Neue Verhaftungswelle gegen Falun-Dafa-Praktizierende: 478 verhaftet und 112 von Behörden schikaniert
(Minghui.org) Das chinesische Neujahrsfest ist der größte traditionelle Feiertag in China. Es ist die Zeit, wo sich die Familien treffen, wo man Rückblick auf das vergangene Jahr hält und sich für das nächste Jahr etwas wünscht. Für einige Falun-Gong-Praktizierende in China bleibt es jedoch nur ein Wunsch, das Neujahr mit ihren Angehörigen zu feiern.
Während die Verfolgung von Falun Gong durch das kommunistische Regime 2018 in sein 19. Jahr eintritt, werden die Praktizierenden mit ständig zunehmenden Menschenrechtsverletzungen innerhalb Chinas konfrontiert. Nach Angaben von Minghui.org wurden im Januar und Februar 2018, den zwei Monaten rund um die Feiertage, 478 Praktizierende verhaftet und 112 von der Polizei schikaniert.
Die Betroffenen sind zwischen 13 und fast 90 Jahre alt. Sie kommen aus 28 Provinzen und regierungsunmittelbaren Städten. Die Liste mit den betroffenen Praktizierenden wird angeführt von den Provinzen Liaoning (90), Shandong (84) und Jilin (79) mit den meisten Praktizierenden.
Die 590 Verhaftungen und Schikanen auf die Provinzen aufgeschlüsselt
So wurde zum Beispiel die 73-jährige Gao aus der Provinz Liaoning am 11. Januar 2018 verhaftet, weil sie Informationsmaterial über die Verfolgung verteilt hatte. Auf dem Revier schlugen die Polizisten sie. Als ihre Familienmitglieder zur Polizeistation gingen, um ihre Freilassung zu fordern, wurden sie körperlich angegriffen und bedroht.
Laut ihrer Tochter sperrte die Polizei ihren Vater und Bruder in getrennten Räumen ein. Als sie versuchte, mit den Polizisten zu debattieren, hielten sie sie fest und fesselten sie von hinten. Ein Beamter schlug ihr ins Gesicht, packte ihre Haare und schlug ihren Kopf gegen den Boden, während ein anderer Beamter ihre Handschellen fest zusammendrückte.
Alle drei wurden verhört und über Nacht auf der Polizeiwache festgehalten. Die Polizei erpresste 2.000 Yuan (ca. 260 €) [1] von ihnen, bevor sie Gao freiließ.
Neben den körperlichen Misshandlungen erlitten viele Praktizierende auch finanzielle Verluste durch die Polizei. Sie durchsuchte bei 175 Praktizierenden die Wohnungen und beschlagnahmte ihre Wertsachen und Gegenstände im Zusammenhang mit Falun Gong. 16 Praktizierende mussten insgesamt 90.030 Yuan (ca. 11.630 €) zahlen.
In der Provinz Jilin verweigerte das Sozialversicherungsamt die Rentenzahlungen an Praktizierende aufgrund ihrer Strafanzeigen gegen Jiang Zemin, den ehemaligen Vorsitzenden der Kommunistischen Partei Chinas, der 1999 die Verfolgung von Falun Gong angeordnet hatte.
Verhaftungen um das neue Jahr herum
Zwei Praktizierende am ersten Tag des Jahres 2018 verhaftet
Die Männer Liu Jianrong und Zhang Xiaonong aus der Stadt Hengshui, Provinz Hebei, wurden am 1. Januar 2018 verhaftet, als sie auf einem Bauernmarkt mit Leuten über die Verfolgung von Falun Gong sprachen. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnungen und beschlagnahmte Gegenstände, die mit Falun Gong zu tun hatten. Sie zwang die beiden Praktizierenden, Aussagen zu unterzeichnen, dass sie auf Falun Gong verzichten. Erst dann ließen sie sie frei.
Das chinesische Neujahrsfest in der Haftanstalten verbracht
Polizisten verhafteten Zhang Jinxia auf ihrer Heimreise zum chinesischen Neujahrsfest, das sie mit ihrer Familie feiern wollte. Das geschah am 1. Februar 2018, als sie sich im Zug befand. Am Bahnhof in Mudanjiang, Provinz Heilongjiang, scannte die Polizei ihren Ausweis, bevor sie einstieg. Sie durchsuchten ihr Gepäck und konfiszierten ihr Falun-Gong-Buch. Sie erhielt eine 15-tägige Administrativhaft und verbrachte das chinesische Neujahr in der Haftanstalt.
Zhangs Festnahme war für ihren schwerkranken alten Vater, der gerade aus dem Krankenhaus gekommen war, um mit seiner Familie das neue Jahr zu feiern, ein schwerer Schlag. Mit enormen Sorgen und Ängsten verschlechterte sich seine Gesundheit weiter. Die ganze Familie war verzweifelt.
Eine andere Praktizierende aus der Provinz Heilongjiang, Cai Weihua, wurde am 6. Februar 2018 ebenfalls verhaftet, nachdem man ihren registrierten Ausweises am Bahnhof in Harbin gescannt hatte. (http://de.minghui.org/html/articles/2018/3/10/132117.html) Seitdem wird sie im Untersuchungsgefängnis Nr. 2 in Harbin festgehalten und körperlicher Bestrafung unterzogen. Ihre Verhaftung und Inhaftierung war auch ein unerwarteter Schlag für ihre Eltern.
Ein dritter Praktizierender, Zhang Qingxiang, wurde am 12. Februar 2018, drei Tage vor dem chinesischen Neujahrsfest, verhaftet. Man hielt ihn fünf Tage lang fest. Die Feiertage verbrachte er im Untersuchungsgefängnis.
Polizeiliche Brutalität
Am 8. Januar 2018 verhaftete die Polizei Liao Danyin, weil sie auf ihrem Heimweg von einer Reise nach Hongkong zwei Falun-Gong-Bücher bei sich hatte.
Auf dem Polizeirevier verprügelten sechs Polizisten die Praktizierende. Ein Polizist trat sie. Ein anderer stieß gegen sie, trat auf ihr Gesicht und zerriss ihre Kleider.
Da sie im Untersuchungsgefängnis die Falun-Gong-Übungen machte, fesselten die Wärter sie und entzogen ihr den Schlaf. Danach gab man ihr über zehn Tage lang nur Reis zu essen.
Als ihre Familienmitglieder von Liaos Folter im Untersuchungsgefängnis hörten, eilten sie zur Polizeistation, um ihre Freilassung zu fordern. Allerdings wurden sie selbst geschlagen und inhaftiert.
Wegen Weitergabe von Materialien verhaftet
Praktizierende verhaftet, angeblich Flyer zu Falun Gong verschickt
Zhou Qian aus Shanghai wurde am 10. Januar 2018 am Arbeitsplatz verhaftet. Die Polizei durchsuchte ihre Wohnung und beschlagnahmte ihre Falun-Gong-Bücher. Der für ihren Fall zuständige Beamte erzählte ihrer Familie, dass man Zhou verdächtige, Literatur zu Falun Gong an Liu Jin, den Leiter der Polizeistation Weifang, geschickt zu haben.
Zhou befindet sich derzeit im Untersuchungsgefängnis Pudong. Die Staatsanwaltschaft hat ihre Verhaftung genehmigt.
21-Jährige wegen Weitergabe von Informations-DVDs verhaftet
Am 28. Februar 2018 wurde Yang Dandan, 21, aus Peking, ebenfalls an ihrem Arbeitsplatz in einem Gesundheitszentrum verhaftet. Sie war bei der Polizei angezeigt worden, weil sie DVDs mit Informationen über Falun Gong in einem Wohngebiet verteilt hatte. Die Polizei entdeckte sie zudem in einem Überwachungsvideo von einer Straßenkamera. (http://de.minghui.org/html/articles/2018/3/14/132154.html)
Yang ist derzeit im Untersuchungsgefängnis Nihe eingesperrt.
Wiederholt verhaftet
Ingenieur aus Guangdong erneut wegen seines Glaubens verhaftet
Cai Chunpeng, ein leitender Ingenieur aus der Provinz Guangdong, wurde am 3. Januar 2018 verhaftet, weil er Falun Gong praktiziert hatte. Die Polizei durchsuchte sein Haus und beschlagnahmte seinen Computer und mehrere Handys. (http://de.minghui.org/html/articles/2018/1/17/130722.html)
Er ist derzeit im Untersuchungsgefängnis Chenghai inhaftiert. Im Februar wurde berichtet, dass er aus Protest in einen Hungerstreik getreten ist und sich in einem kritischen Zustand befindet.
Vor seiner letzten Verhaftung war Cai wegen seines Glaubens in den letzten sieben Jahren wiederholt von der Polizei ins Visier genommen worden. Cai wurde am 23. September 2011 zum ersten Mal verhaftet, weil er an einem Strommast die Worte „Falun Dafa ist gut“ angebracht hatte. Später wurde er zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt und im Zwangsarbeitslager Sanshui eingesperrt. Die Wärter entzogen ihm einmal einen Monat lang den Schlaf und schockten ihn mit Elektrostäben.
Nachdem er aus dem Arbeitslager entlassen worden war, schikanierte die Polizei ihn ständig. Sie weigerte sich, ihm seinen Ausweis und seine beruflichen Zeugnisse zurückzugeben, was ihm viele Schwierigkeiten im täglichen Leben bescherte.
Frau aus Changchun zum achten Mal verhaftet
Polizisten der Polizeiwache Dongcheng nahmen die 45-jährige Hochschullehrerin Che Pingping am 26. Januar 2018 fest – nur drei Monate nach ihrer Freilassung. Dies ist Ches achte Verhaftung, nur weil sie Falun Gong praktiziert. Aktuell wird Che im Untersuchungsgefängnis Weizigou festgehalten.
Viele von Ches Freunden vermuten, dass die Polizei mit der Verhaftung die Tatsache vertuschen will, Che so schwer gefoltert zu haben, dass sie deshalb auf dem rechten Auge blind geworden ist. (http://de.minghui.org/html/articles/2018/2/26/131985.html)
Schikanen an den Feiertagen
Liu Xianyong gezwungen, vor dem chinesischen Neujahrsfest von zuhause wegzugehen
Fünf Polizisten kamen am 18. Januar 2018 zu Liu Xianyong nach Hause. Rund um die Wohnung waren Kameras installiert. Ein Polizeiauto war vor dem Wohnhaus geparkt. Alles war da, um Liu zu überwachen, der gerade aus der Haftanstalt nach Hause gebracht worden war und auf seinen Prozess am 30. Januar 2018 wartete.
Liu war am 12. November 2017 zusammen mit drei anderen Falun-Gong-Praktizierenden verhaftet worden. Er begann einen Hungerstreik, um gegen die Verfolgung zu protestieren und befand sich in einem kritischen Zustand. Aber anstatt ihn ins Krankenhaus zu bringen, übermittelte die Polizei seinen Fall an das Gericht, um seine Strafverfolgung zu beschleunigen.
Da sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, weigerte sich das Untersuchungsgefängnis, ihn weiter zu behalten. Während sein Gerichtsverfahren für den 30. Januar angesetzt war, brachte die Polizei ihn nach Hause und stellte ihn unter Hausarrest.
Zwei über 80 Jahre alte Praktizierende, Zhang Cai (m) und Zhang Yunxia (w), wollten Liu am 22. Januar 2018 besuchen. Die Polizisten ließen sie nicht in seine Wohnung. Sie traten auf den 87-jährigen Zhang ein und stießen die beiden aus der Tür.
Liu war nicht in der Lage, die seelischen Qualen der ständigen Einschüchterung und Schikanen durch die Polizei zu ertragen und floh am 28. Januar von Zuhause, wobei er seine Mutter und seine Verwandten in Angst und Sorge zurückließ.
Polizei: Ihre Freiheit liegt in unseren Händen
Am Nachmittag des 5. Januar 2018 empfing die Falun-Gong-Praktizierende Liu Fengying drei unerwartete Besucher – den Leiter der örtlichen Polizeistation und zwei Polizeibeamte.
Der Leiter befragte Liu, ob sie noch Falun Gong praktiziere und ob ihre Kinder ihr Praktizieren unterstützten. Sie fragten auch nach Lius Handynummer, Ausweis und dem Anmeldedokument für Familienangehörige. Dann machten sie Fotos von Liu und ihrem Haus. Die Beamten verlangten sogar ein Foto mit Liu als Beweis, dass sie dort waren. Liu weigerte sich.
Bevor sie gingen, beschlagnahmten die Polizisten einen Kalender mit Informationen über Falun Gong und sagten drohend, dass ihre Freiheit in ihren Händen sei.
Polizei klopft am Vorabend des chinesischen Neujahrs an die Tür
Zhang Chen'e bereitete am Vorabend des chinesischen Neujahrsfestes, am 15. Februar 2018, das Abendessen im Haus ihres Sohnes vor, als die Polizei plötzlich an die Tür klopfte. Die Polizisten verlangten, mit ihr über einen Brief an die Regierung zu sprechen, den sie mitunterzeichnet hatte. Der Brief war ein Appellschreiben gegen die Verfolgung.
Zhang weigerte sich, mit der Polizei zu sprechen und überredete sie zu gehen.
Nachdem sie in ihre eigene Wohnung zurückgekehrt war, wurde Zhang einige Tage später jedoch erneut belästigt und zwar von Mitarbeitern des lokalen Nachbarschaftskomitees.
Mann aus Hebei belästigt wegen Veröffentlichung von Informationen über Aufführungen mit Geschichten, die die Verfolgung aufdecken
Am 16. Februar 2018, dem Tag des chinesischen Neujahrs, brach eine Gruppe von Polizisten in Li Shujuns Wohnung ein und brachte ihn unter Gewaltanwendung zur Polizeiwache.
Als Grund für die Festnahme gab die Polizei an, dass Li Informationen über Shen Yun Performing Arts auf WeChat, der beliebtesten Social Media Plattform in China, die ebenfalls unter voller staatlicher Aufsicht steht, veröffentlicht habe. Die Polizei durchsuchte Lis Telefon und lud alle Informationen darüber herunter, bevor sie ihn freiließ.
Die Mission von Shen Yun Performing Arts ist es, die traditionelle chinesische Kultur wiederzubeleben, die seit 1949 vom kommunistischen Regime systematisch zerstört wurde. Zu den Auftritten des Ensembles gehören auch Geschichten über die Verfolgung von Falun Gong in China. Das chinesische Regime hat weltweit viele Versuche unternommen, ihre Shows zu stören.
[1] Zum Vergleich: Das durchschnittliche Einkommen eines Arbeiters beträgt in den Städten Chinas monatlich umgerechnet etwa 300,- €
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