Eine junge Praktizierende: Das Fa auswendig zu lernen, ist Teil meines konsequenten Kultivierungsweges

(Minghui.org) Ich bin kurz vor der Jahrtausendwende geboren. Im Jahr 2007 begann ich mit Falun Dafa. Auf Empfehlung von Mitpraktizierenden begann ich 2009 damit, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Meine Methode war, mir einen Absatz nach dem anderen einzuprägen. Wenn ich mit dem Absatz fertig war, ging ich zum nächsten über, ich ging nie zurück. Es war eine gute Möglichkeit für mich, mich während des Fa-Lernens besser zu konzentrieren. In diesem Jahr begann ich, wie von Mitpraktizierenden vorgeschlagen, das Buch nach seinen Themen auswendig zu lernen. Das fand ich noch effektiver.

Zunächst notierte ich mir, wie oft ich das ganze Buch auswendig gelernt hatte. So hatte ich ein klares Bild über die Anzahl und wie lange ich jedes Mal gebraucht hatte. Die lange Liste in meinem Notizbuch brachte mir ein Erfolgserlebnis und ich war darauf stolz, wenn ich mit anderen Praktizierenden über dieses Thema sprach. Später wurde mir bewusst, dass das eine menschliche Anhaftung war. Also hörte ich auf, mir darüber Notizen zu machen. Schließlich löschte ich die Notizen ganz.

Zwei Unterbrechungen

Im Jahr 2009 lernte ich das Zhuan Falun zum dritten Mal auswendig. Dabei traf ich auf eine große Prüfung meiner Xinxing. So unterbrach ich das Auswendiglernen für ein oder zwei Monate. Eine weitere Xinxing-Prüfung fand Anfang 2012 statt und führte zu einer sechsmonatigen Pause. Während dieser Zeit lernte ich das Fa zwar weiter, aber nicht auswendig.

Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, würde ich sagen, dass ich viel ruhiger und konzentrierter hätte sein können, wenn ich beim Auswendiglernen des Fa geblieben wäre. Es hätte mir dabei geholfen, die Prüfungen reibungsloser zu bestehen. Ich erinnere mich an einen Erfahrungsbericht eines Mitpraktizierenden. Er war der Auffassung, dass der Kultivierungsweg sicherlich reibungsloser und stetiger verlaufen würde, wenn wir das Fa auswendig lernen würden. Wenn man hingegen kämpft, ist dies sicherlich darauf zurückzuführen, dass man nicht dabei geblieben ist, das Fa auswendig zu lernen. Das fand ich durchaus zutreffend.

Eine wunderbare Erfahrung

Der größte Vorteil, den das Auswendiglernen des Fa bringt, ist folgender: Es ermöglichte mir, mich auf das Lernen das Fa zu konzentrieren. Die Worte brennen sich dann in meinen Geist ein und dienen mir während meiner täglichen Kultivierung als ständige Anleitung.

Während des Auswendiglernens des Fa erkannte ich manchmal plötzlich etwas Neues und das war aufregend. Meistens spürte ich jedoch nichts. Dies bedeutete aber nicht, dass es nicht effektiv war. Ich erinnere mich, dass ich einst auf einer überfüllten und lauten Zugfahrt das Fa lernte. Ohne ersichtlichen Grund lächelte ich und fand alles um mich herum wunderbar.

Nachdem ich das Zhuan Falun ein paar Mal auswendig gelernt hatte, wurde mir klar, dass ich die Überschriften auf den Inhaltsseiten nicht auswendig gelernt hatte. Also begann ich, dies nachzuholen. Während ich das tat, weinte ich, obwohl ich mich nicht besonders traurig oder emotional fühlte. Ich glaube, dass meine wissende Seite sich in dem Moment der Barmherzigkeit des Meisters bewusst war.

Im letzten Jahr zog ich um. Es dauerte mehr als eine Stunde, mit der U-Bahn zur Arbeit zu kommen. Während der Pendelfahrten fing ich an, Gedichte aus Hong Yin auswendig zu lernen. In diesen Spitzenzeiten war die U-Bahn immer überfüllt. Viele Fahrgäste waren sehr nervös, sodass es häufig zu Streitigkeiten kam. Doch ich fühlte mich wunderbar. Ich tauchte in die schönen Gedichte des Meisters ein und spürte, wie mein enger Raum immer größer wurde.

Nachdem ich die vier Bände von Hong Yin auswendig gelernt hatte, begann ich, die englische Version davon zu lesen. Das war in der Zeit, als ich viele Materialien für die Arbeit in englischer Sprache lesen musste. Das Lesen der englischen Hong Yin half mir dabei, mein Englisch erheblich zu verbessern.

Deutliche Veränderungen, jedes Mal nachdem ich das Zhuan Falun beendet hatte

„Frage: Ich habe gehört, jedes Mal nachdem man das Zhuan Falun durchgelesen hat, wird eine Schicht Schale abgestreift. (die Lernenden lachen)
Meister: Lacht nicht. Meiner Meinung nach hat das wirklich diese mächtige Wirkung. Die Empfindung, die du beim ersten Mal Lesen vom Zhuan Falun hast, wird sich beim zweiten Mal Lesen nicht wiederholen. Das ist eben der Grund, warum ich euch auffordere, viel zu lesen. Wenn du die Grundsätze noch höherer Ebene erkennen kannst, dann bist du schon auf jenem Horizont. Wenn du diesen Horizont nicht erreicht hast, lässt man dich jene Grundsätze nicht erfahren.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz im Westen der USA, 21-22. 02.1999)

Bei diesem Fa-Lernen fand ich jedes Mal, wenn ich das ganze Buch auswendig lernte, deutliche Veränderungen in mir selbst. So widerfuhren mir viele Dinge, beispielsweise ein wesentlicher Durchbruch in meiner Xinxing, nachdem ich neue Erkenntnisse gewonnen hatte. Oder ich überwand einen großen Pass oder erahnte ihn bereits.

In den vielen Jahren, in denen ich mir das Fa einprägte, wiederholte sich ein ähnliches Muster. Ich führte eine Liste, um meine Fortschritte zu dokumentieren. Wenn ich mir manchmal diese lange Liste ansah, bezweifelte ich, ob ich wirklich so viele Prüfungen durchlaufen hatte. Dann sah ich mir jedoch einige der aufgeschriebenen Ereignisse genauer an. Tatsächlich konnte ich mich sehr genau an die Prüfungen erinnern, mit denen ich konfrontiert gewesen war und die ich bestanden hatte.

Lerne das Fa gut, lass dich von ihm leiten und nähren

Der Meister sagt:

„Schwer zu ertragen ist zu ertragen, Unmögliches ist möglich.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 580)

Ich kam zu dem Ergebnis, dass ich in der Lage war, jede Schwierigkeit zu überwinden und die Anhaftungen zu beseitigen, solange ich das Fa gut lernte. Das allmächtige Fa hat die Macht, jeden zu nähren und zu formen, der bereit ist, Zeit und Mühe zu investieren, um sich ihm anzugleichen.

Als ich anfing, mich zu kultivieren, war mir bewusst, dass ich ein sehr sentimentaler Mensch war – sei es in meinem Liebesleben, im Familienleben oder in meinen Freundschaften mit anderen. Ich war ständig besorgt und spürte, dass ich in all diese menschlichen Beziehungen verstrickt war. Das einzige, was ich tun konnte, bestand darin, meine Gedanken daran zu vermeiden. Auch nach zehn Jahren kommen mir manchmal noch Menschen und Ereignisse in den Sinn, die mich so sehr gequält hatten. Dann betrachte ich sie mit Abstand, so als wäre es ein Film, der nichts mit mir zu tun hat.

Im Jahr 2013 mietete ich eine an der Hauptstraße gelegene Wohnung. Im Erdgeschoss spielte eine Reihe von Geschäften ständig Popmusik, romantische Lieder und anderes. Ich verschloss meine Ohren mit Ohrstöpseln, aber irgendwie drangen die romantische Musik und diese Texte immer noch zu mir durch. Es war für mich unerträglich, da so meine Gefühle immer wieder wachgerufen wurden.

Seitdem bin ich ein paar Male umgezogen und lebe nun wieder an einer Hauptstraße. Gegenüber befindet sich ein öffentlicher Platz, auf dem zu jeder Tageszeit Musik gespielt und getanzt wird. Das stört mich nicht mehr. Ich kann weiterhin meinen Alltag im Auswendiglernen des Fa aufrechterhalten und bin innerlich ruhig. Wenn ich darüber nachdenke, finde ich das wirklich wunderbar. Im Laufe der Zeit habe ich mich so sehr verändert, ohne es zu merken.

Nach mehr als zehn Jahren Praxis ist Falun Dafa bereits in meinem Leben verwurzelt. Mit Sicherheit werde ich meinen Kultivierungsweg weitergehen, egal wie lang er auch sein mag.