Ein reines Herz und einen klaren Verstand bekommt man durch Nach-innen-Schauen

(Minghui.org) Ich praktiziere Falun Dafa seit über vier Jahren. Vor kurzem sagte mir ein anderer Dafa-Praktizierender, dass meine Kopfhaltung beim Meditieren und Aussenden der aufrichtigen Gedanken nicht stimmt. Ich hätte den Kopf immer zu weit nach unten geneigt und mein Körper wäre zudem auch manchmal etwas gekrümmt. Das sehe nicht gut aus.

Mein Herz bewegte sich und diese Worte provozierten mich. Ich war beschämt, aber sagte dennoch: „Danke. Ich werde auf meine Haltung achten.“ In dem Moment wollte ich nicht, dass mich irgendein menschliches Gefühl kontrollierte. Ich sah schnell nach innen, um den Grund zu finden, der zu dem Problem führte.

Meine Erkenntnis: Wenn ich übe, denke ich oft an andere Dinge und kann dadurch nicht zur Ruhe kommen.

Der Meister sagt:

Das heißt, die grundlegende Ursache, warum ein Mensch nicht zur Ruhe kommen kann, liegt weder an den Handtechniken noch an irgendwelchen Kunstgriffen, sondern daran, dass deine Gedanken und dein Herz nicht rein sind. In der Gesellschaft der alltäglichen Menschen kämpfst und streitest du bei zwischenmenschlichen Konflikten mit den anderen wegen persönlicher Vorteile, wegen aller möglichen Gefühle und Begierden und aller verschiedenen Eigensinne; alle solche Dinge kannst du noch nicht einmal loslassen und leichtnehmen und dann willst du schon zur Ruhe kommen, wie kann das so einfach gehen? Beim Praktizieren sagt mancher: „Das glaube ich nicht, ich muss zur Ruhe kommen, ich darf nicht willkürlich an alles Mögliche denken.“ Kaum hat er das gesagt, kommt es wieder hoch. Das heißt, dein Herz ist nicht rein, deshalb kannst du nicht zur Ruhe kommen.“ (Li Hongzhi, Zhuan Falun 2012, S. 536)

Ich hatte alle möglichen Begierden und Wünsche. So kämpfte ich beispielsweise gerne mit anderen und konnte es auch nicht so einfach lassen. Mein Herz war nicht rein, also fiel es mir auch noch schwer, mich zu beruhigen. Ich sagte mir, dass ich mich so gut kultivieren musste, dass mein Herz bei solchen Dingen ruhig bleibt.

Letztes Jahr während des chinesischen Neujahrsfestes kamen unsere Kinder und Enkelkinder zu Besuch. Am Silvesterabend traf sich unsere zehnköpfige Familie, Alt und Jung, um zusammen zu feiern. Wir aßen zusammen, tranken, lachten und unterhielten uns.

Dann sagte ich im Überschwang etwas Unangemessenes. Das Gesicht meines Mannes verfinsterte sich und er antwortete darauf sehr ernst. Ich fühlte mich vor unseren Kindern und Enkelkindern bloßgestellt und herabgesetzt. Um das zu entkräften, erwiderte ich, dass er nicht besser sei als ich.

Er wurde böse. Mein Sohn versuchte zwischen uns zu schlichten, aber es half nichts. Ich wusste, dass ich das Problem verursacht hatte und so hielt ich mich zurück und sagte nichts mehr – aber es war zu spät. Mein Mann platzte vor Wut und warf mir seine üblichen Beschuldigungen an den Kopf.

Während ich das hörte, wurden mir viele meiner schlechten Eigensinne bewusst. Das Wichtigste davon war, dass ich nicht nach innen schaute, wenn ich auf Konflikte stieß. Ich vergaß, dass ich eine Kultivierende war.

Der Meister sagt:

„Also jeder von euch soll bei Konflikten die Ursache bei sich in seinem eigenen Inneren suchen, ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht. Merkt euch meine Worte: Ganz gleich, ob es an dir liegt oder nicht, musst du in dir selbst suchen und du wirst Probleme finden. Falls diese Sache absolut nichts mit dir zu tun hat, und du damit keinen Eigensinn zu beseitigen hast, wird sie nur ganz selten bei dir auftauchen.“ (Li Hongzhi, Fa-Erklärung auf der europäischen Fa-Konferenz, 30-31. Mai 1998, Frankfurt)

Der Konflikt mit meinem Mann war kein Zufall – vielleicht tauchte er auf, um mich zur Kultivierung und Erhöhung zu zwingen.

Nachdem ich nach innen geschaut hatte, beruhigte ich mich. Dann ging ich zu meinem Sohn und sagte ihm, dass ich mich bei seinem Vater entschuldigen würde. Mein Sohn war sehr froh und ging mit mir zusammen zu ihm ins Zimmer. Mein Mann war immer noch wütend. Meine Schwiegertochter versuchte ihn zu beruhigen und die Streitigkeiten beizulegen. Ich ging auf ihn zu und sagte: „Es tut mir leid. Ich weiß, dass ich falsch lag. Ich hätte den Fehler bei mir suchen sollen, statt den Blick nach außen auf andere zu richten und dich zu beschuldigen ….“

Meine Schwiegertochter versuchte schnell, meinen Mann zu besänftigen und sagte: „Siehst du, sie hat sich entschuldigt, also solltest du nicht mehr böse sein, oder?“ Tatsächlich nickte er und machte dabei ein fröhliches Gesicht.

In dem Moment hob mein Enkel, der in der Grundschule war, seine Fäuste und rief: „Yeah! Prüfung bestanden.“ Ich war überrascht, dass sogar mein Enkel wusste, dass dies eine Prüfung für mich war.

Ich erkannte, dass ich sie nur bestanden hatte, weil ich nach innen geschaut hatte. Obwohl ich vor meinen Kindern und Enkeln das Gesicht verloren hatte, verlor ich in diesem Konflikt auch viele schlechte Eigensinne, wie die Angst, das Gesicht zu verlieren, keine Kritik annehmen zu können, mich der Verantwortung zu entziehen, die Neigung anzugeben und starken Kampfgeist.