Junge Praktizierende: Ich lerne, nach innen zu schauen
(Minghui.org) Ich habe mich bereits zwölf Jahre lang im Falun Dafa kultiviert und möchte hier über einige Erfahrungen sprechen.
Das Problem der anderen ist auf meinen Eigensinn gerichtet
Vor Kurzem erfuhr ich einen Fall: Der Mitpraktizierende A in einer Fa-Lerngruppe litt lange Zeit unter Husten. Der Mitpraktizierender B fühlte sich dadurch gestört und meinte, dass das Feld nicht gut sei. Er wurde unwillig, zum gemeinsamen Fa-Lernen zu kommen, weil er den Kontakt mit A vermeiden wollte. Später kam er gar nicht mehr zum Fa-Lernen. Nach etwa einem Monat erfuhren die anderen unerwartet, dass B aufgrund von Krankheitskarma die Welt verlassen hatte. Seitdem hustet A nicht mehr.
Als wir das hörten, waren wir traurig, weil B gegangen war. Wir erkannten auch, wenn man Probleme bei anderen sieht, muss man die Ursache bei sich suchen. Vielleicht dient die Erscheinung im Außen dazu, den Eigensinn zu offenbaren. Wenn wir aber sehr auf den falschen Zustand der Mitpraktizierenden achten, wird dieser Zustand verstärkt.
Ich erinnerte mich an eine ähnliche Erfahrung. Der Mitpraktizierende C in meiner Gruppe hatte eine recht laute Stimme. Wenn er sich freute, wurden selbst seine Schritte im Treppenhaus sehr laut. Da wir immer abends gemeinsam das Fa lernten und die anderen Anwohner im Haus nicht stören wollten, erinnerten wir ihn immer wieder daran, leiser zu sein. Um das Problem zu lösen, tauschten wir mit C darüber hinaus zu verschiedenen Aspekten aus, wie zum Beispiel über die Bedeutung, auf die Sicherheit zu achten und die Parteikultur zu beseitigen. Er nickte jedes Mal und stimmte zu. Aber von Mal zu Mal wurde er wieder laut. Mit der Zeit bildete ich mir eine negative Meinung über ihn und hielt ihn für egoistisch. Wegen der negativen Einstellung ging ich nicht besonders höflich mit ihm um.
Eines Tages dachte ich plötzlich an das Fa des Meisters.
Der Meister erklärt:
„[…], die Art und Weise, wie sie reden, ist schon anders als die der anderen. Was mit einem Menschen wirklich los ist – auch im Buddhismus ist das ein Tabu.“(Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 363)
Ich erkannte, dass mein Umgang mit C nicht in Ordnung war und dass ich die Ursache bei mir suchen musste. Tatsache war, ich wollte C verändern. Als ich sah, dass es nicht ging, fing ich an, ihn zu verachten. Das war ein Anzeichen von Neid und Egoismus. Wie konnte ich meinen Maßstab bei anderen anlegen und versuchen, die anderen zu kultivieren? Möglicherweise resultierte die Unachtsamkeit von C aus meinem Neid!
Als ich das erkannte, wurde mein Herz viel ruhiger. Ich beschloss, nicht mehr auf das Verhalten von C zu achten, sondern meine Xinxing zu bewahren und mich zu kultivieren. Dann geschah ein Wunder: Die Stimme von C störte mich nicht mehr, als ich wieder zum Fa-Lernen kam. Außerdem achtete er darauf, nicht laut zu sprechen, und erinnerte auch andere daran, leise zu sein. Es war tatsächlich so: Als ich mich veränderte, veränderten sich auch die anderen. Wieder einmal erlebte ich, wie mystisch und wunderbar die Kultivierung im Falun Dafa ist.
Es kam immer wieder vor, dass sich die Umgebung veränderte, nachdem ich die Ursache in mir gefunden hatte. Ich erkannte, dass es unwichtig ist, wer oberflächlich gesehen recht hat. Ich soll den Eigensinn erkennen, der in mir auftaucht. Dadurch kann ich den Egoismus beseitigen. Ich kann dann auch besser aus dem Blickwinkel der anderen etwas erkennen und die anderen besser verstehen. Danach kann ich ihre gute Seite immer besser wahrnehmen und sie immer mehr schätzen. Ich denke, dass das auch eine Erscheinungsform der Barmherzigkeit ist.
Die Arbeit im Falun Dafa ist an sich Kultivierung
Ich hatte nicht nur in der Fa-Lerngruppe Konflikte gehabt, sondern auch früher mit meiner Mutter, die sich ebenfalls kultiviert. Durch das Fa-Lernen und die Kultivierung wuchsen wir beide zu einer kleinen harmonischen Einheit zusammen.
Eines Tages ging meine Mutter hinaus, um den Menschen die Fakten über Falun Dafa und über die Verfolgung zu erklären. Als sie zurückkam, erzählte sie, dass jemand die Materialien und das Schutzmedaillon weggeworfen habe. Sie hob dann alles wieder auf. Nur wenn jemand meiner Mutter zuhörte und seinen Austritt aus der Partei und ihren Unterorganisationen erklärte, bot meine Mutter ihm dieses Material an. Erst wenn er es haben wollte, gab sie es ihm. Es war das erste Mal, dass jemand vor ihren Augen die Materialien auf den Boden warf. Meine Mutter fühlte sich deshalb sehr schlecht. Sie meinte, dass sie ihm auf jeden Fall die Fakten ein weiteres Mal erklären würde, sollte sie ihn noch einmal treffen.
Ich hatte die Materialien angefertigt. Da dieser Vorfall in unserer Gruppe passierte, musste ich auch nach innen schauen und die Ursache bei mir suchen.
Ich erinnerte mich daran, dass während des Ausdruckens mehrmals Fehler aufgetreten waren. Es zeigte zumindest, dass ich in meiner Kultivierung locker gelassen und mich nicht auf meine Arbeit konzentriert hatte. Ich wollte die fehlerhaften Materialien nicht verschwenden und gab sie meiner Mutter. Meine Überlegung war Folgende: Diejenigen, die von meiner Mutter das Material erhalten, haben bereits vorher von ihr eine Erklärung über die Fakten bekommen. Deshalb sei es nicht so problematisch, wenn sie einen Ausdruck mit Fehlern bekämen. Aber die Materialien, die per Post verschickt werden, müssen perfekt sein, um einen guten Eindruck zu hinterlassen. Deshalb gab ich ihr die Materialien mit den Korrekturen, während ich die Besseren verwendete.
Oberflächlich gesehen war es nur eine Kleinigkeit. Darin verbargen sich aber der schmutzige Egoismus und die Gesinnung, unterscheiden und bewerten zu wollen. Ich beschloss, dies zu beseitigen. Auch verstand ich, dass auch jedes Papier ein Lebewesen ist und nicht verschwendet werden darf. Nur mit einer richtigen Einstellung kann ich die Aufgabe gut machen. Die Materialien auszudrucken, scheint eine einfache Aufgabe zu sein. Aber es handelt sich in Wirklichkeit nicht nur um die Technik, sondern ist an sich ein Prozess der Kultivierung. Als eine Kultivierende muss ich meine Aufgaben mit aufrichtigen Gedanken erledigen.
In der Kultivierung wachsen, indem über die Zusammenhänge aufgeklärt wird
Manchmal ging ich mit meiner Mutter mit, um den Menschen persönlich die Fakten über Falun Dafa zu erklären. Ich bin in den 1980iger Jahren geboren. Nachdem ich mit der Erklärung fertig war, sagten manche oft: „Ich dachte, dass nur ältere Frauen Falun Dafa praktizieren. Sie sind aber jung und glauben auch daran.“ Dann antwortete ich: „Ja, viele Studenten, Doktoren und Professoren praktizieren Falun Dafa. Es gibt auch Kinder, die praktizieren.“
Einmal fragte mich ein Mann, der um die Vierzig war, ob ich an Falun Dafa glaube, nachdem meine Mutter ihm die Fakten erklärt hatte. Ich erwiderte: „Ja, ich glaube daran.“ Er meinte: „Wenn Sie daran glauben, dann glaube ich auch daran. Sie sind jung und vernünftig. Wenn Sie daran glauben, dann ist es bestimmt wahr.“ Meine Mutter und ich erkannten, dass es an sich schon Fa-Bestätigung ist, wenn junge Praktizierende die Hintergründe erklären. Die Menschen können durch solche Begegnungen ihren falschen Eindruck gegenüber Falun Dafa korrigieren. Ich verstand, dass ich öfter hinausgehen sollte, um den Menschen persönlich die Fakten zu erklären.
Als ich öfter hinausging, begegnete mir ein anderes Problem. Durch die Kultivierung sah ich jünger aus und viele glaubten, dass ich nicht einmal zwanzig Jahre alt sei. Manchmal wurde ich nach meinem Alter gefragt. Ich hatte aber innerlich einen Widerstand gegenüber solchen Fragen. Auf der Minghui-Website las ich oft, dass Mitpraktizierende ihr wahres Alter bekanntgaben und dadurch das Fa bestätigten. Sie verbargen nichts. Ich jedoch hatte lange ein Problem damit.
Am Anfang wollte ich aus Sicherheitsgründen mein Alter nicht verraten. Später bekam ich neue Bedenken. Zum Beispiel hatte ich einmal einer älteren Kollegin die Fakten über Falun Dafa erklärt. Sie hatte mich nach meinem Alter gefragt. Ich wollte intuitiv nichts sagen, dachte aber dann, dass sie als vertrauenswürdige Person das wissen durfte. So gab ich ihr die Antwort. Danach folgte aber eine weitere persönliche Frage und sie wollte wissen, ob ich einen Freund hätte. Als ich dies verneinte, war sie überrascht und fragte dann weiter: „Deine Bedingungen sind doch nicht schlecht, warum hast du denn keinen Freund?“ Ich bereute, ihr mein Alter verraten zu haben, und konnte nur noch antworten: „Derjenige mit einer Schicksalsverbindung ist noch nicht gekommen.“
Nach dieser „Lektion“, antwortete ich zu ähnlichen Fragen nur noch: „Sie können mich für so alt halten, wie Sie mich schätzen.“ Ich hielt diese Antwort für weise. Inzwischen weiß ich, dass ich aus negativen Erfahrungen eine Art menschliche Schläue bildete. Auch erkannte ich meine Angst und den Wunsch, das Gesicht zu wahren. Daraus war mein Unwohlsein bei dieser Frage entstanden. Aber lange Zeit wollte ich nicht über mein Alter sprechen. Ich wusste, dass manche einfach neugierig waren, während andere diese Frage aufgrund einer erotischen Gesinnung oder böser Absichten stellten. Mit der Zeit wurde mein Eigensinn, „die Privatsphäre zu schützen“, immer stärker. Anfangs fühlte ich mich nur unwohl, später bekam ich Angst vor dieser Frage. Das führte dazu, dass ich mit einem gewissen Misstrauen und dem Wunsch, mich zu schützen, über Falun Dafa aufklärte. Ich wusste nicht, wie ich dieses Problem mit aufrichtigen Gedanken beseitigen konnte.
In der letzten Zeit erkannte ich plötzlich durch das Fa-Lernen und Lesen von Erfahrungsartikeln, dass ich mich in einem entarteten Gedanken verstrickt hatte. Ich hatte Angst und wollte mich schützen, deshalb war ich die ganze Zeit misstrauisch gegenüber anderen. Es war kein zwischenmenschliches Vertrauen mehr da. War das nicht ein entarteter Gedanke der Parteikultur?
Ich fragte mich: „Warum habe ich Angst davor, über mein Alter zu sprechen? Durch die Kultivierung im Falun Dafa sehe ich jünger aus. Warum habe ich dadurch nicht das aufrichtige Vertrauen in Falun Dafa bekommen, sondern nur verschiedene Bedenken? Selbst wenn ein erotischer Dämon im Spiel ist – ein Orthodoxes besiegt doch hundert Häretische. Warum lege ich so viel Wert auf die abgewichenen menschlichen Gedanken? Warum folge ich den Gedanken der gewöhnlichen Menschen? Soll es nicht sein, dass die Falun-Dafa-Jünger die Hauptrolle spielen?“ Ich erkannte, dass ich die Beziehung zwischen mir, dem Falun Dafa und den Lebewesen nicht richtig verstanden hatte. Nachdem ich mein Problem erkannt hatte, beschloss ich, meinen Zustand zu verbessern und die Frage nach meinem Alter nicht mehr zu meiden.
Vor ein paar Tagen erklärte ich einem Taxi-Fahrer die Fakten über Falun Dafa. Er fragte mich nach meinem Alter. Kaum antwortete ich wie gewohnt, dass es mein Geheimnis sei, erkannte ich mein Problem. Ich sagte dann: „Eigentlich macht es doch nichts, darüber zu reden. Ich bin in den 1980igern geboren.“ Er entgegnete: „Stimmt, es macht doch nichts. Aber Sie sehen wirklich jünger aus.“ So erzählte ich ihm Beispiele von Kultivierenden in der chinesischen Geschichte, die zwar sehr alt waren, aber jung aussahen. Auch erklärte ich ihm, dass Falun Dafa ein Doppelkultivierungsweg von Körper und Geist ist und die Praktizierenden deshalb jünger aussehen. Er akzeptierte meine Erklärung.
Mit der Zeit konnte ich mit aufrichtigem Herzen die Fakten über Falun Dafa erklären. Einige Menschen meinten, dass sie nach unserer Erklärung plötzlich vieles verstanden hätten. Sie hätten sich so gefühlt, als ob sie in der Dunkelheit das Licht des Sonnenaufgangs sehen würden. Ich konnte ihre Erleichterung und ihr Hochgefühl spüren, die sie in dem Moment erlebten. Diese Erfahrung hatte ich früher noch nie gehabt. Meine Mutter und ich freuten uns von Herzen für diese Lebewesen, die die Fakten von Falun Dafa wirklich verstanden hatten.
Früher erzählte mir eine Mitpraktizierende ihr Erlebnis, dass ihr einmal bei den Gesprächen über Falun Dafa jeder direkt geglaubt habe, weil die Menschen in dem Moment die Ernsthaftigkeit und die Heiligkeit bemerken konnten. Ich hatte aber diese Erfahrung noch nicht gemacht. Jetzt verstehe ich, dass ich früher dem Dafa nicht wirklich mit vollem Herzen und aufrichtig vertraute und es respektierte. Ich redete nur über die aufrichtigen Gedanken und tat Oberflächliches. Als die aufrichtigen Gedanken wirklich aus dem Herzen kamen, konnte ich bei der Erklärung der Fakten allen Lebewesen auf natürliche Weise die Schönheit von Falun Dafa zeigen und ihnen Hoffnung schenken. Ich erkannte, dass dies auch ein Zeichen von „Wahrhaftigkeit“ auf einer bestimmten Ebene ist.
Meine Ebene ist begrenzt. Wenn es Erkenntnisse gibt, die nicht dem Fa entsprechen, bitte ich um barmherzige Korrektur.
***
Copyright © 2024 Minghui.org. Alle Rechte vorbehalten.