Mein Jahr in Haft – ein Bericht

(Minghui.org) Lokale Regierungsbeamte und Polizisten kamen im September 2017 zu mir nach Hause, um Fotos für ihre Aufzeichnungen zu machen, da ich eine Falun-Dafa-Praktizierende bin. Allerdings war ich unterwegs und nur meine Schwiegereltern waren zu Hause.

Als ich von dem Vorfall hörte, ging ich mit anderen Praktizierenden zur örtlichen Polizeiwache und versuchte, mit ihnen über Falun Dafa zu sprechen. Wir gaben ihnen eine Kopie der Strafanzeige, die ich gegen Jiang Zemin [1] eingereicht hatte. Auch sagte ich ihnen, dass kein Gesetz Chinas die Ausübung von Falun Dafa verbiete. Außerdem informierten wir sie, dass die Verfolgung auf Lügen und Propaganda beruhe, einschließlich der inszenierten Selbstverbrennung auf dem Platz des Himmlischen Friedens und der gefälschten „1.400 Todesfälle“. Das Ziel der Kommunistischen Partei Chinas sei es, damit den Hass auf Falun Dafa und seine Anhänger zu schüren, erklärten wir ihnen.

Als wir gerade gehen wollten, erschienen Beamte der Staatssicherheit und verhafteten uns.

Die richtige Wahl

Sie brachten mich ins Untersuchungsgefängnis, wo ich aufgefordert wurde, meinen Namen zu nennen, mir die Haare schneiden, eine Untersuchung durchführen und ein Foto machen zu lassen. Ich weigerte mich zu kooperieren und versuchte stattdessen, die wahren Umstände über Dafa zu erklären. Am Ende schnitten sie mir die Haare nicht ab.

Während meiner Haft machte ich täglich die Falun-Dafa-Übungen und sandte aufrichtige Gedanken aus. Ich sagte den Wärtern, dass ich kein Gesetz verletzen würde, indem ich Falun Dafa praktiziere und den Prinzipien Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht folge. Die Verhaftung und Inhaftierung seien illegal, ebenso wie die von Jiang eingeleitete Verfolgung. Deshalb würde ich nicht kooperieren.

Im scharfen Gegensatz zu der insgesamt rauen Umgebung im Gefängnis behandelten mich viele Menschen, darunter der Direktor, der politische Instruktor, Wärter, Hilfskräfte und Häftlinge, mit Respekt.

Eines Tages, um die Mittagszeit, kam der Direktor, um die Sanitäranlagen der Zellen zu inspizieren. Häftlinge, die keine Uniformen trugen, wurden bestraft. Eine Wärterin zeigte auf mich und sagte: „Du trägst auch keine Uniform.“ Der Direktor sagte: „Sie ist eine Falun-Dafa-Praktizierende, sie darf das.“

Auch am Tag meines Prozesses trug ich keine Uniform. Der politische Instruktor sagte zu mir: „Ich weiß von Ihrem Fall. Heute ist Ihre Gelegenheit, es dem Richter laut und deutlich zu erklären.“

Eines Tages rief der stellvertretende Wärter die Namen der Häftlinge im Flur auf. Als er meinen Namen rief und ich ihm gerade von Falun Dafa erzählen wollte, sagte er zu mir: „Du bist eine Praktizierende. Wir möchten dich nicht stören.“

Die Güte von Falun Dafa repräsentieren

Ich behandelte alle Häftlinge wie Familienangehörige, weil ich wusste, dass sie Opfer der atheistischen Propaganda waren und etwas über Falun Dafa wissen sollten.

Durch die Worte und Taten der Praktizierenden lernten sie, dass Falun Dafa gut ist und Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht gut sind. Durch das Rezitieren dieser kraftvollen Worte konnten diejenigen, die unter Schlaflosigkeit litten, einen guten Schlaf genießen, und diejenigen, die unter Verdauungsstörungen, Rückenschmerzen und hohem Blutzucker litten, wieder gesund werden. Wann immer sie depressiv oder wütend waren und weinten, tröstete und beruhigte ich sie mit den Prinzipien und der Weisheit von Falun Dafa.

Ich erzählte ihnen, dass ich früher ein Mensch mit vielen gesundheitlichen Problemen und einer zynischen Lebenseinstellung gewesen sei, Falun Dafa mich jedoch verändert habe. Sie waren sehr empfänglich für meine Geschichten und Überlegungen.

Als die Toilette verstopft war, reparierte ich sie. Als der Mülleimer und die Kanalöffnung verschmutzt waren, war ich diejenige, die sie reinigte. Die Häftlinge waren berührt. Ich sagte ihnen, dass ich es getan hätte, weil ich Falun Dafa praktizieren würde.

Als eine Drogendealerin über einen Monat lang krank und bettlägerig war, kümmerte ich mich um sie. Ich half ihr beim Baden und wusch ihre Kleider. Sie war berührt und sagte, dass sie mir Dank schulde. Sie glaube mir, was ich ihr über Falun Dafa erzähle.

Im Frühjahr 2018 herrschte Wassermangel. Obwohl es nur begrenzt Wasser gab, bot mir die leitende Insassin mehr Wasser an und sagte, es würde niemanden stören, wenn ich mehr Wasser bekäme.

Wärter, die mich unterstützten

Während meines ganzen Jahres in Haft gab es drei verschiedene Wärterinnen, die für unsere Zelle verantwortlich waren.

Da ich mich weigerte, meinen Namen zu nennen, als ich im Gefängnis ankam, versorgte mich die Wärterin nicht mit den täglichen Notwendigkeiten wie Steppdecke, Reisschüssel und Waschschüssel. Als ich auch am nächsten Tag meinen Namen nicht nannte, sagte sie zu mir, dass niemand bestraft werde, wenn ein Falun-Dafa-Praktizierender zu Tode geprügelt wird.

„Das ist in der Tat der bösartige Befehl von Jiang Zemin“, sagte ich. „Es ist jedoch ein universelles Gesetz, dass Gutes mit Gutem belohnt und das Böse bestraft wird. Die vor kurzem wegen Korruption verhafteten Beamten hatten sich alle an der Verfolgung von Falun Dafa beteiligt – einer Tat, die der Himmel nicht ungestraft lässt.“

In diesem Moment kam ein Wärter in meine Zelle und fragte mich, was los sei. Ich fing an, mit ihm über Falun Dafa zu sprechen. Daraufhin brachte er mir eine Decke und andere Gegenstände. Später schrieb ich einen Brief an die Wärterin. Ich sagte ihr, dass der Grund, warum ich nicht mit ihr zusammengearbeitet hätte, darin bestehe, der Verfolgung zu widerstehen. Vor allem wolle ich mehr Menschen auf die Ungerechtigkeit aufmerksam machen, damit sie auf der Seite der Praktizierenden stehen können.

Seit meiner Verhaftung wollte ich Anzeige gegen die verantwortlichen Personen der Staatssicherheit erstatten. Als ich die für meine Zelle verantwortliche Wärterin um einen Stift und Papier bat, weigerte sie sich, sie mir zur Verfügung zu stellen. Eines Tages legte ich meine Hände vor der Brust zusammen und flehte den Meister um Hilfe an. Da spürte ich Energie in meinem Körper und wusste, dass der Meister meinen Körper reinigte. Ich sah dies als eine Ermutigung an.

Da sie mir die Schreibsachen nicht brachte, wurde mir klar, dass meine Xinxing nicht die erforderliche Stufe erreicht hatte, also sandte ich aufrichtige Gedanken aus und konzentrierte mich auf diese Angelegenheit. Innerhalb weniger Tage brachte sie mir den Stift und das Papier, um das ich gebeten hatte. Sie brachte auch rote Tinte mit, damit ich den Brief mit einem Fingerabdruck versehen konnte, und half mir dann, meinen Beschwerdebrief an die höheren Behörden weiterzuleiten.

Dann wurde meiner Zelle eine neue Wärterin zugewiesen. Als ich mit ihr über Falun Dafa sprach, war sie sehr empfänglich. Als mein Anwalt bei meiner Verhandlung gewaltsam aus dem Gerichtssaal entfernt wurde und ich nicht für mich selbst sprechen durfte, holte sie mir Stift und Papier. Damit konnte ich zu meiner eigenen Verteidigung einen Brief an den Vorsitzenden schreiben. Sie unterstützte mich und half mir, den Brief beim Gericht abzugeben.

Als es nur noch 40 Tage bis zum Ende meiner Haftzeit war, wollte ich ein Berufungsschreiben verfassen und eine sofortige und bedingungslose Freilassung fordern. Als ich ihr mehrmals die wahren Umstände erklärte hatte, war sie bereit, einen Stift und Papier mitzubringen. Sie half mir, mein Berufungsschreiben bei den zuständigen Behörden einzureichen.

Kampf gegen das Böse

Während der beiden Anhörungen weigerte ich mich, Handschellen zu tragen. Aber als die Behörden mich zwangen, in einer psychiatrischen Klinik untersucht zu werden, gab ich ihrer Forderung nach und stimmte zu, Handschellen und Fesseln zu tragen. Danach stellte ich fest, dass mein Raum in den anderen Dimensionen mit dunkler Materie gefüllt war. Mein Schlaf wurde von verschwommenen Träumen geplagt, in denen ich nicht in der Lage war, Recht und Unrecht zu unterscheiden. Bald darauf legte die Staatssicherheit dem Staatsanwalt gefälschte Beweise vor.

Meine Familie und Freunde stellten vier Anwälte ein, von denen einer von außerhalb kam. Er riet mir, wegen des Papiergeldes, das handschriftliche Worte über Falun Dafa trug, zu lügen. Er behauptete, es sei eine Notlüge und gerechtfertigt. Obwohl ich mich zunächst widersetzte, schwankte ich schließlich und unterschrieb das Dokument mit der Lüge, weil ich mich auf den Anwalt verließ und befürchtete, dass er sonst aufgeben würde.

Ein anderes Mal bat er mich, ein juristisches Dokument zu unterschreiben, worin stand, dass das Praktizieren von Falun Dafa illegal sei. Auch das unterschrieb ich gegen meinen Willen und dachte, dass der Anwalt die Verteidigungstechniken am besten kennen müsste. Später quälte mich das und ich bereute es. Ich erkannte, dass ich mich beim ersten Mal nicht aufrichtig verhalten hatte und dass der Meister eine weitere Chance für mich arrangiert hatte. Doch ich ließ sie wieder vergehen und verhielt mich nicht entsprechend dem Fa. Mein Fehler führte dazu, dass der Anwalt am Tag meines Prozesses vom Gericht ausgeschlossen wurde.

Da ich die Anforderungen des Fa nicht erfüllt hatte, nutzten die bösen Mächte meine Mängel aus und ich wurde zu einer einjährigen Haftstrafe verurteilt. Mein Anwalt hatte den Mut, seine Mission zu erfüllen und die Unschuld einer Praktizierenden vor Gericht zu verteidigen. Dennoch müssen die Falun-Dafa-Praktizierenden streng nach dem Fa handeln, sonst kann das Böse eingreifen. Wenn ich mich aufrichtig verhalten hätte, hätte auch mein Anwalt aufrichtig gehandelt. Das war es, was der Meister wirklich wollte.

Ich habe während meiner Haft alle möglichen Kämpfe mit dem Bösen ausgetragen. Einmal erfuhr ich von einem Beamten der Staatssicherheit, dass meine Eltern eine psychiatrische Beurteilung von mir fordern und behaupten würden, ich sei geisteskrank. Als ich das hörte, war ich sehr verärgert über meine Eltern und beschwerte mich: „Meine Krankheiten wurden alle geheilt, seitdem ich Falun Dafa praktiziere. Wie könnt ihr immer noch nicht an den Meister und Falun Dafa glauben?“ Mit diesem Groll wurde ich immer wieder schläfrig, wenn ich aufrichtige Gedanken aussandte, die Falun-Dafa-Übungen machte und das Fa rezitierte. Dann erkannte ich meine Anhaftungen und meine menschlichen Emotionen. Also gab ich meinen Fehler zu und flehte den Meister im Herzen an: „Ich will nicht auf Kaution zur medizinischen Behandlung oder auf Bewährung freigelassen werden. Ich will eine bedingungslose Freilassung ohne Verurteilung.“

Krankheits-Karma überwinden

Während der einjährigen Haft hatte ich vier Mal mit Krankheitskarma zu tun. Zweimal war mein Bauch so stark aufgebläht und schmerzhaft, dass ich nicht mehr aufrecht sitzen konnte. Ich sagte zum Meister, dass ich keine Vereinbarungen außer der vom Meister akzeptieren würde. Dann sandte ich aufrichtige Gedanken aus und hörte nicht auf, das Fa zu rezitieren und die Übungen zu machen. Wenn der Schmerz unerträglich war, legte ich mich hin und sagte: „Falun Dafa ist gut. Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut.“ Beim ersten Mal erholte ich mich an nur einem Tag. Beim zweiten Mal dauerte es drei Tage, bis ich wieder gesund war.

Eines Morgens, als ich im Bett saß und das Fa rezitierte, fühlte mein Herz plötzlich eine starke Kraft, die an ihm zog und einen starken Schmerz verursachte. Ich schwitzte sofort stark. Ich bat um die Hilfe des Meisters, während ich aufrichtige Gedanken aussendete. Doch der Schmerz ließ nicht nach. Dann begann ich zu wiederholen: „Ich bin eine Falun-Dafa-Praktizierende. Der Meister ist direkt an meiner Seite.“ Mit jeder Wiederholung begann der Schmerz ein wenig nachzulassen, und schließlich verschwand er ganz.

Später hatte ich eine weitere Episode eines solchen Krankheitskarmas. Da die alte Methode des Rezitierens diesmal nicht sehr half, bat ich den Meister um einen Hinweis. Dann wurde mir klar, dass ich den Gedanken an das Ego loslassen musste. Bald danach verschwanden die Schmerzen. Ich wusste, dass der Meister mich wieder einmal vor den bösen alten Mächten gerettet hatte.

Praktizierende sollten keine Haftbefehle unterzeichnen

Ich möchte hiermit meine Meinung zu einem Artikel äußern, der in Minghui Weekly veröffentlicht wurde, in dem ein Mitpraktizierender vorschlug, dass wir den Haftbefehl unterzeichnen und als Beweis für die Verfolgung aufbewahren sollten. Ich glaube nicht, dass ein solches Verhalten auf dem Fa beruht. Die Haftdokumente tragen eine Sprache, die Falun Dafa verleumdet, und unsere Unterschrift würde einer solchen Verleumdung gleichkommen. Tatsächlich geht die Verfolgung über jede Ablehnung hinaus, und die Haftdokumente brauchen unsere Unterschriften nicht, damit sie gültige Beweise sind.

An dem Tag, an dem ich freigelassen wurde, sollte ich sechs Dokumente unterschreiben und mit dem Fingerabdruck versehen. Das tat ich jedoch nicht und erklärte stattdessen immer wieder die wahren Umstände über Falun Dafa. Ich wurde freigelassen.


[1] Jiang Zemin sprach im Juli 1999 als damaliger Staatschef Chinas das Verbot von Falun Gong aus. Seither werden die Praktizierenden von der Kommunistischen Partei brutal verfolgt. Das chinesische Gesetz erlaubt seinen Bürgern, Strafanzeigen zu erstatten. Viele Falun Gong-Praktizierende üben nun dieses ihnen zustehende Recht aus und zeigen das frühere Staatsoberhaupt an.