Mein Weg zu Dafa – Teil II
(Minghui.org)
Teil I: http://de.minghui.org/html/articles/2018/3/30/132320.html
Die Zeit verging. Eines Tages kam ich vom Unterricht zurück ins Studentenheim. Jemand sagte, weil die Tür offen gewesen sei, wären drei Notebooks gestohlen worden. In dem Moment war ich außergewöhnlich ruhig und hielt das nur für einen schlechten Streich. Es war aber nicht so harmlos, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der Hergang war folgendermaßen: A und ich hatten unser Zimmer um 14 Uhr verlassen; der Unterricht von B begann um 15 Uhr, er vergaß jedoch, die Tür abzuschließen. Als B hinunterging, begegnete er A und fragte ihn: „Gehen wir das Basketballspiel anschauen?“ A dachte, dass er sowieso nichts Besonders vorhabe, und so ging er mit B mit.
Als ich um 17 Uhr vom Klassenzimmer zurückkam, sah ich, dass die Tür offen war und alle Fenster geschlossen waren. Die Notebooks auf dem Tisch waren weg. Alle Blicke richteten sich auf B und mich. A war neu und dieses Semester gerade zu uns eingezogen. Alle meinten, dass B und ich die Notebooks gestohlen hätten. A meldete den Fall bei der Polizei. Die Polizei ließ uns warten, weil sie sich zuerst die Kontrollvideos anschauen musste, um weitere Ermittlungen anzustellen.
Die Geschichte war noch lange nicht zu Ende. B sagte mir, dass die Eltern von A gerade zu uns führen, in sechs Stunden wären sie da. Am nächsten Morgen erschienen die Eltern von A im Studentenheim und belehrten B und mich. Für sie war es ganz klar, dass B und ich die Notebooks gestohlen hatten. Sie sagten, dass wir unsere Schuld zugeben sollten, dann würden sie uns nicht anzeigen, wenn nicht, würden wir zu mehreren Jahren Freiheitsstrafe verurteilt werden.
Es nagte an meinem Herzen: Wie können sie uns so ohne Weiteres verurteilen?! Haben sie Beweise? Je mehr ich so darüber nachdachte, desto ärgerlicher wurde ich. Voller Groll ging ich zur Polizeibehörde, um auszusagen. Zwischenzeitlich hatte die Mutter von A uns angezeigt und behauptete, dass wir (B und ich) es gewesen seien, weil wir so und so verdächtig seien. Sobald ich sie sah, kam Ärger bei mir hoch. Als ich zurückkam, dachte ich, jetzt sollte es endlich mal Ruhe geben. Leider nein! Die Eltern von A wollten sich das Kontrollvideo von dem Tag anschauen, um Beweise zu finden und um uns zu beschuldigen. Alle Kameras waren in Ordnung, nur die von unserem Zimmer war während jener Tage kaputt! So war es noch schwerer zu beweisen, dass wir unschuldig waren. Die Mutter von A war sich dann noch sicherer und meinte, dass wir das alles gedeichselt hätten.
Ich konnte mich nicht mehr beherrschen und schrie sie an: „Sie haben kein Recht uns zu beschuldigen! Wir sind selbst Opfer. Meinen Sie, dass nur das Notebook von Ihrem Sohn gestohlen wurde? Was für Beweise haben sie, dass sie uns verdächtigen? Ich könnte genauso sagen, dass Ihr Sohn die Notebooks gestohlen hat! B und ich wollten Ihnen helfen und mit Ihnen zusammenarbeiten, die Notebooks wiederzufinden. Aber Sie verdächtigen uns auch noch …“
Der Vater von A unterbrach mich und brüllte zurück: „Tu nicht so, als ob du unschuldig wärst! Ich sage dir, wenn ich das beweisen kann, werde ich dich auf der Stelle totschlagen und deine Wohnung kaputtmachen! Schau mal, wer leicht zu schikanieren ist!“ Sein Wutausbruch ließ mich verstummen. Ich dachte: Willst du nicht etwa ein guter Mensch sein? Was machst du denn hier? Mit anderen streiten? Bist du so noch ein guter Mensch? Ich drehte mich um und schaute B an. Normalerweise lässt er sich nicht leicht einschüchtern, aber in dem Moment brachte er kein Wort heraus. Ich sagte: „O.k., Entschuldigung! Ich war unhöflich zu ihnen, jetzt lassen Sie uns hinsetzen und dieses Problem lösen, ist das o.k.?“
Es hatte sich nun in einer Weise entwickelt, dass es kein normaler Diebstahl mehr war. Es könnte jederzeit eskalieren und zu einer Schlägerei kommen. Zu der Zeit hatte ich so viel Ärger und Wut im Bauch und fand mich ungerecht behandelt! Plötzlich fiel mir ein, dass mir jemand einmal gesagt hatte, dass bei Schwierigkeiten das Rezitieren bestimmter Sätze Probleme lösen kann. Das wollte ich versuchen und dachte im Herzen: „Falun Dafa ist gut! Wahrhaftigkeit, Güte und Nachsicht sind gut! Ich bitte den Meister, mir zu helfen …“
Bevor ich in meinem Studentenwohnheim ankam, rief mich meine Mutter an und gab mir gute Ratschläge. Was sie sagte, leuchtete mir ein! Warum war ich bloß nicht auf die Idee gekommen? Ich musste doch nur offen und aufrichtig diesen Fall untersuchen und nachforschen. Ich bin doch kein Dieb, sondern Opfer, warum habe ich denn Angst?! Es funktionierte ja, an „Falun Dafa ist gut“ zu denken! Durch die Worte meiner Mutter hat der Meister mir doch Hinweise gegeben! Ich war überglücklich und beschloss, mir bei Gelegenheit die Videos vom Meister erneut anzuschauen.
Drei Tage später fand A, als er etwas anderes suchte, die drei Notebooks unter seinem Bett! Das alles war nur ein Schabernack gewesen! Die Eltern von A waren sprachlos! Ich war von dem Ganzen erschöpft und wollte nicht mehr nachforschen, wer es gewesen war. Danach zog A aus unserem Zimmer aus. Später fragte mich B verwundert: „Wie konntest du so ruhig bleiben? Als ich von dem Diebstahl erfuhr, war ich sehr aufgebracht. Deine Haltung hat mich beruhigt. Du hattest aber wirklich große Geduld, – sogar noch unter den Beleidigungen und Schikanen dieser Eltern!“
Ich lächelte abwehrend und antwortete: „Ich kann dir nur so viel sagen: Als ich davon erfuhr, dass die Notebooks verschwunden seien, dachte ich: Warum wurden die Notebooks gerade heute gestohlen? Wenn es so ist, dann muss es halt so sein. Vielleicht habe ich anderen etwas geschuldet und jetzt ist es an der Zeit, das zurückzuzahlen. Warum ich ruhig bleiben konnte, als ich unbegründet beschuldigt wurde? Weil ich dachte, Widerspruch kann das Problem nicht lösen, es würde nur eskalieren! Wenn ich mit den Eltern von A streiten würde, würde es kein gutes Ergebnis geben. Sie sind von der Generation meiner Eltern und ich sollte sie doch achten. In dem einen Moment habe ich mich nicht beherrscht und ihnen widersprochen. Hinterher habe ich das bereut. Mein Meister hat uns gesagt, dass wir gute Menschen sein sollen. Das ist mir in dem Moment nicht gelungen.“
Er hielt einen Daumen hoch und sagte: „Ich bewundere dich! Wenn sein Vater so zu mir gewesen wäre, ich wäre auf ihn losgegangen! Deswegen bewundere ich dich sehr! Durch diese Geschichte habe ich jetzt meine Meinung über dich sehr zum Positiven geändert“
Morgenlicht
Das alles passierte im Oktober 2015, ein Jahr nachdem ich das Fa erhalten hatte. Obwohl ich schon vorher das Dafa-Buch gelesen hatte, dachte ich damals nicht daran, diesen Weg zu gehen. Ich wollte einfach nur nach den Worten des Meisters handeln und ein guter Mensch sein. Ich fand, dass die Worte des Meisters richtig sind und hörte mir seine Seminare sehr gerne an. Ich nahm sie auch als Maßstab, wie ich mich als Mensch verhalten sollte.
Ich hatte mir vorgenommen, das Neun-Tage-Seminar vom Meister noch einmal anzuschauen. Das verschob ich bis zum Frühlingsfest 2016. Da fiel es mir wieder ein und ich fand auch endlich Zeit dafür. Täglich schaute ich mir ein Seminar an. Jedes Mal rührte mich die Barmherzigkeit des Meisters zu Tränen. Das hatte ich beim ersten Mal nicht erlebt. Ich fand es merkwürdig. Warum hatte ich dieses Mal ein so ganz anderes Gefühl als beim ersten Mal? Auch kamen mir viele Worte ganz neu vor.
Als ich alle neun Seminare fertig angeschaut hatte, kam aus dem tiefsten Innern bei mir der Wunsch: „Ich will mich kultivieren!“ Ich wollte mich der Worte des Meisters als würdig erweisen. Er hat uns so viel und alles so geduldig erklärt und mir so viele Grundsätze klar gemacht. Im Herzen sagte ich zum Meister: „Ihre Worte habe ich – Ihr Schüler – mir alle zu Herzen genommen! Ich werde mich Ihrer Erwartung als würdig erweisen, Ihnen folgen und mich kultivieren, ab heute!“
Weil ich weder örtlichen Mitpraktizierenden begegnete noch das Buch „Falun Gong – der Weg zur Vollendung“ hatte, konnte ich mir die Übungen nur nach dem Video selbst beibringen. Für alle fünf Übungen hatte ich einige Tage gebraucht. Mitpraktizierende, die ich über das Internet kennenlernte, erinnerten mich daran, das Hauptwerk „Zhuan Falun“ vom Meister Li Hongzhi zu lesen. Als ich mehr Zeit hatte, las ich auch die Fa-Erklärungen vom Meister an verschiedenen Orten. Täglich praktizierte ich die Übungen und las in meiner Freizeit andere Dafa-Bücher. Je mehr ich die Fa-Erklärungen des Meisters las, desto lieber las ich sie, weil der Meister viele Dinge erklärt, die ich von klein auf wissen wollte. Immer wieder bewunderte ich das Fa und hätte es sehr gerne früher kennenlernen mögen! Warum habe ich das Fa erst so spät erhalten?! Warum konnte ich mich nicht früher im Falun Dafa kultivieren?!
Inzwischen habe ich meinen Bekannten mehrmals Falun Dafa vorgestellt und gehofft, dass sie auch das Fa erhalten könnten. Dabei erzählte ich ihnen von meinem Verständnis des Fa. Eigentlich beging ich damit einen Fehler, den der Meister im Kapitel „Frohsinn“ im Buch „Zhuan Falun“ beschrieb. Andere Leute fanden mich komisch und wollten nichts mit mir zu tun haben. Sie hielten meine Worte für unhaltbar! Durch das Fa-Lernen erkannte ich hinterher, dass ich die Beziehung zwischen den beiden Seiten nicht richtig behandelt hatte. Die Lernenden können sich nur Schritt für Schritt erhöhen und das Fa auf verschiedenen Ebenen allmählich verstehen. Aber ich wollte meine jetzigen Erkenntnisse auf einmal über sie ausschütten. Wie könnten alltägliche Menschen das akzeptieren? Ich erkannte, dass ich von der niedrigen Ebene her anfangen sollte, wenn ich ihnen etwas über Dafa erzählen wollte.
Das neue Semester begann. Sobald der Unterricht zuende war, schaltete ich mein Handy ein und las die drin gespeicherten Dafa-Bücher. Allmählich konnte ich mir das Spielen abgewöhnen. Der Computer stand immer noch da, aber ich betrachtete ihn nur noch als Dekoration und lernte das Fa im Handy. Meine Zimmerkollegen fragten mich alle, warum ich nicht mehr spielte. Las ich etwa täglich Romane? Und dann auch noch in traditionellen chinesischen Schriftzeichen, die in Reihen von oben nach unten zu lesen sind, wie komisch! Sie fragten mich, ob der Roman interessant sei, und worum es darin gehe. Ich sagte ihnen, dass darin die himmlischen Geheimnisse verraten würden! Darüber lachten sie nur lauthals!
Einmal sagte mir ein Zimmerkollege: „Obwohl ich draußen oft auf Unangenehmes stoße und sehr nervös bin; sobald ich ins Zimmer zurückkomme, werde ich ruhig, und ich ärgere mich auch nicht mehr, keine Ahnung warum. Es ist wirklich ein gutes Gefühl, zurückzukommen! Du kannst immer so ruhig bleiben und die Sachen ordentlich machen! Sobald ich dich sehe, werde ich auch ruhig. Wie harmonisch unsere Wohngemeinschaft ist!“
Mir war es klar, das war die Kraft von Falun Dafa, die die unrichtigen Zustände in meinem Raumfeld korrigierte. Mir war auch klar, dass der Meister mich ermutigte, damit ich noch fleißiger vorankommen konnte!
Im Anfangsstadium meiner Kultivierung spürte ich, dass ich durch meine Erkenntnisse ständig schnell zu höheren Ebenen durchbrechen konnte. Jeden Tag bekam ich neue Erkenntnisse über das Fa. Wie glücklich ich war! Ich sah wieder Hoffnung im Leben! Jeden Tag erlebte ich neue Erkenntnisse des Fa. Was ich am meisten von meinen Kommilitonen hörte, war dieser Satz: „Liest du wieder die ‚Romane‘?“ Denn jedes Mal, wenn sie zurückkamen und mich sahen, lernte ich das Fa.
Ein Teilchen vom Fa
Erst jetzt habe ich erkannt, dass der Meister seit 2014 immer bei mir ist und mich beschützt, obwohl ich kein würdiger Schüler bin. Als ich jetzt auf die verschiedenen Geschehnisse zurückblickte, erkannte ich, dass die scheinbaren Zufälle, die ich erlebt hatte und nicht für etwas Besonderes hielt, eigentlich alle so arrangiert waren, damit ich zum Dafa geführt werden konnte. Den ganzen Weg bis jetzt bin ich durchgekommen und habe viel erlebt. Früher habe ich einmal sehr mühsam nach dem Sinn des Lebens gesucht. Jetzt habe ich ihn gefunden! Ich glaube, die zahlreichen Mitpraktizierenden haben alle ein ähnliches Gefühl wie ich. Liegt der Sinn des Lebens nicht gerade darin, auf der Menschenwelt das Fa zu erhalten?
Innerhalb von einigen Jahren wurde ich von einem rebellischen, arroganten und egoistischen Menschen zu einem Dafa-Jünger, der an jedem Ort und in jeder Situation an andere denken kann. Auch wenn wir uns nur einmal begegnen können, schätze ich unsere Schicksalsverbindung. In den zahlreichen Reinkarnationen waren wir vielleicht Verwandte. Heute zeige ich dir die Schönheit des Dafa, weil das mein Gelübde und die Erwartung an unser Leben ist! Wir haben uns in der Geschichte einander versprochen. Und ich glaube, dass alle Begegnungen ein Wiedersehen nach einer langen Trennung sind!
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