Das Fa auswendig zu lernen, hilft mir durch schwierige Zeiten

(Minghui.org) Im Jahr 2006 fing ich an, Falun Dafa zu praktizieren. Meine Mutter, eine Mitpraktizierende, sagte mir, dass ich Glück hätte, das Fa noch vor dem Ende der Fa-Berichtigung erhalten zu haben. Ich war wirklich glücklich und aufgeregt, aber gleichzeitig spürte ich auch die Dringlichkeit, mich zu kultivieren.

Meine Mutter sagte, dass der Meister uns in den neuen Fa-Erklärungen aufgefordert hat, die drei Dinge gut zu machen. Da ich jene Fa-Erklärungen noch nicht gelesen hatte, beschloss ich die Zeit zu nutzen, mich fleißig zu kultivieren.

Innerhalb eines Jahres hatte ich die Gedichte Hong Yin, Hong Yin II von Meister Li Hongzhi und die ersten vier Unterkapitel der Lektion 1 im Zhuan Falun von Meister Li Hongzhi auswendig gelernt. Um die Zeit gut zu nutzen, lernte ich das Fa auch unterwegs oder im Bus auswendig und sandte aufrichtige Gedanken aus. Das Fa auswendig zu lernen, half mir, eine Schwierigkeit nach der anderen zu überwinden.

Das Fa auswendig lernen und aufrichtige Gedanken bewahren

Aber da ich meine Xinxing nicht gut kultivierte, wurden meine Lücken ausgenutzt. Im Jahr 2010 wurde ich festgenommen und in ein Gefängnis am Ort gebracht. Zu dieser Zeit befanden sich dort sieben weitere Falun-Dafa-Praktizierende. Wir hatten zusammen nur ein Exemplar des Zhuan Falun. Ein Praktizierender schrieb jede Lektion von Hand ab und schaffte es, sie an eine Mitpraktizierende in einer anderen Zelle weiterzugeben. Diese Praktizierende schrieb die Lektion auch ab und gab sie an eine andere Praktizierende weiter. Die anderen führten das so weiter. So konnte jeder Praktizierende im Gefängnis das Zhuan Falun lesen.

Einen Monat später durchsuchten die Wärterinnen die Zellen und beschlagnahmten das Zhuan Falun, unsere handgeschriebenen Kopien und die neuen Fa-Erklärungen. Ich konnte es nicht ertragen, auch nur einen Tag ohne Falun-Dafa-Bücher zu sein. Und so schrieb ich die Teile des Zhuan Falun auf, an die ich mich erinnern konnte, und gab sie an eine andere Praktizierende. Kurz danach brachten die Wärterinnen die Praktizierende weg. Also schrieb ich das Fa erneut auf und gab es anderen Praktizierenden. Weil sie alle Hong Yin und Hong Yin II rezitieren konnten, konnten wir immer noch das Fa lernen oder rezitieren, ganz gleich wie schwierig die Situation auch war.

Ein Jahr später wurde ich in ein Gefängnis verlegt. Dort wurde ich auf verschiedenste Weise gefoltert mit dem Ziel, dass ich Falun Gong aufgebe. Ich durfte drei Tage und Nächte nicht schlafen, musste aufrecht stehen und wurde an einem Seil aufgehängt. Sie schlugen mich zwangen mich äußerst enge Kleidung zu tragen und zogen mich sogar nackt aus.

An den ersten zwei Tagen dieser brutalen Behandlung rezitierte ich das Fa. Am dritten Tag war mir schwindelig, sodass ich mich nicht mehr auf das Fa konzentrieren konnte. Ohne das Fa hatte ich keine Kraft und meine Willenskraft ließ nach. Als ich sehr müde war, ordnete die für mich zuständige „stellvertretende" Gefangene an, dass ich einige Seiten des Textes abschrieb, den sie geschrieben hatte. Danach durfte ich für einige Stunden schlafen.

Nachdem ich aufgewacht war, spürte ich, dass ich etwas Unrechtes getan hatte, und war besorgt. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. In diesem Moment kam die „Stellvertreterin“ herein und sagte: „Der Text, den du heute Morgen geschrieben hast, zählt nicht, weil du es unter Zwang getan hast. Du hast noch einige Stunden, bevor du zu Bett gehst. Denke sorgfältig darüber nach. Eine Polizeibeamtin wird morgen mit dir sprechen. Dann musst du die Erklärung noch mal schreiben. "

Was sie sagte, weckte mich auf. Das Papier, das ich abgeschrieben, könnten die drei Erklärungen gewesen sein, auf Falun Dafa zu verzichten. Ich dachte: „Natürlich sollte das nicht zählen. Ich werde so etwas niemals schreiben. Ich werde nie mit dem Bösen kooperieren. Die wenigen Stunden vor dem Zubettgehen werde ich nutzen, um das Fa zu rezitieren.“

Plötzlich hatte ich den Gedanken: „Wenn es kein Fa in meinem Geist gibt, bin ich sehr wahrscheinlich verloren. Ich weiß nicht, womit ich morgen konfrontiert werde, aber ich bin tief im Herzen entschlossen, dem Meister zu folgen und nicht vom Weg abzukommen." Bei diesen aufrichtigen Gedanken verschwand meine Angst.

Am nächsten Tag, sagte ich noch bevor die Polizistin eine Chance hatte, irgendetwas zu sagen: „Was ich gestern geschrieben habe, war nicht mein freier Wille; es war erzwungen und darf nicht zählen." Danach versuchten sie alles Mögliche, um mich in die Falle zu locken und zu verwirren. Ich rezitierte das Fa weiter, sogar als sie mich schlugen. Eines Tages dachte ich: „Wenn ich zu irgendeinem Zeitpunkt das Bewusstsein verliere und keinen klaren Verstand mehr habe, muss ich mich an den Meister erinnern und mir bewusst machen, dass nur das was der Meister sagt, die Wahrheit ist.“

Um mich zur Aufgabe meines Glaubens zu bringen, sprachen sie über den Protest der Praktizierenden am 25. April in Peking und forderten mich auf, meine Gedanken dazu aufzuschreiben.

Weil ich erst nach dem 25.4.1999 mit dem Praktizieren begonnen hatte, wusste ich nicht so viel über dieses Ereignis. Ich war etwas verwirrt. Doch dann erinnerte ich mich, dass der Meister gut über das Vorgehen der Praktizierenden gesprochen hatte. Wenn der Meister dachte, dass es gut war, dann muss es großartig gewesen sein. Ich schrieb eine positive Reflexion über den Vorfall. Als sie meinen Bericht gelesen hatten, beschimpften sie mich, zwangen mich, zwei Stunden lang zu stehen, und ließen mich nicht schlafen. Aber ich war froh, dass meine Gedanken aufrichtig waren.

Eine Zeitlang musste ich in der Werkstatt im Gefängnis Obermaterialien für Schuhe zuschneiden. Wenn ich arbeitete, rezitierte ich das Fa und sandte aufrichtige Gedanken aus. Die Leute neben mir zählten die Obermaterialien, die sie zuschnitten und stapelten sie zu je 50 Stück. Wenn ich es auch so gemacht hätte, hätte ich das Fa nicht rezitieren oder aufrichtige Gedanken aussenden können, deshalb zählte ich die Stückzahl nicht.

Die verantwortliche Gefangene, die mich beaufsichtigte, versuchte mich zu zwingen, es so wie die anderen zu machen, aber ich weigerte mich. Sie schrie mich an und wollte mich schlagen. Ich betrachtete es als eine Störung, um mich davon abzuhalten, das Fa zu rezitieren. Ich wollte nicht nachgeben und rezitierte weiter:

„Egal wie schwierig eure Umgebung wird, haltet euer Herz ruhig. Wenn einer sich nicht bewegen lässt, werden zehntausend ermutigt, sich auch nicht zu bewegen! (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der Fa-Konferenz in der Mitte der USA, 26.06.1999 in Chicago)

Wütend schrie sie mich an. Dann ging sie zu den Wärterinnen und verlangte, dass sie mich bestrafen. Eine Wärterin kam und sah mich an. Ich blieb ruhig und schaute sie nicht an. Ohne ein Wort zu sagen, drehte sie sich um und ging weg.

Eine Zeit lang hatte ich die Gelegenheit, mit einer anderen Praktizierenden zu sprechen. Ich bat sie, das auswendig gelernte Fa Absatz für Absatz aufzuschreiben. Nachdem sie zwei neue Artikel von Meister Li - Der Weg (23.09.2001) und Dafa-Jünger in der Zeit der Fa-Berichtigung (15.08.2001) - aufgeschrieben hatte, wurden wir getrennt.

In den eineinhalb Jahren, in denen ich im Gefängnis war, wurde ich gezwungen, jeden Tag Gedankenberichte zu schreiben. Ich dachte mir, wenn die Beamten wüssten, wie wir Praktizierende uns kultivieren, würden sie Nutzen daraus ziehen. Also schrieb ich auf, wie ich meine Gedanken kultivierte.

Gegenüber den Verfolgern unberührt bleiben

Eines Morgens hieß es, dass ich die Zelle putzen sollte. Als ich es tat, beleidigten mich die Wärterinnen und schrien mich an. Zu dieser Zeit erinnerte ich mich an die Worte des Meisters:

„Du hast viele Eigensinne zu beseitigen, geh nun und wandere. Das Wandern ist sehr leidvoll, in der Gesellschaft umherzuwandern, um Essen zu betteln, allerlei Menschen zu begegnen, die einen auslachen, beschimpfen und schikanieren, alles Mögliche kann einem zustoßen.“( Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 477)

Ich wollte mich bei der Kultivierung auch so verhalten, als würde ich umherwandern. Aber die Gefängnisumgebung und die Haltung der Wärterinnen waren viel komplexer, als ein Nomadenleben.

Einige Tage später, während die anderen ein Nickerchen machten, verlangte die für meine Überwachung verantwortliche Gefangene von mir, den Boden unter den Betten zu putzen. Es war offensichtlich, dass sie mich demütigen wollte. Ich dachte, dass dies eine Gelegenheit war, mich selbst leicht zu nehmen. Und so tat ich was sie sagte. Vorher hatte ich schon einmal unter den Betten geputzt. Deshalb fragte ich sie, ob ich den Bereich wieder reinigen sollte. Sie sagte mir, dass ich es nicht mehr tun müsste. Danach behandelte sie mich mit mehr Achtung. Die anderen Gefangenen zeigten mir den Daumen nach oben.

Weil ich das Fa rezitierte und jeden Tag aufrichtige Gedanken aussandte, war es leicht für mich, einen klaren Kopf zu bewahren. Da ich keine Gelegenheit hatte, etwas zu den „drei Erklärungen“ zu sagen, wollte ich noch vor der Entlassung aus dem Gefängnis eine feierliche Erklärung schreiben, um die „drei Erklärungen" für nichtig zu erklären.

Zwei Monate später sollten wir bei einer Besprechung über die „kommunistische Moral" reden. Ich sprach jedoch über Wahrhaftigkeit, Gutherzigkeit und Nachsicht, dem höchsten moralischen Maßstab. Sobald ich fertig war, beschimpfte mich die aufsichtführende Gefangene. Auch die Beamten fragten, warum ich so etwas sagen würde, obwohl ich „umerzogen" worden sei. Ich antwortete: „Ich bin nicht umerzogen worden, ich werde mich nicht umerziehen lassen. Umerziehung ist falsch." Dann wiederholte ich es laut. Die Besprechung war beendet!

Als ich in die Zelle zurückging, schrien mich die Zellenaufsicht und die Gefangenen an, die beauftragt waren, mich zu beobachten, und bedrohten mich. Selbst die Praktizierenden hatten Angst und rieten mir, so etwas nicht mehr zu sagen. Ich war jedoch entschlossen: Lieber zu sterben, als den Makel zu tragen, auf meinen Glauben verzichtet zu haben! Wenn ich sterben müsste, würde ich als würdevolle Jüngerin sterben. Ich würde keine ihrer Bedingungen akzeptieren.

Infolgedessen behandelten sie mich nicht mehr so schlecht.

Einmal hatte ich einen schrecklichen Albtraum und schrie und schrie, dadurch wurden die Gefangenen in der Zelle wach. Ich wusste, dass der Meister Leid für mich ertragen und mir geholfen hatte. Später schrieb ich eine feierliche Erklärung, in der ich das Dokument der „drei Erklärungen" für nichtig erklärte.

Mit dem Fa im Kopf und unter dem Schutz des Meisters konnte ich die drei Jahre im Gefängnis durchhalten.

Das Fa, das ich auswendig lernte, machte die Kultivierung leichter

Nach meiner Freilassung aus dem Gefängnis wurde mein Leben leichter und so ließ ich in der Kultivierung nach. Viele meiner Eigensinne tauchten auf und es war schwer, sie loszuwerden, besonders die Ungeduld. Eine Mitpraktizierende sagte mir oft: „Du bist von innen heraus ungeduldig.“ Ich strengte mich sehr an, es loszuwerden, doch ohne Erfolg.

Mitte Februar 2017 entschied ich mich, das Zhuan Falun auswendig zu lernen. Gleich am nächsten Tag fing ich damit an. Anfangs brauchte ich eine Stunde, um mich an einen Absatz zu erinnern, dann eine halbe Stunde und allmählich konnte ich mich in einer kürzeren Zeit an das Gelernte erinnern.

Ich brauchte zweieinhalb Monate, um das ganze Buch auswendig zu lernen. Je mehr ich es auswendig lerne, desto besser kann ich mich erinnern. Wenn ich das Fa rezitiere, habe ich oft Tränen in den Augen. Ich fühle, dass das Fa sehr aufrichtig und wirklich erstaunlich ist. Der Meister ist wirklich großartig. Ich bin sehr froh und möchte der Lehre des Meisters folgen!

Wenn ich das Fa rezitiere, scheint es, als würden alle Zellen in meinem Körper vibrieren. Ich kann es nicht richtig erklären, der Zustand lässt sich nicht beschreiben. Ich denke nur: Falun Dafa ist so wunderbar.

Nachdem ich das Buch auswendig gelernt hatte, ging ich zu einer Praktizierenden, um ihr die Ein-Yuan-Scheine [1] zu geben, die ich gewechselt hatte. Die Praktizierende war etwas ungehalten, als sie sah, dass ich den Stapel mit tausend Ein-Yuan-Scheinen einfach so lose hinlegte. Dann bot ich ihr an, die Geldscheine zu bündeln. Es schien mir, als hätte sie etwas erkannt. Sofort änderte sie sich und half mit, die Scheine zu ordnen.

Zwei Tage später ging ich wieder zu ihr. Sie fragte mich, ob ich verärgert war, als ich nach Hause kam. Ich sagte: „Nein." Ich war es wirklich nicht. Kurz danach wurde mir bewusst, dass ich mich verändert hatte. Normalerweise war ich ungeduldig und jähzornig. Warum war ich es an diesem Tag nicht? Weil das Auswendiglernen des Fa mich zu einem neuen Menschen gemacht hatte!

Das Auswendiglernen war für mich von großem Nutzen. Es gibt keine Abkürzung in der Kultivierung, aber das Fa konzentriert zu lernen und sich dem Fa anzugleichen, war sehr vorteilhaft für meine Kultivierung.


[1] 1 Yuan entspricht etwa 0,13 Euro.