Junger Praktizierender: Wertvolle Lektionen, die ich in der Schule lernte
(Minghui.org) Dieses Jahr bin ich 16 geworden. Ich hatte das große Glück, in einer Familie von Falun-Dafa-Praktizierenden geboren zu werden. Schon als ich noch klein war, hielt mich meine Mutter an, das Fa mehr zu lernen und mich besser zu kultivieren. Sie bestand darauf, dass ich mich an den Prinzipien von Dafa – Wahrhaftigkeit, Güte, Nachsicht – orientierte. Dadurch unterschied ich mich von meinen Mitschülern. Hier nun einige Herausforderungen, die ich in der Schule überwunden habe.
Lernen, zuerst an andere zu denken
Einmal teilte uns die Lehrerin beim Schreibunterricht in Gruppen ein. Jede Gruppe sollte eine kleine Präsentation machen und sie der Klasse vorspielen. Alle Kinder kämpften um die Favoritenrolle und stritten endlos miteinander. Dadurch beendeten die meisten Gruppen die Aufgabe nicht rechtzeitig.
Damals war ich noch klein, konnte aber bereits verstehen, was Meister Li Hongzhi meinte, als er darüber sprach, zuerst an andere zu denken. Hätte ich auf der Rolle bestanden, die ich wollte, was würden dann die anderen machen? Und so ordnete ich die Rollen den Schülern gemäß ihren individuellen Stärken zu. Nach weiterer Diskussion und Bestätigung waren alle zufrieden und ich übernahm, was übrig blieb.
Diese Strategie führte ich weiter und sie funktionierte gut. In der Klasse war meine Gruppe als Erste fertig und führte als Erste vor. Unsere Lehrerin war stolz darauf, wie wir kooperierten.
Als die anderen Gruppen sahen, auf welche Weise wir zusammenarbeiteten, begannen auch sie, mehr zu kooperieren und die Aufgaben fertigzustellen. Und sie alle schafften großartige Präsentationen!
Eine Lektion über „andere kritisieren“
Nach einer wichtigen Prüfung arrangierte unsere Lehrerin unsere Gruppen immer neu, so dass alle in der Klasse Hilfe bekommen konnten. Als wir einmal in neue Gruppen eingeteilt worden waren, wurde ich zum Leiter bestimmt. Ein Mädchen in der Gruppe dachte jedoch, das sei nicht richtig, weil sie das Gefühl hatte, sie sollte Leiterin sein.
Einmal griff sie mich an. Sie versuchte, mich mit ihrem Federmäppchen zu schlagen, und beschimpfte mich. Mir verschlug es irgendwie die Sprache, doch da fielen mir die Worte des Meisters ein:
„… ein Praktizierender soll eben nicht zurückschlagen, wenn er geschlagen wird, nicht zurückschimpfen, wenn er beschimpft wird, er soll hohe Maßstäbe an sich selbst anlegen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 226)
Schützend hob ich meine Hände, um ihr Federmäppchen abzuwehren. Ich wollte mit ihr reden, sobald sie aufhörte, mich zu schlagen. Sie schlug nur ein paarmal, bis die Lehrerin sie wegzog. Die Lehrerin sagte zu ihr, sie solle sich hinsetzen und über das nachdenken, was sie getan hatte.
Dann wandte sich die Lehrerin an mich und fragte mich, warum ich nicht zurückgeschlagen hätte. Ich saß da und überlegte eine Minute, dann sagte ich: „Ich meinte, es sei wohl nicht nötig zurückzuschlagen.“ Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass so etwas passieren könnte und außerdem sollte ein Junge ein Mädchen doch nicht schlagen.
Später sah ich eine Puppe auf dem Boden liegen und erinnerte mich, dass sie auf der Federmappe dieses Mädchens geklebt hatte. Sie musste wohl herausgefallen sein, als sie damit auf mich einschlug. Ich wartete, bis der Unterricht vorüber war, und gab sie ihr zurück. Sie nahm sie, ohne ein Wort zu sagen.
Ich ging heim und erzählte meiner Mutter, was passiert war. Das Erste, was sie sagte, war, ich solle auf meine Worte achten. Da merkte ich, dass ich mich, als ich meiner Mutter von den Geschehnissen in der Schule erzählen wollte, auf die Fehler anderer Schüler oder ihr unangemessenes Verhalten fokussiert hatte.
Weil dieses Mädchen besonders stur und kampflustig war, hatte ich den Vorfall sehr ausführlich beschrieben. Aus dieser Perspektive konnte ich sehen, dass das, was passierte, kein Zufall war: Es war eine Mahnung für mich, es besser zu machen.
Später erkannte ich auch, dass ich darauf aus gewesen war, meine Position als Gruppenleiter zu festigen. Weil ich oft als Leiter bestimmt wurde, hatte sich diese Anhaftung sehr häufig gezeigt.
Ich erkannte auch, dass Gruppenleiter nicht zwangsläufig wichtiger sind als die anderen Mitglieder der Gruppe. Die Leiter müssen das tun, was sie tun sollen, während Gruppenmitglieder ihre Aufgaben zu erfüllen haben. Beide sind gleich wichtig. Es bedeutet nicht, dass der Gruppenleiter anderen immer Anweisungen erteilt.
Belohnung für guten Glauben
Als ich in der Mittelschule war, traf ich einmal vor einem Gemischtwarenladen einen Mitschüler. Ich kannte ihn nicht sehr gut, doch wir wussten die Namen voneinander. Er war kein besonders guter Schüler und handelte oft impulsiv. Er bat mich um 20 Yuan. Er wollte sich etwas zu essen kaufen und sagte, er werde mir das Geld innerhalb einer Woche zurückgeben. Ich überlegte nicht weiter und gab ihm das Geld.
Zu der Zeit war ich mit einem anderen Mitschüler auf dem Heimweg und der meinte, das Geld würde ich möglicherweise nie mehr wiedersehen. Irgendwann habe er dem Jungen Geld geliehen, das er dann nie zurückbekommen habe. Alles, was ich dazu sagte, war: „Ich glaube, dass er es mir zurückzahlt.“
Ich wusste, dass barmherzige Gedanken eines Falun-Dafa-Praktizierenden eine positive Wirkung auf Menschen ausüben. Außerdem hatte er um das Geld gebeten, weil er etwas zu essen brauchte. Ich durfte doch nicht meine eigenen Interessen voranstellen und ihn hungern lassen. Mein Freund sagte nichts weiter dazu und so ging ich einfach heim.
Nach einer Woche gab mir der Junge das geliehene Geld wieder zurück. Ich freute mich für ihn.
Beurteile ein Buch nie nach seinem Einband
Im zweiten Halbjahr der Mittelschule teilte ein Junge den Tisch mit mir. Er war ziemlich ungeschickt und stur. Er war schon vielen Gruppen zugeteilt worden, doch keine von ihnen arbeitete mit ihm zusammen. Schließlich versuchte der Lehrer, ihn an meinen Tisch zu setzen.
Zuerst hatte ich keine Ahnung, wie ich mich ihm gegenüber verhalten sollte. Immer wenn wir Gruppenaktivitäten hatten, beteiligte er sich nicht. Bei Diskussionen von Problemen, begriff er die Thematik nicht, ganz gleich, wie sehr wir uns bemühten, sie ihm zu erläutern. Irgendwann dachte ich, es gäbe wohl keine Möglichkeit, mit ihm eine normale Unterhaltung zu führen.
Bis ich dann einsah, ich müsste mein eigenes Verhalten überdenken. Möglicherweise kam es daher, weil ich das Gefühl hatte, ich sei besser oder es mangelte mir einfach an Geduld.
Im Laufe der Zeit entdeckte ich seine spezifischen Qualitäten. Er war besonders gut darin, sich auf anstehende Aufgaben zu konzentrieren. Manchmal konnte ich da nicht mithalten. Es war nicht so, dass er an Gruppenaktivitäten nicht teilnehmen wollte, er wusste einfach nicht, wie er anfangen sollte.
Als ich mit ihm zusammenarbeitete, nahm ich mir ein bisschen mehr Zeit, ihm die Dinge zu erklären. Danach war die Kommunikation mit ihm nicht mehr schwierig. Durch diese Erfahrung erkannte ich, dass Gruppenleiter zu ihren Gruppenmitgliedern nicht die Einstellung „Ich bin der Boss“ haben dürfen. Sie sollten wirklich versuchen, mit allen zu kommunizieren und alle miteinbeziehen.
Einmal wies die Lehrerein unserer Gruppe eine Aufgabe zu. Wie üblich wollte ich das Team anführen, doch die Aufgabe schien etwas zu sein, was diesen Schüler interessierte. Er wollte sie anführen. Der Meister erwähnte früher die Mentalität, zuerst an andere zu denken und so hielt ich mich zurück und überließ die Anleitung ihm. Das Resultat war ziemlich gut und unsere Lehrerin zollte uns ihre Anerkennung.
Den Tisch mit diesem Mitschüler zu teilen, bot mir Chancen, mich zu erhöhen. Oft, wenn er Probleme hatte, konnte ich diese auch in mir erkennen. War er erfolgreich, erhöhte ich mich auch. Nach Ansicht unserer Lehrerin, war ich der einzige Mensch, der mit diesem Schüler zusammenarbeiten konnte. Ich glaube, das war eine wertvolle Erfahrung, die sich einem nicht so leicht bietet!
Schlussfolgerung
Im Prozess des Schreibens dieses Berichtes erinnerte ich mich an einige großartige Gelegenheiten für Wachstum. Ich erkannte, das alte Ich war einfacher und unkomplizierter. Nun ist meine Kultivierungshaltung manchmal schlechter als die meines jüngeren Ichs.
Vielleicht war Kindheit eine Zeit, in der ich offener war und über manche Dinge weniger nachdachte. Je älter ich wurde, desto mehr analysierte ich Dinge, was sie allmählich komplizierter erscheinen ließ.
Eigentlich ist Kultivierung nicht kompliziert. Denke nicht zu viel nach, sondern sei dir bewusst, dass Dafa gut ist, und kultiviere dich dem Fa entsprechend. Ich hoffe, dass ich wieder so unkompliziert werden kann wie damals, als ich noch jünger war.
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