Wie sich meine Kultivierung verbesserte, als ich einer Mitpraktizierenden half

(Minghui.org) Im November 2016 bekam meine Mitpraktizierende Rosie ernsthaftes Krankheitskarma. Sie hatte Schwierigkeiten, zu unserer Fa-Lerngruppe zu kommen, weshalb ihr Mann sie fuhr. Das brachte ihn jedoch in eine schwierige Situation, da er an seinem Arbeitsplatz sein musste. Deshalb bat uns unser Koordinator, dafür zu sorgen, dass zwei Praktizierende mit ihr zu Hause das Fa lernen konnten.

Am nächsten Tag war ich in der Nähe des Ortes, wo das Fa gemeinsam gelernt wird, und beschloss hinzugehen. Dort traf ich ungefähr sechs Praktizierende an, die lachten, als sie mich sahen. Der Koordinator erklärte mir, dass jedes Mal, wenn sie an jemanden dachten, diese Person erscheinen würde. Dann diskutierten wir darüber, wer Rosie zu Hause beim Fa-Lernen unterstützen könnte.

Meine Sorgen um eine Mitpraktizierende

Ohne darüber nachzudenken, sagte ich: „Ich kann es nicht tun!“

„Ich denke, du kannst es!“, meinte daraufhin der Koordinator. Eine andere Praktizierende bekräftigte: „Ja, ich denke auch, dass du es kannst."

Rosie war auch dort, legte sich hin und sagte: „Wenn sie es nicht tun will, drängt sie nicht.“ Ich schämte mich für meine Worte. Auf dem Heimweg dachte ich darüber nach, was gerade geschehen war. Ich wusste, dass ich nicht zufällig auf diese Situation gestoßen war.

Rosie war mir nicht so vertraut. Wir hatten in der Vergangenheit nur wenig miteinander gesprochen. Ein paar Tage danach gingen einige von uns zu ihr nach Hause, um aufrichtige Gedanken auszusenden. Rosie war sehr gesprächig, aber manches von dem, was sie sagte, war nicht im Fa, deshalb machten sich einige von uns Sorgen.

Ich bin introvertiert und rede normalerweise nicht viel. Aber wenn Rosie weiter solche zusammenhanglosen Dinge redete, könnte es unser Fa-Lernen beeinträchtigen. Was sollte ich tun?

Um diese Schwierigkeit zu überwinden, musste sie das Fa gut lernen. Wenn ich es nicht schaffte, dass wir uns auf das Fa-Lernen konzentrierten, wäre es besser, wenn der Koordinator eine fähigere Praktizierende als mich fand, die ihr helfen konnte.

Als wir am nächsten Tag zu Rosies Haus gingen, um dort aufrichtige Gedanken auszusenden, erwähnte ich dem Koordinator gegenüber meine Gedanken. Er sah mich an und sagte: „Es gibt niemanden, der besser aussendet. Wenn ich Zeit hätte, würde ich hingehen, aber meine Mutter ist ebenfalls krank und braucht Pflege.“ Ich war unschlüssig und meinte: „Vielleicht finden wir doch noch jemand anderen."

Zoe, eine andere Praktizierende, sagte laut: „Ich könnte mit dir gehen."

Das Fa zusammen lernen und nach innen schauen

Um 8:00 Uhr wollten wir mit dem Fa-Lernen anfangen und zwei Kapitel im Buch Zhuan Falun lesen. Wir waren uns einig, während des Fa-Lernens keine zusammenhanglosen Themen anzusprechen.

Wir taten das eine Woche lang und die Ergebnisse waren gut. Rosie blieb klar und machte selten einen Fehler beim Lesen. Sie konnte ihre Beine nicht kreuzen, weil sie wund und geschwollen waren, sodass sie drei Stunden auf dem Sofa saß. Ich dachte: „Nur eine Dafa-Jüngerin kann diese Schwierigkeit ertragen.“

In dieser Zeit fragte ich mich, ob Rosies Krankheitskarma wirklich so ernst war, wie ich anfangs gedacht hatte. Wovor hatte ich Angst? Es musste mit meinem eigenen Herzen in Beziehung stehen.

Der Meister sagt:

„Für die Kultivierenden ist das Nach-innen-Schauen ein Wundermittel.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der internationalen Fa-Konferenz in Washington DC 2009, 18.07.2009)

Ich erkannte, dass ich tief nach innen schauen musste. Es mangelte mir an Liebenswürdigkeit und ich stellte fest, dass ich selbstsüchtig war und Angst vor Gesichtsverlust hatte. Das waren alles Eigensinne der alltäglichen Menschen. Alle meine Sorgen und Ängste basierten auf Selbstsucht. Ich hätte nicht so schnell sagen sollen, dass ich nicht helfen konnte. Ich hätte sagen sollen, dass wir es versuchen könnten – ich hatte Rosies Gefühle nicht berücksichtigt. Dafa lehrt uns, zuerst an andere zu denken. Ich war beschämt. Ich musste mich fleißig kultivieren und dieses selbstsüchtige Herz beseitigen.

Während der nächsten Tage litt Rosie an einer Magenverstimmung und musste viel erbrechen. Sie fühlte sich schwach und das beeinflusste unser Fa-Lernen. Ich sagte zu ihr, dass wir nach innen schauen müssten. Sie sagte: „Du hast recht. Ich habe bemerkt, dass ich keine sauren, harten oder kalten Speisen essen kann, weil sie meinen Magen verstimmen. Daraufhin erwähnte jemand, dass ein Praktizierender alles essen könne. Ich dachte zuerst auch daran, sie nicht zu essen, aber ich konnte nicht anders.“

Während wir uns weiter unterhielten, erfuhr ich, dass Rosie in einer reichen Familie aufgewachsen war. Normalerweise aß sie, was auch immer sie wollte, und lehnte ab, was sie nicht mochte. Sie hatte eine große Vorliebe, was das Essen anbelangte. Für alltägliche Menschen ist das kein Problem, aber für einen Praktizierenden gibt es höhere Anforderungen. Sie wusste, dass sie harte, kalte Speisen erbrechen würde, aber sie aß sie trotzdem – sie konnte sich nicht beherrschen.

Ich sah ihr Verlangen und ihre Begierde, wusste aber nicht, wie ich sie darauf hinweisen konnte. Sollte sie es selbst herausfinden? Ich druckte einen Erfahrungsbericht für sie aus, in dem stand, wie jemand ein ähnliches Krankheitskarma losgeworden war, aber es hatte keine Wirkung. Die Zeit verging, aber Rosies Symptome besserten sich nicht. Ich war besorgt und machte sie im Stillen dafür verantwortlich. Warum erkannte sie es nicht?

Dann erinnerte ich mich an das Fa des Meisters, nach innen zu schauen. Ich fragte mich: „Warum versuche ich nur, meiner Mitpraktizierenden zu helfen, nach innen zu schauen, aber ich selbst schaue nicht nach innen?“ Meine Angst vor Gesichtsverlust, Sorge und Selbstschutz hatte ich immer noch nicht losgelassen. Ich befürchtete, dass sie es mir übel nehmen würde, wenn ich sie auf ihre Mängel hinwies – obwohl dies ihre Gesundheit verbessern würde. Ich schützte mich unbewusst vor Konflikten. Beim Fa-Lernen war ich in einem unruhigen Zustand. Bei Problemen erinnerte ich mich weder an das Fa noch schaute ich nach innen, um Lösungen zu finden.

Den Eigensinn finden und ihn beseitigen

Ich hatte meine Eigensinne gefunden und beschloss, sie loszuwerden.

Der Meister sagt:

„Bei der Frage, was der Mensch isst, handelt es sich nicht nur um das Fleischessen, sondern es geht auch nicht, wenn man an irgendwelchen Speisen festhält, bei anderen Dingen ist das genauso. Mancher sagt: ‚Das esse ich besonders gern.‘ Das ist auch eine Begierde. Wenn ein Kultivierender einen gewissen Stand erreicht hat, hat er diesen Eigensinn nicht.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, Seite 416)

Nach dem Fa-Lernen sprachen wir Rosies Problem an. Wir sprachen davon, dass es ein Eigensinn ist, etwas gern oder etwas nicht gern zu essen. Unser Meister sagte uns sinngemäß, dass wir Begierden und Eigensinne loslassen sollten. Wenn wir auf die Worte des Meisters hören, können wir es gut machen und uns erhöhen. Nur wenn wir wirklich alle unsere Unzulänglichkeiten finden und beseitigen, können wir gewinnen.

Der Meister sagt:

„Das erreichen ist kultivieren.“ (Li Hongzhi, Solide kultivieren, 07.10. 1997, in: Hong Yin I)

Danach konzentrierten wir uns auf unser Fa-Lernen und ich fühlte mich nicht mehr schläfrig. Wenn wir gelegentlich einen Fehler machten, korrigierten wir ihn sofort. Jedes Wort des Fa prägte sich uns ein und die Wirkung war gut.

Während wir das Fa lernten, hatten wir oft das Gefühl, dass „genau dieser Absatz zu meiner Situation passt“ oder „in diesem Satz zeigt mir der Meister mein Problem“ oder „wieso konnte ich die Bedeutung dieses Satzes zuvor nicht erkennen“.

Rosie sagte: „Das geht mir auch so.“ Als wir uns dann auf das Fa-Lernen konzentrierten, ließen Rosies Krankheitssymptome nach. Die Schwellung ging zurück, sie legte sich auch nicht mehr während des Fa-Lernens hin. Nach innen zu schauen, ist wirklich ein Schatz.

Während des Fa-Lernens mit Rosie erkannte ich, dass es keine Zufälle in der Kultivierung gibt. Unser barmherziger Meister sah mein Problem – das Fa nicht in Ruhe zu lernen und müde und schläfrig zu sein, sodass er arrangierte, dass ich mit Rosie lernen konnte, um meine Xinxing (Herzensqualität) zu erhöhen.

An der Oberfläche sah es so aus, als würde ich einer Mitpraktizierenden helfen, eine Schwierigkeit zu überwinden. In Wirklichkeit war es ein Prozess, mich selbst zu kultivieren, meine Selbstsucht zu beseitigen und meine Angst vor Gesichtsverlust loszulassen.

Der Meister sagt uns:

„Dafa-Jünger sind die Hoffnung der Zukunft und tragen die historische Verantwortung für die Errettung der Lebewesen. Um diese schwerwiegende Mission gut zu erfüllen, müssen die Dafa-Jünger unbedingt das Fa gut lernen. Nur wenn ihr euch selbst gut kultiviert, seid ihr in der Lage, alle Aufgaben gut zu machen und eure Mission gut zu erfüllen. Dafa ist das Gesetz des Universums, deshalb ist Dafa-Jünger eine heilige Bezeichnung. Vollendet euch selbst, während ihr die Lebewesen errettet und das Dafa bestätigt!“ ( Li Hongzhi, An die Fa-Konferenz in Japan, 02.09.2017)

Wir müssen den Worten des Meisters folgen, uns gut kultivieren und unsere Gelübde erfüllen.