen Shan Ren“ demonstriert die Foltermethode des Einstechens von Bambusstäbchen unter die Fingernägel.

Das Verhör dauerte von etwa 2:30 Uhr bis 18 Uhr am nächsten Tag. Die Polizei änderte einige der Verhörprotokolle und schickte Ji später ins Untersuchungsgefängnis Chaohu.

Unfairer Prozess endet mit vier Jahren Haft und hoher Geldstrafe

Bei seinem Prozess am 6. Dezember 2017 wiesen Ji und sein Anwalt die Anschuldigungen zurück. In einem von Ji unterzeichneten Dokument stand ursprünglich, dass etwas mehr als 100 Informationsbroschüren über Falun Dafa in seinem Haus gefunden worden seien, aber später wurde die Zahl auf 1.300 geändert.

Der Vorsitzende Richter unterbrach mehrmals Jis Aussage.

Das Gericht Chaohu verurteilte ihn am 24. Mai 2018 zu vier Jahren Haft und einer Geldstrafe von 50.000 Yuan [1]. Hu Honglin, ein Richter am Mittleren Gericht Hefei, weigerte sich, eine Anhörung in Jis Berufungsverfahren durchzuführen. Als Jis Anwalt fragte, warum Hu nicht dem Gesetz folge und die geforderte Anhörung durchführe, hinderte Hu den Anwalt daran, Ji zu vertreten.

Jis Familie erhielt das Urteil des höheren Gerichts am 20. September. Das Urteil war von Hu unterzeichnet und datierte vom 14. September. Jis Sohn hatte Hu eine eidesstattliche Erklärung erst am 13. September vorgelegt. So vermutete der junge Mann, dass der Richter seine Entscheidung getroffen hatte ohne seine Aussage zu prüfen.

Familienbesuche „nicht notwendig“ – nochmalige Überprüfung des Falles abgelehnt

Der Sohn erhielt am 27. September einen Anruf aus der Haftanstalt, als er gerade auf dem Weg war, den Antrag auf Überprüfung des Falles seines Vaters abzuschicken. Ihm wurde gesagt, dass sein Vater ins Gefängnis von Suzhou geschickt worden sei. Er fragte warum er und seine Familie nicht früher benachrichtigt worden seien und die Chance erhalten hätten, seinen Vater zu sehen. Die Person am Telefon sagte, dass Familienbesuche nicht notwendig seien.
Am 8. Oktober wurde Jis Familie darüber informiert, dass sich die Staatsanwaltschaft Hefei weigere, ihren Antrag zu prüfen.

Frühere Berichte:
Anhui: Mann festgenommen und während Verhör gefoltertAnhui Man On Trial for His Faith, Testifies Against Police


[1] Das sind ca. 6.250 Euro. Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300 Euro.